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Editorial

Das Land will die Hochschulen in die Autonomie entlassen. Ein Element dieser Autonomie ist, dass die Unis ihre Prüfungsordnungen selbst erlassen dürfen. Allerdings hat der Minister jetzt noch eine Eckwerteverordnung vorgelegt, die definiert, wie autonom die Unis sein dürfen. Ob das noch "Autonomie" ist, bezweifelt selbst der Rektor.

Nun ja: Etikettenschwindel im Verbund mit Aushöhlung von Mitwirkungsmöglichkeiten ist nichts Neues in Ba-Wü.: wie jedes Jahr erinnern uns die Uniwahlen daran. Eine gesetzliche Studivertretung gibt es schon seit ´77 nicht mehr und dass mit der letzten Novellierung des UG die Mitbestimmung der Studierenden erweitert wurde, ist nur eine CDU-Umschreibung dafür, dass die Aufgaben der Fakultätsräte beschränkt, dafür aber die Zahl ihrer studentischen Mitglieder erhöht wurden. Im neuen Fakultätsvorstand, der nun das meiste entscheidet, sitzen keine Studierenden.

Wenn die Red. doch dazu aufruft, wählen zu gehen, dann nicht, weil sie diese Propagandamärchen glaubt. Hier das Lieblingsargument der Red.: die geringe Wahlbeteiligung - meist unter 10% - beweist denen, die den Studis mehr Mitwirkung verweigern wollen: es besteht ja kein Interesse an der Mitwirkung! Sicher sieht es eher anders herum aus: weil die StudivertreterInnen so wenig bewegen können, ist auch die Wahlbeteiligung so niedrig. Laßt uns dennoch Interesse am Einfluss demonstrieren und den Leute in den Gremien mehr Rückhalt geben! (Auch ungültige Stimmen erhöhen die Wahlbeteiligung!).

Die Red. verät auch ihr Lieblingsargument für die Wahl der FSK: es ist v.a. ein strukturelles, denn nur die FSK hat Aktive an fast jedem Fachbereich (die Fachschaften), die über die Koordination in der FachSchaftsKonferenz, ihre Gremienmitglieder auf dem Laufenden halten. Über derartige Infokanäle verfügen die Hochschulgruppen nicht, wenn auch unter ihnen manch wackereR StreiterIn für die Sache der Studierenden sein mag. Die meisten freilich sammeln nur Pöstchen auf dem Weg nach Berlin, weshalb man sie auf den Gremiensitzungen oft vermisst und auch außerhalb der Wahlzeit kaum etwas von ihnen mitbekommt.

Die "Erfolge" der FSK in den Gremien und an der Uni sind bescheiden. Doch ohne Erstieinführungen, Klausurensammlungen, Lehramtsreader, Erstiinfos, Sozialhandbuch und nicht zuletzt den Unimut wäre die Uni noch ein wenig autonomer, meint

die Red.


Uniwahlen am 27. Juni

Wer mitbestimmen will, muß wählen gehen.

... und darf es dabei nicht belassen!

Der Fakultätsrat und der Senat sind die beiden Gremien in der universitären Selbstverwaltung, die am 27. Juni direkt gewählt werden. Jede Gruppe, die ProfessorInnen, der Mittelbau und die Studierenden, wählt sich ihre eigenen VertreterInnen und StellvertreterInnen. Das Land Baden-Württemberg sieht keine im Gesetz verankerte Studierendenvertretung vor, die sich hochschulpolitisch als solche artikulieren könnte. Eine der wichtigen Möglichkeiten aller Studierenden zu demonstrieren, daß sie mitreden wollen, ist eine hohe Wahlbeteiligung. Die geringe Wahlbeteiligung der letzten Jahre (jeweils knapp 10%) gibt denen, die den Studierenden die Mitwirkung verweigern wollen ein schlagkräftiges Argument in die Hand. Außerdem stärkt es die Position der Gremienmitglieder und ihre bisherigen Einflußmöglichkeiten.

Die Gremienwahlen: Gewählt wird

... auf Fachbereichsebene: Der Fakultätsrat.

Der Fakultätsrat setzt sich aus mindestens 14 ProfessorInnen, 3 Angehörigen des wissenschaftlichen Dienstes, 1 SonstigeR MitarbeiterIn und 6 Studierenden zusammen. Die zur Abstimmung stehenden Anträge werden, sofern sie Fragen der Lehre sind, in der Studienkommission diskutiert und vorbereitet, deren Mitglieder werden im Verhältnis 4: 2: 4 (Profs: Sonstige: Studis) im Fakultätsrat gewählt.

... auf Universitätsebene: Der Senat.

Im Gegensatz zum auf Fachbereichsebene tätigen Fakultätsrat ist der Senat für Entscheidungen zuständig, die die gesamte Universität betreffen. Er besteht aus 40 MitgliederInnen (28:4:4:4) und wird durch zahlreiche Ausschüsse, die ihm beratend zur Seite stehen, ergänzt. Aus den 4 studentischen MitgliederInnen des Senates und 7 weiteren setzt sich der sog. "AStA" (Allgemeiner Studierendenausschuss) zusammen. Dieser beratende Ausschuß ist im Gegensatz zu anderen Bundesländern in Baden-Württemberg lediglich für die soziale Förderung und die der geistigen, musischen und sportlichen Interessen der Studierenden zuständig.

Die Gremien: Die Aufgaben sind

... beim Fakultätsrat: Forschung und Lehre der Fakultät

Der Fakultätsrat ist für die Forschung und Lehre der Fakultät zuständig. Im einzelnen stehen Berufungen, Studien- und Prüfungsordnungen, Promotions- und Habilitationsordnungen, Studienpläne, das Lehrangebot, Evaluationen und der Lehrbericht auf seiner Tagesordnung. Ergänzend dazu befaßt sich die Studienkommission mit der "Weiterentwicklung von Gegenständen des Studiums", der Verwendung der für das Studium und der Lehre vorgesehenen Mitteln und der Evaluation der Lehre.

Kurz gesagt, befaßt der Fakultätsrat sich mit allem, was uns direkt betrifft und angeht.

... beim Senat: Forschung und Lehre aller Fakultäten der Universität Heidelberg

Angelegenheiten die von grundsätzlicher Bedeutung für die Universität Heidelberg sind obligen der Zuständigkeit des Senates. Konkret sind dies die Festsetzung der Zulassungszahlen, die Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen und Universitätseinrichtungen, Stellungnahmen zu längerfristigen Entwicklungsplänen (Struktur- und Wirtschaftspläne), zu Ausrichtung von Professuren, Beschlußfassung über Berufungen, Studien- und Prüfungsordnungen. Gerade in den letzten Punkten werden die Überschneidungen zwischen Fachbereichs- und Universitätsebene deutlich; die Fakultät erarbeitet Vorschläge über die der Senat beschließt.

Insgesamt versucht der Senat ein Gesamtkonzept für die Universität und ihre Fakultäten zu schaffen.

Was sind eigentlich

... die Fachschaften?

Die Fachschaft sind eigentlich alle Studierenden eines Studienganges. Aus ihnen heraus bilden sich die sogenannte Fachschaften, welche sich in wöchentlich stattfindenden Sitzungen um die Belange der Studierenden ihres Faches kümmern. Fachschaften vertreten die Studierenden in den Fakultätsräten und in den Studienkommissionen; führen Erstsemestereinführungen durch, sammeln Prüfungsberichte/Klausuren, beantworten Fragen zum Studium, geben Erstsemester-Infos heraus, erstellen Evaluationen, und vieles mehr.

Würden diese unabhängigen Fachschaften sich nach den Vorgaben des Landes Baden-Württemberg richten, bestünden sie nur aus den studentischen VertreterInnen des Fakultätsrates und stellten einen seiner beratenden Ausschüsse dar.

... und die Fachschaftskonferenz (FSK)?

Die unabhängigen Fachschaften haben sich zur Fachschaftskonferenz (FSK) zusammengeschlossen. Diese nimmt fachbereichsübergreifende Aufgaben wahr. Neben der wöchentlichen Sitzung gibt es verschiedene Referate und Arbeitskreise: Sozialreferat, EDV-Referat, Finanzreferat, Ak Lehramt, Ak Ökologie, Ak Semesterticket, Ak Universitätsgesetz,... sowie Arbeitskreise zu aktuellen Themen. Außerdem bietet sie Studierenden z.B. über den UniMut die Möglichkeit, Einblick in ihre Arbeit zu nehmen und hilft den Studierenden mit themenbezogenen Einrichtungen, wie die Fahrradwerkstatt URRMeL, der Food-Coop Appel un' Ei , etc.

