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Editorial

Lauter tolle Jubiläen: Der zehnte Kurhotel Kurfürst Karl, der hunderzwölfte UNiMUT, der siebenundzwanzigste Lenz Demis (letztes Jahr hat auf den Aufruf, Demi reichlich zu beschenken, nur Heinz reagiert -- das muß besser werden), der einhundertsiebenundzwanzigste Anlauf, Studiengebühren einzuführen. Steter Tropfen höhlt den Stein, scheinen die Koalitionäre in Stuttgart zu meinen. Diese Meinung ist ihnen auch kaum zu verdenken; so sieht doch alles danach aus, daß der alte Traum etlicher Dozenten (kein hohes I wegen gibts net) aus der theoretischen Physik, mit Klausuren gscheit Druck auf ihre faulenzenden ElevInnen auszuüben, endlich in Erfüllung geht, nach einem Kampf von mindestens dreißig Jahren, der, wie die Archive der Fachschaft Math-Phys verraten, gelegentlich auch mit harten Bandagen und vor weltlicher Gerichtsbarkeit geführt wurde.

Ich schreibe das, weil das heißt, daß wir noch mindestens fünfundzwanzig Jahre erfolgreich gegen Studiengebühren Widerstand leisten müssen, um uns nicht gegenüber den Math-Phys-Leuten zu blamieren. Drum: Hopp, Beteiligung am Zahl-Aktionstag (immer dem Tausender folgen). Und was in fünfundzwanzig Jahren passiert, sehen wir dann.

Michael Hartmann behauptet, bis dahin habe es längst die sanfte Revolution der AutogegnerInnen und anderen Ökos gegeben (er sagt, sie findet dieses oder nächstes Jahr statt) -- das bleibt zwar noch abzuwarten, ein klein wenig aber könnt Ihr auch beitragen: Beteiligt Euch an der Aktionswoche Mobil ohne Auto, und kommt zumindest zur Fahrraddemo -- der Radweg am Bismarckplatz war ein Anfang und nicht die Vollendung, auch wenn das im Stadtrat gelegentlich etwas in Vergessenheit gerät. Rufen wir es den Damen und Herren wieder in Erinnerung, rät

d.Red


Ihr habt keine Wahl

Wählt FSK

Was wird am 18 Juni gewählt ?

Bei den alljährlichen Wahlen zu den Universitätsgremien werden die Mitglieder der Fakultätsräte, des Großen Senats und des (kleinen) Senat gewählt. In diesen Gremien gibt es VertreterInnen aus vier verschiedenen Gruppen: ProfessorInnen, Wissenschaftlichen Mittelbau, den Studierenden und den "Sonstigen" MitarbeiterInnen der Universität. In allen Gremien besitzen die Profs die absolute Mehrheit. Allgemein gilt: Profs wählen Profs; Studis wählen Studis; usw. Also wählt Ihr am 18.Juni die studentischen VertreterInnen der beiden Senate und des Fakultätsrats Eures ersten Hauptfaches.

Was geschieht in den Gremien?

"Routineangelegenheiten" für Fakultäten sind z.B.Berufungen, Prüfungs- und Studienordnungen, Lehraufträge. Die meisten Beschlüsse müssen an den Senat weitergeleitet werden. Der Senat fällt die endgültige Entscheidungen über viele Beschlüsse der Fakultäten, er entscheidet allgemein in "Angelegenheiten von Forschung, Lehre und Studium, die von grundsätzlicher Bedeutung und nicht durch Gesetz zur abschließenden Entscheidung einem anderen Organ [...] übertragen sind." (§19(1) Unigesetz) Hierunter fallen Zulassungszahlen, Aufhebung von Studiengängen oder Unieinrichtungen. (Verwaltungsangelegenheiten werden im Verwaltungsrat (§20UG) entschieden).

Hin und wieder werden auch allgemein gehaltene Erklärungen gegen Fremdenfeindlichkeit oder Rüttgers Zins-BAföG verabschiedet, aber dies bedeutet kein Engagement in dieser Sache - die Beschlüsse haben auch keine Wirkung, da Unigremium vom Gesetz her hierzu nicht zu beschließen haben. Wenn der Rektor sich engagieren will, tut er dies auch gerne außerhalb der Gremien - z.B. in Sachen Studiengebühren oder bei der Vorbereitung der Abschaffung von Fächern wie der Pharmazie. Um aus Andeutungen dennoch Schlüsse ziehen zu können, muß man wissen, was in den Instiuten und Seminaren gerade läuft. Und genau dies verfolgen die Fachschaften an den über 30 Fachbereichen kontinuierlich - und nicht erst wenn es auf der Tagesordnung steht - denn manchmal muß man auch zufällig zum richtigen Zeitpunkt nachfragen, bevor es zu spät ist. So sind die FSK-VertreterInnen auch über kleinere Entwicklungen in den Fachbereichen informiert - im Gegensatz zu den Leuten aus den Hochschulgruppen, die ohne Vorbereitung zwei Stunden vor der Sitzung mal eben bei der FSK vorbeikommen und zu fragen, was gerade los ist - und das dann hinterher als Kampf gegen "schikanöse" Studienordnungen zu verkaufen...

Was geschieht nicht in den Gremien?

Zum Beispiel die Diskussion um Studiengebühren, BAföG-Reform oder Hochschulfinanzierung. Diese Themen werden in den Standesorganisationen, Regierungen und Parlamenten verhandelt - wer hier mitmischen will, muß auf die Straße gehen oder sich bundes- oder landesweit weit mit anderen zusammenschließen. Die FSK tut dies in der LAK (Zusammenschluß der unabhängigen Studivertretungen von Ba-WÜ), dem fzs (freier zusammenschluß von studentInnenschaften) und durch die Mitarbeit in den Bundesfachschaftstagungen der einzelnen Fächer.

