Diesmal ist hier besonders viel Chaos angesagt: Das macht alles die Elektronik. Hättet Ihr zum Beispiel gedacht, daß das tolle VRN-Logo nebenan aus dem Puter kommt und kein Fixogum im Spiel ist? Aber ich sage Euch, at what a cost, ständig stehen Bilder auf dem Kopf und die Mühlen schmieren nur so ab. Außerdem hat H. (das ist diesmal nicht Heinz, ich hoffe, das wird honoriert) eine von den Kisten mit Windows 95 zugemüllt (Danke für den Hunni, Billy), und so simulieren wir das nicht mehr funktionierende Netz, indem wir Floppies durch die Räume werfen. Das ist besser als jedes Ultimate-Frisbee-Competition und zuverlässiger als jeder Kabel hier.
Ich hoffe, der Witz mit der klaren Linie und dem Geld her kommt trotzdem rüber. Wie es überhaupt etliche Witze hier drin gibt, von denen der Redakteur nicht recht weiß, ob oder wie sie rüberkommen. Andererseits ist das natürlich das Argument selbst, in der studenischen Selbstverwaltung aktiv zu werden: Endlich wissen, was im Kurhotel passiert.
Damit hätten wir auch die Moral wieder erledigt, wozu Kay nur einfällt. In der Tat, wir haben das auch noch größer: Und zum Abschluß nochmal:Red
Ihr lest richtig: der VRN hat einseitig den Vertrag über das Semesterticket zum WS 96/97 gekündigt. Nicht so sehr, weil den Herren Fischer und Wagner plötzlich eingefallen wäre, daß das Ganze doch nicht so toll ist, sondern eher, um noch etwas mehr Kohle abzuzocken: Mit dem neuen Vertrag soll der Spaß dann 105 Mark kosten, und auch der Solidarbeitrag, den Ihr alle zahlt, steht zur Disposition. Um der Aktion die richtige Würze zu geben, mahnt der VRN gleich noch eine grundsätzliche Neuverhandlung des Vertrages an, wobei ganz oben auf der Wunschliste steht, daß der VRN danach die Preise einseitig festlegt.
Zu all dem muß mensch wissen, daß der VRN trotz der durch das Studiticket bewirkten Mehreinnahmen von gut fünf Millionen Mark pro Jahr es bislang nicht für opportun hielt, viel auf Empfehlungen von Seiten der Studierenden zu geben -- an Angebotsverbesserungen gab es bisher nur eine zeitweise Taktverdichtung auf der Linie 12, die rund 400.000 Mark im Jahr kostet. So, wie die Dinge stehen, kann mensch den Eindruck nicht vermeiden, der VRN versuche über die Studis wenigstens ein bißchen von seinem Defizit runterzukommen -- wenn auch die paar Millionen da nicht mehr viel retten.
Die Forderungen des VRN, insbesondere bezüglich der künftigen Preisgestaltung, sind natürlich indiskutabel, und das sehen auch Universität (in Person des Rektors) und Studiwerk so. Der von Seiten der Uni zuständige Dezernent Wormser hat dann auch zu einem Gespräch der auf unserer Seite beteiligten geladen, um eine Verhandlungsposition zu erarbeiten. Diese Verhandlungsposition würde mit Sicherheit von Eurer Beteiligung profitieren. Eine gute Sache wäre wohl, wenn Ihr dem VRN Eure Meinung sagen würdet:
Telefon 0621/10770-0, Fax 0621/10770-70.
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKSchadeDas von Ministerpräsident Teufel am 20. Oktober auf der Jahresfeier angekündigte "Verfügungsgebäude" im Neuenheimer Feld kommt übrigens doch mal wieder nicht. Dieses Gebäude, das seit 10 oder 15 Jahren die Raumnot im Neuenheimer Feld beheben helfen soll, wird seit Jahren angekündigt und dann doch nicht gebaut. Vielleicht hat Teufel auf der Jahresfeier am 20.10. die Wahl am 22.10. in Berlin mit einer Wahl in BaWü verwechselt... Kirsten |
Diejenigen unter euch, die den Ferien-UNiMUT gelesen haben, wissen es bereits: Unser heißgeliebter Minister of tomorrow, Jürgen Rüttgers, möchte ab 1996 jedes Jahr achthundert Millionen Mark beim BAföG einsparen und dieses Geld in die Hochschulsanierung investieren. Mit anderen Worten: Die zwanzig Prozent ärmsten StudentInnen sollen ihren reicheren MitstudentInnen und vor allem ihren verehrten ProfessorInnen den Arbeitsplatz verschönern.
Und jetzt die gute Nachricht:
Der Wissenschaftsrat (Organisation großer Forschender) hat spontan und ungefragt erklärt, er wolle dieses Geld nicht annehmen. Das gleiche verlautbarte die HochschulrektorInnenkonferenz. Und der Planungsausschuß des Bundestages lehnte es ab, den Haushaltsentwurf 1996 des Rüttgersschen Ministeriums, der die umgebuchten achthundert Millionen bereits enthält, in die Gesamtplanung für den Haushalt 1996 zu übernehmen.
Also: Keiner will das blutige Geld. Also zweitens: Es bewegt sich was in Bonn. Sollte am Ende doch die Vernunft siegen, die sich in einem einstimmigen Votum der Sachverständigen anläßlich einer Ausschußanhörung am 10. Mai 1995 äußerte? Nein. Es wird wie immer taktiert. Rüttgers verknüpft die Sparmaßnahmen mit einer sechsprozentigen Bedarfssatzerhöhung zu einem Gesetzespaket, um hinterher sagen zu können: "Der böse Bundesrat hat wieder eine BAföG-Erhöhung verhindert." Was zählt sind Mehrheiten und kippende Wahlkreise; und dafür stehen die Chancen besser denn je, wenn sich die oben genannten Besserverdienenden mit den zwanzig Prozent ärmsten Studierenden solidarisieren.