Das Land Baden-Württemberg sieht keine im Gesetz verankerte Studierendenvertretung vor, die FSK als unabhängige Studierendenvertretung versucht die wichtigsten Aufgaben einer Vertretung zu übernehmen. Sie kann dies aber nicht völlig losgelöst von den bestehenden Mitwirkungsstrukturen machen, um die dort vorhandenen Möglichkeiten der Einflußnahme zu nutzen. Daher wirken die Fachschaften und die FSK sowohl auf Fachbereichs- als auch auf Universitätsebene in den Gremien mit. Neben der Forderung, die Mitbestimmung der Studierenden im Gesetz vorzusehen, praktizieren die Fachschaften diese Forderung auch. Die Fachschaften und die FSK haben die Notwendigkeit einer verzahnten aufeinander aufbauenden fachbereichsbezogenen, fakultätsspezifischen und einer darauf aufbauenden universitätsbezogenen Mitwirkung erkannt und umgesetzt haben. Wer Lust hat, sich zu engagieren, der ist herzlich eingeladen, bei einer der zahlreichen Fachschaften oder bei der FSK vorbeizuschauen. Alle, die Studierende in den Gremien unterstützen möchten, sollten aber mindestens das Interesse an studentischer Vertretung durch ihre Teilnahme an der Wahl zeigen.

Die Fachschaftskonferenz tritt zu diesen Wahlen an, um

... die studentischen Interessen (fachbereichs- und universitätsweit) zu vertreten.

Die Delegierten der Fachschaftskonferenz wollen in den Gremien Eure Interessen vertreten, die in den unabhängigen Fachschaften, der Fachschaftskonferenz oder ihren Referaten und Arbeitskreisen mit Euch erarbeitet werden. Wirklich sinnvolle und effektive Vertretung der Interessen der Studierenden muß in unseren Augen an den einzelnen Fachbereichen stattfinden, da diese das unmittelbare Bezugsfeld des Studiums darstellen und eine überschaubare Größe haben. Nur so können viele Sudierende vor Ort erreicht werden und an ihrem eigenen Fach mitwirken.

... basisdemokratische Arbeit mittels unabhängiger Strukturen zu leisten.

Weil der "AStA" und die offiziellen Fachschaften mit ihren nach dem Universitätsgesetz stark eingeschränkten Befugnissen keine Vertretung sind, müssen die Studierenden ihre umfassenden Ziele und Vorstellungen auf anderen Wegen und in unabhängigen Strukturen erarbeiten. Um diese unabhängigen Strukturen zu stärken und zugleich die Ergebnisse ihrer Arbeit in die Unigremien einzubringen, tritt die FSK zu den Wahlen an.

... sich für eine gesetzliche Neuregelung zur Mitbestimmung einzusetzen

Die Novellierung des Universitätsgesetzes (UG) hat zu einer verstärkten Verschulung des Studiums und einer auf äußerliche Leistung und Effizienz zielende Hochschullandschaft geführt. Leistung heißt nicht schnelles Studium als Selbstzweck, sondern ein auf spätere Tätigkeiten vorbereitendes Studium. EinE LehrerIn muß z.B. auf Kinder eingehen können und über ein solides umfassendes Wissen verfügen. Das Einhalten der Regelstudienzeit ist hierfür kein Indikator.

Entgegen der Forderungen hat die UG-Novellierung nicht die gewünschte Legitimation der studentischen Mitbestimmung und Selbstverwaltung gebracht. Die Struktur der Fachschaftskonferenz und die Struktur der sie bildenden Fachschaften zeigt wie wichtig die Einbeziehung studentischen Engagements in die Universitätsstrukuren ist und daß eine gesetzliche Etablierung einer Studierendenschaft eine längst fällige Notwendigkeit darstellt.

Was geschieht nicht.

Nicht diskutiert werden zum Beispiel das Semesterticket, Studiengebühren, BAföG-Reform oder Hochschulfinanzierung. Diese Themen werden in den Regierungen und Parlamenten verhandelt, von der Sache her gehört es nicht zum Aufgabenbereich der Hochschulen. Wer hier wirklich mitmischen will, muß auf die Straße gehen oder sich bundes- oder landesweit mit anderen zusammenschließen. Die FSK tut dies in der LAK (Zusammenschluß der unabhängigen Studierendenvertretungen in Baden-Württemberg), dem fzs (= freier zusammenschluß von studentInnenschaften = bundesweiter Dachverband) und durch die Mitarbeit in den Bundesfachschaftstagungen der einzelnen Fächer.

Gabi, Kirsten und der Geist von Kai


Philosophie:

Keine Professur zu verschenken

Um den Weggang von Professor Ledderose (Kunstgeschichte Ostasiens), der einen Ruf nach Princeton erhalten hat, zu verhindern, hat die Philosophisch-Historische Fakultät angeboten, ihm eine C3-Professur an die Seite zu stellen. Die Aufwertung soll auf Kosten des Lehrstuhls für Philosophie der Wissenschaften gehen. Dazu erklärt die Fachschaft Philosophie:

Es ist erfreulich, das sich die Philosophisch-Historische Fakultät und die Universitätsleitung bemühen, einen angesehenen Wissenschaftler wie Professor Ledderose in Heidelberg zu halten. Inakzeptabel ist aber die Weise, wie die zusätzlichen Mittel besorgt werden sollen, die Herr Ledderose fordert. Ausgerechnet der momentan unbesetzte Lehrstuhl für Philosophie der Wissenschaften soll geopfert werden, so daß dem Philosophischen Seminar nur noch eine C3-Stelle ohne Assistenten bliebe.

Die bisherigen Lehrstuhlinhaber Scheibe und Carrier haben mit ihren Mitarbeitern das eher der Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition verpflichtete Institut in vielfältiger Weise bereichert: Durch neue philosophische Themen, moderne methodische Zugänge, internationale Kontakte, Kooperation mit Vertretern der Naturwissenschaften und indem Studierende der Naturwissenschaften angezogen wurden, weitete sich der Horizont in den Diskussionen am Institut. Eine vergleichbare Wirkung wird von einer isolierten C3-Stelle aus schwerlich zu entfalten sein, zumal Spitzenvertreter dieser Fachrichtung allenfalls für ein Gastspiel in Heidelberg zu gewinnen sein werden, bis sie woanders eine bessere Stelle bekommen.

Nach den guten Erfahrungen mit der Stelle ist es unglaublich, daß sogar eine Mehrheit der derzeitigen Philosophieprofessoren der Verstümmelung ihres Seminars zugestimmt hat. In der Physik, Informatik, Chemie, Biologie und Medizin explodieren die wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten und drohen unsere Lebenswelt grundlegend zu verändern. Soll es etwa von Liebe zur Weisheit zeugen, wenn Philosophen in dieser Zeit ihre Verbindung zu den Einzelwissenschaften kappen? Was steckt dahinter? Möchten sie mit ihren philosophischen Klassikern unter sich und ungestört bleiben? Zumindest in den neuzeitlichen Autoren dieser Texte, von Descartes über

Akzentverschiebung in der Lehre

Leibniz bis über Kant hinaus, fände man Vorbilder für eine interessierte Offenheit gegenüber den Wissenschaften.

Kaum weniger unglaublich ist allerdings der Stil, in dem Institutsleitung und Fakultät ihren Coup versucht haben. Nicht nur konnte der Lehrstuhl für Wissenschaftsphilosophie Anfang der achtziger Jahre bloß deshalb eingerichtet werden, weil die Medizinische Fakultät auf eine Professur verzichtete. Sondern die Fakultät ist schon einmal am Widerstand des Senats gescheitert, als sie die wissenschaftsphilosophische Spezifikation der Stelle nach dem Weggang des letzten Inhabers, Professor Carrier, abschaffen wollte: Die intensive Diskussion im Senat hätte den Professoren der Philosophisch-Historischen Fakultät eigentlich für alle Zeiten klar machen müssen, daß die Universität es mit dem Lehrstuhl für Wissenschaftsphilosophie sehr ernst meint. Trotz dieser Vergangenheit ließ sich die Fakultät nun zu dem Versuch hinreißen, den Lehrstuhl hinter dem Rücken der Universitätsgremien zu beseitigen. Bis heute sind nicht einmal die Mitglieder der Berufungskommission für die Carrier-Nachfolge, darunter ein Physik- und ein Medizinprofessor, offiziell informiert.

Seitdem die Angelegenheit publik ist, formiert sich allerdings der Widerstand unter Studierenden und Professoren in Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin. Hier ist man der Ansicht, daß die Fakultät nicht eindeutige Beschlüsse des Senates ignorieren und daß sie nicht einfach über den einzigen Lehrstuhl verfügen kann, der aus einem interdisziplinären Potential hervorgegangen ist und an dem interdisziplinär Interesse besteht. Hoffentlich wird das Vorhaben an diesem Widerstand scheitern.