Was ist der "AStA" (Allgemeiner Studierendenausschuß)

Manche Leute reden aber immer auch von "AStA"-Wahlen; nachdem am 18.Juni ja nur die studentischen Mitglieder der beiden Senate und der Fakultätsräte gewählt werden, fragt man sich, was dieser "AStA" ist und wann er gewählt wird. Nun die Antwort: der AStA wird nicht gewählt. Laut Universitätsgesetz des Landes Baden-Württemberg ist der "AStA" ein Ausschuß der Senate, in dem die studentischen Mitglieder der beiden Senate unter der Aufsicht des Rektors zusammengefaßt werden. Dieser Ausschuß darf die Senate beraten und zwar in geistigen, musischen, und sportlichen Belangen. Von Hochschulpolitik oder Interessenvertretung keine Rede. Kurzum: Der "AStA" in Ba-Wü ist keine Studierendenvertretung, bzw: An den hiesigen Universitäten ist gesetzlich keine Studierendenvertretung vorgesehen.

Was ist die FSK

Wie auf Uniebene sieht es an den Fachbereichen aus: Keine Mitsprache vorgesehen. Erst auf der Ebene der Fakultät (die in der Altstadt auch mal über 19 Studiengänge zusammenfaßt) dürfen drei (!) Studierende an den Sitzungen des Fakultätsrats teilnehmen. Zum Glück haben sich an fast allen Fachbereichen unabhängige Fachschaften gebildet, die die studentische Interessenvertretung am Fachbereich wahrnehmen und die Arbeit im Fakultätsrat koordinieren. Uniweit haben sich die Fachschaften zur Fachschaftskonferenz (FSK) zusammen geschlossen. In der FSK erfolgt die Koordinierung die Vorbereitung der Sitzungen der Unigremien Hierzu gibt neben den wöchentlichen FSK-Sitzungen verschiedene Referate und Arbeitskreise, z.B. Fachbereichsreferat, Sozialreferat, Hochschulpolitik, Studienreform, Antifa-AK, Kulturreferat, AK Lehramt oder Kommunalreferat. Die Delegierten der FSK bringen in den Gremien die dort erarbeiteten Positionen ein.

Weil der "AStA" keine Vertretung ist, müssen die Studierenden ihre umfassenden Ziele und Vorstellungen auf anderen Wegen und in unabhängigen Strukturen erarbeiten. Um diese unabhängigen Strukturen zu stärken und zugleich die Ergebnisse ihrer Arbeit in die Unigremien einzubringen, tritt die FSK zu den Wahlen an.


Hurra, wir sind noch kritisch!?

Wer kennt ihn nicht, den üblichen Uni-Alltag? Man sitzt in irgendwelchen Vorlesungen oder Seminaren, mehr oder minder interessiert, Zeit und Gelegenheit zum Mitreden oder Mitgestalten ist kaum vorhanden. Und sobald die Uhr das Ende der Veranstaltung anzeigt, laufen alle schnell auseinander, um noch vor der großen Schlange in der Mensa einzutreffen. Ansonsten sind nur wenige Berührungspunkte mit der Uni vorhanden, und von einem Wir- oder Zugehörigkeitsgefühl kann wohl kaum die Rede sein.

Wie wäre es dagegen mit der folgenden Utopie: Uni als Lebensraum?

Wie so etwas aussehen könnte, haben die Kritischen Tage am Psychologischen Institut zumindest ansatzweise gezeigt. Drei Tage lang (vom 29. bis 31. Mai) fanden parallel zum normalen Institutsbetrieb insgesamt über 20 verschiedene Workshops und Veranstaltungen statt. Im Vordergrund standen Themen, die im normalen Vorlesungsbetrieb aus den verschiedensten Gründen zu kurz kommen - alternativ, kreativ, kritisch, politisch, ganzheitlich - so zumindest der Anspruch.

In der Mittagspause mußte man nicht zur Mensa oder zum AMS-Brezelstand pilgern, sondern konnte an den eigens im Institutsinnenhof aufgestellten Tischen und Bänken Platz nehmen, sich am Salatbuffet und Getränkestand bedienen und die Sonne (Ja, auch Petrus meinte es gut mit uns!) genießen. Wer lieber aktiv war, hatte die Gelegenheit zum Jonglieren oder Trommeln.

Die Utopie von der Uni als Lebensraum, der über das bloße Studieren hinausgeht, wurde dabei deutlich spürbar. Auch von einem Wir- oder Zugehörigkeitsgefühl war vielleicht etwas mehr als sonst zu bemerken, wer weiß?

Als verbindendes Element wirkte während der gesamten drei Tage das "Afrikanische Trommeln", das in allen Veranstaltungen und Arbeitsräumen am Psychologischen Institut gut zu hören war. Auf diese Weise waren die Kritischen Tage auch allen, die aus den verschiedensten Gründen nicht teilnahmen und anderweitig beschäftigt waren, doch jederzeit präsent - aber durchaus nicht immer angenehm, ganz im Sinn des kritischen Charakters. Ansonsten müssen wir allerdings einräumen, daß Wissenschafts- und Hochschulkritik - zentrales Anliegen der Kritischen Tage - im Programm etwas zu kurz kamen. Zudem mußte die Veranstaltung zum Thema Bafög- und Hochschulreform mangels TeilnehmerInnen ausfallen (Das Studium ist nicht mehr zu retten!?).

Daß StudentInnen bei solchen Themen kaum Initiative zeigen und sich beteiligen, sowohl auf VeranstalterInnen- als auch auf TeilnehmerInnen-Seite - ob das wohl in zunehmendem Maße an mangelndem kritischen Bewußtsein liegen könnte, oder vielleicht auch an einer (Hochschul-) Bildung, die immer weniger zum kritischen eigenständigen Denken auffordert und anregt?

Was fehlt, ist eine kontroverse Diskussion unterschiedlicher Wissenschaftskonzepte und wissenschaftstheoretischer Positionen, sowohl fachspezifisch als auch interdisziplinär. Kritische Tage können ein Forum sein, solche Diskussionen wieder neu anzuregen, aber sie sind letzten Endes auch ein Spiegel der aktuellen Situation.