Die Front der Selbstgerechten wackelt. Es lohnt sich wieder, aufzustehen! Laßt uns die Gelegenheit wahrnehmen, das bürokratische BAföG-Modell umzukrempeln.
Im nächsten UNiMUT stellen wir vor, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Acht Kriterien, die ein BAföG-Modell erfüllen sollte. Auch Dein Problem ist dabei; ob es das überfüllte Seminar, der zahlungsunwillige Vater oder das ungeplante Kind ist oder auch die Überlegung, daß diese Anstalt nur die Hälfte Deines Zeitetats wert ist. In der übernächsten Folge werdet Ihr sehen, daß es bereits bessere Alternativen gibt. Jede Menge Argumente, mit denen wir die Wahlkreise umkippen werden.
Doch halt! Die Zeit ist knapp. Am 12.12.95 ist die Verabschiedung des Gesetzesentwurfes im Kabinett geplant. Wir müssen unseren konstruktiven Protest vorher in den Bundestag bringen. Deswegen an dieser Stelle der große Aktionsaufruf:
Rufe Deinen Bundestagsabgeordneten an:
* Dr. Karl Lamers (CDU) Tel 80 03 72.
* Lothar Binding (SPD) Tel 2 09 55
* Dr. Angelika Köster-Loßack (B90/Gr.) Tel 16 76 11
Alle drei für Heidelberg-Stadt!!!
* Bernd Schmidbauer (CDU) Tel 76 42 87
* Gerd Weißkirchen (SPD) Tel ?? ?? ??
Grausame Justiz -- Steffi (17) im Knast |
Nach allem was Steffi Brühl (geb. Graf) für den deutschen Sport getan hat wurde sie durch die Schergen von Theo "die Augenbraue" Waigel in finstern Turm gesteckt. Wir fragen: warum?
Bilder aus glücklicheren Tagen -- Steffi auf dem Senta-Court in Castrop-Rauxel. |
Durch gezielt gestreute Gerüchte über von Graf Peter widerrechtlich einbehaltenen Zehnten sollte die mehrmalige Europameisterin diskreditiert werden, damit sie nachher ohne Tie-Break von der Bildfläche verschwinden gelassen werden dürfen kann. Der böse Theo wollte nähhmlich mit dem von unserre Steffi erspielten Geld die Schatzkammern des Königs füllen, da die durch das ständige Saumagenfressen mit Bill und Jacques und das Schorleabexen mit Boris ziemlich stapaziert ist. Enttäuschend ist, daß das einfache Volk der Torschützenkönigin der laufenden Saison nicht die Treue hielt. Wir hingegen, und mit uns hoffentlich die gesamte inletektuelle Führungsschicht, werden uns den üblen Machenschaften des Waigel entgegenstellen und nicht von Steffis Seite weichen!
Vatergraf ist unschuldig!
Rübennasen aller Länder vereinigt Euch!
Kämpft für die Freilassung von Steffi (17)!
Der "Dritte" Welt Laden Heidelberg, der seit zwanzig Jahren von manchem/r unbemerkt in der Friedrich-Ebert-Anlage 51b zu finden ist, bietet erstmals die spektakulär neuen Schnupperstündchen zur Laden- und Dritte Welt-Arbeit an. An vier Abenden können alle Interessierten, Informationen zu unserer Gruppe bekommen und vielleicht angeregt werden bei uns mitzumachen: bei Infoveranstaltungen, Ladendiensten, Leseabenden, Schulbesuchen, Tanz- und Spieleabenden und vielem mehr.
Habt also keine Scheu, einfach mal einen Blick hineinzuwerfen. So fing es bei den meisten an....
Erstes Treffen: 22.11.95, um 19.00 Uhr im "Dritte" Welt Laden. (22771)
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-12.30 Uhr und 16.00(!)-18.30 Uhr Sa: 11-14.00 Uhr
Ines
Am 9.November veranstaltet die PDS-Hochschulgruppe und die AG Junge GenossInnen Rhein-Neckar eine Diskussion mit Gerhard Zwerenz um 20 Uhr im Marstallsaal.
Kleiner Ausschnitt aus dem Flugblatt: zur Veranstaltung: Der 9. November in Deutschland:
9. November 1918: In Berlin ruft Karl Liebknecht die Sozialistische Republik Deutschland aus.
9. November 1938: In der "Reichskristallnacht" werden ueberall in Deutschland Progrome gegen Juden veruebt
9. November 1989: Mit der Oeffnung der "Mauer" wird das Ende der DDR eingeleitet
A neverending story...?
Der 9. November scheint ein schicksalstraechtiger Tag fuer Deutschland zu sein. Ueber ihn, ueber die Geschichte aber vor allem auch ueber die Zukunft dieses Landes spricht und diskutiert. (haltet Euch an unsere Umlautstandards für E-Mail (vgl. ftp://ftp.uni-heidelberg.de/fsk/UNiMUT/UNiMUT.html oder How to UNiMUT auf Papier), zefixx. Ich pfrimele keine äs und üs mehr um. d.S.)
BAFöG-Beratung:Do. 09.11. 15:30-17:30 |
Was bisher geschah: Prof. Peterle und Dr. G. Rainer haben sich getroffen und Wein getrunken. Die Abteilung für ästhetische Therapie ist verärgert über die Pläne der beiden Herren, Patienten rauszuwerfen, noch bevor sie ihr erstes Werk vollendet haben würden.
Das Cafe Titanic ist der Treffpunkt der Schönen und Reichen im Kurhotel. Im Südwesten des großen Restaurants gelegen, bezieht es seinen Charme vor allem aus dem reizvollen Kontrast zwischen dem Interieur im Stile eines Wiener Cafehauses und einer Architektur, die eher an den rauchgeschwängerten Maschinenraum eines alten Überseedampfers gemahnt: Unverputzte Wände, korrodiertes Metall, wie zufällig im Raum verteilte rohe und kahle Rohre.