Um Professor Ledderose muß man sich dabei keine Sorgen machen. Denn wenn die allseits wegen seines drohenden Weggangs rollenden Tränen echt sind, werden die Institute der Fakultät und die Universitätsleitung in einer gemeinsamen, die Belastung gerecht verteilenden Anstrengung die Mittel aufbringen, um ihn in Heidelberg zu halten. Auf jeden Fall hat das Philosophische Seminar diese Professur nicht zu verschenken.

Freie Fachschaft Philosophie

Jan Lohre und Ralf Busse


Der Große Senat abgeschafft - und mit ihm die letzte Transparenz in der Hochschulpolitik

Rektor Siebke stellt Rechenschaftsbericht vor

Am 5.Juni traf sich der Grosse Senat zu seiner letzten Sitzung. Themen waren die Entgegennahme des Rechenschaftsberichts des Rektors sowie die zweite und dritte Lesung der neuen Grundordnung der Universität. Das Interesse an der Sitzung hielt sich in Grenzen: 15 Profs fehlten und auch der Vertreter des RCDS fehlte wie schon in der Sitzung zuvor. Wie es in einer "Grabrede" am Schluss der Sitzung formuliert wurde, war die Sitzung der Endpunkt eines sich über Jahre ziehendes Dahinscheiden des einzigen öffentlich tagenden Gremiums, das seiner Kompetenzen schrittweise beraubt seine nun "fällig" gewordene Abschaffung erfährt.

Schwerpunkt Forschung, Lehre kurzgefaßt?!

Rektor Siebke ging auf wesentliche Punkte seines 60 Textseiten starken Rechenschaftsberichts ein. Er kritisierte u.a. die geplante Eckwerteverordnung für sämtliche Prüfungsordnungen, die das Minsterium vorgelegt hat. (vgl. eigenen Artikel). Rektor Siebke bedaurte, dass die Eckwerteverordnung eine Orientierung der Studiengänge am Druchschnitt vorsehen, was eine Behinderung bei der Schaffung international wettbewerbsfähiger Elitestudiengänge darstellt. Außerdem wird in der Begründung für die Verordnung eine Abwertung von Diplom-, Magister- und Doktorarbeiten - weg vom eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten hin zum Anwenden von wissenschaftlichen Methoden - vorgenommen. Siebke teilte mit, dass die nach dem neuen Unigesetz (UG) erforderliche Neuordnung der Fakultäten zukünftig vom Rektorat aus gesteuert wird. Zur regionalen Herkunft der ausländischen Studierenden merkte er an, dass der Anteil der Nordamerikaner ihm zu gering sei.

Auf die Frage, warum die Lehre im Bericht kaum und der Landeslehrpreis nicht erwähnt werden, erklärte Siebke, er wollte den Bericht kurz halten und den Landeslehrpreis habe er vergessen.

Hickhack um neue Grundordnung

Bei der Abstimmung über die neue Grundordung ist vor allem das HickHack um die Amtszeit des Rektors erwähnenswert: Zur Wahl standen drei Alternativen: 1. Unbeschränkte Wiederwahl, 2. zweimalige Wiederwahl, 3. nur eine Wiederwahl, außer in besonderen Fällen. Obwohl keine Variante die erforderliche Mehrheit (2/3 der Anwesenden und 3/5 der Stimmberechtigten, von denen allerdings zahlreiche fehlten....) erreichte, wurde nach einem kurzen Philosophieren über Demokratie und demokratische Grundprinzipien solange abgestimmt, bis die 3.Variante durchkam, damit man nicht die Fassung aus dem neuen UG (unbegrenzte Wiederwahl) nehmen musste. Merke: Wenn keine eindeutige und starke Mehrheit vorhanden ist, dann kann sie mittels Appellen und Abstimmungswiederholung geschaffen werden.

Nach der neuen Grundordnung können fakultätsübergreifende gemeinsame Kommissionen eingerichtet werden, die zuständig sind für die Betreuung eines Studiengangs; bei Bedarf können diese Studienfakultäten sogar eigene Studienkommissionen wählen. Die Studienfakultäten als übergeordnete Instanzen sollen u.a. verhindern, dass einzelne Institute benachteiligt werden. Wofür diese gemeinsamen Kommissionen genau zuständig sind (also, z.B. auch für Promotion en und Habilitationen etc.), muss sich noch zeigen. Nach Auskunft der Kanzlerin, Frau von Hagen, sollen die Studienfakultäten erst mal eingeführt werden, Detailfragen muss man dann später regeln.

nihil nise bene

In einer doppelten Abschiedsrede ging Herr Rothe vom Romanischen Seminar, der dieses Semester emeritiert wird, darauf ein, dass mit dem Grossen Senat das einzige noch öffentlich tagende Gremium der Universität verschwindet. Insgesamt verschwinde an der Universität Demokratie zugunsten der technokratischen Verwaltung. Dies ist auch deshalb bedenklich, denn wie sollen die Studierenden demokratisch erzogen werden, wenn es keine demokratischen Strukturen an der Hochschule gibt?

Gandolf


Nachtrag: Die im letzten Unimut abgedruckte Rede anlässlich der Verleihung des Landeslehrpreises stammte aus Konstanz und wurde Mitte Januar von dortigen Landeslehrpreisträger Dr. R. Billermann gehalten.


Anmerkungen zum Stellenwert der Lehre im Rechenschaftsbericht des Rektors:

Viel Leere um die Lehre

Die Universität Heidelberg ist eine Forschungsuni. So schreibt der Rektor in seinem neuesten Rechenschaftsbericht. Man sieht das u.a. auch daran, dass es keinen Prorektor bzw. Prorektorin für die Lehre gibt; positiv formuliert: Lehre ist Chefsache, darum kümmert sich Rektor Siebke persönlich im Rahmen seiner Tätigkeit als Rektor - das hatte er bei seiner Wahl erklärt. Den Stellenwert der Lehre kann man daher erahnen, wenn man seinen Rechenschaftsbericht durchblättert: Der Umfang des Abschnitts über die Studium und Lehre allgemein (S.28ff, 6 Seiten) ist äußerst knapp - vor allem im Vergleich zu anderen Ausführungen.

So wird zum Beispiel auf einer halben Seite (S.13) erzählt, was die Fakultät für Physik für ihre 4 möglichen BA-Studierenden unternimmt, was es an studentischen Aktivitäten der ca. 25.000 Studierenden gibt, wird in einer Seite (S.33f) gestreift. Unerwähnt bleiben die Studienkommissionen, die sonst immer als Beispiele für die Verbesserungen im Bereich der Lehre herhalten müssen. Vom Lehrpreis - dessen Verleihung das Rektorat immerhin einige Publicity wert war - findet man auch kein Wort. Zwar gibt es da auch nicht soviel zu erzählen, das gilt aber auch für anderes, was vergleichsweise breit ausgeführt wird - und woran der Rektor offenbar dachte. Z.B. wird in knapp einer Seite (S.32f) berichtet, dass die Zulassungsstelle jetzt NC-Bewerberberatung heisst, sich aber ansonsten ungefähr dasselbe macht wie vorher.

Hierin spiegelt sich insgesamt, dass dem Rektor die Bereiche Lehre und Studium so wenig präsent sind, dass er selbst an die Sachen, mit denen er etwas Eindruck machen könnte, nicht denkt.

Wer sich selber einen Einblick verschaffen will, kann sich den im Zentralen Fachschaftenbüro verschaffen, wer den Bericht selber besitzen will, kann ihn sich in Pressestelle des Rektorats (Alte Uni, Erdgeschoss) kostenlos abholen.

Kirsten


Power to the Dandelion:

Autofreier Hochschultag am 20. Juni und auch an anderen Tagen:

Uns stinkt's -- Euch auch!?!

Nachdem Bundeskanzler Schröder sich selbst auch schon "Kanzler aller deutschen Autos" nannte entdecken die Grünen jetzt das Mobilitätswunder und sehen nur noch das kleine Spritproblem. Die wahre Freiheit allerdings findet mensch ohne Lärm, breite Asphaltpisten und Smog. Deswegen gibt es auch dieses Jahr wieder den Autofreien Hochschultag (AFH), zu dem der Öko-AK der FSK und die Umweltschutzkommission des Senats der Uni alle StudentInnen und MitarbeiterInnen der Uni HD aufruft, den Weg zur Uni statt mit dem Auto, mit Drahtesel, VRN oder per pedes zurückzulegen. Um sich über ökologische Alternativen zur Blechkiste zu informieren, gibt es vor der Feldmensa u.a. Stände von HSB, ADFC, teilAuto (ein car-sharing Verein)und von VCD; Auskünfte über Umweltthemen generell geben der Öko-AK, BUND und die studentische food-coop Appel un' Ei; für das Wohl Eurer Fahrräder sorgt die fliegende Radwerkstatt von URRmEL auch an der Feldmensa, die Aktion "Mir geht ein Licht auf" - Fahrradrücklichter für alle, sowie die FreundInnen und HelferInnen der HDer Polizei, die Fahrradcodierungen durchführen.

