Na, wie schmecken die Ferien? Gut, hoffen wir, aber in Ruhe lassen wir Euch deshalb noch lange nicht. Große Dinge richten sich nicht nach den Sommerferien. Am BAFöG wurde wieder herumgedoktort (allerdings nicht sehr gelehrt), und das sollte nicht vergessen werden bis zum Anfang vom Wintersemester.
Wer sich fragt, was wohl mit dem Geld passiert, das an den Studis gespart wird, darf auf die Jugoslawien-Seite sehen - vorerst mal kostet die neue deutsche Großmachtpolitik gerade mal 150 Megamark. Auf Dauer wird sowas aber wohl nicht aus der Portokasse zu machen sein. Zugegeben, das ist sicher nicht das beste Argument zum Thema - den Rest könnt ihr ja auf den nächsten Seiten lesen. Hoffentlich seid Ihr in Sachen Jugoslawien noch nicht so gelangweilt, daß Ihr es gleich laßt...
Dann gabs einiges in Sachen Kernkraft, und auch dazu haben wir etwas (wo wir schon dabei sind: die Polizeieinsätze zum Schutze des Atomstaats sind auch nicht ganz billig). Garniert ist das alles mit den üblichen Aufrufen, sich an dies und jenem zu beteiligen; besonders liegen der Redaktion diesmal die diversen Seminare am Herzen. Kein Studi sollte sich das Privileg entgehen lassen, mal bei sowas mitzumachen, denn von irgendwas müssen die legendären 1000 oder sonstwieviel Mark ja kommen, die Studis in diesem Lande pro Semester einstreichen.
Ansonsten bleibt uns nur noch, einen flehentlichen Aufruf an Euch zu richten, im nächsten Semester fleißig beim UNiMUT mitzumachen. Wir suchen immer noch VerteilerInnen, AutorInnen und Leute, die bei der Endredaktion mitmachen. Wegen uns könnt Ihr auch bei Eurer Fachschaft mitmachen, und wie Heinz eben sagte: "Für irgendwas sind auch die JuSos gut." Es schließt sich an
die Red
Vor einiger Zeit hat unser verehrter Minister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Herr Rüttgers, seine Pläne zur Stärkung der Hochschulausbildung und Schaffung neuer Spielräume für Zukunftsinvestitionen der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Vorgesehen sind Verbesserungen auf vielerlei Gebieten. So soll u.a. das Bafög erhöht, sollen Mittel für den Ausbau von Fachhochschulen und Universitäten - sowohl auf baulichem wie auf technologischem Gebiet - freigemacht, sowie Projekte wie Graduiertenkollegs gefördert werden. Dies alles entspräche, so Rüttgers, der "Verantwortung für die junge Generation".
Eine heile (Uni-)Welt soll da geschaffen werden. Doch woher soll das Geld kommen, das, wie sich jeder denken kann, zum Erreichen dieser Ziele in reichlicher Menge erforderlich ist? - Auch hierfür hat Herr Rüttgers eine Patentlösung parat: Die bisher als zinsfreies Darlehen des Staates gewährte Hälfte des Bafög soll in ein privatwirtschaftliches Darlehen mit einem marktüblichen Zinssatz umgewandelt werden.
Das hört sich zuerst nicht einmal so schlecht an. Doch rechnet man einmal ein bischen, so kommt man zu dem Ergebnis, daß auf diesem Wege die Darlehensschuld, mit der die/der junge AkademikerIn in sein/ihr Berufsleben startet ca. doppelt so hoch wäre, wie bisher.
Ein hübscher Brocken, der uns da aufgeladen werden soll.
Und wie war das mit der Verantwortung für die junge Generation? Nach den Vorstellungen des Herrn Rüttgers sollen die Studierenden die Zukunft der Hochschulen bezahlen, die Verantwortung für sich in die eigene Hand nehmen. Wobei noch nicht einmal in Betracht gezogen ist, daß nur noch ein viertel der Studierenden durch Bafög gefördert wird. Soll die soziale Komponente unserer Staatsidee auf so eine Art und Weise noch weiter ausgehöhlt werden?
