Der 13.3. war ein schwarzer Freitag im Suttgarter Wissenschaftsministerium: Per Presseerklärung mussten Trothas Leute eingestehen, an ihrer Renommier-FH für Druck und Medien sei es zu "Sonderzulassungen" gekommen, die nicht durch "die vorgegebenen Vergabekriterien der Note und Wartezeit [...] gedeckt" gewesen seien. Der Rektor der Hochschule hatte offenbar seine Kinder (und vermutlich noch die einiger guter Freunde) am NC vorbei an der FH untergebracht.
Peinlich an der Affäre ist für Trotha vor allem, dass es keine Affäre wäre, hätte Rektor Kaiser nicht 90/91 mit seinen Spielchen angefangen, sondern 1997 in Heidelberg bei BiologInnen oder PsychologInnen: Dort suchen sich die Profs ganz legal und offen 40% ihrer Studis mehr oder minder nach Gutdünken aus. Was vielleicht nicht ungerechter ist als ein NC, angesichts von doch recht offensichtlich zu Nepotismus tendierenden ProfessorInnen aber doch einen sehr schalen Beigeschmack bekommt.
Aus dem Beigeschmack wird Geschmack, wenn mensch sieht, was Rektor Siebke und sein Lieblingsdezernent Behrens hier in Heidelberg aufführen: Kammerspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein jüngstes Beispiel - den "Vierjahresplan" - dokumentieren wir in dieser Ausgabe, schon, um den zu erwartenden Lobgesängen auf diese überwältigende Stärkung der Lehre im Unispiegel etwas entgegenzusetzen.
Viel entscheidender ist aber: Auch und gerade Profs sind keineswegs frei von persönlichen Interessen und der Bereitschaft, sich von diesen leiten zu lassen. Wer Studis vollends aus den Entscheidungsprozessen an den Unis ausschließt und Geld nur noch hinter verschlossenen Türen verteilt, bekommt ganz bestimmt eine konkurrenzfähige Uni -- so konkurrenzfähig wie ein Mafiaclan. Das kommt davon, wenn mensch Bildung wie Heroin handeln will.
Red.
400 DM zahlt das Land monatlich pro Parkplatz im Neuenheimer Feld. Da dieser Betrag - so erkärte der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer - für die meisten ParkerInnen nicht aufzubringen sei, könne man keine Gebühren für die Parkplätze einführen. Anlass dieser Erklärung war eine Diskussion über die Einführung eines immer wieder auch beim Autofreien Hochschultag geforderten Jobtickets für Beschäftigte der Uni Heidelberg. Dieses Ticket würde - ähnlich dem Semesterticket - den Beschäftigten die Nutzung aller Angebote des VRN ermöglichen und durch die Gebühren für die Parkplätze im Neuenheimer Feld bezuschusst werden. Pfisterer, der auf seiner Homepage vor "zahnlosen [...] Asylbewerbern" warnt (schaut selbst nach unter http://www.cdu.org/cdu/kv/kvheidelberg/zumthema.htm#1 !d.S.) und klar legt, warum auch im Fall Neshe eine Abschiebung in die Türkei gerechtfertigt war, hat hier neben christlichen Rasissten offenbar eine neue Klientel gefunden, für die er sich engagieren kann. Warum nicht zumindest eine Beteiliung der Parkenden erwogen werden kann, begründet Pfisterer folgendermaßen: "Die Universität und die Kliniken beschäftigen viel Personal aus dem Umland. Gerade sie sind, wegen ihres Arbeitsbeginns [...] oder wegen fehlender oder schlechter Nahverkehrsanbindungen auf das Auto angewiesen. Besonders betroffen wären von der Neuregelung auch eine große Anzahl von Studenten, die aufgrund des fehlenden Wohnraums im Umland wohnen müssen."
Dabei war immer die Rede davon, gerade bei SchichtdienstlerInnen und anderen Härtefällen eine Gebührenbefreiung vorzusehen. Die Taktverdichtung, die durch die Einnahmen ermöglicht werden sollte, hätte ein Übriges getan.
Merkwürdig mutet in diesem Zusammenhang an, dass die CDU in Baden-Württemberg nicht so großzügig und sozial denkt, wenn es mal nicht um AutofahrerInnen geht: Alle Studierenden haben sich an der Finanzierung der Hochschulen mit 100 DM zu beteiligen, wer in CDU-Augen "zu lange" studiert, muss gar 1100 DM pro Semester zahlen -- ohne Sozialklausel!
Pfisterers Ablehnung von Parkgebühren, er selbst spricht von "Sieg der Vernunft" ist doch wohl eher ein Zeichen fundierter Verdummung. Pfisterers abstruser Traum ist der Vorang von billigen Parkplätzen vor bezahlbarem günstigem Wohnraum! Motto: Wer keine Wohnung hat, kann immer noch im Benz schlafen!
Wird sich gegen solche ProAuto-ContraStudium-Gedanken Widerstand regen? In Tübingen und Konstanz wird gerade an eine Neuauflage des Treuhandkontos für das WS 98/99 gedacht, diesmal aber aus Erfahrungen vom Frühling 97 besser vorbereitet. In Heidelberg ist nicht ganz klar, wer sich ums Treuhandkonto und auch eine Neuauflage des Autofreien Hochschultages im Juni 98 kümmern könnte. Zehn oder fünfzehn Leute sollten es im harten Kern schon sein -- die FSK sucht also. Wenn du dich beteiligen möchtest (es muss ja nicht mal im "harten Kern" sein), lass dir doch einfach mal beim Hochschulpolitischen Referat (HoPo-Referat) der FSK erzählen, wie der Stand der Dinge ist (und wie du ihn ändern kannst). Telefonisch sind die HoPo-Leute unter 06221/542456 zu erreichen (es ist auch tagsüber oft jemand da), die E-mail-Adresse ist m31@ix.urz.uni-heidelberg.de .
Sie erschöft sich in Kürzungen und Gebühren. Dem und dem um sich greifenden Gefühl der Vergeblichkeit von Aktionen setzen wir unsere Phantasie entgegen. Mit Papier und Farbe wollen wir Slogans, Plakaten und Ritualen unsere Wendung geben und so Mißstände und Alternativen aufzeigen:
Kommt am Montag, 27.April 14.00 - 19.00 ins ZFB. Thema: Theorie subversiver Kommunikation anhand konkreter Beispiele und des Buches "Kommunikationsguerilla"; im Anschluss erste Freisetzungsversuche und wilde Mutationen.
"This publication has been issued by the Ministry of Science, Research and Art in conjunction with its constitutional obligation to provide public information. [...] This publication cannot be used to the apparent favour of a particular party even if an election is not forthcoming. This restriction applies irregardless of the means of procurement or quantity in which the recipient received said publication." |
wird auf 58 Seiten erweckt, von denen fünf unbedruckt sind. Offenbar reserviert man hier schon Platz für die neuen "International Universities". Im Artikel über Heidelberg erfahren wir nicht nur vom "student bookstore (Studentenbücherei)" (S. 17, 19), sondern auch von "economical meals" (S.17), die einige Kneipen anbieten. Überhaupt: Geld! Da gibt es das "Office for Financial Assistance (Amt für Ausbildungsförderung)", das "responds to written request for information" (S.17); vermutlich wird sich das BAföG-Amt einen Standardbrief zulegen, in dem mitgeteilt wird, daß ausländische Studierende nur in besonderen Fällen einen Anspruch auf BAföG haben... Als solide studentische Publikationen werden u.a. "the magazin `Ruprecht` and the handbook `Unimut`" vorgestellt (S.18), metaphysisch angehaucht präsentiert sich der Unispiegel: "Der Unispiegel [...] appears two or three times per semester" (S.19). Für die Kurse im Sprachlabor ("Central Language Laboratory") wird empfohlen: "As many students do not actually end up taking advantage of the offer, interested parties should inquire again on availability after the first lecture". Die meisten der "Areas of Specialised Research" (die Sonderforschungsbereichen der DFG) "are in science". Erwähnt wird u.a., daß Flammen von "physical chemists" modelliert werden (S.16). Interessant für Studierende dürfte der "Vocational Master´s Degree (MiB)" sein, den die Universität angeblich am "Centre for Career Counselling and Further Education [Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung]" vergibt, und der "is directed towards students in the humanities and social sciences and attempts to further career perspectives via intership placement in industriy, banks and insurance and supplementary coursework in business, computers, etc." (S.18).