Auffallend ist weiterhin eine gewisse Tendenz, bevorzugt Veranstaltungen bei eingeladenen Fachleuten zu besuchen. Etwas mehr Offenheit für studentische Beiträge wäre schon angesagt, zumal sich jeder selbst mit einbringen und zum Gelingen von Veranstaltungen beitragen kann. Ausschließlich rezipiert wird schließlich anderen Orts schon genug.

Die Veranstaltungen waren recht gut besucht - mit einem Tagesdurchschnitt von 80 bis 100 TeilnehmerInnen. Darunter fanden sich StudentInnen aller Fachbereiche, aber auch Berufstätige, Schüler und andere Leute, die mit Uni bisher gar nichts zu tun gehabt hatten. Das Gros machten dennoch die Psycho-Studis aus, wobei einige Veranstaltungen ja auch eher psycho-orientiert waren. Ganz oben in der Hitliste standen praxisorientierte Veranstaltungen wie die "Einführung in das Psychodrama" oder die "Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie", aber auch die "Feministische Psychoanalyse", Workshops zu "Männeridentität und -sozialisation" und zu "Lesbischer/schwuler Identität" sowie die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema "Intelligenzforschung" fanden regen Zuspruch. Leider nur wenig Anklang fanden die Angebote zum kreativen Schreiben.

Nach der in diesem Jahr recht breit angelegten Werbekampagne im Vorfeld hätten wir allerdings einen regelrechten Run erwartet. Offensichtlich fällt es vielen Studis ziemlich schwer, einmal aus dem universitären Alltagstrott auszubrechen.

Vielleicht, so hoffen wir, sind die Kritischen Tage der einen oder dem anderen zumindest wieder ein Begriff geworden, und wir können beim nächsten Mal auf noch größeres Interesse und mehr Aufmerksamkeit hoffen.

Zum Schluß: Das Fest - es war sicher ein Fest der besonderen Art: Afrikanisches Trommeln im Vollmond, FeuerspuckerInnen und Artistisches mit brennenden Keulen rundeten das Programm aufs Schönste ab. Bei sehr angenehmer, fast familiärer Atmosphäre im Innenhof des Erziehungswissenschaftlichen Seminars konnte man und frau sich gemütlich über die Ereignisse der vergangenen Tage austauschen und Unterhaltung ungestört von dröhnendem Discolärm genießen. Sicher ist, daß wir die schönste Nacht des Frühjahrs `96 erwischt haben, und daß noch kein anderes Fest von vergleichbarer Qualität innerhalb von zwei bis drei Stunden Vorbereitungszeit organisiert worden ist.

Über Anregungen oder Kritik zu den "Kritischen Tagen" würden wir uns sehr freuen. Schaut doch einfach an einem der nächsten Montagabende beim Psychotreff (jeweils 18.00 Uhr im Kaffeekeller des Psychologischen Instituts) vorbei oder werft eine Nachricht in den Institutsbriefkasten (adressiert an den Psycho-Treff).

Manu und Wolfram


Umfrage

In den letzten Monaten war viel die Rede von Ehrschutz und dem gesunden Volksempfinden, von dem sich das Bundesverfassungsgericht entfernt habe. Problematisch an diesen Aussagen ist, daß hierzulande zwar viel über Ehrschutz, aber dafür um so weniger über das Volksempfinden und dessen Gesundheitszustand bekannt ist. Um diesem Umstand abzuhelfen, hat nun das Institut für Empirische Ethik (IEE) ein Forschungsprojekt begonnen, das hier Klarheit bringen wird. Die Ergebnisse werden gegen Ende des Jahres im Jounal of Ethical Empirics erscheinen (mein Onkel ist dort Referee). UNiMUT druckt den Fragebogen nach.

Bitte schreiben sie in jeden der folgenden Kästen eine Zahl zwischen 1 bis 10, wobei 10 für eine maximal ehrverletzende Aussage oder Phrase steht. Den ausgefüllten Fragebogen schicken sie bitte an IEE, c/o FSK, Lauerstraße 1, 69124 Heidelberg

Dirk Kleber


"Der Rektor der Universität Heidelberg - ich kann das öffentlich sagen, ohne daß ich Datenschutzvorschriften verletze - hat kürzlich in einer Pressekonferenz gesagt, er habe eine ganze Menge von Studenten im 25. Semester, die an seiner Universität immatrikuliert seien. Er nannte einen Landtagsabgeordneten, der im 28. Semester an der Universität Heidelberg immatrikuliert ist. Wenn sie es genauer wissen wollen: Es war natürlich einer von den Grünen."

Erwin Teufel, Das Parlament vom 23.Frebruar `96

Von Langzeitstudis und Landtagsstudis

Wie sehr verziehen sich doch schon die Gesichtszüge verschiedener Personen, wenn es um die Langzeitstudierenden der Universitäten geht. Vor allem ein Heidelberger Student hat es unserem Protagonisten angetan. Er studiert, zumindest ist er immer noch immatrikuliert; und er ist im achtundzwanzigsten Hochschulsemester. Das ist ja unglaublich im 28. Semester! Diese Tatsache ist von so großer Tragweite, daß Erwin Teufel auf einer Bundestagssitzung vom Februar diesen einen Heidelberger Studenten erwähnte. Wohl um zu verdeutlichen, daß die Studierenden der deutschen Universitäten zu ... ja, zu dumm oder zu faul oder gar zu langsam sind ... ? Er nannte diesen Studenten vielleicht auch, weil er ein Landtagsabgeordneter der Grünen ist. Aber ungeachtet der Couleur dieses Menschen frage ich mich ernsthaft, welche Schlußfolgerung diese Tatsache zuläßt. Nach der Schilderung unseres "Landesvaters" muß es etwas Schlechtes sein, im 28 Semester zu studieren und im Parlament zu sitzen. Von welchen Voraussetzungen geht Herr Teufel aus, daß er diese Information so erschreckend einstuft?