Karsten
Es ist zwar schon ein paar Monate her, seit der Bundestag beschlossen hat, daß unsere Jungs die armen Bosnier retten dürfen, und augenblicklich scheint jedeR zu glauben, daß ihnen das auch gelungen ist - aber mensch sollte besser nicht vergessen, worum es bei diesem (für manche ziemlich tödlichen) Spiel wirklich geht, bevor wir anfangen, die friedensstiftenden Helden zu feiern. Einen etwas nachdenklicheren Ton schlug ein Flugblatt an, das Anfang Juli vom Friedensladen und der Graswurzelrevolution (deren neueste Nummer auch einiges Lesenswerte zu Jugoslawien bringt) unter die Leute gebracht wurde. Weil solche Dinge vor lauter Betroffenheit ob der bösen Gewalt der anderen viel zu selten in der hiesigen Medienlandschaft zu sichten sind, drucken wir Teile des Fluggis nach:
Hier [bei der Entsendung der Bundeswehrsoldaten] geht es nicht um die vom Krieg betroffenen Menschen in Ex-Jugoslawien. Begründet wird der Einsatz sowieso nur noch mit dem Schutz der UN-Truppen. Hier geht es um den Einstieg in eine [...] Großmachtpolitik der BRD.
Und fraglos ist Jugoslawien nicht unbedingt ein besonders geeigneter Spielball für große Politik. Dazu sollte mensch nicht vergessen, daß es diesen Krieg (wenigstens nicht in der Form) gegeben hätte, wenn die kroatischen und slowenischen Nationalisten nicht von Herrn Genscher grünes Licht für die Sezession bekommen hätten -- so viel zu einem der ersten Versuche mit Großmachtpolitik des frisch vereinten "Deutschland". Das ganze fand statt vor den Erinnerungen an den Erbfeind Serbien und die kroatischen Waffenbrüder. Noch in den siebziger Jahren wurden kroatische Terroristen (sie hatten wohl ein Kino in Belgrad gesprengt) von der damaligen Bonner Regierung gedeckt, die sogar einen Austausch gegen RAF-Mitglieder, die damals in der jugoslawischer Hand waren, ablehnte. In dieses Bild paßt die hiesige Pressearbeit, die sich alle Mühe gab, ein klares Gut-Böse-Schema zu etablieren, das allenfalls noch nach Hollywood paßt.
Daß der Kampfeinsatzbeschluß einseitig und interessegeleitet ist, zeigt auch, daß er nach einer serbisch-bosnischen Militäroffensive, die medienmanipulativ und dramatisierend ins rechte Licht gerückt wurde, zustandekam. Doch noch vor zwei Monaten haben kroatische Truppen die Krajina angegriffen (mittlerweile sind wir schlauer... d.S.), UN-Zonen und UN-Truppen überrannt - das wurde medienpolitisch verharmlost. Da hat niemand nach Schutztruppen für die UN geschrieen.
Der wirklich entscheidende Punkt bleibt aber, daß - Waffenbrüderschaft hin oder her - der Inhalt ganz schlicht nicht wichtig ist. Bei nüchterner Betrachtung wird wohl niemand glauben, mit Waffen könnte mensch einen Krieg beenden. Das Schicksal von Menschen war einer Großmacht noch nie wichtig, und schon gar nicht einem Staat, der allen anderen zeigen will, daß er eine Großmacht ist.