Das an weiteren Stilblüten reiche, unbeholfen bis falsch übersetzte Werk besticht jedoch durch sein exzessives Layout und legt beredtes Zeugnis davon ab, daß die Internationalität des Wissenschaftsstandorts Baden-Würtemberg sicher nicht im Bereich der angewandten Sprachwissenschaft liegt. Freilich frage ich mich, ob die Einsicht "In addition to professional qualifications, linguistic competence [Hervorhebung im Original] and knowledge and understandig of other cultures are becoming increasingly important" im Klaus von Trotha in den Mund gelegten "Foreword" (S.4f) nicht noch etwas unglaubwürdig ist.
Kirsten
Ministery for Science, Research and Art Baden-Württemberg, 1996
Presse und Öffentlichkeitsreferat, Postfach 103453, 70029 Stuttgart
Graphic Design: büro.duo, Karlsruhe
Übersetzungsprogramm: Nicht bekannt.
Kein Hochglanz, wenige, aber sinnvolle Grafiken, lesbar aufbereitete Informationen und ausgewählte Anhänge zum Thema Evaluation bietet die "Kurzinformation" des HIS vom März. Im Mittelpunkt steht nicht Evaluation im engen Sinne, d.h. das Verteilen und Auswerten von Fragebögen, sondern Evaluation als Prozeß, der auf die Qualität des Angebots der Hochschule zielt. Grundannahme der Ausführungen ist: "Qualität hängt jedoch nicht allein von der Zahl der zusammengetragenen Daten und der Intensität und Dauer der Analyse ab, sondern ist in erster Linie eine Frage der Mentalität" (S.56). Ziel des Mentalitätswandels ist langfristig die "lernende Organisation", in der Lehrende und Studierende unter Hinzuziehung externer "Peers" selbstgetragen die Qualität der Ausbildung verbessern. Evaluiert wird der Studiengang, eingebettet in "die strukturellen, normativen und organisatorischen Rahmenbedingungen eines Fachbereiches/Faches" (S.19). Die 56-seitigen Ausführungen, mit einer 5-seitigen Literaturliste und 5 Anlagen verstehen sich jedoch nicht als weitere Abhandlung über den Sinn des Diskurses an sich oder spezieller Verfahren für sich, sondern eine "konkrete Hilfestellung zur Realisierung des Verfahrens" (S.1). Der Aufbau der Ausführungen von Reiner Reissert und Doris Carstensen folgt hierzu den Arbeitsschritten einer Evaluation: Vorbereitung - interne Evaluation - externe Evaluation - Umsetzung und Konsequenzen. Das Zusammenfassen einzelner Schritte in seitlich hervorgehobene Phrasen erleichtert eine strukturierte Lektüre, Musterpläne und Checklisten die konkrete Umsetzung. Binsenweisheiten wie "Wert der statistischen Daten nicht überschätzen" (S.26), "Qualitätsverbesserung kaum in DM zu beziffern" (S.55) oder "Begehungen nur in der Vorlesungszeit möglich" (S.43) hervorzuheben, ist hierbei gerade in Zeiten, in denen selbsternannte "Experten" wie das CHE oder Landesrechnungshöfe die "Effizienz" von Hochschulen berechnen wollen, auch wichtig. Einige Ausführungen zu "Kosten und Nutzen abwägen" (S.9) oder "Profilierung durch Wettbewerb" (S.13) greifen aber durchaus die Fragen zu "Effizienz" und "Ranking" auf, merken aber an, "Verbindung von Mittelzuweisung und Evaluation ist noch zu klären" (S.13).
Eine durchdachte Auswahl exemplarischer Fragebögen erlaubt interessierten LeserInnen auch aus den Umfragen unter AbsolventInnen des Fachbereichs Gartenbau in Hannover Anregungen für eigene Befragungen zu holen. Wer selber gar keine Fragebögen verteilen will oder gar schließlich von einer "richtigen" Evaluation Abstand nimmt: als Anregung für die Arbeit von Reformarbeitsgruppen und/oder Studienkommissionen ist insbesondere die Anlage 2 "HIS-Frageleitfaden" sehr zu empfehlen. Fragen wie "Gibt es eine längerfristige Planung des Lehrangebots?" (F - 3) oder: "Wie wird gewährleistet, daß die Inhalte der Lehrveranstaltungen und die Prüfungsanforderungen transparent aufeinander bezogen sind?" (F - 4) wären für einige Fakultäten lohnende Arbeitsaufträge oder im nächsten Lehrbericht selbstkritisch zu kommentieren.
Kirsten
Der Intendant des DeutschlandRadios, Ernst Elitz, kündigte unlängst einen Ausbau der Service-Angebote des bundesweiten Hörfunks an: "Wir werden künftig mehr Programmangebote mit sehr praktischen Nutzeffekten bieten und das Service-Angebot parallel zu den Programmen weiter ausbauen." Zum bestehenden Service des DeutschlandRadios gehören CD-Produktionen, das monatliche Programmheft, die vierteljährliche Hörspielbroschüre, eine jährliche Konzertbroschüre, die DeutschlandRadio-Homepage im Internet, das Videotext-Angebot, mehrere gebührenermäßigte Telefonansagedienste sowie der Versand von Manuskripten und Kassetten.
Im Zuge der Erneuerung der Programmstruktur gibt es seit Januar diesen Jahres im Deutschlandfunk mit "Campus & Karriere" ein "umfassendes Service-Angebot für Studenten, Berufsanfänger und junge Akademiker, aber auch für Eltern, Ausbilder und Personalleitungen" (DLF). Die Sendung, täglich Montag bis Freitag zwischen 14.30 und 15.00 Uhr im Programm, bietet umfassende Informationen über Studium, Forschungs- und Förderprogramme, Ausbildung und Berufseinstieg, über Weiterbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten, berichtet aktuell über Bildungspolitik und Hochschulmisere, über neue Berufe und Ausbildungswege, über volle Hörsäle und leere Bibliotheken, enthält aber auch "bunten Beiträge" (z.B. über Campus-Krimis). "Campus & Karriere" bringt zudem Tips über Stipendien, Praktika und Auslandsstudium.
Wer die Sendung verpaßt hat oder etwas nachlesen will, kann alle Service-Angebote auch auf den Internet-Seiten des DeutschlandRadios abrufen: http://www.dradio.de/cgi-bin/user/fm1004/campus.cgi
Der Besuch dieser Seiten lohnt auf jeden Fall, denn die vielen speziellen Links, die dort gesammelt sind, könnte man gar nicht alle mitschreiben!