Jobtickets statt Parkplätze!

In Heidelberg studieren knapp 30.000 an Uni und PH. Mit mehreren Tausend Angestellten gehören die Hochschulen auch zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Dementsprechend gewaltig ist der Pendelverkehr von und zur Uni mit all seinen unangenehmen Begleiterscheinungen: Parkplatznot, Staus, Lärm, Gestank und hochsommerliches Ozon sind die Folgen.

So kann es nicht weitergehen!

Besonders katastrophal ist die Situation im Neuenheimer Feld. Trotzdem setzen Uni-Leitung, Uni-Bauamt und das Land weiterhin auf das Auto, anstatt Bus, Bahn und Fahrradfahren zu fördern.

Durch die Neubauten der Physik und des Otto-Meyerhof-Zentrums wird die Situation bald noch angespannter. Sie führen nicht nur zu einem Wegfall von 600 Parkplätzen, sondern auch zu vielen zusätzlichen Beschäftigten und Besuchern. Gerade deshalb ist es wichtig, dass jetzt die Weichen für ein umweltgerechtes Verkehrskonzept gestellt werden. Die öffentlichen Gelder sollten nicht für den Bau von Parkhäusern sondern für die Finanzierung ökologischer Alternativen verwendet werden!

Notwendig wären zusätzliche Fahrradständer und die Einführung von Dienstfahrrädern. Außerdem muss es einen wirtschaftlichen Anreiz zum Umstieg geben; wir fordern eine Bewirtschaftung des Parkraums zur Gegenfinanzierung eines Jobtickets! Der Erfolg des Semestertickets hat gezeigt, wie preisgünstig und attraktiv solche Alternativen sind.

Aber auch jede/r Einzelne ist gefordert. Jede/r muß sich Gedanken machen und Fahrten mit dem PKW auf ein Minimum beschränken.


Wußtet Ihr schon (I), dass....

...alleine in der BRD täglich 20 Menschen durch das Auto getötet werden.
...die Steuereinnahmen durch Autoverkehr sich auf 33 Mrd. DM belaufen. Die Kosten durch den Autoverkehr liegen dreimal so hoch. Der Kostendeckungsgrad liegt unter 30 % (Vergleich: Bahn 64 %)
...35 % des in Deutschland freigesetzten Treibhausgases CO2 aus dem Autoverkehr stammt?
...gleichzeitig 2/3 aller Fahrten kürzer als 10 km sind? Diese Fahrten sind so kurz, dass der Katalysator noch nicht wirkt.
...Autos auf deutschen Straßen im Durchschnitt nur mit 1,3 Personen besetzt sind.
...mehr als jedeR zweite Deutsche besitzt ein Auto -- Kinder und ältere Menschen mitgezählt.

Falls ihr Lust habt, beim AFH und vielen anderen ökologischen Projekten mitzumachen: Öko-AK, Tel: 542456, oeko@fsk.uni-heidelberg.de, sonntags um 18 Uhr im ZFB, Lauerstr. 1

Berni, Heinz


IDF-Theatergruppe:

IDeFix ist wieder da!

Zwölf Monate nach den gefeierten Aufführungen der Theaterreveu "So läßt sich's leben!" bringt die Theatergruppe des Instituts für Deutsch als Fremdsprache (IDF) ihr neues Programm auf die Bühne. Es ist wieder eine Theaterreveu mit Minidramen:

ShowBiss

lautet das Moto für Stücke von Monty Python, Ken Campbell, Federico Fellini, Loriot, F.K. Waechter, Reinhard Lettau und Keith Hall.

Ein Rendevouz mit den Sternen am Himmel im SchowBiz: Unser neuer Theaterabend ist den Stars un Möchtegern-Stars aus der multimedialen Glitzerwelt gewidmet. Wir blicken verliebt und mitunter garstig auf die Posen und Possen und geben Karriereberatung für zukünftige Stars: Der amerikanische Filmstar Sylvia zeigt, wie der grosse Auftritt zelebriert und eine Meute von Paparazzi gebändigt wird. Der berühmte Filmproduzent Larry Saltzberg beglückt seine Drehbuchautoren wieder einmal nit einer brillianten Idee. Wir werden ausserdem live mit dabei sein, wenn ein Oscar-gekrönter Schreiber seinen nächsten Erfolg in die Tasten haut. Wie literarische Bildung eine harmonische Verbindung mit Spiel, Sport und Spannung eingehen kann, erleben wir im Proust-Zusammenfassungs-Wettbewerb. Die hohe Kunst des Prominenten-Interviews demonstriert unsere VIP-Reporterin Sandra, wenn sie Vic Dorn vor ihr Mikrofon holt, einen der profiliertesten Darsteller des internat.Horrorfilms. Auf unserem Spaziergang über den Jahrmarkt der Eitelkeiten treffen wir weitere Grössen des Showbiz. Aber auch diejenigen, die noch auf den Durchbruch warten oder ihren Höhenflug schon hinter sich haben und sich am Erfolg nur noch erinnern können, sei alle haben eines gemeinsam: Sie wollen nach den Sternen greifen...

Joachim Bürkert

Aufführungstermine: 10., 11., 12., 14., 15., 16. Juli 2000, jeweils 20 Uhr im Romanischen Keller (Ecke Seminarstrasse/Kettengasse), 8 und 10 DM, Vorverkauf im Akademischen Auslandsamt, Seminarstrasse 2, Zi. 33/34, Mo-Fr 10-12 Uhr und Mi 16-18 Uhr, Tel. 54-2488

Au weia: Schon wieder ein nicht-digitaler Text an die Red. zum Abtippen

... und nachdem die Regierung den Frieden im Auto gefunden hat, schafft sie auch noch die letzten Probleme und Inhalte ab und definiert:

Atomaustieg =

Halbzeitstand bei der Atomstromproduktion

Aber natürlich sind rot-grüne Reaktoren sicherer, also keine Angst mehr wie die letzten dreißig Jahre. Wirtschaftswachstum ist wichtig - wer will schon Lebensqualität und andere Kleinigkeiten.


Kittner zur EXPO: Natürlich ist Hannover nicht der Nabel der Welt; sonst hieße es ja EXNABEL.

Expo 2000 - nichts zum Lahmlegen da!

"London -- Seattle -- Hannover" hieß ein Slogan der Anti-Expo-Gruppen. Das war eine hohe Meßlatte. Rund um die Expo-Eröffnung sollte deren Beginn massiv gestört werden, um eine kritische Thematisierung der Expo-Ideologie zu erreichen. Was ist aus diesem Ziel geworden?

Kurz und gut: "Expo lahmlegen" ist nicht gelungen. Die Expo konnte unter Störungen eröffnet werden. Die Infrastruktur brach nicht zusammen. Straßen und Kreuzungen, Bahnlinien und Züge wurden zwar blockiert oder gestoppt, doch es hatte alles wenig Wirkung. Inzwischen wird immer klarer, warum das so war: Die Expo findet nicht statt. Die sensationellen Berichterstattungen vom ersten Tag, der so gelungen sein sollte, basierten auf einfachen Logiken: Die Zahl der BesucherInnen von 150.000 ist eine Lüge, die über Anzeigenaufträge gleichgeschalteten Printmedien brachten die Jubelmeldungen von den riesigen Menschenmengen aber groß heraus. Offenbar haben die Redaktionen aus den vergangenen Monaten (z.B. die Kriegsberichterstattung im Frühjahr 1999) nichts gelernt. Was von oben kommt, wird übernommen. - Selbst wenn die Zahl stimmen würde, ist sie kein Erfolg, sondern ein Desaster. Ursprüngliche Erwartungen lagen bei 400.000 BesucherInnen am ersten Tag. Erst wenige Woche vor Beginn der Expo wurde die Zahl auf 250.000 gesenkt. Das lag schon unter dem notwendigen Durchschnitt von 260.000, der erreicht werden muß, damit die Expo nicht noch mehr Milliarden-Minus einfährt. Und wenige Tage vor dem Start wurde dann erneut korrigiert: 150.000 sei das Ziel. Dann begann die Expo, Freikarten zu verteilen ca. 50.000 davon kamen in Umlauf... etliche tausend geladene Gäste sind auch noch zu zählen....Die Tage nach dem Eröffnungstag zeigte sich, was wirklich los war: Es kamen noch 70.000 Menschen obwohl erneut Zehntausende Freikarten erhielten und die Preise teilweise gesenkt wurden.