Entweder es ist die Tatsache, daß dieser Mensch immatrikuliert oder die, daß er gewählt ist. Was erwarten unsere Bonner VolksvertreterInnen von einem ordentlichen Studenten wie unserem Heidelberger Kommilitonen? Ich denke immer noch, daß das universitäre Studium zum Ziel hat, selbständiges, wissenschaftliches und kritisches Arbeiten zu vermitteln. Welche Qualifikationen sollte ein Abgeordneter im Parlament mitbringen, wenn nicht diese? Die Tatsache, daß ein Studierender der Universität Heidelberg sich nicht nur Stur dem Studium widmet sondern sich auch in anderen Gebieten engagiert und die an der Universität erworbenen "Qualifikationen" einsetzt spricht doch eigentlich für diesen Menschen.

Es ist bezeichnend, daß diese Äußerung gerade von einem baden-württembergischen Politiker kommt, da die hiesige Landesregierung den Studierenden erfolgreich seit Jahren jede Möglichkeit verweigert sich eine Vertretung zu Wählen und damit an der universitären Selbstverwaltung teilzunehmen. Die Studierenden der Universitäten dürfen sich weder zu Vollversammlungen Treffen noch sich als Gesamtheit zu hochschulpolitischen Themen äußern.

Unter Diesem Aspekt erscheint die Reaktion Teufels als eine konsequente Fortführung der bisher praktizierten Politik. Denn ein Student im Parlament könnte ja am Ende noch Studentische Interessen vertreten, und wer in der Landesregierung könnte daran wohl Interesse haben?

Andreas Kessen


Kurhotel Kurfürst Karl

Was bisher geschah: Viele Bücher wurden gekauft, noch mehr weggeworfen und das Studium der Röntgenbilder kam nicht recht voran. Der Ofen in Peterles Büro wärmt immer noch nicht.

9. Folge: Vor dem Speisesaal stehen R. Eder, Herr der Klinik-Unterwelt, und Herbart Dreitag, den wir schon als aufstrebenden Adlatus des Chefkoches Y. Uppie kennengelernt haben, auf eine leere Milchtüte starrend. Sie gestikulieren wild, erregt, ja aufgewühlt.

"Es war Ihr Mann, der den Mülleimer abmontiert hat," kreischt Eder, die Stimme kaum kontrolliert.

"Pah! Der Boden gehört ihnen, und drum müssen Ihre Leute den Müll wegräumen," hält Dreitag dagegen, ebenfalls höchst erregt.

"Sie sind ja nicht nicht normal. Schließlich sinds Ihre Gäste, die den Müll hierher schmeißen." röhrt Eder.

Der Lärm hat Herrn Tricks von der Abteilung für Aushub und Aufschub aus seinem alltäglichen Phlegma geweckt. Während Eder und Dreitag sich Dinge sagen, die in einer Kurklinik eigentlich noch weniger verloren haben als in einem Fortsetzungsroman, quert Tricks den weiten Platz und wirft ein, sobald ihm die stimmliche Anstrengung vertretbar erscheint: "Ich darf die Herren darauf hinweisen, daß die Abteilung für Aushub und Aufschub gerade eine wichtige Besprechung hält, aber darüber hinaus auch keinesfalls Müll einsammeln wird, da dafür das Landesamt für Plattheiten zuständig ist, das allerdings meiner Genehmigung bedarf, die wiederum der Zustimmung durch Hoteldirektor Schwacht bedarf. Und wir kennen ja alle Herrn Schwacht."

Nun, da die Aussichtslosigkeit der Situation offenbar geworden ist, schweigen die Streithähne. Tricks schlägt mit seinem Spazierstock auf den Konus des Brunnen vor dem großen Speisesaal: Seit zehn Jahren hatte er nur Regenwasser gesehen, weil die Pumpe in der Klinik steht, die Wasserleitung aber aus dem Speisesaal kommt. Und jetzt dringen gluckernde Geräusche aus der Tiefe, allmählich bahnt sich Wasser den Weg durch die rostigen Rohre. Verblüfft stellen zwei Herren zwei Fragen.

Dreitag, mit heiserer Stimme: "Wer hat das Wasser aufgedreht?"

Eder, ungläubig: "Wer kann nur die Pumpe angestellt haben?"

Tricks, lächelt beim Gedanken an die nächste Kaffeepause: "Es geschehen noch Zeichen und Wunder..."

Wie lange wird der Brunnen laufen? Sollte die Abteilung für Aushub und Aufschub wirklich aktiv geworden sein? Und was geschieht mit dem Müll vor dem Speisesaal?


Mobil ohne Auto

Vom 9.6. bis zum 16.6. ist bundesweit der Autofeind los: Mit Segen von höchste Stelle findet die Aktionswoche "Mobil ohne Auto" statt.Ziel ist es, allgemein Alternativen zum motorisierten Individualverkehr aufzuzeigen und zu unterstützen. Hier in Heidelberg fanden sich etliche Initiativen vor allem aus dem Fahrradbereich zusammen, um lokal eine Handvoll Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Es geht los am

Sonntag, 9.6., mit einer "Promi-Radtour", die der ADFC veranstaltet, zu der aber auch Normalsterbliche eingeladen sind; die Promis sollen einen Einblick in die Heidelberger Verkehrsverhältnisse erhalten. Treffpunkt ist die Nordseite des Hauptbahnhofs um 14 Uhr. Weiter geht es am Morgen des

Dienstag, 11.6., mit Parkraumbewirtschaftung im Neuenheimer Feld -- laßt Euch überraschen. Ansonsten ist der Tag als "autofreier Hochschultag" deklariert; allzu viel würde ich mir davon aber nicht erwarten. Am Abend gibts mal wieder eine Gelegenheit, den Kultfilm Der Autofeind anzusehen: Die Umweltprojektwerkstatt zeigt den Carwalking-Klassiker um 20 Uhr im Seminarraum des Karlstorbahnhofs. Das Opus sollte mensch nicht verpassen, schon im Hinblick auf die praktischen Übungen zum Thema "Neue Wege im Verkehr" beim Straßenfest am folgenden Sonntag. Am

Donnerstag, 13.6., gibts Agitation am Infostand des ADFC am Bismarckplatz. Auch die Uni-Fahrradwerkstatt URRmEL wird ab gegen fünf mit ihrem URRmELmobil zugegen sein, bis der lange Donnerstag sein Ende findet. Richtig lustig wirds am