Es ist Nachmittag, und fast alles ist wie immer: Freundliche Bedienungen huschen zwischen den Tischen, Gäste plaudern entspannt, dezente 120 beats per minute sorgen für Atmosphäre, ein paar Blicke richten sich auf Boris Becker, der auf einen Fernsehschrim die Bälle schlägt. Und doch, es ist nicht alles wie immer, Kunstschänder sind in der vorangegangenen Nacht in das Cafe eingedrungen und haben Rohre und Wände in höchst infantiler Weise mit allerlei Ornamenten beschmiert.
Von diesem Frevel an postmoderner Architektur erfuhr auch bald der Hüter der Guten Kunst in der Küche, Y. Uppie, seines Zeichens Chefkoch des Hotels und in dieser Eigenschaft auch Obervater des Cafe Titanic. Sofort hatte er Herbart Dreitag zu sich zitiert. Dieser war dem Ruf auch sogleich gefolgt, und das, obwohl er weder verwunden hatte, daß Uppie - direkt aus Frankreich kommend - von der Direktion als Chefkoch eingesetzt worden war, obwohl er, Dreitag, ältere Rechte hatte, noch, daß sein Vorgesetzter trotz aller Bemühungen auf seiner Seite immer fünf Jahre jünger aussah als er.
Und so kommt es nun, daß mit dem aus dem Tal heraufschallenden Glockenschlag der zweiten Stunde Uppie und Dreitag mit einem Trupp Handwerker im Rücken das Cafe betreten. Sofort verstummen alle Gespräche, selbst der CD-Player verschluckt sich, um dem donnernden Baß des Küchenchefs entsprechenden Nachdruck zu verleihen: "Was ist hier los? Wer war das?"
"Herr Yuppie..." versucht beherzt der Oberkellner zu intervenieren, wird aber sogleich unterbrochen: "Wer hatte gestern abend Dienst? Die stecken da mit drin, ganz klar. Sagen sie ihnen, daß sie gefeuert sind, los. Wir sind ja hier nicht im Jugendclub."
"Aber... - es ist doch eigentlich viel schöner so."
"So, glauben Sie? Dann sind Sie auch gefeuert. Gefeuert, hören Sie?" Uppies Stimme hatte sich zuletzt bedrohlich dem Punkte des Überschlagens genähert, doch fährt er jetzt ganz ruhig fort: "Und jetzt, liebe Gäste, genießen weiter sie unseren professionellen Service, das Produkt, mit dem wir überaus konkurrenzfähig sind, und freuen Sie sich, daß unsere Produktivität stärker steigt als die Inflationsrate. Danke für den Umsatz."
Und so mischt sich das leise Klatschen der nassen Pinsel in die Geräusche der fröhlichen Kaffeegesellschaft.
Hat die Kunst noch eine Chance im Kurhotel? Wie viele Jahre fallen von einem Gesicht pro Millimeter Dreitagesbart ab, und sind es bei Dreitag weniger? Wer hat den Anschlag auf den guten Geschmack im Cafe geplant, und was hat Prof. Peterle damit zu tun?
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKNix wie wegDicht gemacht werden soll die Pharmazie in Heidelberg. Als Begründung werden angeführt: seit langem (durch Verwaltung und Rektorat) gesperrte Professuren, zu wenig Drittmittel, schlechte Forschung. All das galt und gilt zwar auch für andere Einrichtungen (z.B. das gerade nicht abgewickelte SAI [Südasieninstitut]), aber die Pharmazie möchte Ulmer ganz persönlich gerne weg haben: seiner Auffassung nach gehört Pharmazie an die FH. Im Verwaltungsrat am 2. November wurde der Pharmazie nun eine Galgenfrist eingeräumt: bis zum 31. Dezember muß eine der Fakultäten für Biologie, Chemie oder Medizin sich bereit erklären, das Fach aufzunehmen, sonst wird es zum Jahr 2000 dicht gemacht. Kirsten |
Damit ihr euch die vier DM sparen könnt, sind hier die Top Ten der schwachsinnigsten Sätze in den Artikeln des STERN 45/95 zum Thema "Teenager-Sex" und dem neuen Film des Regisseurs Larry Clark "Kids" :
"Als der Stern den Schülern und Schülerinnen (ladies first! d.S.) das Alphabet vorlegte, aus dem jeder einen Buchstaben auswählen und mit eigenen Worten und Inhalten und eigenen Kenntnissen über Sexualität anreichern sollte, griffen - wenig überraschend - die Jungen eher zum Holzschnitt (aua! d.S.), die Mädchen zum Filigranen" (wo issn des? d.S.).
"...im Kopf tanzen Hypothalamus und Hypophyse mit den Hormonen Ringelreihn. ...
"Die Hormone melden sich zur Anprobe, in der inneren Abteilung Sex gehen die Lichter an. ...""Wenn man jung ist, knutscht man nicht aus Liebe, sondern aus Berechnung."
"Verhaltensforscher würden von einer "Verhausschweinung" der Jugendsexualität sprechen."
"Dirk, 14, zu "Missionarstellung": Es ist eine Stellung, in der man ein Kind machen kann..."
"Der Anteil der unbefriedigten Jugendlichen in den unteren Klassen dürfte noch erheblich größer sein. ..."
"...die Mädchen streiten, ob Sperma wie Tütensuppe oder Halbfettjoghurt schmeckt. ..."
"Bastian, 14, zu "Nageln": Wenn man sie liebt, nagelt man sie, aber manche denken nur am Nageln"
"...alles in Bewegung, nichts gesichert, jeder Blick zurück ein Blick ins Land der Hosenscheißer...".Wer sich noch die Bilder dazu ansehen möchte - reihenweise aufeinander gestapelte Jugendliche bei einer "Knutsch-Party"- der möge sich die Bilder im Vorbeilaufen (-lachen) beim Zeitungshändler ansehen. Aber bitte nicht zu laut lachen - es könnte jemand die traurige Nachricht von Seite 216 lesen (Germanistikstudentin, 25, JUSO-Bundesvorsitzende, mag Star Trek, der Letzte Mohikaner und springt gerne über Ketten (?!!?? d.S.)