Wer sich nicht nur der Karriere, sondern auch den schönen Künsten widmen will, der/die sollte sich folgende Adresse nicht entgehen lassen: http://www.dradio.de/literatur/index.html
Hier gibt es überraschend viele und bunte Informationen aus dem literatrischen Leben: Das aktuelle Programmangebot des DLF, Stühlerücken im deutschen Feuilleton, Flops am Broadway, Buchbesprechungen und neue Romane... Besonders die Gespräche und Portraits mit bzw. über SchriftstellerInnen unter: http://www.dradio.de/literatur/gespraeche/index.html sollten dem/der LiteraturliebhaberIn einen Besuch wert sein. Wer sich mit dem Gedanken nicht so anfreunden kann, sich gemütlich mit dem eigenen PC und dem Modem aufs Bett zu legen und mit Hilfe des Internets die Hör-Woche zu gestalten, sollte vielleicht wirklich auf das gedruckte Wort zur Information zurückgreifen: neben dem monatlichen Programmheft empfiehlt sich der Hörspielführer, der jeweils quartalsweise einen Überblick über Hörspiele, Features und Krimis bietet. Vor lauter Schmökern das Anschalten nicht vergessen!
DLF in Heidelberg: UKW 106.4 MHz (ein bisschen schwierig), Langwelle auf 155 kHz
Kirsten
Am 26.3. war in der Frankfurter Rundschau zu lesen, die SPD sei bereit, die HRG-Novelle mitzutragen, wenn darin ein auf fünf Jahre befristetes Verbot von Studiengebühren ("Moratorium") festgeschrieben werde, und weiter, die CDU werde sich wahrscheinlich in der einen oder anderen Weise darauf einlassen. Dies wäre fast sicher das Ende von Trothas "Bildungsgutscheinen", da sie ja auf der Vorstellung allgemeiner Studiengebühren von 1000 Mark pro Semester beruhen.
Es ist allerdings fraglich, ob Trothas "Einschreibegebühren" von 100 Mark vom bundesweiten Verbot tangiert würden. Qua Ministeriumsdekret wird mit ihnen eine Gebühr nicht für das Studium per se, sondern den Verwaltungsakt der Einschreibung bzw. Rückmeldung erhoben. Mensch darf davon ausgehen, dass Trotha und sein Berliner Amts- und Gebührenkollege Radunski einiges in Bewegung setzen werden, um ihre verlustreich erkämpften Gebühren nicht wegen eines Federstrichs aus Bonn aufgeben zu müssen.
Solche Überlegungen haben wohl die Freiburger Studivertretung bewegt, als sie der letzten LAK eine Neuauflage des Treuhandkontos vorschlugen, diesmal etwas besser vorbereitet und auch landesweit besser koordiniert. Aus Tübingen und Konstanz kamen bereits recht positive Signale, in Heidelberg allerdings steckt vielen Aktiven noch das letzte Treuhandkonto in den Knochen, das zumindest gegen Ende eine etwas frustige Geschichte wurde. Die Position aus Freiburg war, dass die Treuhandkonten vor einem Jahr vor allem unter der ad-hoc-Organisation gelitten hätten, während jetzt im Sommersemester die besten Voraussetzungen bestünden, von langer Hand vorbereitet Trothas Gebühren zu kippen.
Im Augenblick ist wie gesagt nicht ganz klar, wer sich in Heidelberg ums Treuhandkonto kümmern soll. Zehn oder fünfzehn "TreuhänderInnen" sollten es im harten Kern schon sein -- die FSK sucht also. Wenn du dich beteiligen möchtest (es muss ja nicht im "harten Kern" sein), lass dir doch einfach mal beim Hochschulpolitischen Referat der FSK erzählen, wie der Stand der Dinge ist (und wie du ihn ändern kannst). Telefonisch sich die HoPo-Leute unter 06221/542456 zu erreichen (es ist auch tagsüber oft jemand da), die E-mail-Adresse ist m31@ix.urz.uni-heidelberg.de.
Demi
In der Schröderstraße 90 (vom Neuenheimer Feld aus gesehen gleich hinter dem Bunsengymnasium) gibt es schon seit über zwei Jahren die Universitäre RadReparaturwerkstatt mit Eigenleistung, kurz URRmEL. Kostenlos -- wobei wir natürlich auf großzügige Spenden angewiesen sind -- kann mensch dort am Fahrrad schrauben, ohne dass sich MitbewohnerInnen über Schmieröl am Küchentisch ärgern. Andere Vorteile: Wir haben auch exotischere Werkzeuge, es gibt gebrauchte Ersatzteile, und in Zweifelsfällen gibts guten Rat.
Übrigens suchen wir immer MitarbeiterInnen. Ihr müsst nicht viel Zeit opfern, ein, zwei Stunden die Woche reichen schon, und ihr müsst zum Einstieg auch nicht die Fahrradcracks sein (obwohl es natürlich hilft, schon mal einen Schraubenschlüssel gesehen zu haben). Wer mitmachen will, kann einfach mal in die Werkstatt kommen und sich alles ansehen.
Öffnungszeiten im Sommersemester
Mo 14-16 Uhr
Di 12-14 Uhr
Mi 14-16 Uhr (voraussichtlich)
Do 12-14 und 18 bis 20 Uhr.
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~d86/URRmEL
Am Mittwoch, 16.4.1998, findet um 20 Uhr die 3. Jahreshauptversammlung des Vereins URRmEL e.V. statt. Der Vorstand schlägt folgende Tagesordnung vor:
1. Wahl des/der VersammlungsleitersIn
2. Bericht des Vorstands
3. Entlastung des Vorstands
4. Neuwahl des Vorstands
Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.
Für den Vorstand
Markus Demleitner
Übrigens sind auch alle anderen eingeladen, und so schlimm, wie das klingt, wirds erfahrungsgemäß auch nicht.
1. "Die Castor-Transporte müssen durchgeführt werden". Stimmt nicht! Zwischenlagerungskapazitäten für Strahlenmüll sind auch in den Atomkraftwerken (AKW) selbst vorhanden und wenn alle AKWs auf dem technisch schnellsten Wege abgeschaltet werden, genügen sie in ausreichendem Masse.
2. "Die Polizisten tun nur ihre Pflicht." Die CastorgegnerInnen auch! Allgemein gilt: Wo Unrecht zu Recht wird, gehört Widerstand zur Pflicht!
3. "Die Antiatombewegung ist unglaubwürdig, da viele Castor-Transporte das ganze Jahr durch Deutschland rollen, aber der jetzige wird auf einmal blockiert!" Schwaches Argument! Denn erstens wird von Einzelnen versucht, auch viele andere Castor-Transporte (fast jede Woche zu den Wiederaufbereitungsanlagen) zu blockieren, aber davon ist in der Presse nicht viel zu lesen, da sich letztere mehr auf grosse Blockaden und "events" stürzt. Und zweitens lassen sich von der Antiatombewegung (leider) mehr Leute zum mitmachen motivieren, wenn es heisst "Der Castor kommt heute hierher und bleibt dann 40 Jahre hier im "Zwischen"lager", als wenn es heisst "Heute fährt ein Castor an unserer Stadt vorbei".