Während die Bundeswehr in den Krieg geschickt wird, laufen die halblegalen und illegalen Waffenexporte aus der BRD an alle Kriegsparteien weiter. Gleichzeitig sorgt die diskriminierende Asylpolitik der BRD dafür, daß Bürgerkriegsflüchtlinge und Deserteure aus allen ex-jugoslawischen Armeen weder Asyl noch Bleiberecht bekommen. Sie werden lediglich zeitlich befristet geduldet und müssen um jede Verlängerung der Duldung bangen. Dabei sind sie es, die aus dem Krieg die einzige Konsequenz gezogen haben, die ihm einmal den Garaus machen könnte: Flucht und Verweigerung. Kriegsdienstverweigerung muß als Asylgrund anerkannt werden!
Karl Racic
Jetzt darf der Setzer auch malWie gut die hiesige "Serbien muß sterbien"-Kampagne funktioniert hat, wurde dem Setzer klar, als auch er mal einen Leserbrief bekam. Erstmal ist das eh noch nie passiert, und dann jedenfalls keine sündteure Farbkopie. Gezeigt war eine Seite aus dem Time Magazine mit einem fast verhungerten Moslem, und auf der Rückseite waren ein paar getippte Zeilen, die mit der Frage schlossen, ob ich immer noch mit der historischen Problematik argumentieren würde, wenn ich in der Situation des jenes Mannes wäre. Würde ich natürlich nicht, weils da gar keine historische Situation gibt, aber deshalb würde noch lange nicht für einen ordentlichen Krieg plädieren. Darum gehts aber gar nicht, ich war nur erstaunt, daß dieses Thema offenbar mehr Emotionen wachruft als irgendein anderes in den letzten paar Jahren. Was will uns das sagen? d.S. |
Es gab noch ein weiteres Fluggi zum Thema, etwas aktueller, und zwar vom AKAS, dem Arbeitskreis antiimperialistische Solidarität (was ein Name, d.S.). Ein paar scharfe Beobachtungen zum Thema Gut und Böse:
Anschließend [an die Definition Jugoslawiens als Gefängnis der Völker] wurden durch eine willkürliche Auslegung des Selbstbestimmungsrechts international nur die innerjugolsawischen Entscheidungsprozesse anerkannt, die ins Kalkül der westlichen Staaten paßten. Während z.B. den kroatischen Nationalisten das Recht "zugebilligt" wurde, eine Teilrepublick aus dem Staatenbund herauszulösen, deren Grenzen als reine Verwaltungsgrenzen relativ willkürlich gezogen worden waren und so auch Regionen wie Dalmatien oder die Krajina umfaßte, wurde den Bewohnern der einzelnen Regionen und Provinzen die Option auf den Verbleib in Jugoslawien verweigert.
Eins der offiziell vorgebrachten Ziele westlicher Politik ist, aus Bosnien-Herzegowina einen eigenen multiethnischen Staat zu machen, und das auch dann, wenn das Festhalten an diesem Ziel den Krieg noch um Jahre verlängern wird. Das mulitethnische Gesamtjugoslawien, das ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Bosnien-Herzegowina einst möglich gemacht hatte, sollte dagegen von der landkarte verschwinden.
In konsequenter Anwendung dieser Politik wurden in der Folge alle, die sich diesen von den westlichen Staaten [...] vorgegebenen und vorangetriebenen Zielen widersetzten, zu "Aggressoren" und zu "Besatzern" in ihrem eigenen Land. [...]
Aus der Schutzzone Bihac heraus beispielsweise startete das V. Korps Izetbegovics im August 1994 die Offensive gegen die mehrheitlich muslimische "Autonome Provinz Westbosnien", die unter der Führung von Fikret Abdic separate Friedensabkommen mit den bonsischen Serben und Kroaten geschlossen hatte. Die europäische Öffentlichkeit, weit davon entfernt, diesen Ansatz von Verständigung verschiedener Bevölkerungsgruppen zu verteidigen, feierte die militärischen Erfolge der Izetbegovic-Truppen.
Bleibt noch zu ergänzen, daß die hiesigen Medien Abdic als eine sehr zwielichtige Type darstellten - die er wohl ist, was ihn aber nicht von Herren wie Tudzman oder Izetbegovic unterscheidet. Was soll das, Herr Augstein?