Kay
"[...] Die Universitäten treten diesen für den Bildungskonsens und für das Verständnis des Auftrags ruinösen Tendenzen nicht nur nicht entschlossen entgegen, sondern sie verstärken sie durch eigene "Gebührenphantasie". ... die Bereitschaft ..., Mittel für die Universitäten zur Verfügung zu stellen, wird in dem Maße abnehmen, in dem das Studium zu einer Privatangelegenheit derjenigen umgewertet worden ist, die eine Dienstleistung zahlen." Minderheitsvotum des Prorektors Lehre der Universität Konstanz vom 19. Januar ´94 |
...daß die bel etage der Alten Universität derart spärlich möbliert ist, daß die Vizekanzlerin und eine Ex-Prorektorin zur Auktion des Markgrafen von Baden zogen, um evtl. Möbel zu erwerben. Von Spendengeldern, wie sie ausdrücklich betonten. Wie erfolgreich sie waren, wissen wir leider nicht - aber falls Ihr alte Möbel über habt: letztens sah es da immer noch ganz schön leer aus...
...daß der Rektor der Uni Frankfurt Computerfreak ist? Nur so ist jedenfalls zu erklären, daß im auffiel, was so alles auf den WWW-Servern seiner Uni rumspukte, unter anderem nämlich eine Seite über Kurdistan und den Widerstand dort, und später, als er diese hatte verbieten lassen, ein Verweis auf den Platz, den die Seite nach der Zensur gefunden hatte. Armer Rektor -- Immer noch kann mensch die Seiten sehen: http://www.uni-frankfurt.de/fsinf/zensur.html
Wir wissen's jetzt! Durch genaue Beobachtungen während der letzten paar Monate ist es uns gelungen, folgendes Geheimnis aufzudecken: Kirsten H. P. sitzt verdächtig oft und lange im ZFB. Wenn alle schon längst weg sind, strahlt immer noch eine 25 Watt Glühbirne aus dem Fenster zum Neckar. Was nach nach eifriger hochschulpolitischer Arbeit aussieht, ist meist nur Tarnung!!
Teile der Redaktion (Namen sind logischerweise der Red. bekannnt...d.S.) fanden haraus, daß K.P. nach der Führung durch die Katakomben des Neuenheimer Felds auf die Idee kam, die Verbindung Rektorat-ZFB zu verbessern. Mit Hilfe von Mensabesteck, das sie an der Wache in der Triplex-Mensa vorbeischmuggelte, buddelte sie einen Tunnel direkt ins Rektorat!
Auf diese Weise bekommt der UNiMUT die neusten Nachrichten, windigsten Storys, heißesten Tratsch und neusten Unverschämtheiten brühwarm (die Mensa sollte sich ein Beispiel nehmen - es dürfen auch zwei sein.(oder drei, oder vier).. d.Sin) und leicht erdig auf den Redaktionstisch.
Jetzt sammelt der UNiMUT für die Spendenaktion "Ein Steinbohrer für Kirsten", damit sie das Netz auf die gesamte Verwaltung ausweiten kann.
Kerstin, Kay
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKSteuerkreis auf neuen WegenSeit einigen Semestern bemüht sich auf Anregung der ZSB (Zentrale Beratungsstelle der Uni) das Projekt Kooperative Beratung um die Erarbeitung und Durchsetzung erfolgreicher Programme zur besseren Orientierung im Studium. Beteiligt sind derzeit die Fakultäten für Biologie und Theologie, das Kunsthistorische Institut, das Musikwissenschaftliche Seminar, das Romanische Seminar und das Institut. für Geographie. Der Austausch über die Projekte und die Erarbeitung weiterer Konzepte erfolgt im Steuerkreis, dem Koordinierungsgremium der einzelnen beteiligten Fachbereiche, der ZSB und aller Interessierten. Ergebnis dieser Bemühungen sind diverse Empfehlungen, die inzwischen auch alle im Senat verabschiedet wurden und nun der Umsetzung in den Fächern harren. Jetzt soll dem Steuerkreis eine weitere Aufgabe zukommen: der Rektor möchte, daß in Zukunft die Studiendekane und -dekaninnen an den Sitzungen des Steuerkreises teilnehmen. Die ersten wurden auch schon eingeladen, sind allerdings noch nicht vorbeigekommen. Wenn sie oder andere Mitglieder ihrer Kommissionen oder an dem Thema Interessierte zu den Sitzungen kämen, könnte man den uniweiten Austausch über Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre intensivieren. Kirsten |
Ca. 1 Stunde dauerte am 25. Oktober ein Gespräch zwischen Fachschafts- und FSK-VertreterInnen und dem Rektorat. Neben einigen technischen Angelegenheiten wurden auch inhaltliche Themen angeschnitten.
Angesprochen auf die angespannte Lehrsituation am Erziehungswissenschaftlichen Seminar (Seminare mit bis zu 300 Leuten) teilte Rektor Ulmer mit, daß es für einen dieses Semester ausscheidenden C4-Professor keinen Ersatz durch eine neue Stelle geben werde - auch nicht vor dem Hintergrund, daß Lehramtsstudierende demnächst vermutlich dreimal soviel Pädagogik wie heute machen müssen. Der Grund, warum das Ministerium keine Stelle zur Verfügung stellt, ist übrigens, daß Heidelberg erstmal einen "Luxus" wie Assyriologie abschaffen soll, dann könne man weiter reden. Den Studierenden riet Ulmer eine Unterschriftenliste oder Demo zu machen, er selber könne nichts machen.
Auf die Engpässe in der Lehre am Institut für Politische Wissenschaft angesprochen, verwiesen Rektor Ulmer und Prorektor Greiner auf die Zuständigkeit des Dekans und des Studiendekans der Philosophisch-Historischen Fakultät und auf Nachfrage auch noch auf die Studienkommission (das sind Kommissionen, die Lehrberichte schreiben und die Lehre verbessern sollen).