Freitag, 14.6.; dann wird an der Ampel an der Ecke Rohrbacher/Poststraße "Staufrei für Fußgänger" ausgerufen, sprich, für einige Zeit werden die Ampelphasen für FußgängerInnen und den Motorverkehr gleich sein (statt etwa 1:2 im Normalzustand). Besonders hierbei sind Schaulustige und UnterstützerInnen herzlich willkommen: 16 Uhr. Die Demo am

Samstag. 15.6., hat ihren eigenen Kasten. Hinweisen will ich nur auf die Infostände von VCD (zum Thema "Kinder im Straßenverkehr") und Grünen anschließend am Bismarckplatz. Am

Sonntag, 16.6., findet die MoA-Woche schließlich ihren Ausklang mit einem Straßenfest des BUND auf dem Uniplatz. Geboten werden Speis und Trank, allerlei Infos und, wie schon angekündigt, praktische Übungen beim Finden von neuen Wegen im Verkehr.

Wen es interessiert: Die MoA-Woche wird lokal von ADFC, BUND, GAL, der Umweltprojektwerkstatt, URRmEL und dem VCD organisiert.

Jochen

Die antifa-Seite muß diesmal leider ausfallen. Der Grund dafür ist ein FSK-Beschluß vom letzten Dienstag, den wir so nicht hinnehmen können. Allerdings war die Zeit zu kurz schon in dieser Ausgabe angemessen zu reagieren. Eine ausführliche Stellungnahme wird im nächsten Unimut erscheinen.

Antifa-Hochschulgruppe, Dienstags 20.30h, Lauerstr.1


Wußtet Ihr schon

... daß vor 25 Jahren der MSB Spartakus gegründet wurde? Aus diesem Anlaß gibt es ein "Wiedersehen" in Köln am 1.Juni in der alten Feuerwache. Infos: 069/512827. Grufties meldet Euch!

.... daß die Verwaltung ehrlicher wird? Im Entwurf für die diesjährige Exmatrikulationsbriefe an die "Langzeitstudenten" ist nicht mehr von Beratung die Rede, sondern nur noch von einem Gespräch zwecks Datenerhebung; auch ein Auftrag der Studienkommission oder der Fakultät wird nicht mehr erfunden, sondern "der Gesetzgeber" als treibende Kraft für die Briefe angeführt.

...wer Ludwig Baumann war? Wenn nicht, dann ist das kein Wunder, denn Deserteure sind natürlich vaterlandslose Gesellen, und wenn sie auch von der Reichswehr desertieren. Jetzt endlich bemüht sich eine Initiative darum, daß Ludwig Baumann, stellvertetend für so viele andere Deserteure, den Friedensnobelpreis zuerkannt bekommt. Das wird zwar wohl nichts werden, allein die Kampagne kann aber die öffentliche Meinung wesentlich beeinflussen. Deshalb ist es wichtig UnterstützerInnen zu gewinnen, und zwar nicht nur Bummelstudis. Wenn Ihr einen Prof wißt, der da eventuell mitmachen würde, sagt beim UNiMUT (Kontakt cf. Impressum) Bescheid oder wendet Euch direkt and die OrganisatorInnen: 0331/2805083, Fax 0331/2708728

...daß sich das Deutsche Studentenwerk um Euren Urlaub sorgt? Für schlappe Drei Deutschmarks könnt Ihr Euch im Marstall den Deutsch-Französischen Sozialausweis ziehen; damit vermeidet Ihr die Entwöhnung von Komponenten- und sonstigem Mensaessen während des Frankreichurlaubs und könnt evtl. auch Studiwohnheime von innen sehen. Zum Thema gibts auch ein Infoheft, das insbesondere verkündet, daß mensch sich bei Studiwerken an der Côte d´ Azur besser vorher anmeldet. Ist das ein Angebot?

Walter I. Schönlein


Besser spät als nie?!?

Die Uni Heidelberg hat ihren Frauenförderplan

Frauenförderung liegt im Trend. Das haben die Gesetzgebenden in BaWü bereits letztes Jahr erkannt und die Uni im Unigesetz zur Frauenförderung verpflichtet. Doch in Heidelberg sollte es noch einige Zeit dauern, bis dies in die Tat umgesetzt wird.

Die Anfänge

1988 verabschiedete der Senat einen Beschluß, der die Einsetzung einer Frauenbeauftragten nebst Stellvertreterin sowie eines beratenden Senatsausschusses für Frauenfragen (SAFRAN) vorsieht. Letzterer setzt sich aus drei Profs und jeweils eineR VertreterIn des Wissenschaftlichen Dienstes, der Studierenden und der sonstigen Mitarbeitenden zusammen, außerdem gehören ihm die Frauenbeauftragte und ihre Vertreterin kraft Amtes an. Aufgabe dieses lediglich beratenden Gremiums ist die Vergabe von HSP(Hochschulsonderprogramm)-Stipendien sowie - und jetzt kommen wir auf den Punkt - die Ausarbeitung eines Frauenförderplans. Ein solcher soll auf die Beseitigung von für Wissenschaftlerinnen bestehende Nachteile hinwirken. Außerdem sollte er die "Maßnahmen zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses", die 1991 vom Senat verabschiedet wurden, ergänzen.

Der steinige Weg

In mühevoller Arbeit setzte sich der SAFRAN mit diesen Themen auseinander und erstellte schließlich einen Förderplan, der in der ersten Fassung vom Rektor zurückgewiesen wurde. Erst nach einigen Abschwächungen - die Grundzüge blieben jedoch erhalten - wurde er dann dem Senat vorgelegt.