Nachdem der erste Castor Ende April mit einem massiven Polizeiaufgebot und in Schrittgeschwindigkeit seinen Weg nach Gorleben gefunden hat, wissen die Medien zur Zeit nicht viel von der hiesigen Atomfront zu berichten - obwohl beim Rums in Muroroa vielleicht auch Bibliser Plutonium mitgeblitzt hat. Schließlich gehen die Brennstäbe aus deutschen Landen schon seit Jahren zur franzöischen WAA La Hague. Zivilitärische Nutzung heißt das wohl.
Das heißt nicht, daß alle schlafen. Der Widerstand gegen die sogenannte friedliche Nutzung der Kernkraft ist so stark wie seit Jahren nicht mehr. Vorbereitungen für den Tag X2, dem Tag, an dem der zweite Castor mit hochradioaktivem Müll fahren wird, laufen auf Hochtouren. Gerüchte kursieren, er könne vielleicht aus La Hague kommen, auch Gundremmingen ist im Gespräch und natürlich auch eins der drei AKWs in unserer Nachbarschaft. Phillipsburg war schon, Obrigheim geht ohnehin bald in die Luft, also wirds wohl der profitableste Reaktor der Welt sein: Biblis. Dort war Anfang August ein Anti-AKW-Camp und vor zwei Wochen eine Demo vorm Werkstor. [Als Vorbereitung für Künftiges in der Region empfiehlt die Redaktion das gewaltfreie Aktiontraining, siehe S.3 d. Red.] In Gundremmingen wird Mitte bis Ende Oktober "Ausrangiert". Dafür werden noch Leute gesucht, die zur Demontage der Schienen aufrufen. Zur Geschichte mit La Hague: am 28.8. gabs eine Blockade eines Transports vom SPD-Reaktor Brunsbüttel dorthin: Überraschung, als am Tag des Transports plötzlich 20 Meter Schienen fehlten... Das ist doch der Beitrag zum Frankreich-Boykott: die WAA La Hague wird arbeitslos. Außerdem wird immer noch ein Boykott des Siemens-Konzerns, mit seinem Unternehmensbereich "Kraftwerke Umweltschutz", Speerspitze der hiesigen Atommafia, organisiert. Es werden auch noch Gleispatenschaften für Streckenabschnitte der nächsten Castortransportrouten vergeben, damit es das nächste Mal veilleicht im Schneckentempo oder noch langsamer geht. Der letzte Transport kostete schon ca. 55 Millionen. Laßt uns den nächsten noch teurer machen, dann geben sie es vielleicht auf. Denn der Protest wirkt doch mehr, als mensch so denkt.
Woher auch immer der Castor kommen wird, klar ist, daß er nach Gorleben fahren wird. Dementsprechend regt sich dort der Widerstand am heftigsten. So gibts noch bis Mitte September ein Frauencamp im Wendland, vor zwei Wochen fand ein Benefiz unter dem Titel "Stay rude - stay rebel" mit einigen tausend BesucherInnen statt. Folglich kommt jetzt das Malefiz, eine Real-Life-Version des allseits beliebten Brettspiels; wer hinwill, sollte am 24.9. um 7 vor 12 am "Trafohäuschen" sein. Für Leute, denen der Erlebnisurlaub der Herren Luft Hansa und Neckermann zu teuer ist, empfehlen wir das Dreierpack mit einer Blockade des Leukämiereaktors Krümmel am 23.9. und einer Blockade eines Transports von Brokdorf nach Sellafield am 25.9. Wär das nicht ein Wochenende?