Das Thema Studienberatung insbesondere die Thematik der Zwangsberatung bei Fachwechsel wollte Herr Ulmer nicht besprechen, da er sich hierfür nicht zuständig fühlt und der zuständige Leiter der ZSB (Zentrale Beratungsstelle) nicht mehr zu dem Gespräch eingeladen werden konnte.
Zum Stand der Einrichtung eines Zentralen Prüfungsamts (ZPA) wußte das Rektorat, daß der Senat es am 7. November offiziell verabschieden würde [ob der Senat das schon weiß? d.S.] und verwies für Details der Umsetzung an die Verwaltung.
[Inzwischen haben wir erfahren, daß es dort noch kein Konzept, keine Stellen und keine EDV, aber einen Plan für das Vorhaben gibt. Nach diesem Plan sollen in einem ersten Durchgang bis Ende nächsten Jahres vier Altstadtfakultäten und die Fakultät für Geowissenschaften in Prüfungsangelegenheiten zusammengelegt werden; alle übrigen Fakultäten sollen dann "nach und nach" folgen.]
Über das Thema Grundsicherung (vgl. die anderen Artikel zu diesem Thema) wollte das Rektorat nicht sprechen, da dieses Thema idealistisch und in den nächsten 10 Jahren ohnehin nicht umsetzbar sei. Auch über das BAföG wollte das Rektorat nicht reden, riet aber, eine Podiumsdiskussion zu veranstalten. Die HRK (Hochschulrektorenkonferenz) werde übrigens aufgrund einer Empfehlung des HRK-Senats am 13. November Rüttgers´ BAföG-Finanzierungs-Modell ablehnen, sowie eine verschärfte Streichung des BAföG bei Fachwechsel oder für Aufbau- und Weiterbildungsstudiengänge fordern [vgl. Anmerkung].
Insgesamt eine nette Stunde "bei Rektors"; und irgendwann gibt es auch Themen, die man besprechen kann...
Kirsten
Anmerkung: Laut dem Protokoll der entsprechenden Sitzung des HRK-Senats allerdings kritisiert die HRK gerade die Einschränkungen des Fachrichtungswechsels und lehnt auch die vom Kabinett geplante Streichung der Förderung von Aufbau-, Ergänzungs- und Graduiertenstudiengängen ab.
Das SofaDas Sofa, Werner Büttner |
Interesse am Thema BAföG und Grundsicherung zeigte die Ministerin für Frauen, Familie, Weiterbildung und Kunst des Landes BaWü, Unger-Soyka - obwohl das Thema BAföG eigentlich nicht in ihr Ressort gehört. Am 2. November lud sie VertreterInnen hochschulpolitischer Gruppen, der Studierendenvertretungen der PH (Pädagogische Hochschule) und der Uni sowie des Studentenwerks Heidelberg zu einem Fachgespräch.
Den Anlaß für das Gespräch lieferte Bundesbildugnsminister Jürgen Rüttgers´ Vorschlag, das BAföG als Bankdarlehen auszuzahlen; doch für Unger-Soyka als Sozialdemokratin gibt es auch andere Gründe, die eine Diskussion über das BAföG nötig machen: der Anteil der Kinder aus bildungsfernen oder nicht ganz so gut verdienenden Elternhäusern geht in den letzten Jahre zurück, ebenso wie die Zahl der BAföG-Geförderten und die Höhe der insgesamt ausgezahlten Förderungssummen: Immer weniger erhalten immer weniger BAföG. Auch das DSW (Deutsches Studentenwerk, Zusammenschluß aller deutschen Studentenwerke) so Herr Gutenkunst, Geschäftsführer des Studentenwerks Heidelberg, verfolgt diese Entwicklung mit Sorge.
Gutenkunst und der Abteilungsleiter des BAföG-Amtes, Klaus-Dieter Motzkau, erläuterten den Reformvorschlag des DSW und Ministerin Unger-Soyka berichtete, was sie über das noch in der Diskussion befindliche SPD-Modell wußte.
Erörtert wurden die Folgen des Rüttgers-Modells, die Gründe, warum Studierende nicht gegen diese Vorschläge auf die Straße gehen, sowie einige Engpässe der jetzigen BAföG-Regelung, die eine Reform des BAföG, wenn nicht der gesamten sozialen Sicherung nötig machen.
Besonders einprägsam ist das Beispiel der alleinerziehenden Mutter, die mit Kind nicht mehr BAföG als vorher bekommt. Wenn sie nicht BAföG-berechtigt wäre, bekäme sie mehr Sozialhilfe als jetzt BAföG - aber sie darf als "dem Grunde nach BAföG-berechtigt" keine Sozialhilfe bekommen [daß der BAföG-Satz unter dem Sozialhilfesatz liegen darf, hat unlängst das Verfassungsgericht in Bremen bestätigt; vgl. UNiMUT Nr. 102]. Sie kann allenfalls für das Kind Sozialhilfe und Wohngeld beantragen - wird aber auch dann unter dem theoretisch möglichen Sozialhilfesatz bleiben - es sei denn sie bricht ihr Studium ab. Und das ist oft genau die Alternative, die Frauen dann auch wählen...
Ebenfalls aus dem BAföG fallen viele "Mittelstandskinder": da die Freibeträge seit Jahren nicht angepaßt wurden, haben die Eltern zwar kein Geld für ein Studium ihrer Kinder, diese sind aber formal nicht BAföGberechtigt (das sogenannte "Mittelstandsloch"). Ebenso düster ist die unrealistische Vorstellung von Mieten, die das BAföG zugrunde legt: die Durchschnittsmiete, anhand derer sich der BAföG-Höchstsatz ergibt, liegt bei knapp 300,- DM...