Eckpfeiler des Plans waren die Nachwuchsförderung, d.h. die Ermutigung zur Promotion und Habilitation, die Förderung von Frauenforschung sowie das Bereitstellen von Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Studium und wissenschaftlicher Tätigkeit mit familiären Aufgaben. Besonders interessant gestalteten sich die "Fördermaßnahmen mit dem Ziel der Habilitation". Dazu sollte eigens ein Pool von C1-Stellen geschaffen werden, in den jede der z.Zt. 15 Fakultäten eine Stelle "einzahlt", die dann nur für Frauen freigegeben werden sollten. Doch genau daran scheiterte der Plan: Der Verwaltungsaufwand sei viel zu hoch, außerdem könnten die Fakultäten nicht die Finanzmittel aufbringen - so lautete die vornehmliche Kritik. Der Plan ging zurück in den Safran, um dort zum zweiten Mal überarbeitet zu werden. Am 14. Mai war es dann soweit. Problemlos passierte die neue Version der Frauenförderplans, an der auch einige Dekane mitgearbeitet hatten, die Abstimmung im Senat. Zufriedenheit auf Seiten des Rektorats, hatte man nun doch der gesetzlichen Vorschrift Genüge getan.

Was steht jetzt drin?

Wie in der abgelehnten Version enthält der beschlossene Frauenförderplan "Maßnahmen zur Förderung von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen" auf den verschiedenen Qualifikationsebenen. Vor allem in Fächern mit geringem Frauenanteil wird den Instituten die Einrichtung von Tutorien für Studentinnen empfohlen. Zudem sollen Frauen "mit besonders guten Abschlüssen" zur Promotion bzw. Habilitation ermutigt werden. Außerdem soll die zur Vereinbarkeit von Studium und wissenschaftlicher Tätigkeit mit familiären Aufgaben vereinfacht werden, indem z.B. Fristen zur Ablegung von Prüfungen bei Schwangerschaft und Kinderbetreuung um mindestens 2 Semester verlängert werden.

Der eigentliche Unterschied liegt in der Bereitstellung der Habilitationsstellen. Im Gegensatz zum vorherigen Plan sollen diese Stellen nun gemischt finanziert werden; d.h. die Universität wird im ersten Jahr Mittel für 6 halbe Stellen und im zweiten Jahr für weitere 6 halbe Stellen zur Verfügung stellen. Mit diesen Mitteln sollen halbe C1-Stellen, die von den Fakultäten mit Frauen besetzt werden, auf ganze Stellen aufgestockt werden. Jede Finanzierung läuft über 3 Jahre, so daß in einer Pilotphase von 4 Jahren insgesamt 12 Nachwuchswissenschaftlerinnen voll finanzierte Stellen garantiert werden. Zugeteilt werden die Stellen nach einem eigens einzurichtenden Auswahlverfahren von einer zentralen Kommission.

Zufrieden?

Nein! Natürlich sind wir für Frauenförderung, aber dieser Plan ist zu seicht. Da eine deutliche Mehrheit für den Plan vorauszusehen war, stimmten die studentischen VertreterInnen im Senat dagegen, mit einer entsprechenden Stellungnahme. Uns geht der Plan einfach nicht weit genug. Er steckt voller Absichtserklärungen, die keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen, es wird nur "empfohlen". Ein Unterpunkt lautet z.B. folgendermaßen:"Im Senat berichten die Fakultäten alle 2 Jahre schriftlich über die Umsetzung des Frauenförderplans. Wenn keine Steigerung des Frauenanteils zu verzeichnen ist, muß dies begründet werden." Schön und gut, aber welche Folgen hat das für die Fakultät? Wohl keine...

Zudem sind 12 C1-Stellen für eine Universität mit 322 C1-Stellen (ohne Kliniken HD und MA!) verschwindend wenig - eine Quotierung von unter 4% sozusagen!

Eine weiter Schwäche des Plans liegt darin, daß die "zentrale Vergabekommission" nicht weiter ausgeführt wird - sitzen da Frauen drin? Sind es der Rektor und die Dekane, die entscheiden? Und nach welchen Kriterien?

Natürlich muß nicht alles schiefgehen, aber erfahrungsgemäß werden so frei formulierte "Forderungen" nicht unbedingt in der gewünschten bzw. weitestgehenden Form umgesetzt.

Allerdings muß man bedenken, daß sich für einen radikaleren Plan im Senat wohl (noch) keine Mehrheit gefunden hätte.

Es bleibt zu hoffen, daß nun wenigstens ein Anfang gemacht - das Eis sozusagen gebrochen - ist. Vielleicht sieht der nächste Frauenförderplan schon ganz anders aus!

Cordula (Autonomes Frauen- und Lesbenreferat)


Schöne neue Hochschule

In dieser Woche tritt der neugewählte baden-württembergische Landtag zum ersten Mal zusammen. In ihrem Koalitionspapier haben CDU und FDP neben anderen Scheußlichkeiten auch die Einführung von "Bildungsgutscheinen" ab dem 14. Semester vereinbart.

Deshalb lädt das Aktionsbündnis Zahltag ein zum

Aktionstag gegen Bildungsgutscheine
Di.,11.6.96
Uni-Platz
ab 11.00 Uhr
Information, Spiele, Musik, Spaß

Aktionsbündnis Zahltag: AStA der PH, Aktionsgruppe der PH, FSK, GEW-Hsg, JUSO-Hsg, PDS-Hsg, Roter Splitter, StipendiatInnengruppe der Hans-Böckler-Stiftung

Argumente gegen Studiengebühren

1. Bildungsgutscheine stellen den ersten Schritt zu Studiengebühren à la Ulmer dar.

Die von Kultusminister v. Trotha eingeräumten 4 Semester "Toleranz" lenken lediglich davon ab, daß als Grundlage für die Studiendauer die willkürlich vom Bund festgelegten und realitätsfernen Regelstudienzeiten dienen. Die Bildungsgutscheine stellen einen zynischen und gezielten Angriff auf die sozial schwächer gestellten Studierenden dar, da sie neben dem Studium jobben und daher unverschuldet länger studieren müssen. Ebenso betroffen sind StudentInnen, die ein Kind haben, eine(n) Verwandte(n) versorgen müssen etc.