4. "Die Gewerkschaft der Polizei und die Polizisten sind ja auch gegen die Transporte, aber ihnen sind die Hände gebunden". Ganz lau! Erstens sind eigentlich nur den CastorgegnerInnen "die Hände gebunden" (und zwar mit schmerzhaften Kabelbindern) und zweitens wurden noch keine ernsthaften Bemühungen seitens der Gewerkschaft der Polizei beobachtet, sich ebenfalls "querzustellen". Bisher ist auch noch kein Fall öffentlich bekannt geworden, wo sich einE PolizistIn tatsächlich verweigert hat, also kann die Ernsthaftigkeit diese Arguments nur bezweifelt werden.
5. "Der Widerstand der Atomgegner ist abzulehnen, da er gewalttätig ist". Sehr undifferenziert. Unabhängig davon, wie nun jeder einzelne Mensch zu Gewalt steht, ist das unwidersprochene Gewaltmonopol des "Staates" ebenso fragwürdig, wenn dabei die Interessen einer rücksichtslosen und monopolistischen Atomlobby mit Wasserwerfern u.ä. durchgeknüppelt werden. Dass PolizistInnen bei allen vergangenen Castor-Transporten dann besonders brutal wurden, wenn keine TV-Kameras anwesend waren, und auch JournalistInnen und SanitäterInnen an ihrer Arbeit gehindert wurden, ist traurige Wahrheit und lässt somit die "Gewalt" der Castorgegner in einem anderen Licht erscheinen.
6. "Wer wirkliche Veränderungen in der Atompolitik will, der muss sich in die Politik, die Parteien oder das Parlament einbringen". Historisch gesehen völliger Quatsch. Veränderungen können genauso gut ausserhalb der genannten "Organsiationen" entschieden werden, und das letzte grössere Beispiel sind die Demonstrationen im Herbst '89 in der DDR.
7. "Die Castor-Behälter sind sicher". Was heist schon sicher? Greenpeace kritisiert, mit dem erstmals für Atommüll-Transporte eingesetzten Castor-Typ V/52 seien keine Unfalltests ausgeführt worden. Ihre Sicherheit entspreche nicht den gesetzlichen Anforderungen. Auflagen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA in Wien) würden nicht erfüllt. Die Castor-Behälter für den Ahaus-Transport seien weder Fall- noch Brandtests unterzogen worden. Es gebe lediglich 20 Jahre alte Modell-Tests und Computer-Simulationen, sagt Greenpeace-Sprecher Gero Lük-king (Quelle: dpa). Dem Castor-Typ NTL 11 und NTL 3 ist sogar nach Falltests die weitere Benutzung durch die Genehmigungsbehörden verboten worden. (Quelle: FR)
8. "Beim Castorwiderstand werden herrschende Gesetze missachtet". Es handelt sich wohl mehr um eine Form des zivilen Ungehorsams, der sich auf folgender Annahme gründet: Wenn Ihr unser Leben nicht achtet, achten wir Eure Gesetze nicht!
9. "Die Atomkraftwerke in Deutschland sind sicher". Au weia! Zuerst muss einmal der Export von strahlendem Material aus Deutschland nach La Hague und Sellafield berücksichtigt werden. Beides sind Wiederaufbereitungsanlagen und damit wichtige Kettenglieder in der deutschen Atompolitik. Nach Greenpeace-Schätzungen lässt die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield zur Zeit jeden Tag ungefähr neun Millionen Liter radioaktives Wasser ins Meer ab. Bisher wurden seit Betriebsbeginn ca. 500 Kilogramm Plutonium in die Biosphäre (hier im wesentlichen das Meer) abgelassen. In der Wiederaufbereitungsanlage La Hague entspricht die in zwei Jahren nach aussen abgegebene Menge an Radioaktivität nach Schätzungen genau derjenigen, die 1986 beim Reaktorunglück in Tschernobyl freigesetzt wurde. Um sich das Ausmass der Verseuchung klar zu machen, ist auf Ärzte in Weissrussland zu verweisen, die neuerdings (13.3.98) feststellen: "Bei den Kindern haben die Fälle von Schilddrüsenkrebs seit der [Tschernobyl-]Katastrophe insgesamt um ein 50faches zugenommen, auch andere Krebserkrankungen steigen von Jahr zu Jahr an" (Quelle: dpa). In deutschen AKWs passieren auch immer wieder Leckagen und Verseuchungen von MitarbeiterInnen, so gab es im weniger als 30 km von Heidelberg entfernten AKW Biblis im Dezember 87 einen Unfall, wie er nie für möglich gehalten worden war und der ein Jahr lang von der Betreibergesellschaft (RWE) und der Bundesregierung der Öffentlichkeit verschwiegen werden konnte: Der Reaktor sollte nach einer unvorhergesehenen 4-Tage-Abschaltung wieder angefahren werden. Ein Abschlussventil am Verbindungsstück des Niederdruck-Einspritzsystem war nicht geschlossen. Die Techniker versuchten jetzt durch Druckstösse das Ventil zu schliessen, sie gaben also kurzzeitig den hohem Druck auf die schwache Niederdruckleitung, dabei hätte diese Leitung reissen können und es wäre der katastrophale Fall eines systemübergreifenden Unfalls mit Kühlmittelverlust eingetreten. Auch gelangte hier radioaktiver Dampf zum ersten Mal über ein Ventil aus dem eigentlichen Sicherheitsbehälter nach aussen. Bis dahin ein immer wieder geleugneter Vorgang. Die Untersuchungskommission fand später heraus, dass beim Anfahren eine Kontrollampe aufleuchtete, die anzeigt, dass ein wichtiges Ventil nicht geschlossen ist. Trotzdem wurde angefahren. Die Mannschaft überprüfte nicht das Ventil, sondern beruhigte sich damit, dass es eine Fehlanzeige sein müsse. Auch bei Schichtwechsel übernahm die neue Mannschaft das leuchtende Lämpchen ohne Kontrolle. Erst die folgende dritte Schicht-Mannschaft löste die Druckstösse aus, eine im Handbuch nicht vorgesehene Massnahme. Erst als ausfliessendes radioaktives Wasser angezeigt wurde, wurde die Leitung geschlossen. Anschliessend musste die gesamte Biblis-Mannschaft zur Nachschulung und es wurde ein Forschungsauftrag vergeben, was getan werden könne, "um menschlichem Fehlverhalten mehr Beachtung zu schenken und Auswirkungen auf die Sicherheit zu begrenzen." Das Personal aller deutschen AKW wurde auf seine Eignung überprüft. Gut ein Jahr vorher war dieses Kraftwerk Biblis und seine Mannschaft noch von internationalen Atomgremien begutachtet und als beispielhaft eingestuft worden - allerdings war während der "Prüfung" der Reaktor ausser Betrieb. So schnell kann sich die Qualität des AKW-Personals also ändern (Quelle: http://homepages.emsnet.de/
~krietenb/atomstrom/dasrisikodesatomstroms.htm). Abschliessend bleibt festzustellen, dass das einzige was wirklich sicher in deutschen AKWs ist, die Halbwertszeit des Strahlenmülls ist: Die Halbwertszeit von Plutonium beträgt 24.000 Jahre, die von Neptunium 2.000.000 Jahre und die von Jod 129 12.000.000 Jahre.
10."Die Castorgegner, die tagelang vor den AKWs und in Camps ausharren, sind Sozialschmarozer, arbeiten ja alle gar nicht und liegen dem Steuerzahler auf der Tasche". Helau. Abgesehen von der Plumpheit dieser Stammtisch-Argumentation, bleibt dem wohl nur zu erwidern, dass die AKW Politik (besonders die "End"- und "Zwischen"lagerung) und die Versorgungsmentalität der Stromkonzernbosse den "Steuerzahler" in Zukunft noch mehr kosten wird, wenn die AKWs weiter laufen, als wenn der Ausstieg aus der Atomwirtschaft jetzt beschlossen wird.