Ein weiteres Problem sind die völlig unrealistischen, weil nicht studierbaren, Regelstudienzeiten, aufgrund derer viele genau zum Examen anfangen müssen zu arbeiten; wodurch sie nicht zum Lernen kommen, wodurch sie kein Examen machen, wodurch sich ihr Studium erst recht verlängert.
Interessant für die Ministerin war ein Exkurs zum Thema "Langzeitstudierende": auch sie wußte nicht, daß diese Leute keine Studienplätze "wegnehmen", weil z.B. Praktika nur einmal gemacht werden können und nicht von Langzeitstudis drei- und viermal besucht werden können. Die Krankenkassen gewähren Studierenden ab dem dreißigsten Lebensjahr bzw. ab dem 13. Semester keinen "Studententarif" mehr und bei der Berechnung freier Studienplätze in ZVS- oder NC-Fächern zählen nur die Studierenden innerhalb der Regelstudienzeit.
Das Gespräch verlief angeregt und in einem angenehmen Klima, man hätte sich wünschen können, mit dem Wissenschaftsminister oder dem Rektor zu reden - aber die kennen ja nur das Modell Studiengebühren und sehen keine schwerwiegenden Probleme bei der jetzigen BAföG-Regelung.
Kirsten
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKNicht so tollfanden einige Erstsemester, daß sie bei der FSK teilweise falsche Termine für Erstsemestereinführungen erfuhren; finden wir auch nicht so toll und entschuldigen uns hiermit dafür. Und wenn ihr euch nächstes mal auch bei der FSK und nicht nur im Institut meldet, dann kann man anderen die Fehlauskunft sogar ganz ersparen. Kirsten |
Vom Fachschaftsrat am Institut für Politische Wissenschaft erreichte uns die Erklärung dafür in einem "offenen Brief" :
"(...) Liebe Leserin, lieber Leser !
Wir möchten Sie in aller Bescheidenheit auf einen Schildbürgerstreich aufmerksam machen, der das Studieren des Fachs Politische Wissenschaft zunehmend erschwert. Eines der Probleme an unserem Institut ist, daß die Lehrkräfte wenige sind, und die Studenten zahlreich. Völlig überfüllte Seminare sind die Regel; das Lehrangebot ist nach unserem Dafürhalten nicht ausreichend - darin wissen wir uns übrigens mit den Professoren und dem Mittelbau einig. Die Situation wurde dadurch verschärft, daß die geänderte Prüfungsordnung für das Grundstudium ein erheblich erhöhtes Semesterwochenstunden-Pensum vorschreibt. Jede Lehrveranstaltung, jedes Seminar ist also für uns Studierende ein äußerst kostbares Gut. (...) Womit wir uns definitiv nicht abfinden wollen, ist, daß das ohnehin schon dürftige Lehrangebot vom Verwaltungsrat der Universität leichtfertig zusammengestrichen wird. So wurden dem Institut alle Lehraufträge verboten, die an nicht promovierte Personen vergeben werden sollten. In einem Gespräch mit unserem Institutsleiter erfuhren wir, daß dies auf die politische Vorgabe zurückgeht, die Lehre müsse verbessert werden. Offenbar zieht der Verwaltungsrat daraus den Schluß: Eine gute Lehre ist nur die, die von doctores abgehalten wird. Folglich streicht man alle weg, die diesen Anforderungen nicht genügen. Der prozentuale Anteil an Titel-Trägern im Lehrangebot steigt dadurch natürlich. Die Lehre wird dadurch zwar nicht besser, aber der schöne Schein der Statistik. Wir finden es traurig, daß wir es überhaupt erwähnen müssen: Die Qualität der Lehre läßt sich nicht dadurch verbessern, daß man das Lehrangebot zusammenstreicht. Bei der Lage an unserem Institut müssen wir um (für d. S.) jeden Lehrauftrag dankbar sein. Dazu ist es im Fach Politik wichtig, wenn Dozenten am Institut lehren können, die vielleicht nicht über einen akademischen Grad verfügen, aber über praktische Erfahrung: Fachleute aus dem Medienbereich, aus politischen und gesellschaftlichen Organisationen - also aus dem Haupt-Arbeitsgebieten (Haupt-Sache Bindestr-i-ch-le, g-e-l-l-! d. S.-) von Politologinnen und Politologen.(...). Wir möchten Sie bitten, daß oben Gesagte (Wer Ohren hat zu hören, der höre ! d. S. 56, 7.4) im Kopf zu behalten, wenn das nächste Mal über Lehraufträge entschieden wird. Wir laden Sie auch herzlich dazu ein, sich von den Studienbedingungen an unserem Institut persönlich und vor Ort zu überzeugen.