Wohin mit dem Müll ist erst sinnvoll zu diskutieren, wenn kein neuer mehr produziert wird. Den bei einem Wasserrohrbruch stoppt mensch ja auch erst mal den weiteren Zulauf und kümmert sich dann um das weitere. Also:
Keine weiteren Atommülltransporte _ Sofortige Stillegung aller Atomanlagen
A.K. Wehr
Unzufrieden war Rektor Ulmer mit den neuen Zwangsberatungsformularen (vgl. Abbildung 1). Messerscharf erkannte er, daß sich anhand dieser Formulare keine Leistungskontrolle der FachstudienberaterInnen durchführen läßt. Sofort ließ er das Formular ändern (vgl. Abbildung 2). Jetzt zittern die FachstudienberaterInnen der Überprüfung des Studienerfolgs der von ihnen Beratenen entgegen - was hält das Rektorat für die bereit, deren Prognose falsch lag? Eine Zwangsschulung in Zwangsberatung? Eine Gebühr von 1000,- DM pro Fehlprognose? Wir empfehlen derweil eine weitere Überarbeitung des Formulars (vgl. Abbildung 3).
...daß am 30. September der einundzwanzigste Todestag der bayrischen ASten ist? Seitdem gibts dort nur noch Sprecherräte und Konvente und ähnliche Loser, die nicht mehr putzen als die sogenannten ASten in unserem Ländle. Legt doch mal ne Schweigeminute ein.
...daß Ihr $3000 kriegen könnt, wenn Ihr freiwillig ein Jahr lang nach Kenosha in Wisconsin geht (nicht gerade viel für ein Jahr in the middle of nowhere, d.S.)? Mit etwas Glück könnt Ihr auch die Studiengebühren an der California State University erlassen kriegen (das lohnt sich dann schon eher, d.S). Das alles läuft im Rahmen der Austauschstipendien der Uni, zu denen es auch ein hübsches rosa Merkblatt gibt, zu bekommen im Zimmer 178 des Akademischen Auslandsamts in der Seminarstraße 2 von 10 bis 12 Uhr. Also: Auf zum Heidelberg College in Tiffin, Ohio (Auch das ist bestimmt eine Strafe, d.S)
...daß die ReferentInnenkonferenz der FSK auch das letzte Kruzifix im ZFB hat abhängen lassen? Wir wollten entsprechenden Klagen vorbeugen, da unsere Mittel nicht für eine Rechtsschutzversicherung reichen. Hoffentlich hat die CäSiUm nichts gegen das hier überall rumhängende -Symbol...
...daß "für die Ausbildung der deutschen Elite [...] seit 1925 und seit 1948 durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gesorgt" ist? Wenn nicht, dann hat Euch unser Heidelberger Mitbürger (I misspelt Mitwürger, d.S) Dr. Bernhard Schöning in einem Leserbrief an den Spiegel mehr Überraschendes mitzuteilen. "Der Rest der Begabten" nämlich, die also, die das deutsche Volk nicht in seine Studienstiftung aufnimmt, " bringt die notwendigen Mittel selbst auf oder gehört zum geistesgeschichtlichen Schrott, dem staatliche Unterstützung zu versagen ist."
...daß der Nachfolger (von Richie Weizsäcker) dringend Frauen sucht, denen er das Bundesverdienstkreuz pressen kann? Er findet nämlich, daß 17% Frauen im Bundesverdienstorden zu wenig ist und mindestens 30% der "TrägerInnen" (!) von dem Blechs weiblich sein sollen. Die UNiMUT-Redaktion mit einer Frauenquote von derzeit 60% schlägt sich selbst vor. Aber wir nehmen das Ding nur mit Hosenband, ey.
...daß der Bauausschuß der Stadt empfohlen hat, die Freigabe der Plöck für Fahrräder wieder zurückzunehmen? Dank einer CDU-Intrige für den Ex-OB Zundel muß die Sperrung von Frau Weber persönlich verfügt werden - Hoffen wir, daß sie die Finger davon läßt.