"Task Force Angela" bei der Polit-Consulting und Managementberatung, Heidelberg, Lauerstrasse 1
Eine Demo machen heißt im allgemeinen Verständnis Unmut und Protest laut werden lassen gegen den gegenwärtigen Zustand, in diesem Falle gegen die derzeitige Atompolitik. Die TeilnehmerInnen an so einer Demonstration wollen zeigen, daß es so nicht weiter gehen kann und daß sie mit der Atom-Politik, wie sie gerade betrieben wird, nicht einverstanden sind.
Manche sind oft so frustriert, daß sie ihren Ärger loswerden wollen und dies z.B. an PolizistInnen, die oft in einer lächerlich großen Anzahl dort vertreten sind, tun. Der Anlaß dazu mag wohl sein, daß die Polizei auf einer Demo als Vertreter der Staatsgewalt auftritt und wer sich von der Staatsgewalt verarscht bzw. gewalttätig behandelt fühlt, da sie eine gewalttätige Außenpolitik vertritt, schlägt eben zurück (Anm. d.S.: Nicht nur die Außenpolitik ist gewalttätig, sondern auch die Innenpolitik - z.B. Lauschangriff, Schnellverfahren vor Gericht, Obdachlosigkeit, harte Haftbedingungen? Gerade die Polizei ist für "innerstaatliche" Konflikte zuständig). Das ist durchaus verständlich. Die Frage ist nur, ob das auch weiterführt.
Für viele andere ist dieser Weg keine Lösung, sonst würden sie sich an der Gewalt beteiligen. Es gibt nämlich meist eine große Masse auf einer Demo, die sich eher passiv verhält. Ich möchte hier mal eine Vermutung anstellen, warum das so ist: weil es dort, außer seinen Frust zu äußern, keine Alternativen gibt!
Ich möchte hier nicht die gewaltbereiten Castor- und Atom-GegnerInnen verteufeln, sondern überlegen, wie eine Demo für mich und vielleicht auch für viele andere Leute konstruktiver sein könnte.
Ich gehe zwar auch auf eine Demo, um zu zeigen, daß ich gegen Atomkraft bin, aber vor allem, was für mich noch wichtiger ist, um zu zeigen, daß ich für alternative Energien bin! Um den Ausstieg aus der Atomenergie realistischer zu machen, müssen wir über realisierbare Alternativen nachdenken und warum nicht auf einer Demo? Es wäre für mich wahnsinnig interessant zu erfahren, inwieweit verschiedene alternative Energien wie Solar- oder Windenergie schon großflächig einsetzbar wären, auf welchem Stand die Forschung ist. Das würde ich von einer Rede auf einer Demo gerne hören und nicht nur Schmähungen der CDU-PolitikerInnen und Buh-Rufe.
Meist verbindet die DemonstrantInnen nur ein Feindbild: "wir sind dagegen", so der Tenor einer normalen Demo und so auch das Bild von den DemonstrantInnen, das in den Medien verbreitet wird.
Wie wäre es mal mit: "wir sind für alternative Energien"? Dieses Motto müßte natürlich von ExpertInnen auf diesem Gebiet inhaltlich noch ausgefüllt werden. Verliehe das den "Anti-Atomkraft-GegnerInnen" nicht viel mehr Aufmerksamkeit und Respekt?
Ein positiver Denkansatz als Diskussionsgrundlage, denn auf der Basis "wir sind dagegen" kann erst einmal nichts Konstruktives aufgebaut werden!
Christiane
(inclusive Sprache von der Setzerin ergänzt, d.S.)
Ein unkommerzielles, freies Radio im Rhein-Neckar-Kreis rückt in greifbare Näche, nachdem durch die Zusammenlegung von SDR und SWF einige Frequenzen frei werden. Neben einigen kommerziellen Veranstaltern bewirbt sich nämlich das Freie Radio Rhein-Neckar um eine Frequenz, das nach eigenen Aussagen "eine gesunde Alternative zu den kommerziellen Radiosendern" sein will. Abseits vom "Dudelfunk" und "genormten Sende- und Hörgewohnheiten" gibts hier auch politische Reportagen zu "Themen wie Menschenrechte, Ökologie, Feminismus, Repression und Internationalismus". Grundsätzlich ist das unabhängige und unkommerzielle Freie Radio für alle Leute und Ideen offen: "Es ist z.B. möglich, von Konzerten zu berichten, die eigene Musik zu spielen, neue Bands zu präsentieren" oder auch im Bereich der Technik, Redaktion oder Verwaltung aktiv zu sein. Treffen für MitarbeiterInnen und auch für NeueinsteigerInnen ist jeweils der letzte Sonntag im Monat um 19 Uhr im Josh! - Die Spiele Kneipe, Mittelstr. 20, Mannheim Neckarstadt. Kontaktadresse: Förderverein für das Freie Radio Rhein-Neckar e.V. Tel. 0621-8547074 oder Christian Oberdorfer Tel. 0621/476007. WWW-Adresse: http://freiesradio.home.pages.de
Christian Oberdorfer ist auch beim Campusradio der Uni Mannheim RadioAktiv dabei, wo ebenfalls immer MitarbeiterInnen gesucht werden. Kontaktaufnahme hier: Tel. 0621-2925212 (Bürozeiten: 9 - 12 Uhr, außerhalb der Bürozeiten Anrufbeantworter) oder E-mail radioaktiv@studorg.uni-mannheim.de. Die Homepage von RadioAktiv mit jeder Menge weitere links findet ihr unter http://www.uni-mannheim.de/studorg/radioaktiv. In diesem Sinne also: Werdet RadioAktiv!
Burkhard
Nachdem sich die Fälle der Latexallergien in den letzten Jahren rasant gehäuft haben, wurde im Dezember 1997 endlich eine neue technische Regel für sensibilisierende Stoffe (TRGS 540) erlassen, wodurch sie unter die Regelungen der Gefahrstoffverordnung fallen. Somit unterliegen sie dem Substitutionsgebot und müssen durch benutzerfreundlichere Produkte ersetzt werden. Das TRGS geht davon aus, daß die Sensibilisierung für allergische Reaktionen v.a. im Bereich der Atemwege weniger vom Latexmaterial an sich, als vielmehr von dem ihm anhaftenden Puder, das die Trageeigenschaften verbessern soll ausgeht. Das Puder bindet den produktionsbedingten Latexstaub und dringt auch in den Körper ein. Deshalb werden auch nicht die Latexhandschuhe an sich, sondern nur die gepuderten verboten. Ob das die Problematik der rasant ansteigenden Allergiefälle lösen wird, oder nur eine kurzfristige Einschränkung der Fälle ist, werden bald die Statistiken zeigen (die sich wahrscheinlich weiter stark nach oben hin entwickeln, d.S.). Auf jeden Fall werden alle Laboratorien und Funktionsbereiche der Universität auf ungepuderte oder latexfreie Handschuhe umgestellt. Bei anerkannter Latexallergie wird der Arbeitsplatz latexfrei eingerichtet, oder zumindest ein anderer - latexfreier - Arbeitsplatz angeboten.