Ein am ersten Juniwochenende stattfindendes Stadtteilfest von Hannover hatte mehr BesucherInnen als die Expo 2000. Der Widerstand am 1.6. mußte bei dieser Situation wirkungslos bleiben in Bezug auf ein Lahmlegen der Infrastruktur. Dabei war es gar nicht schlecht, was lief:

Um 9 Uhr wurde die Expo eröffnet. Da hatten schon die Züge von Norden und Süden Verspätungen: Brennende Reifen auf den Schienen. Als Johannes Rau das rote Band durchschnitt, begannen laute Sprechchöre "Expo No". Schilder wurden hochgehalten. Die Polizei griff ein.Kanzler Schröder schimpfe auf die 80 DemonstrantInnen die seine Rede mit Transpas und Zwischenrufen kommentierten. Ein ICE mußte geräumt werden wegen eines bombenverdächtigen Paketes. Blockaden auf der Hildesheimer Straße aber kaum ein Auto mußte bremsen, es fuhren keine. Kurz vor zehn kletterten ca. 12 Personen auf eine Verkehrsschilderbrücke direkt am Expo-Gelände. Zwei Personen seilten sich ab. Der Messeschnellweg, wichtigster Autobahnzubringer zur Expo, mußte gesperrt werden. Aber wieder: Es gab keinen Stau, weil es keinen Verkehr gab. Nach einer Stunde war die Blockade geräumt und die AkteurInnen verhaftet. Weitere Blockaden entstanden in anderen Stadtteilen, es gab ein Straßentheater, Aktionen in Straßenbahnen, und Spontandemos.Die Aktionsgruppe auf der Schilderbrücke hatte mehrere Stunden einen guten Ausblick auf Messeschnellweg und Expo-Gelände. Dort gab es nie große Menschenansammlungen. Im Verlauf des Nachmittags kam es zu größeren Aktionen in der Innenstadt. Am Aegidientorplatz lief eine Kissenschlacht mit politischem Motto ,die sich dann aufs Seintor zu bewegte. Wenig später begann eine Demonstration, endlich einmal richtig viele Menschen auf der Straße! Mittlerweile war auch die Polizei samt Verstärkung (ca 1000) um den Block gefahren und kesselte sofort. Letzendlich saßen 400 Leute in Gefangenschaft, überwiegend in kleinen, dafür in Baracken aufgestellten Käfigen von 6x6 Metern; bei 78 Menschen macht das mehr als zwei Personen pro Quadratmeter. Aber diese Bilder hat niemand außen gesehen. Auf der Expo feierte sich Deutschland als offenes Land ab. Die Realität blieb verborgen

Obwohl einige hundert AkteurInnen in Haft waren oder wegen Platzverweisen die Stadt verlassen mußten, obwohl das eigentliche Ziel des 1.6. nicht erreicht wurde und die gleichgeschaltete Presse einen Erfolg der Expo konstruierte, gab es viele Aktionen. Gleichzeitig lief eine Öffentlichkeitsarbeit: Vier Zeitungsausgaben mit Berichten, Ankündigungen und inhaltlichen Texten und ständige Pressearbeit. Vor allem in Rundfunk und Fernsehen sowie in ausländischen Medien wurden die Proteste auch deutlich gezeigt.

Ende September wird weltweiter Höhepunkt direkter Aktion und antikapitalistischen Widerstandes in Prag stattfinden. Dort steht das Treffen des Internationalen Währungsfonds an. Am 26.9. soll aus diesem Anlaß der nächste globale Aktionstag steigen.

EXPO- Widerstand: http://www.expo-no.de


Große Autos

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) behauptete 2.Juni auf Seite 1 daß die Expo 2000 in Hannover an ihrem Eröffnungstag, dem 1. Juni 150.000 Besucher gehabt habe. Auf Seite 18 der selben Ausgabe erfahren wir auch, wie diese Besucher auf die Expo gekommen sein sollen: 30.000 mit der U- Bahn, 33.000 mit der Deutschen Bahn und die restlichen 87.000 sollen mit den PKWs gekommen sein, die auf den 5.000 belegte Parkplätzen (von 25.000) geparkt hatten. Damit saßen durchschnittlich 17,4 Personen in jedem PKW.

Anarchie & Luxus


Kritische Stimmen werden laut

Die EXPO wird aus einer ganzen Reihe von Gründen bereits längere Zeit seitens der BewohnerInnen Hannovers stark kritisiert. Da sind Kosten, Städtebaumassnahmen und ein befürchtetes permanentes Verkehrschaos im Gespräch.

Einen Eindruck der Schwierigkeiten vermittelt das folgende Interview. (25.5.2000):

F: Sie wohnen wenige hundert Meter vom Expo-Gelände entfernt. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit der Expo?

A: Ich kann im Zusammenhang mit der Expo von einer Vielzahl negativer Erfahrungen aus eigener Betroffenheit berichten. Mit Hinblick auf die Expo wurde gegenüber meiner Wohnung ein Parkhaus gebaut. Diesem Bauvorhaben mussten erst einmal 3 ca. 30-40 Meter hohe Bäume weichen, diese hatten schon einige Jahre auf dem Buckel. Nach Fertigstellung des Parkhauses wurden billigste Neonröhren eingebaut und diese sind bei grösseren Veranstaltungen auf Dauerbetrieb gestellt, so dass meine Wohnung auch in der Nacht hell erleuchtet ist. Meine Beschwerde bei der Betreiberfirma wurde ignoriert, als ich nicht locker liess, bekam ich zur Antwort, man finde den passenden Schalter nicht.

F: War dies Ihre einzige Erfahrung im Zusammenhang mit den Vorbereitung zur Expo?

A: Nein, aber über alle negative Erlebnisse zu berichten, würde hier den Rahmen sprengen. Ich möchte an einem Beispiel deutlich machen, wie hier mit den Menschen umgegangen wird, die ja angeblich, so die ExpomacherInnen, im Mittelpunkt der Weltausstellung stehen. So wurden Strassen gesperrt, die völlig unsinnig waren, um einen reibungslosen Verkehrsfluss bei der Expo zu gewährleisten. AnwohnerInnen die sich über diese chaotischen Zustände bei der Polizei beschwerten, wurden barsch abgewiesen.

F: Was meinen Sie mit "chaotische Verhältnisse"?

A: Als ich an einer dieser Strassensperrungen, die auf meinem Heimweg waren, hielt, um mich bei einem Polizisten zu erkundigen was der Unsinn soll, kam dessen Kollege an, schlug auf mein Auto und brüllte wörtlich "Fahr weiter Du Idiot!". Ein anderer Anwohner, der dieser unsinnigen Verkehrsführung nicht folgen wollte, wurde aus dem Auto heraus verhaftet.

F: Eine abschliessende Frage. Wie beurteilen Sie die Expo, bzw. die Inhalte für die die Expo wirbt?

A: Dass die Expo ihre eigenen Ansprüche nicht erfüllt, kann man heute schon sehen. Das wird ein Volksfest, ein grosses Disneyland. Das Motto geht in diesem ganzen Kommerzgerassel unter. Ich weiss auch nicht, woher sich die Konzerne, nur weil sie das Geld haben, herausnehmen können, uns zu sagen, wie die Zukunft aussieht. Das ist undemokratisch! Niemand hat sie dazu legitimiert.

Anni und Wolfhardt


Interkulturelle Sommeruniversität für FrauenLesben

in Hannover vom 1.7. bis 30.7.'00

Welche es noch nicht mitbekommen oder schon wieder vergessen hat: die Interkulturelle Sommeruniversität für Frauen und Lesben ist die Anti-Expo-Frauenuni. Sie hat nix mit der ifu - der internationalen Frauenuni - zu tun, die eine Akzeptanzbeschaffungsmassnahme für die Expo und ihre imperialistischen, patriarchalen und technikgläubigen Ziele darstellt.

Die Interkulturelle Sommeruni bietet allen FrauenLesben (nicht nur studierten, diplomierten oder sonstwasausgezeichneten) die Möglichkeit zur Teilnahme. Je nach Interesse und Zeit könnt ihr also kommen und bei einer oder mehreren Veranstaltungen mitmachen. Wenn ihr einen Schlafplatz, Dolmetscherinnen, Kinderbetreuung und/oder Assistenz benötigt solltet ihr euch allerdings aus organisatorischen Gründen anmelden. Bei Veranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerinnenzahl ist eine Anmeldung auch ziemlich sinnvoll.