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKGesessen...haben in den letzten Wochen der Vorlesungszeit u.a. die Senatskommission Lehre (SAL) und die Grundordnungsänderungskommission (GO-Kommission). Der SAL hat sich vor allem damit beschäftigt, eine Vorschlagsliste von Projekten für den Landeslehrpreis zu erstellen, nominiert wird im Rektorat. Die Diskussion von Lehrberichten mußte wegen Zeitmangels vertagt werden. Die GO-Kommission hat eine Vorschlagsliste für die Änderung der Grundordnung zusammengestellt; abgestimmt werden muß die Liste im Großen Senat. |
Wer schon mal bei einer Demo war oder bei einer etwas kitzligen Aktion mitgemacht hat, wird wissen, daß nicht immer alles so klappt, wie mensch es gerne hätte. Chaos und Zwietracht gabs auch während der Proteste gegen den Castortransport; ein paar der Leute, die den Widerstand gegen den Castor organisiert haben und weiterhin organisieren - der nächste Castor fährt bestimmt - bieten als Konsequenz ein Wochenendseminar an, vom 20.10. bis zum 22.10. (und evtl. vom 3.11 bis 5.11.) Ein paar Themen: Umgang und Erfahrung mit eigener und fremder Gewalt, juristische Infos, Gruppenzusammenhang stärken und klarer machen, schnelles Reagieren auf veränderte Situationen, Konsensfindung. Stattfinden wirds wohl in Heidelberg, und kosten wirds nicht viel.
Wenn Ihr mitmachen wollt, wendet Euch an Heinz, Tel. 29439
Der Aufstand der EZLN am 1.1.94 überraschte nicht nur die mexikanische Regierung, sondern auch die Linke, die sich gleich mit dieser neuen Bewegung solidarisierte. Der Traum einer basisdemokratisch geführten Revolution schien sich zu erfüllen. Als sich aber nach den anfänglichen Gefechten mit dem mexikanischen Militär und den rasch erzielten Erfolgen die Lage in Chiapas zumindest militärisch etwas entspannte, ließ auch in der BRD das Interesse an den Vorgängen in Mexiko nach. Gerade ein Jahr ist es nun her, daß die seit 66 Jahren ununterbrochen regierende PRI durch erneuten Wahlbetrug die Präsidentschaftswahlen gewann, was die revolutionäre Euphorie zusätzlich dämpfte. Seitdem versucht die neue mexikanische Regierung unter Ernesto Zedillo die EZLN zweigleisig zu bekämpfen. Einerseits ist das mexikanische Militär weiterhin massiv in der Selva Lacandona präsent (ca. 60 000 Soldaten) und führt einen low-intensity-war gegen die Aufständischen und die Zivilbevölkerung, indem sie die Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen zerstören: ganze Dörfer und Felder wurden verwüstet sowie ihre Tiere getötet. Die EZLN berichtet weiterhin von Vergwaltigungen durch Soldaten und Morden an Kindern. Die ständig über den Dörfern kreisenden Militärhubschrauber erinnern die BewohnerInnen an die jederzeit mögliche offene Eskalation des Konflikts. Viele mutmaßliche Guerilla-Mitglieder sitzen immer noch in Haft. Außerdem kommt es regelmäßig zu kleineren Überfällen des Militärs auf vermeindliche ZapatistInnen, bei denen allein im Juni fast 30 Menschen getötet wurden. Andererseits laufen parallel zu diesen Ereignissen die Verhandlungen zwischen der EZLN und der mexikanischen Regierung unter Vermittlung von Bischof Samuel Ruiz weiter. Allerdings konnten sich beide Seiten nicht auf ein generelles Vorgehen einigen, da die ZapatistInnen auf der getrennten Behandlung ihrer einzelnen Forderungen beharren, während die RegierungsvertreterInnen alles auf einmal behandeln wollen, wobei sie sich vor allem an der basisdemokratischen Vorgehensweise der ZapatistInnen stoßen, die naturgemäß einige Zeit in Anspruch nimmt. Alle konkreten und weiterführenden Vorschläge der EZLN werden nicht aufgenommen oder verschleppt, so daß der Eindruck entsteht, daß die Regierung nur auf Zeit spielt, um das "Chiapas-Problem" auf andere Weise, d.h. durch den schmutzigen Krieg gegen die Zivilbevölkerung, zu lösen. Währendessen versucht die EZLN ihr weiteres (politisches) Vorgehen mit der mexikanischen Bevölkerung abzustimmen. Zu diesem Zweck hat sie eine Befragung in ganz Mexiko angeregt, um so ihre Forderungen landesweit publik zu machen und die Regierung unter Druck zu setzen. Mit ihrer Fragebogenaktion über das zukünftige politische Engagement der EZLN wurden aber auch die internationalen Solidaritätsgruppen angesprochen. Auch vom Ergebnis der Befragung wird es abhängen, ob und inwieweit sich die angespannte Lage in Chiapas lösen wird, denn dort sind die Probleme, die zum Ausbruch des Aufstandes geführt haben, noch nicht einmal in Ansätzen gelöst.