Fachschaftsrat IPW
Donnerstag, den 9.11.95
Klavierabend - Bernd Maier, Veranstaltung des Akademischen Auslandsamtes der Uni: , 20.00 Uhr; Alte Aula
Samstag, den 11.11.95
Gesamtschultag `95 der GEW lebendige Schule - Pädagogische Entwicklungen an den Baden-Würtembergischen Gesamtschulen; 10 - 16.30 Uhr, Integrierte Gesamtschule Mannheim Herzogenried, Infos: Tel. 0711/2103033
Sonntag, den 12. November 1995
"Atomwaffentests - weiter so?", aESG Heidelberg, 20 Uhr, Fischergsse 2, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/2882
Mittwoch, den 15. November 1995
Arme Schmutzfinken - reiche Saubermänner? - Entwurf einer Weltentwicklungspolitik; Vortragsreihe von Bündnis 90/Die Grünen; Prof. Michael von Hauff, 19.30 Uhr; HS 14; NUni
Donnerstag, den 16. November 1995
"Mutterliebe"; Veranstaltung der Frauenbeauftragten der Uni Heidelberg; 16-? Uhr; HS 10, NUni, mit Kinderbetreuung! Infos unter 06221/547697, Büro der Frauenbeauftagten
Dienstag, den 21.11.95
Der öffentliche PKW? Wolfgang Widder in einerVCD-Vortragsreihe; 20.00 Uhr; Stadtbücherei Heidelberg, Poststr. 15
Mittwoch, den 22.November 1995
Umwelt=Untertan=Umweltzerstörung - Ist der Mensch noch Bewahrer der Schöpfung?; Vortragsreihe von Bündnis 90/Die Grünen; Prof. Dr. Ulrich Duchrow, 19.30 Uhr; HS 14; NUni
"Muttermacher"; Veranstaltung der Frauenbeauftragten der Uni Heidelberg; 16-? Uhr; HS 10, NUni, mit Kinderbetreuung! Infos unter 06221/547697, Büro der Frauenbeauftagten
24. bis 26. November 1995
4. Bundesweites Studentinnenplenum in Augsburg, Infos im ZFB oder beim AStA Augsburg, Tel. 0821/598-623
nezitoN ehcsitilopluhcshcoh snetsriKKurz- wie immer - war die Sitzung des SAL (Senatsausschuß zur Stärkung der Lehre) am 20. Oktober. In den zwei Stunden wurden drei Lehrberichte entgegen genommen und über generelle Kriterien zur Erstellung von Lehrberichten geredet. Der SAL ist v. a. zuständig für die Entgegennahme von Lehrberichten, die Beschlußfassung über Sondermittel für Maßnahmen zur Stärkung der Lehre und andere Verwaltungsvorgänge, die mit Lehre zu tun haben, z.B. die Weiterleitung von Steuerkreisempfehlungen (vgl. "Steuerkreis auf neuen Wegen") an den Senat. Kirsten |
Die Zentrale Studienberatung macht ein oder eigentlich zwei Seminare zum Umgang mit Lernschwierigkeiten und Prüfungsangst. Ziele des Seminars sind das Entwickeln eines individuell angemessenen Lernstils, das Nutzen der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen und die Reduktion von Ängsten und Spannungen. Gruppe A trifft sich 10 mal Mittwoch nachmittags 2 Stunden, vom 8. November 1995 bis zum 31. Januar 1996, von 14 - 16 Uhr, die Gruppe B einen ganzen Tag (27. Oktober 1995) und fünf Vormittage à 3 Stunden (17.11.;24.11.;01.12.;12.01.;19.01. jew. 9.15 - 12.15 Uhr). Anmeldung unter Tel. 06221/542141, Di. + Mi., 12 - 12.30 Uhr und Do. 11.45 - 12.15 Uhr.
"Es gibt derzeit keine gesicherten Modelle, die faktische finanzielle Zugangshindernisse für sozial schwächere Studierende ausschließen. Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse der Sozialerhebung unterstreichen vielmehr, daß sich schon jetzt die Finanzierung des allgemeinen Lebensunterhalts negativ auf den Hochschulzugang wirtschaftlich schwächerer Studierender auswirkt. Die Studiengebühren zugeschriebene Steuerungsfunktion greift ohne eine die Schwachstellen des Hochschulsystems insgesamt erfassende Reform nicht." Aus einer Stellungnahme des Senats der Universität Tübingen vom 21. September ´95 |
Vor 5 Jahren haben sich mehrere berufstätige Eltern zusammengeschlossen, um eine Ganztagsbetreuung für berufstätige Eltern zu organisieren. Es entstand der Verein "Beruf und Kind" (BuK) - Verein zur Betreuung von Kindern erwerbstätiger Eltern e.V.
Seit Anfang diesen Jahres konnte das Projekt umgesetzt werden. In den Räumen des MPI-Gõstehauses in der Berliner Str. 10 besteht nun die "Wichtelgruppe". Täglich von 9-18h betreuen hier eine Erzieherin und zwei Aushilfskräfte zur Zeit zwischen 6 und 12 Kinder. Die Kinder sind im Alter von 1/2 Jahr bis zur Einschulung, wobei der Schwerpunkt auf der Betreuung unter Dreijähriger liegt, da hier das Betreuungsangebot in Heidelberg am schlechtesten ist. Dem Verein haben sich verschiedene Firmen und Institute angeschlossen (z.B. DKFZ, Springer-Verlag), die jedes Jahr einen gewissen Zuschuß zahlen und dafür eine bestimmte Anzahl von Plätzen für ihre MitarbeiterInnen reserviert bekommen. Das DKFZ nutzt diese vor allem f³ür seine GastwissenschaftlerInnen, die nur für eine bestimmte Zeit in Heidelberg sind und sich nicht langfristig bei anderen Kindertagesstatten anmelden können. Zur Zeit beträgt die Wartezeit für einen Platz in der städtischen Kindertagesstätte ca. ein Jahr. Neben den Firmenzuschüssen wird das Projekt durch Elternbeiträge (zur Zeit 300DM/Monat halbtags und 600DM/Monat ganztags) und Mitgliedsbeiträge finanziert. Damit dieses eigeninitiierte Projekt allerdings fortbestehen kann, müssen für das kommende Jahr neue Räume gefunden werden. Gesucht wird eine 3-4 Zimmerwohnung in Neuenheim oder Handschuhsheim.
Bisher bietet die Universität keine Betreuungsmöglichkeit für Kinder ihrer Angestellten an. Deshalb möchte die Frauenkommission der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg Ihrer Fakultät vorschlagen, sich an diesem ausbaufähigen Projekt zu beteiligen. Dies wäre zumindest ein Anfang, um dem Betreuungsnotstand in Heidelberg entgegenzuwirken.
Kontakt: Wissen wir leider selbst nicht. Liebe Wichtelleute, meldet Euch doch nochmal beim UNiMUT!