Es gibt alles vom Radioworkshop bis zum Schweisskurs, vom 'Feuer und Flamme'-Workshop bis zur 'rechten Ökologie', 'Women of Color und der weiße Feminismus', Theatraler Workshop, Iranische Frauenbewegung, FrauenLesben mit Behinderungen, 'Eingreifen in rassistische, sexistische Situationen', Frauen und Lesbenbewegung in der Türkei, Piratinnentheater, Tanzen, undundund.

Wenn ihr teilnehmen wollt, dann bestellt das Programm beim AStA der Uni Hannover, Welfengarten 2c, 30167 Hannover, Tel: 0511-7625061

Marlene und Nina


Wußtet ihr schon (III),...

...dass am 6.5.00 in Karlsruhe auf dem Kronenplatz bei einem Theaterstück zum Thema Faschismus ein Zuschauer von dem angreifenden Neonazi Manfred Huck durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurde. Die Polizei setzte den Neonazi kurz darauf wieder auf freien Fuß und verschwieg den Fall ersteinmal. Nach mehrfacher Nachfrage von Seiten der Presse gab die Polizei den Vorfall zu und lies offiziell verlauten, sie gehe "von Notwehr des Nazis aus."

...dass am 21. April 2000 in Köln ein schwul-lesbisches Fest von der Polizei gewaltsam und unter schwulen- und lesbenfeindlichen Parolen beendet wurde. Fünf Personen wurden festgenommen. Die Polizei spricht nun von einer "Rettung" zweier Kollegen aus der friedlichen Party in der Kneipe.

...dass gut eine Woche nach dem brutalen Angriff auf eine Jugendgruppe durch Neonazis in Potsdam (Brandenburg) am 09.05. ein 15-Jähriger seinen Verletzungen erlegen ist. Die Ermittler hätten weiter keine heiße Spur von den Tätern.

...dass in Neustadt/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) ein Togolese am 07.05. von mehreren Neonazis niedergeschlagen und verletzt wurde. Gut drei Wochen nach einem Angriff ebenfalls in Neustadt/Dosse auf einen 27-jährigen Asylbewerber sind zwei tatverdächtige Neonazis festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen die Männer im Alter von 20 und 29 Jahren Haftbefehl. Sie sollen den Asylbewerber beleidigt und mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen haben. (Frente Update Antifa (members.tripod.de/Frente) 10.5.00) Gleichzeitig droht dem beim Eggesiner Überfall vor einem Jahr schwer verletzten Vietnamesen Nuyen Dieng Phong die Abschiebung in sein Heimatland, weil das Landratsamt in Pasewalk einen Asylantrag des 28-Jährigen abgelehnt hat. Sein Landsmann, Tran Quoc Vien, der bei den Überfall lebensgefährlich verletzt worden war, hat die Bundesrepublik bereits freiwillig verlassen. (Badische Zeitung 8.5.00)

...dass in Ludwigshafen die Gedenktafel für die in der Pogromnacht zum 10. November 1938 zerstörte Synagoge und ein Mahnmal, das an die deportierten Sinti und Roma erinnert, mit Farbe besprüht wurden. (Rhein-Neckar-Zeitung 11.5.00)

...dass, wie in den vergangenen Jahren, im sächsischen Leisnig beim Blütenfest am 07.05. mehrere Neonazis randaliert haben. Rund 20 Nazis bedrohten dabei Besucher und grölten faschistische Parolen. Außerdem wurden Baustelleneinrichtungen angezündet und drei Autos demoliert. Die Polizei schritt nicht ein. (Frente Update Antifa (members.tripod.de/Frente) 10.5.00)

Achtung - Beschlagnahme oder Raub!?

Überall in Baden-Württemberg bedienen sich PolizistInnen am Geldbeutel von AsylbewerberInnen, die vom Staat Leistungen beziehen. Und zwar immer dann, wenn die OrdnungshüterInnen meinen, die vorgefundenen Beträge lägen über dem, was ein/e AsylbewerberIn rechtmäßig besitzen könne. Nach einem Erlass der Landespolizeidirektion für den Nordbadischen Raum vom September 99 sind dies nicht mehr als maximal 40 Mark, da "das monatliche Taschengeld von 80 Mark vierzehntägig ausgehändigt werde."

MitarbeiterInnen der Flüchtlingshilfsorganisationen reagieren erschrocken: "Man hat sich in den letzten fünf Jahren an vieles gewöhnt, aber wenn bei Kontrollen Geld weggenommen wird, dann bedeutet dies, dass AsylbewerberInnen den Restspielraum verlieren, um ihre Persönlichkeit zu leben." Man gestehe einer/m AsylbewerberIn nicht einmal zu, sich eine/n RechtsanwältIn zu nehmen. Banken weigern sich, AsylbewerberInnen ein Konto einzuräumen. Die "Reisefreiheit" beschränkt sich auf die Stadtgrenzen. Wohnraum wird AsylbewerberInnen während des gesamten Asylverfahrens nur in Sammelunterkünften gestattet. Private Unterbringung ist verboten!

Fragt mensch im Heidelberger Polizeipräsidium oder im Sozialamt nach, bekommt mensch die Antwort "Die Rechtslage ist einfach so. Wolfgang Piorkowski, der Leiter der Asylstelle im Heidelberger Sozialamt meint dazu: "Wenn bei einer/m AsylbewerberIn ein Betrag festgestellt wird, der extrem über dem liegt, den sie/er nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ausbezahlt bekommt, müssen wir überprüfen, inwieweit die Herkunft des Geldes erklärbar ist." Weiter merkt er an "Wie man damit (mit 80 Mark im Monat, d.S.) auskommen kann, weiß ich auch nicht. Aber die Gesetze sind so." Harald Kurzer, der Pressesprecher der Polizei Heidelberg behauptet: "Wir leisten hier Amtshilfe für das Sozialamt."

RechtsanwältInnen, die sich auf das AusländerInnenrecht spezialisiert haben, zweifeln allerdings an der Gesetzmäßigkeit dieser Praxis. Auch wenn AsylbewerberInnen anders als SozialhilfeempfängerInnen kein Vermögensfreibetrag zusteht. Nach dem im Grundgesetz (Art. 14,1) als Menschenrecht verankerten Recht auf Eigentum ist diese Art von polizeilich verordneten Raubüberfällen rechtswidrig. Selbst RichterInnen hatten ein Einsehen: in mehreren Prozessen gegen PolizeibeamtInnen, die AsylbewerberInnen Geld entwendet hatten, wurde dieser als Beschlagnahme bezeichnete amtliche Diebstahl als unrechtmäßig erkannt. Dennoch wird er weiterhin in Heidelberg praktiziert. Beobachtungen von "Beschlagnahmen" werden unter 06221-1107356 gesammelt.

Maya


... im öffentlichen Interesse

Die Möglichkeit, durch die Ausbildung von ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen den Weg für politische und ökonomische Einflussnahme in der Peripherie zu ebnen, wurde bereits in den 20er Jahren erkannt. Wurde damals das AusländerInnenstudium vorrangig von Wirtschaftskreisen forciert - zu den Präsidenten der "Deutschen Akademie", die ausländische Studierende u.a. mit Deutschkursen förderte, zählten neben Karl Haushofer ("Volk ohne Raum") auch Carl Bosch und Carl Duisberg (I.G. Farben)1 - , ist die Anwesenheit von ausländischen Studierenden nun, so der offizielle Sprachgebrauch, "im öffentlichen Interesse".

Ausländische Studierende sind in der Bundesrepublik gern gesehen - nicht etwa, weil dies das Menschenrecht auf Bildung so erfordern würde. Viele der in Deutschland Ausgebildeten werden nach ihrer Rückkehr "Partner der Bundesrepublik Deutschland" sein: "Dies dient auch der Entwicklung der Handelsbeziehungen und der zukünftigen Exportchancen der Wirtschaft."2 Ziel der "Bildungshilfe" ist es nicht, einen emanzipatorischen und sozialen Wandel in den Herkunftsländern herbeizuführen. Dazu ist das vermittelte Wissen zu wenig an objektiven Bedürfnissen der Trikont-Staaten orientiert: Für hochqualifizierte AkademikerInnen fehlen entweder qualifizierte Arbeitskräfte auf allen anderen Qualifikationsebenen oder schlichtweg das Geld zu ihrer Finanzierung. Vielmehr kann angenommen werden, dass beabsichtigt ist, durch die Heranbildung elitärer Korrespondenzgruppen, die im Rahmen ihres Aufenthaltes bestimmte Ordnungsbildvorstellungen verinnerlichen sollen, ökonomische Abhängigkeiten auch kulturell-intellektuell zu untermauern.