Trotz aller unspektakulärer, aber nichtsdestoweniger brutaler Ereignisse in Chiapas braucht die EZLN weiterhin eine internationale Unterstützung, um auf die Regierung weiterhin Druck ausüben zu können. Deshalb sind auch wir in der BRD gefordert, alles zu tun, um diesen Druck aufrechtzuerhalten.
Literatur:
Andreas Simmen (Hg.), Mexiko. Aufstand in Chiapas, Berlin/Amsterdam: Edition ID-Archiv 1994.
Topitas (Hg.), Ya basta! Der Aufstand der Zapatistas, Hamburg: Verlag Libertäre Assoziation 1994.
Anne Huffschmid (Hg.), Subcommandante Marcos. Ein maskierter Mythos, Berlin: Elefanten Press 1995.
Marta Duran de Huerta Patino, Viva Zapata. Gespräche mit Subcomandante Marcos in Chiapas, Hamburg: Edition Nautilus 1995.
16.09. Demonstration "Für den Erhalt des besetzten Hauses Steffi" Karlsruhe Europaplatz 11.00 Uhr
17.09. Infoveranstaltung zur Demo gegen das Studienzentrum Weikersheim AZ 19.30 Uhr
24.09. Demonstration "Gemeinsam gegen das Studienzentrum Weikersheim vorgehen !", Bahnhof Weikersheim ab 12.00 Uhr
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKKenntnisAuf seiner Sitzung am 5.September erhielt der Senat Kenntnis von einer neuen Kommission: der gemeinsamen Kommission Universität/Stadt. Sie soll Themen, die sowohl die Universität als auch die Stadt betreffen, erörtern. Die universitären Mitglieder (drei Mitglieder des Rektorats und je einE VertreterIn der Statusgruppen) wurden vom Rektorat benannt. Leichte Mißtöne kamen auf, als Studierende und Mittelbau anmerkten, daß sie die VertreterInnen ihrer Gruppe gerne selber benannt hätten. Der Rektor zeigte sich ungehalten ob dieses Wunsches; wenn sie es nicht schafften, sich mit den von ihm ernannten Kommissionsmitgliedern in Verbindung zu setzen, seien die Gruppen selber schuld. Und schließlich sei es sein Recht, die Mitglieder der Kommission zu benennen. Kirsten |
am 20. Septenmber wird der Hexenturm eingeweiht. Gerüchten nach soll der Rektor auf dem Besen kommen... Die Anwesenden werden gebeten nicht in Hexentracht zu erscheinen,
4.10. - 6.10.
S2 Spielzeit Hörpiel "Das Atlantikschiff" in 3 Teilen jeweils um 14.05 Uhr für 25 Min.
Bundeskonferenz der Frauen-beauftragten: Bundesweite Tagung der Frauenbeauftragten zum Thema "frauengerechtes Studium".Tagungsort Bonn.