2. Die vorläufige Beschränkung der Studiengebühren auf die Studierenden in höheren Semestern führt zu einer Entsolidarisierung, da viele immer noch glauben, lange Studienzeiten seien selbstverschuldet und die finanzielle Abstrafung der Betroffenen somit gerechtfertigt. Zudem meinen viele, vor allem in den Anfangssemestern, das Studium sei in der Regel-studienzeit zu schaffen.

Studierende mit längeren Studienzeiten werden ins Abseits gestellt und die Bildung eines breiten Protestpotentials wirksam verhindert.

3. Bildungsgutscheine sind nicht in der Lage, die prekäre Situation an den Hochschulen zu verbessern. Zwar sollen die (sowieso geringen) Einnahmen aus dem Gutscheinverkauf den Hochschulen zur Verfügung gestellt werden, aber niemand garantiert angesichts vermeintlich leerer Staatskassen, daß die staatlichen Zuwendungen nicht simultan gekürzt werden. Als Folge davon wäre es für die Hochschulen geradezu lohnend, sich viele LangzeitstudentInnnen zu "halten", da sie auf deren Gelder zunehmend angewiesen sein werden.

4. Bildungsgutscheine sind ein Schritt zur Entwertung der Hochschulbildung: Sie wird nicht mehr als Gut für die Allgemeinheit, sondern als reine Ausbildung betrachtet, die gegen Geld als Dienstleistung denjenigen angeboten wird, die sie sich leisten können.

Damit wird neben dem Forschungs- auch der Lehrbetrieb zum Wirtschaftsunternehmen degradiert.


Aus unserer Korrespondenz-Abteilung

Louis P. Sheldon!

"Steuern sind Sünde!" so spracht Ihr, protestantischer Reverend aus Washington und Chef der ultrarechten "Traditional Values Coalition".

Ja, wie? Steuern zahlen oder kassieren oder beides? "Laßt die Steuerhinterzieherlein zu mir kommen, denn ihnen ist das Himmelreich!" oder "Seelig sind die den Fiskus betrügen, jene aber die ihren Obulus entrichten werden verdammt sein bis in's siebte Glied!" oder was?

ungläubig, UNiMUT

Lieber Theo Waigel!

Hat's Dir noch keiner gesagt? Steuern sind Sünde! Doch, ehrlich! Klar ist das für Dich jetzt `n bißchen blöd gelaufen, auch im Hinblick auf ewiges Leben und so. Aber nicht verzagen Theo, gell?! Es gibt ja noch uns!

fürbittend, UNiMUT

Boris,alte Schnapsnase!

Letzten's war "KK" (Klaus Kinkel the almighty-shwaebish-outside-minister) bei SDR3-Leute und wurde da gefragt, was denn so dran sei an den Gerüchten über Dein Problemchen mit dem Allohol. Nun bekannter Maßen ist der Klaus ja ein Mann klarer (nein nicht "Klarer" sondern "klarer" wie die Brühe, woisch?) Worte, jedenfalls wenn er das vorher mit dem Kanzler, der Partei und seiner Mutter abgesprochen hat, aaaaaaber warum er ausgerechnet in diesem Punkt herumgedruckst hat, als ob man ihn nach seinem Konfirmandeschbrüchlä gfragt hädd, daß lieber Boris hätten wir doch gern gewußt!

UNiMUT

Sayonara Canon!

Nicht daß wir was dagegen hätten, daß auf Deinem Drucker "BJC 4000" "Apparatet ma kun tilkoples jordet Stikkontakt." und "Apparaten skall anslutas till jordat nättutag." oder auch "Laite on Liitettävä suojakosketinpistorasiaan." hinten drauf steht, aber sind Island, Finnland und Lappland wirklich die Hauptabnehmer dieses Geräts? Oder wäre es nicht absatzfördernd wenn z.B. auf englisch, französisch, deutsch oder zumindest italienisch geschrieben stände: "This instrument may hurt Your stikkontakt!" oder "L'appareil nur anschaltön wönn es ist nachmittagö!" und auch "Milch auf Litertafel suojakosketinpistorasiaan!" ? Nein? Na gut, dann nicht!

UNiMUT

A propos, Lappen!

Wie heißt eigentlich Eure Landessprach? Läppisch? Buuaahahahohohooo!

UNiMUT

"Angst" selbsternannte Republikaner "muß wieder ein Fremdwort werden" schreibt Ihr in "REP" Eurer unsäglichen Wahlkampf"zeitung" (zur Landtagswahl vom 24.3., d.A.) .

Was soll das sein unrepublikanischste aller Repulikaner? Eurer Beitrag zur Rechtschreibreform? Hat mit Rechtschreibung aber gar nix zu tun, gelle?! Na ja, aber über solche Kleinigkeiten wie innere Zusammenhänge setzt man sich in Euren Kreisen je eher unproblematisch hinweg.

"Angst" jedenfalls stammt vom mittelhochdeutschen "angest", was vom althochdeutschen "angust" kommt, welches sich aus dem westgemanischen "angusti" entwickelt hat. Kurz: wir vermuten "Angst" war eigentlich noch nie ein Fremdwort; und qua Republikaner-Logik hieße das ja, daß es immerzu was zu fürchten gab. Vielleicht solche Typen wie Euch?

mit großem Stinkefinger, UNiMUT

Hurra, deutsche Gastwirte!

Selten (eigentlich noch nie) waren wir uns mit der BILD-Zeitung so einig wie am 3.3. als sie in ihrer Sonntagsausgabe (BamS! Echt Scheiße oder? BamS wie PlumpS!) jubelte "Endlich! Kneipen-Boykott gegen Juhnke!" Ja, das wird aber wirklich Zeit, und der deutsche Gaststättenverband (oder sowas ähnliches) hat dazu aufgerufen, und allen voran haben sich latürnich die berliner Gastronomen dem Boykott angeschlossen, wa! Ach, daß ich das noch erleben darf: die deutschen Gastwirte retten Harald Juhnke! Und weil niemand unter seiner Güte leiden soll fordern wir hiermit folgende Künstler zum Soli-Besäufnis auf, um den zu erwartenden Einnahmenrückgang der (vor allem berliner, wa!) Gastwirte auszugleichen: Wenke Myrrhe, Günther Pfitzmann, Margot und Maria Hellwig, Roberto Blanco, die Jakob Sisters, Katja Ebbbstein und Tony Marshall! RAUSGETRETEN, UND HAU WEG DIE SCHEISSE!

immer noch gerührt, UNiMUT

Grüzi mitanand, Neue Zürcher Zeitung!