Von 1992 bis Ende 1993 kam es in den Ortschaften Eppelheim und Plankstadt wiederholt zu rassistischen Übergriffen gegen Auslän1der. Höhepunkt war neben der einhalbstündigen Straßenschlacht beim Überfall auf eine türkische Hochzeitsfeier durch ca. 80 Neonazis im Anschluß an ein Konzert der Mannheimer Faschoband "Tonstörung" der Angriff von etwa 20 militanten Neonazis auf eine türkische Snackbar in Eppelheim. Zehn der damals Verhafteten stehen jetzt ab dem 9. November vor Gericht, unter ihnen finden sich bekannte Namen wie Eric Rössler, Uwe Joachim Herker, Detlef Bender oder Manfred Huck. Worum geht es bei dem Prozeß? Am 15.2.92 trafen sich im Eppelheimer Haberecklstübchen ca. 30 Faschisten um den Saalschutz für eine Veranstaltung das inzwischen zu einer zweijährigen Haftstrafe rechtskräftig verurteilten ehemaligen NPD-Vorsitzenden Günter Deckert zu organisieren. Als einer der "Sitzungsteilnehmer" in der Snackbar einen Streit provozieren wollte woraufhin er Hausverbot erhielt und vor die Tür gesetzt wurde holte er aus dem nahegelegenen Habereckelstübchen Verstärkung. Die Faschos stürmten die Snackbar, es entstand eine handfeste Schlägerei in deren Verlauf einer der türkischen Gäste Schnittwunden im Gesicht davontrug, die von einem zerschlagenen Bierglas stammten. Einige der Angreifer wurden leicht verletzt und die gesamte Einrichtung des Lokals demoliert. Schließlich konnten die Angreifer jedoch zurückgedrängt werden, sie wurden von der Polizei teils unter den Tischen der Snackbar hervorgezogen, teils im Haberecklstübchen beim Begutachten ihrer Blessuren festgenommen. In ihrer Kleidung und im Hinterhof des Haberecklstübchen wurden Gaspistolen, Eisenstangen Messer und CS-Gassprays gefunden, spätere Hausdurchsuchungen förderten weitere Waffen zutage.
Sowohl die jetzt Angeklagten als auch die anderen Beteiligten standen der im Mai 92 von Manfred Huck gegründeten Aktionsfront Nationaler Kameraden (ANK) nahe bzw. waren Mitglieder. Außerdem finden sich Mitglieder der NPD, deren Jugendorganisation JN und der im Raum Sinsheim tätigen "Nordischen Jugend". Detlef Bender, Betreiber der Wehrsportgruppe Wehrwolf 21 ist seit dem zwölften Lebensjahr "praktizierender Neonazi", vorbestraft unter anderem wegen Hehlerei, Landfriedensbruch und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Am 20.4.1989 wurde er an der österreichischen Grenze auf dem Weg zu Hitlers Geburtsort Braunau festgenommen, mit sich führte er Waffen und NS-Material. Am 3.5.95 wurde seine Wohnung zeitgleich mit sieben anderen im Rhein/Neckar- Raum durchsucht, sichergestellt wurden unter anderem elf Gewehre, 5 Pistolen, zwei Panzerfausthüllen sowie Munition.
Die ANK um Huck übernahm teilweise Mitglieder der inzwischen verbotenen Deutschen Alternative, deswegen läuft gegen ihn und andere Mitglieder der ANK in Koblenz seit September 95 ein Prozeß wegen Fortführung einer Verbotenen Organisation. Mitangeklagt sind unter anderem Michael Petri (Bundesvorsitzender der Deutschen Nationalisten), das rechtsradikale Ehepaar Müller aus Mainz-Gonsenheim, der ehemalige Bundesvorsitzende der DA Frank Hübner.
Aktivisten der ANK bildeten im August 93 den Ordnungsdienst beim Neonaziaufmarsch in Fulda, im selben Personenkreis entstand Anfang 94 der FAP-Freundeskreis Rhein/Neckar. Kontaktadresse war ebenfalls Hucks Postfach. Eric Rössler ist bis heute in der NPD und JN aktiv. So organisiert er den Wahlkampf von Günter Deckert in Frankfurt und beschäftigt sich zur Zeit mit der geerbten NPD-Villa im schwäbischen Ehingen. Uwe "Honecker" Herker, früher bekannter Schriesheimer Schläger, versuchte seiner Verhaftung zu entgehen, indem er als Söldner nach Kroatien ging. In einem ersten Prozeß wegen der Eppelheimer Vorkommnisse wurde gegen fünf Neonazis verhandelt. Obwohl die rechtsextremistischen Hintergründe des Treffens im Habberecklstübchen bekannt waren, gingen Richter und Staatsanwaltschaft wohl eher von einer "normalen" Wirtshausschlägerei aus und verhängten nur geringe Geld- und Arbeitsstrafen. Besucht wurde der Prozeß von zahlreichen Neonazis und am Rande kam es zu versuchten Handgreiflichkeiten gegen anwesende AntifaschistInnen. Im jetzigen Prozeß geht es erneut um die Drahtzieher rechtsextremer Aktivitäten. Eine breite antifaschistische Öffentlichkeit wäre also wünschenswert.
Die Prozeßtermine sind: 9., 10, 15, 16, 23, 24 und 30. November, jeweils 9.00 vor dem Landgericht Heidelberg. Für Interessierte gibt es einen Treffpunkt am 9.11., 8.00 im Autonomen Zentrum, Alte Bergheimerstr.7a.
11.11. AZ 21.00 Uhr Solidisco für die "Sabotage"
12.11. AZ 18.00 Uhr Antifacafe: Die Geschichte der Unterdrückung und des Widerstandes im Baskenland, Teil 2
17.11. AZ 21.00 Uhr FrauenLesben Disco
18.11. AZ 20.00 Uhr Infoveranstaltung zum Baskenland, 21.00 Konzert mit BAP und NO VALUES
24.11. AZ 20.30 Uhr Konzert mit SHALLOW TALKS und NO FISCHING BOAT FOR THE SMURFS
25.11. AZ 21.00 Uhr Solidisco vom Antifa-AK
26.11. AZ 18.00 Uhr Antifacafe mit Film: Happy Birthday Haftbefehl