06. bis 08. 10.
Jugend-Medien-Tage `95: Infos bei der Deutschen Jugendpresse, Perleberger Str. 31, 10559 Berlin, Tel. 030/ 3969519
Samstag, den 7.10.
S2 Kultur: 8.30-9 Uhr "Ich habe nur noch 3 Leben" (Kinder und Computer(spiele))
Donnerstag, den 12.10.
S2 Spielzeit: Hörspiel "Der Panzerknacker" aus `verschwundene Arbeit - aussterbende Berufe´ um 14 Uhr.
Samstag, den 14.10.
S2 Kultur: "Die Unbegabten gibt es nicht"
27. bis 29. 10.
Seminar: "Zerstört die Moderne sich selbst?", Veranstalter: Verein zur Förderung politischen Handelns e.V., näheres unter 0228/365669, -365825
fzs-Männerseminar: "Mann, fang an!": Rollenbildern, männlicher Sozialisation, Herrschaft von Männern, etc. Infos und Anmeldung beim fzs, Reuterstr. 44, 54113 Bonn, Tel: 0228/ 262119, Anmeldeschluß ist ca. der 13. Oktober
fzs-workshop des Netzwerkes für Frauen- und Lesbenpolitik: "Frauen-hochschule"
Freitag, den 20. 10.
"Der Teufel kommt!": Jahresfeier der Universität. Mit Live-Auftritt von Ministerpräsident Teufel.
Sonntag, den 22.10.
Semester-eröffnungsfete des aESG: Beginnt um 18 'Uhr mit einem Gottesdienst, ab 20 Uhr Fete
Montag, den 23.10.
Treffen der GEW-Studierendengruppe und der GEW-Hochschulgruppe
1. bis 05.11.
4. Studentische Fachtagung unter dem Motto:... es wird einmal ein blaues Wunder gescheh´n! - Gesundheits- und Pflegewissenschaften zwischen Vision und Wirklichkeit
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKEVALUATIONist angesagt in der Anglistik. Vorbild ist die 1994 von den Universitäten Kiel, Bremen, Rostock, Hamburg und Oldenburg durchgeführte Evaluation der Fächer Germanistik und Biologie. Diese orientierte sich am niederländischen Muster. Hauptmerkmal dieser Evaluation ist, daß nicht die einzelne Veranstaltung, sondern der ganze Studiengang, die Seminarorganisation, die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden unter dem Aspekt der Qualitätssicherung und -verbesserung thematisiert werden. Interessierte Studierende, die mehr über das Projekt wissen wollen oder gar in einer begleitenden Arbeitsgruppe mitwirken wollen, können sich bei der Fachschaft melden. Kirsten |
Traumjob Hilfskraft -- Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht für studentische Beschäftigte. 3. bis 5.11. in Würzburg
Multimedia - Mehr oder weniger Demokratie? -- Zum veränderten Verständnis von Wissenschaft, Bildung und studentischer Politik. 3. bis 5.11. in Würzburg.
Arbeitsmarkt Schule - Ausbildungsort Hochschule -- Zu den Perspektiven des Studiums von Lehrerinnen und Lehrern an ost- und westdeutschen Hochschulen.
Wer hinwill: An den Kosten soll es nicht scheitern. Fragt nach bei der GEW-Studigruppe oder schreibt an Brigitte Eschenbach, Postfach 900409, 60444 Frankfurt
Gremienmitgliedertreffen:
Donnerstag, 2. November, 20.15, ZFB
In der vorlesungsfreien Zeit Treffen unregelmäßig (bitte im ZFB nachfragen)
Lange erwartet, heiß ersehnt:
Das neue UNiMUT-FSK-Sozialhandbuch ist da! Mit den aktuellsten Infos zu Bafög, Versicherungen, etc. Zu bekommen ist es bei den Fachschaften, im ZFB oder bei Appel un`Ei.