Entsprechend wird an ausländischen Studierenden durch die enge Verzahnung von AusländerInnenbehörden und Hochschulen jenes Elitedenken praktiziert, was manche BildungspolitikerInnen gerne auf alle Studierenden ausdehnen würden: Wer den Leistungsanforderungen nicht gerecht wird, fliegt - jedoch nicht nur von der Uni, sondern aus der Bundesrepublik. Regelmäßig erkundigen sich AusländerInnenbehörden bei den Hochschulen über den Leistungsstand von Studierenden, die sich im Rahmen einer zeitlich befristeten Aufenthaltsbewilligung - wie der überwiegende Teil der Studierenden aus den Trikont-Staaten - in Deutschland aufhalten. Gibt die Ausbildungsstelle über die Erfolgsaussichten des/ der StudentIn eine negative Prognose ab, wird die Aufenthaltsgenehmigung, die für jeweils zwei Jahre erteilt wird, nicht verlängert. Für

individuelle Lebensplanungen der Studierenden bleibt da kein Raum. Bereits der Wechsel des Studienfaches kann dazu führen, daß die Aufenthaltsgenehmigung entzogen wird.

Diese rigide ausländerrechtliche Praxis wird verschärft durch soziale Druckmittel. Obgleich arbeitserlaubnisfreie Erwerbstätigkeiten nur an 90 Tagen im Jahr erlaubt sind, muss während des Studiums regelmäßig gegenüber der AusländerInnenbehörde dargelegt werden, dass "ausreichende Mittel zur Sicherung des Lebensunterhaltes" zur Verfügung stehen. Eine soziale Selektion, die schon vor Studienbeginn ansetzt:

Denn wer in Deutschland studieren möchte, muß schon im Vorfeld nachweisen, daß sie/er in der Lage ist, das erste Jahr in Höhe von zwölf BAFöG-Regelsätzen zu finanzieren. Dass auf diese Weise diejenigen von vornherein chancenlos sind, die in Ländern des Trikonts nicht unbedingt zur Ober- oder Mittelschicht gehören, liegt auf der Hand.

Vorbereitungsgruppe zur Gründung des Bundesverband ausländischer Studierender

c/o Projekt AusländerInnenrecht im IfSF, Postfach 43 24, D - 54233 Trier Tel.: 0651/73173, eMail: bas@uni-trier.de, Internet: http://www.puk.de/glembek/bas

Quellen:Björn Pätzold, Ausländerstudium in der BRD - Ein Beitrag zur Imperialismuskritik, Köln 1972, S. 18

BT-Drucks, 10/3635, S. 1
vgl. Gottfried Mergner, Ausbildungs-Probleme der qualifizierten Arbeitskraft in den "Entwicklungsländern" und das Ausländerstudium in der Bundesrepublik Deutschland, in: Mehdi
Jafari Gorzini / Heinz Müller (Hg.), Handbuch zur interkulturellen Arbeit, Wiesbaden 1993, S. 448 ff
Zur Sicherung ihrer machtpolitischen Interessen bedient sich die Bundesrepublik seit jeher eines etwas diskreten Mittels: der sogenannten Bildungshilfe.


Widerstand im Prüfungsstress

Obwohl sich weiterhin zahlreiche studentische Arbeits- und Protestgruppen regelmäßig treffen, hat die "Normalität" in den Uni-Alltag Einzug gehalten. Dies wird zum einen mit Ermüdungserscheinungen auf Seiten der aktiven Studenten und zum anderen mit den herannahenden Prüfungen begründet (die Vorlesungszeit endet in Wien bereits in ca. drei Wochen). So regt sich unterdessen sogar schon die Hoffnung, mit Beginn des neuen Semesters im Oktober einen neuen Politisierungs-Schub zu erreichen.

Dieser mail-Verteiler, der in Zusammenarbeit mit der Protestzeitung entstanden war, wird seine Arbeit ruhen lassen bis er seinem eigentlichem Zweck wieder dienen kann: nämlich Nachrichten über Proteste an der Universität Wien zu übermitteln.

Informationen über die Situation in Wien und in Österreich unter:

http://www.derstandard.at/ (empfehlenswerte Tageszeitung),

http://www.no-racism.net (Nachrichten zu Widerstandsaktionen etc.),

http://www.gegenschwarzblau.at (Nachrichten zu Widerstandsaktionen),

http://botschaftbesorgterbuergerinnen.cjb.net (Zentrale Anlaufstelle am Ballhausplatz),

http://www.sos-mitmensch.at (homepage der Menschenrechtsgruppen),

http://utv.univie.ac.at (studentisches Universitätsfernsehn mit Dok-filmen zum Widerstand),

http://www.fpoewatch.at (u.a. Dokumentationsarchiv für rassistische Zitate von FPÖ-Mitgliedern),

aus Wien, Christian Lotz


Wußtet ihr schon (II), ...

... dass die Heidelberger Druckmaschinen auf der Schandliste der Firmen stehen, die während der NS-Zeit ZwangsarbeiterInnen beschäftigten und bisher nicht dem Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft beigetreten sind.

... dass Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) laut einem Bericht der «Hamburger Morgenpost» (Mittwochausgabe) angeboten hat, dass auch ZivilistInnen an den Bundeswehr-Universitäten in Hamburg und München studieren sollen. Dem Blatt zufolge regte Scharping in Schreiben an den Hamburger Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) und den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) die «Nutzung von Ausbildungskapazitäten für Zivile» an. Allerdings müssten die betroffenen Länder ihre Hochschulgesetze anpassen. An den Bundeswehr-Hochschulen ist das Studium nicht in Semester, sondern in Trimester aufgeteilt und in der Regel auf drei Jahre Dauer ausgerichtet. Dem Blatt zufolge wurde das Angebot von Hamburg positiv aufgenommen. Runde habe jedoch erklärt, dass Studiengebühren für ZivilistInnen nicht in Frage kämen, sondern dass an Stipendien zu denken sei. An den Universitäten der Bundeswehr gibt es dem Blatt zufolge rund 30.000 Studierende. Sie müssen sich auf zwölf Jahre als BerufssoldatInnen verpflichten.

... dass die südafrikanische Polizei bei einer Demonstration auf einem Universitätsgelände in Durban/Südafrika das Feuer eröffnet und dabei einen 23 Jahre alten Austauschstudenten aus dem benachbarten Lesotho getötet hat. Nach Angaben der Polizei protestieren die HochschülerInnen seit Tagen gegen die Zwangsexmatrikulation von mehr als 500 KommilitonInnen, die ihre Studiengebühren nicht bezahlt haben. Die Studierenden hätten die BeamtInnen mit Steinen beworfen. Bildungsminister Kader Asmal äußerte sich betroffen über den Tod des 23-Jährigen, der von Gummigeschossen in die Brust getroffen wurde.

... dass aus Anlass der unerfreulichen KMK-Einigung die Studiengebührenübersicht bei Studis online auf den neuesten Stand gebracht wurde? Unter http://www.studis-online.de/StudInfo/gebuehren.html findet ihr unter anderem auch den Wortlaut der KMK-Einigung und auch in Zukunft werden auf der genannten Seite die aktuellen Entwicklungen berichtet.

... dass das Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung im Sommersemester 2000 Kurse für Studierende zu den Themen "Lernen lernen", "Wissenschaftliches Schreiben", "Umgang mit Prüfungsstress", "Knowhow der Prüfungsvorbereitung" und vielen weiteren Themen kostenfrei anbietet. Infos findet ihr unter http://www.uni-heidelberg.de/studium/ oder unter Tel: 54-2451.

Waltraud Irene Schönlein


Vom Postfaschismus zu Jörg Haider!

Als Österreich 1938 an das nationalsozialistische Deutschland angeschlossen wurde, begrüßten dies die ÖsterreicherInnen euphorisch. Im vorauseilenden Gehorsam organisierte damals die Bevölkerung Pogrome gegen Juden und Jüdinnen, so daß sich selbst die Machthaber in Berlin gewundert haben. Österreich war durch und durch nationalsozialistisch. Doch nach der Niederlage des NS gelang es den ÖsterreicherInnen in inniger Verbundenheit mit ihrer Regierung, ihre ehemalige Gemeinschaft raubender und mordender Volksgenossen einfach zu leugnen und im Gegenteil Österreich in das erstes Opfer der faschistischen Expansionspolitik umzulügen.

Prägend für das postfaschistische Österreich war der Korporatismus, der aus weitgehender Einigkeit der beiden Großparteien ÖVP und SPÖ bestand, die ein Paradebeispiel für das sind, was Johannes Agnoli in seiner "Transformation der Demokratie" als "plurale Fassung einer Einheitspartei" bezeichnete. Weiteres zentrales Moment dieses aus dem Nationalsozialismus in die Demokratie hinübergeretteten Korporatismus ist die "Sozialpartnerschaft", die ähnlich wie in Deutschland bis heute dazu führt, daß die beiden deutschen Nationen weltweit eine der geringsten Streikquoten haben. Es wird so ein ‚harmonisches' Verhältnis von Staat, Arbeit und Kapital hergestellt und eine Art nationales Dach geschaffen, unter dem der angeblich der Demokratie widersprechende Antisemitismus und Rassismus fortgeführt wird und prächtig gedeiht.