Bernd
...dass das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) des Psychologischen Instituts zukünftig nur noch über das Netz verfügbar sein soll? Der Institutsdirektor - Gerüchten zufolge ein Computerspezi ersten Ranges - hat beschlossen, dass sich die StudentInnen künftig das KVV aus dem Netz downloaden sollen. So kann es laufend aktualisiert werden. Ein weiterer Vorteil - welche Rolle der spielte bei den Überlegungen ist der Redaktion nicht bekannt - ist, dass nun die Fachschaft die Arbeit für das Vorbereiten der Druckvorlage und die Kosten für den Druck spart. Ob allerdings wirklich alle Studierenden das Know-How fürs Downloaden haben, wird sich zeigen. Immerhin ist das Psychologische Institut eines der wenigen, die ihren Studierenden Computerarbeitsplätze zur Verfügung stellen. Gerüchten zufolge soll es auch noch Kopiervorlagen geben.
...dass die Bäckerei Mahlzahn am letzten Tag X freiwillig 10 Laib Brot in die vier Camps der CastorgegnerInnen rund um Neckarwestheim gespendet hat?
...dass Ihr neuerdings, wenn Euch kurzfristig das Fernweh plagt immer mal wieder auf http://www.zuv.uni-heidelberg.de/AAA/aaaaktue.htm vorbeischauen solltet? Dort werden kurzfristig noch nicht vergebene oder frei gewordene Stipendien/Studienplätze im Ausland ausgeschrieben. Und wer langfristig plant, sollte sowieso mal auf: http://www.zuv.uni-heidelberg.de/AAA/austausc.htm vorbeischauen. Dort findet Ihr nach Ländern gegliedert alle Angebote der Uni Heidelberg.
...dass Euer Wissenschaftsminister Trotha als einer von "rund 100 Vertreter[n] der deutschen Wirtschaft" an der Eröffnung des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs an der Tongji-Uni Shanghai teilgenommen hat? Das zumindest geht aus einer Presseerklärung des DAAD vom 13.2. hervor, die weiterhin verrät, dass die Lehrstühle dieser Uni von der deutschen Industrie gestiftet werden sollen (Allianz, Dresdner Bank, Siemens und VW sind schon dabei) und die ChinesInnen dort bereits lernen, was Wirtschaftswissenschaften sind. Der UNiMUT schlägt vor, den renommierten Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Siebke nach Shanghai zu schicken. Der Redaktion ist zwar nicht bekannt, ob in Südchina bereits Pfeffer wächst, aber immerhin: Himmlischer Friede ist auch was.
...dass "der Forschungspreis 1997" (Pressemitteilungen-Personalien der Uni Heidelberg 1 und 2/97) an die todgeweihte, weil nicht konkurrenzfähige Heidelberger Pharmazie ging? Es war ja auch nur der Forschungspreis der Arbeitsgemeinschaft für pharmazeutische Technologie.
Walter I. Schönlein
Aus einer Pressemitteilung der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik (FHTE) wird deutlich, daß die Bildungsstreiks des letzten Herbstes vielleicht etwas spät kamen, da Masterstudiengänge (u.a. eines der heißen Eisen der Proteste) nicht nur geplant, sondern schon längst eingeführt sind -- oder, wie z.B. an der Esslinger FH im Wintersemester 1998/99, gerade eingeführt werden. Konzipiert wurde der neue Studiengang von der FH in Zusammenarbeit mit dem baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Hier gehe es unter anderem darum, die Attraktivität der deutschen Hochschulen für ausländische StudentInnen zu erhöhen. Denn diese könnten dann später "in ihren Ländern als Türöffner für unsere Wirtschaft" wirken, meinte Staatssekretär Dr. Christoph-E. Palmer. Deshalb richtet sich der Studiengang auch vornehmlich an BewerberInnen mit ausländischem Hochschulabschluss. Es sollen Lehrinhalte in internationalem Management und weltweiter Wirtschaftstätigkeit in englischer Sprache vermittelt werden. Vielleicht soll so auch einfach nur das Prinzip der Globalisierung voran getrieben und nebenher noch Hochschulen, die dieses Prinzip nicht verfolgen, zukünftig immer mehr in den Hintergrund gedrückt werden. Übrigens gibt es in Baden-Württemberg derzeit schon fünf andere Master-Studiengänge, die allesamt an der Wirtschaft orientiert sind. Wir dürfen gespannt sein, wie "wirtschaftlich" unsere Hochschulen in Zukunft noch werden.
Bernd
Gerüchten zufolge plant das Bildungsministerium, noch vor der Bundestagswahl gemeinsam mit den Ländern zu einer wirklichen Bafög-Reform zu gelangen. Dabei, so ist zu hören, soll das Elterneinkommen auch weiterhin Bemessungsgrundlage sein: Der BAföG-Satz beträgt 20% des Elterneinkommens. Die Höchstbeträge (derzeit 1010 DM) sollen aufgehoben werden und durch einen Mindestbetrag von 350 DM ersetzt werden, unterhalb dessen keine Ansprüche bestehen. Verdienen die Eltern monatlich 1000 DM, bestünde ein Anspruch von 200 DM, der unter dem Mindestsatz liegt und darum verfällt. Bei einem Elterneinkommen von monatlich 10.000 DM erhält der/die Studierende 2000 DM.
Zur Kostenreduzierung ist vorgesehen, bei ausländischen Studierenden den Bemessungsanteil auf 10% festzustzen. Mischlinge erhalten möglicherweise 15% (Härtefall). Zur Finanzierung der Reform sollen ggf. Gelder aus dem Arbeitslosenhilfe verwendet werden.
Volker
"Als Reaktion auf die Studentenproteste vom Herbst [...] bewilligte der Verwaltungsrat der Universität Heidelberg [...] am 12. März zusätzliche 1.2 Mio Mark für die Stärkung der Lehre," verkündet der Pressesprecher des Rektors, Michael Schwarz, in einer Presseerklärung vom 16.3. und legt seinem Chef bei der Gelegenheit das Diktum "Die Proteste gegen die Überlastsituation waren in einigen Fächern berechtigt, jedoch nicht in allen" in den Mund. Leider erfahren wir nicht, wo es keine Überlast gibt -- und auch die 1.2 Millionen relativieren sich; erst im vierten Absatz der Presseerklärung muss Schwarz zugeben, dass mit diesen Mitteln ein Vierjahresplan ausgestattet wird, so dass pro Jahr gerade mal 390000 Mark übrigbleiben. Das Geld kommt aus unieigenen Mitteln, dem "sogenannten Sparbuch", quasi der Portokasse des Rektors.
Komisch, dass ein "Notprogramm", das vom Anspruch her unglücklich entstandene Lücken stopfen soll, auf vier Jahre angelegt ist -- ein Zeitraum, über den eigentlich nur wirklich strukturelle Mängel bestehen sollten: Die Uni tut doch was. Nur, wie sie das tut, ist schon wieder ein kleiner Skandal.
Es beginnt damit, dass Siebke die Dekane nach "konkreten Anlässen für studentische Proteste" fragte und nicht die Studierenden selbst. Dem Programm nach hat er auch nicht alle erreicht oder nicht alle wußten bescheid. Weiter geht es damit, dass von all diesen Plänen in der ersten Sitzung des zuständigen Senatsausschuss "Lehre" (SAL) in der Ära Siebke keine Rede war und der SAL in der zweiten Sitzung über den ganzen Vorgang nur informiert wurde. Gedeichselt wurde der Deal von Eckhard Behrens, den UNiMUT-LeserInnen wohlbekannter Leiter des Dezernats Studium und Lehre an allen Gremien vorbei (bis auf den Verwaltungsrat, der aber inhaltlich nichts beizutragen hat).