Es war im Mai, am siebten, da las' ich diese Zeilen, und wollt' ob solcher Denker Kraft fast bis nach Zürich eilen:

"Wer im Gesellschaftssystem der DDR gross geworden ist, kann offenbar mit dem Widerspruch zwischen Theorie und Praxis oder Angebot und Nachfrage genauso wenig fertig werden wie mit der Notwendigkeit, für seine Zukunft sebst initiativ zu werden, statt auf das Arbeitsamt zu vertrauen."

Danke und Salü in die Schweiz. Hierzulande darf man sowas ja nicht schreiben!

UNiMUT

Auf ein Wort italienische Madonnenstatuen!

87 von Euch, und weitere werden folgen, daß ist sicher, haben allein seit 1994 anno domini angefangen Blut zu flennen.

Da läppert sich ja schon was zusammen, oder? Jedenfalls ist das ja eigentlich ein Affront gegenüber Euren Brüdern und Schwestern vom Roten Kreuz, die sich händeringend um Blutspenden bemühen ("Blut spenden rettet Leben!"), während Ihr nix besseres zu tun habt als mit dem kostbaren Lebenssaft den kostbaren Marmorboden zu vertrühlen.

mit Bitte um Mäßigung, UNiMUT

Kai


Ein Freund ein guter Freund........................

Der Verein der Freunde der Universität Heidelberg hat zum zweiten Male den

Preis der Freunde (nun hat Freundschaft wieder ihren Preis! d. S.)

ausgelobt. Der Preis ist mit 5000 DM (des reicht ja g'rad für fünf Semester! d. S:) dotiert und wird für besonders gelungene Initiativen im universitären Bereich vergeben. So Ihr eine Initiative oder Organisation am Laufen habt, die dieses schon vielversprechend tut, die von Studierenden für Studierende organisiert wird und die sich auf den Bereich der Universität Heidelberg beschränkt, dann schickt eine Bewerbungsschrift und Infos über Euer Projekt (Enstehen, Organisation, Vorhaben, ...) an das Zentrale Fachschaftsbüro (ZFB), Lauerstraße 1 in 69117 Heidelberg, Kennwort "Verein der Freunde", oder legt die Unterlagen, wenn Ihr selbst in der Altstadt vorbeikommt, im ZFB, 2. Obergeschoß, in das Fach "Verein der Freunde", Anmeldeschluß: Freitag der 5.7.'96


Was geht, was geht? Hier steht es gleich konkret:

03. 06.:
demons, I see demons:
"demonios en el jardin", Film u. a. über Krieg und Frieden im Karlstorbahnhof um 20:00

04. 06.:
"Mordslust", Theaterstück von Wilfried Happel mit anschließender Publikumsdiskussion im Stadttheater Heidelberg, 20:00

05. 06.:
"Schmidt Deutschland der rosa Riese", noch'n Theaterstück im Stadttheater HD, allerdings um 22:00 und von Anna Langhof

06. 06.:
Theater/Heidelberg/Publikumsdiskussion//20 Uhr/Keine Arbeit für die junge Frau im Frühlingskleid/Roland Schimmelpfennig

07. 06-:
Theater: "Lovekicks" von Elfriede Müller (ehrlich?d.S.) , 20:00 Stadttheater HD

08. 06.:
"Bevor wir Greise wurden", Theaterstück von Werner Buhss, Theater der Stadt Heidelberg, 20:00

05.+06.:
Clara Schumann zum 100.Todestag:
5. Juni, 20 Uhr, Aula der NUni, Konzert
6.Juni, 14-18 Uhr, Musikwissenschaftliches Seminar, Internationales Symposium
20-0 Uhr, Karlstorbahnhof, Filme, Hörspiele, Lesungen

Sonntag den 09.06.
aESG: Vera Klier Frauen, Wissenschaft, Hochschule. Warten auf Frau Humboldt...

Montag den 10.06.
Neue Uni, Neue Aula, 19.00: Heidelberg und seine unruhigen Studenten: Podiumsdiskussion mit Prof. Lämmert, Prof. Weinert und anderen. Moderation: Prof. Jung
"Und wieder Treffen sich die einzig wahren SozialistInnen, dis PDS-HSG zum Bildungs-AK im Marstall um 19°°Uhr, Nichtrauchercafe, Raum 1" (Selbstdarstellung)

Dienstag den 11.06.
tags: Aktionstag des Aktionsbündnisses Zahltag mit Infoständen, InfoVeranstaltungen und evtl. einer Getränkebude.Prost!
19:15: Dr. Stefan Hübsch spricht über den "Begriff des Schönen" im Hegelsaal des Philosophischen Seminars, Schulgasse 6

15.+16. 06.:
Rhetorikkurs, im Romanischen Seminar Raum 020, 9:30-18:00, 9:30-17:30

19.06.:
Die folgende Aussage ist eine höchst emotionale Reaktion, und nur ihrer ungefähren Intention, nicht ihrer wörtlichen Aussage nach richtig:
"Die Bedeutung der interkulturellen Erziehung im Schulalltag", referiert von Frau Prof. Ingrid Dietrich, Pädagogische Hochschule, Raum 130, 19:00, Veranstaltung der GEW, AStA der PH und Interkultureller Elternverein

Donnerstag den 20.06.
Soz' bleibt Soz', gelle?:AG JG / PDS-HSG -Treff im Marstall um 19°° Uhr. ( Raum 2 ). Die einzig echten Sozialisten planen diesmal für das nächste Quartal. Ganz schön fleißig!

Samstag den 22.6.
Soli-Disco für den Castorwiderstand
im AZ, Alte Bergheimer 7a ab 21 Uhr