Dementsprechend ist auch die Mittelverteilung. Das Orientierungsreferat der FSK, zuständig für Ersti-Einführungen und andere Orientierungsmaßnahmen, bekommt etwa 14100 Mark zweckgebunden, um "das Internetangebot zu verbessern". Das Internetangebot! Mensch muss sich zudem fragen, wie Behrens auf die Idee kommt, der FSK hierfür Mittel zukommen zu lassen. Gewiss gab es mal einen Antrag an das MWF, in dem neben anderen Projekten (wie Tutorien und Schulung von TutorInnen) auch so etwas erwähnt war und dessen Weg, so muß mensch nun vermuten, am Schreibtisch des Herrn Behrens ein verfrühtes Ende fand -- aber aus diesem Antrag einfach den nebensächlichsten Teil rauszunehmen und zu fördern (Schweigegeld?) und das MWF MWF sein zu lassen, ist schon arg.
Anderes ist sinnvoller: 50000 Mark für mehr WiHis in der Politik, 31000 Mark für verlängerte Öffnungszeiten in diversen Altstadtbibliotheken sind gar nicht so verkehrt. Warum mensch bei den klassischen PhilologInnen allerdings ausgerechnet die Latinumskurse besser ausstatten muss, mit denen JapanologInnen oder ComputerlinguistInnen in die Klassiker des Abendlandes eingeführt werden, sei mal dahingestellt -- vernünftiger wäre wohl, manche Latinumsanforderung zu streichen und mit dem Geld echte Löcher an der Fakultät zu stopfen, doch Siebke reduziert die Proteste - und den Handlungsbedarf in Sachen Lehre - auf Kapazitätsfragen.
Wieder entscheidet Siebke selbstherrlich und verschiebt Entscheidungen aus Organen der Selbstverwaltung in undurchsichtige Verwaltungsstuben. Die Konsequenz -- dass nämlich das Geld fast nie dorthin kommt, wo es wirklich für Reformen gebraucht würde -- überrascht nicht.
Rainer
Der 30.4. ist in Heidelberg kein gewöhnlicher Tag. Vor 105 Jahren begründete die Burschenschaft Allemania eine Tradition, die seitdem als "Maiansingen" bekannt ist. Seitdem wurde der Mai am 30.4. um Mitternacht mit dem Absingen volkstümelden und nationalistischen Liedguts begrüßt. Zu besten Zeiten konnte das "Maiansingen" mehrere hundert Burschenschafter und andere Verbindungsanhänger auf den Marktplatz locken. Seit der konservativen Wende in den 80ern und dem folgenden Vormarsch nationalistischer, deutschtümelnder Einstellungen verstärkte sich der Widerstand gegen das Maiansingen, vor allem durch linke Hochschulgruppen, zusehends. Das öffentliche Vortragen des Deutschlandliedes in allen drei Strophen konnte nicht mehr abgetan werden als Spinnerei einiger lächerlicher Männerbünde in komischen Trachten, sondern fügte sich in den konservativen Roll-Back der Gesellschaft ein. Das Credo der Kohl-Ära -- "Leistung muß sich wieder lohnen" -- akzeptierte nicht nur die Herausbildung von Eliten in der Gesellschaft, sondern förderte sie aktiv. Das verschaffte den studentischen Verbindungen, die sich schon immer als "Elite der Nation" verstanden, einen neuen Legitimationsschub. In dieser Situation kam es anläßlich des "Maiansingens" zu ersten Konflikten zwischen Linken und Burschenschaftern. Wenn auch zunächst auf die symbolische Ebene beschränkt, störten Pfeifkonzerte und Gegensingen die Burschenschafter doch erheblich.
Als es Anfang der 90er zu einem weiteren Rechtsruck kam und rassistische sowie nationalistische Parolen nach der "Wiedervereinigung" immer lauter wurden, wuchs auch unter vielen Gegnern der neuen Politik der Unmut über die Burschenschaften und deren rechtes Liedgut immer mehr. Von ´91 bis ´96 kam es jährlich zu Auseinandersetzungen zwischen AntifaschistInnen und Burschen. Dabei beteiligten sich auf Seiten der Burschen regelmäßig auch rechtsextreme Hooligans und bekannte Neonazis. Durch den Druck nahmen immer weniger Verbindungsstudenten an dem Singen teil. Vor allem "liberalere" Verbindungen wollten nicht mehr mit den Rechtsaußen von Normania und Allemania und deren faschistischen Freunden in einen Topf geworfen werden . So kamen 1996 nur noch ca. 30 Burschen auf den Marktplatz, um unter dem Schutz eines großen Polizeiaufgebotes, begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert, ein paar Liedchen zu trällern, die niemand hörte, und sich dann wieder in Ihren Häusern zu verkriechen.
1997 fanden sich nach einer Demonstration unter dem Motto "Verbindungen kappen -- Burschenschaften abschaffen" um Mitternacht rund 1000 Menschen auf dem Marktplatz ein; die Verbindungen ließen sich, wie bereits angekündigt, nicht auf dem Marktplatz blicken. Lediglich die ultrarechte Burschenschaft Normannia führte auf den Schloßterassen einen Fackelzug mit etwa 60 Teilnehmern durch.
Zum ersten Mal seit 105 Jahren keine Burschen auf dem Marktplatz: Erstes Etappenziel erreicht.
Der Umstand, daß die Verbindungen endlich aufgegeben haben und ihr "Maiansingen" wohl auch in Zukunft nicht mehr in der Innenstadt durchführen wollen, sollte uns nicht dazu verleiten, uns zurückzulehnen und die Aktivitäten am 30.4. einzustellen. Zum einem ist das Ziel "Burschenschaften abschaffen" noch lange nicht erreicht, zum anderen gibt es 1998 mehr Gründe denn je, auf die Straße zu gehen, zu protestieren und gemeinsam zu kämpfen. Ziel ist es, den öffentlichen Raum, den der Marktplatz am 30.4. darstellt, zu besetzen, den Tag zu einem linken Fixpunkt in Heidelberg zu machen und schließlich auch den 1.Mai als traditionellen linken Kampftag seiner geschichtlichen Bedeutung entsprechend zu beginnen.
Dieses Jahr wird es zu dem Thema mehrere Veranstaltungen und Aktionen geben (siehe Termine). Achtet auf weitere Ankündigungen!
Am Donnerstag, dem 26.März wurde im thüringischen Saalfeld eine 15-Jährige von einem etwa gleichaltrigen Angehörigen der Neonaziszene ermordet. Das Opfer bewegte sich in der links-alternativen Szene.
Faschistischer Terror ist in Saalfeld seit Jahren alltäglich. In der ostdeutschen Kleinstadt existiert eine gut organisierte Neonaziszene, der es gelang die Jugendszene und die Straße zu dominieren. Während faschistische Gewalttaten von lokaler Presse und Politikern verharmlost werden und der Aufbau von Neonazi-Strukturen durch aktzeptierende Jugendarbeit in einem Zentrum für rechtsextreme Jugendliche gefördert wird, sehen sich Menschen, die dem Neofaschismus aktiv entgegentreten, zunehmend mit staatlicher Repression konfrontiert. So wurde eine antifaschistische Bündnisdemonstration im Oktober 1997 verboten und durch ein martialisches Polizeiaufgebot rigoros verhindert; auch die Demonstration am 14. März 1998 wurde durch die Polizei massiv behindert.
Antifaschistischer Widerstand ist wichtig: Es liegt an uns allen, Neonazis offensiver entgegezutreten und die Opfer zu schützen.
Infos gegen Burschenschaften
Dienstag, 21. April 20 Uhr in der Neuen Uni
Rock gegen Burschenschaften
/// Konzert: Kaltmiete / Leopold Kraus / ButterSideDown /// Disco: Manische Weststadt / Shut up and Dance /// Samstag, 25. April ab 20 Uhr im Autonomen Zentrum Heidelberg
Do, 2.4.
11.00 Jugendtheater Zwinger 3: Schule mit Clowns von F.K. Waechter
Sa, 4.4.
20.30 Zwinger 3: "Primadonna, Schwerer Held", ein Stück über Petra Kelly und Gert Bastian (für die Nachgeborenen: Petra Kelly gehört nicht zur Kelly Family, d.S)
23.05: "...geschlagen, nicht gesiegt!" Die lange Nacht vom Scheitern der 1848er-Revolution, DLF 106.4 MHz
So, 5.4.
15 Uhr, Löwenbrunnen am Uniplatz: Beginn einer Stadtführung "1848/49. Ereignisse und Schauplätze" mit Grünen-Alt-Stadtrat Mumm.
Mi, 8.4.
20.30 DAI, Sophienstr. 12: Konzert des Günter Möll Trios, Jazz mit zeitgenössischen Kompositions- und Produktionstechniken. Jazzclub Heidelberg
Do, 9.4.
20.00 Städtische Bühne: "Blaubart", Operette von Jaques Offenbach, Michael Quast macht die Sparaufführung solo mit Pianobegleitung.
20.00 Zwinger 3: "Rote Schuhe", ein Stück von Tiziana Lucattini.
Mi, 15.4.
19.30 Treffen der AG JG/ PDS- HSG in der "Griechischen Taverne" (Bergbahn). Heute: Nicaragua und der Sandinismus.
Di, 21.4.
19.30 Ebert-Gedenkstätte: Vortrag "Ein Ort der Gemeinderevolution? - Heidelberg in den Jahren 1848/49.
Mi, 22.4.
19.30 Schnupperabend für Ersti's mit der PDS- HSG. Ort: "Griech. Taverne".
Do, 23.4.
20.00 Marstall-Nichtrauchercafe: Treffen AK Bundestagswahl
20.00 Städt. Bühne: "Blaubart", Operette von Jaques Offenbach, Michael Quast macht die Sparaufführung solo mit Pianobegleitung.
Fr, 24.4.
20.00, Figurentheater am Kurpfalzkreisel, U2, 4-5 Mannheim: "Der Kater am Abend"
20.00 Feuerwache Mannheim: "Bunter Abend für Revolutionäre -- ein satirischer Festakt zur 1848er-Revolution," der, so die Ankündigung, "das Historisch-Folkloristische (´Fürstenblut muss fließen´) mit dem Aktuell-Gemütlichen (´Das schönste Land in Deutschlands Gauen´) verbindet."
Sa, 25.4.
16.00 "Der Hasenhirte" und
20.00 "Aus dem Koffer geplaudert", Figurentheater am Kurpfalzkreisel, U2, 4-5, Mannheim.
So, 26.4.
11.00 Fischergasse 2, aESG: autnomer Gottesdienst, danach
12.00 Semestereröffnungsbrunch ebda. Allerdings:
11.15, Südwest 3 (TV): Der Superstar der KritikerInnen an Künstlicher Intelligenz und dem Internet, "Eliza"-Autor Joseph Weizenbaum in der Tele-Akademie: "Wir suchen nach Erkenntnis und ertrinken in Information.
Mo, 27.4.
19.30, Aula der neuen Uni, Studium Generale: Islam- eine andere Welt. Heute: Prof. Dr. Werner Ende (Uni Freiburg) zu "Sunna und Schia im Islam".
Fr, 29.4.
(Kostenlose) Bonnfahrt und Besuch des Bundestages mit der PDS- HSG für alle Interessierten. Nähere Info's unter Tel: 782820, (Vorsicht! Wer dort flugs zum Bundestagskandidaten für die PDS gekürt wird, muss abends da bleiben, d.S.)
30.4.-3.5.
Ganztägig, Karlstorbahnhof: 8. Heidelberger Film- und Videotage. Vor allem nichtkommerzielle Kurzfilmproduktionen streiten sich um den "großen Karl", den Heidelberger Mini-Oscar.
17.-19.4., "Kongress für das politische Mandat" an der Uni Potsdam, Kontakt: stura@rz.uni-potsdam.de, Infos im ZFB, Lauerstr. 1.
1. bis 3.5. "Musikfilm, Filmmusik, Soundtrack, Videoclip. Zur Genese eines verkannten Mediums", Begleitseminar zu den Film- und Videotagen. Anhand ausgew. Beispiele aus der gesamten Filmgeschichte sollen unterschiedlichste Beispiele für Flimmusiken kennengelernt werden. Stummfilmmusiken ebenso wie Micky-Mousing-Effekte, Modd-technique oder Musiken für Dokumentarfilme. In Arbeitsgruppen werden Musiken zu bereits vorhandenen Filmen realisiert. Kostenbeitrag 100/70 Mark, Kontakt: Medienforum Heidelberg, Tel 06221/9789-20 (Fax -19).
Während der Streiktage im WS 97/98 kam die Idee auf, ein Mathe-Kolloquium zu veranstalten. Ziel sollte einerseits sein, den StudentInnen durch relativ kurze, allgemeinverständliche Vorträge Einblicke in die Arbeitsgebiete von ProfessorInnen und Arbeitsgruppen zu geben. Andererseits sollte durch die Möglichkeit zu anschließender Diskussion und gemütlichem Ausklang auch der Kontakt zwischen DozentInnen und StudentInnen gefördert werden. Ende des Wintersemesters war es dann soweit. Professor Jäger hatte sich bereiterklärt, den ersten Vortrag zu übernehmen. Thema der Pilotveranstaltung: "Mathematische Modellierungen in den Biowissenschaften". Ca. 90 interessierte ZuhörerInnen hatten sich eingefunden, darunter erfreulicherweise auch einige Dozenten. Nach einer kurzen Einführung zeigte Professor Jäger an mehreren Beispielen, in welcher Weise Mathematik in der Biologie eingesetzt werden kann.
Neben dem Wachstum von Bakterienkulturen ging es unter anderem um die Ausbreitung von Plankton in der deutschen Bucht. Ein weiteres Beispiel aus dem Umweltbereich war die Schilderung einer Bodensanierung. Nachdem man den Wachstumsprozeß von schon im Boden vorhandenen "Säuberungsbakterien" analysiert und ein entsprechendes mathematisches Modell aufgestellt hatte, konnte man diese gezielt zur Vermehrung anregen und so den Boden ohne Zuführung von Fremdbakterien sanieren.
Immer wieder auftauchendes Schlüsselwort: "Differentialgleichungen". Im Folgenden erklärte Professor Jäger, wie man mit Hilfe mathematischer Modelle die Ausbreitung von Epidemien vorhersagen kann. Stets wurde auf die enge Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen (Geologie, Biologie, Medizin) hingewiesen.
Nach einigen abschließenden Fragen ging man zum gemütlichen Teil über. Es war Gelegenheit, über Diplomarbeitsmöglichkeiten und Hochschulpolitik zu plaudern. Im Sommersemester soll die Veranstaltungsreihe fortgesetzt werden, Termin ist jeweils der erste Donnerstag im Monat. Die Vorträge werden durch Aushänge bekanntgegeben.
AK-Mathestudium