Heute ist der postfaschistische Korporatismus in der Krise. Galt früher der austrokeynsianistische Staat als Anwalt der ehrlichen Arbeit und des auf das Gemeinwohl verpflichteten Kapitals, so gilt er den meisten Warenmonaden heute als Räuber an der ehrlichen Arbeit und zugleich als asozialer Vertreter des vagabundierenden Finanzkapitals. Die Wünsche von Elite und Mob fließen im Haß auf den "Parteienstaat" oder gar das "System" zusammen. Angestrebt ist eine direkte Volksdemokratie, ohne die Parteien als Vermittlungsinstanz, die in den deutschen Ländern dankenswerter Weise verhinderten, daß sich der nationale Volkswille allzu unverblümt durchsetzen konnte. Der geforderte Kein-Parteienstaat ist in Wahrheit ein Reprise des Ein-Parteien-Staates des Nationalsozialismus, mit all seinen informellen, plebiszitären Strukturen, die Staat und Volk -- als Mordgemeinschaft -- tatsächlich werden ließen.

Jörg Haider und mit ihm die FPÖ sind die Nutznießer der Krise der ‚Sozialpartnerschaft'. Er ist politisch ein Wechselbalg, der sowohl unerträgliche Wärme und bedrohliche Herzlichkeit für sorgengeplagte Menschen ausstrahlt wie Leitfigur für die erfolgreichen, kaltschnäuzigen, neureichen Hedonisten ist. Als solcherart hedonistisch-asketischer, modernistisch-anachronistischer Führertyp könnte er durchaus Modellcharakter haben -- nicht zuletzt für Sozialdemokraten, die durch ihre stets propagierte autoritäre Staatshörigkeit keinen geringen Anteil am Aufstieg Haiders hatten, und sich ihm mit ihren Führungsfiguren Klima, Schröder und Blair ohnehin schon weitgehed angepaßt habnen.

Vortrag, Disskussion und Film über den Widerstand gegen Schwarz-Blau

Zeit: Freitag, der 16.6.2000 um 18.30

Ort: Neue Uni, Hörsaal 1

Referenten: Stephan Grigat, Wien (Jungle World), Florian Markl, Wien (Basisgruppe Politikwissenschaft)

Antifaschistische Gruppe [fion] HD

http://www.autonomes-zentrum.org/agf

agf@autonomes-zentrum.org


KMK stimmt Gebühren zu - Weitere Länder prüfen Einführung

Auch das Saarland will Baden-Württemberg folgen - Unterschiedliche Reaktionen auf Kompromiss der KultusministerInnen

Frankfurt/Main (AP): Nach der Einigung der KultusministerInnen im Streit um Studiengebühren erwägen mehrere Länder, ihren Spielraum zu nutzen und Langzeitstudierende bezahlen zu lassen. Wie zuvor bereits Niedersachsen kündigte auch das Saarland entsprechende Schritte an. Als Vorbild diene Baden-Württemberg, wo Langzeitsgebühren bereits üblich sind, sagte Bildungsminister Jürgen Schreier (CDU) der «Saarbrücker Zeitung». Mit der schnellen Reaktion sahen am Freitag viele Studierendenverbände ihre Befürchtung bestätigt, dass der Kompromiss den Weg zur Einführung allgemeiner Studiengebühren ebnen könnte. Sie übten deshalb harsche Kritik. Die KultusministerInnen dagegen verteidigten ihren Beschluss.

Sie hatten sich am Vortag darauf geeinigt, das Erststudium grundsätzlich zwar kostenlos zu belassen, zugleich aber die Möglichkeit von Gebühren für Langzeitstudierende eröffnet. Diese können eingeführt werden, wenn entweder die Regelstudienzeit um mehr als vier Semester oder die in der Prüfungsordnung jedes Faches festgelegte Semesterwochenstunden-Zahl um mehr als 30 Prozent überschritten wird. Damit kann Baden-Württemberg die bereits praktizierte Erhebung von halbjährlich 1.000 Mark ab dem 14. Semester beibehalten. Auch Niedersachsen könnte nun wie von Wissenschaftsminister Thomas Oppermann (SPD) gewünscht eine ähnliche Regelung einführen.

Die Kritik an dem Beschluss ist unter Studierenden nahezu einstimmmig. Der Vorstand des freien zusammenschlusses von studentinnenschaften (FZS), Stefan Bienefeld, sagte, der Beschluss sei kein Kompromiss, sondern bedeute den Einstieg in allgemeine Studiengebühren. «Dass es bei Gebühren für Langzeitstudierende nicht bleiben wird, ist klar.» Der Vorsitzende des RCDS, Carsten Scharz, erklärte, Langzeitgebühren würden eine Studiwanderung in die gebührenfreien Länder zur Folge haben, was diese nicht verkraften könnten. «Die bundesweite Einführung von Gebühren ist somit nur noch eine Frage der Zeit.» Das Bündnis Grün-Alternativer Hochschulgruppen zeigte sich «entsetzt darüber, mit welcher Leichtigkeit sich SPD und einzelne PolitikerInnen von Bündnis90/Die Grünen über das Wahlversprechen hinwegsetzen, Studiengebühren zu verbieten».

Trotha beharrt auf allgemeinen Gebühren auf mittlere Sicht: Auch der baden-württembergische Minister Klaus von Trotha (CDU) sprach in Stuttgart von einem «überaus erfreulichen Einstieg der Sozialdemokratie in die Akzeptanz von Studiengebühren». Die Einführung allgemeiner Gebühren halte er «mittelfristig für unverzichtbar». Der niedersächsische Minister Oppermann (SPD), ebenfalls Gebührenbefürworter, sagte im Inforadio Berlin-Brandenburg: «Sinn und Zweck der Hochschule ist es, Forschung und Lehre zu betreiben, Wissen zu transferieren, aber nicht die Selbstverwirklichung von Lebensentwürfen auf Kosten der Allgemeinheit.» Er wolle in seinem Land solche Studierende von Langzeitgebühren ausnehmen, die etwa wegen der Alleinerziehung von Kindern die Regelstudienzeit nicht einhalten könnten.

Der rheinland-pfälzische Bildungsminister Jürgen Zöllner (SPD), eigentlich Gebührengegner, verteidigte den Beschluss ebenfalls. Im Saarländischen Rundfunk sagte er, es müssten zusätzliche Anreize gesetzt werden, damit die Studierenden schneller studierten. Jeder junge Mensch sollte aber ohne Angst vor Gebühren studieren können. Sein Modell des Semesterwochenstunden-Kontos garantiere, dass jede/r «so lange studieren kann, wie er studieren muss».


Gegen Autonomie: Eckdatenverordnung für Prüfungs- und Studienordnungen geplant

Das Wissenschaftsministerium Baden-Württembergs (MWK) überraschte die Universitäten kürzlich mit der Vorlage einer so genannten "Verordnung über den Rahmen für das Studium und die Prüfungen in universitären Studiengängen". Darin werden für alle Magister- und Diplomstudiengänge (Ausnahme Theologie) verbindliche Eckwerte festgesetzt, die in den jeweiligen Studien- und Prüfungsordnungen bis spätestens Ende 2001 umgesetzt werden müssen.

Im Wesentlichen besteht das 10-seitige Papier aus verbindlichen Festlegungen von Empfehlungen des Universitätsgesetzes (UG) oder des Hochschulrahmengesetzes (HRG) und aus detaillierten Zahlen, Angaben über "Studienvolumen", "Prüfungselemente", "Berufspraktika, praktische Studiensemester und praktische Tätigkeiten" sowie Magister- bzw. Diplomarbeit.

Die Regelstudienzeit wird grundsätzlich auf verbindlich 9 Semester festgesetzt, nur in begründeten Ausnahmefällen darf diese überschritten werden. Die "Präsenzzeiten" werden auf durchschnittlich 20 SWS über das ganze Studium angesetzt, in jedem einzelnen Semester darf die SWS-Anzahl 15 nicht unterschreiten und 25 (35 für Diplomstudiengänge) nicht überschreiten. Für jedes Fach wird zudem eine maximale Gesamt- SWS-Anzahl bestimmt, die für Magisterstudiengänge 144 SWS und für Diplomstudiengänge 160 SWS beträgt. Für einzelne, v.a. naturwissenschaftliche, Fächer werden auch andere, höhere Maximalwerte festgelegt. Praktika, im neuen UG zur Einführung empfohlen, müssen nun in jedem Studiengang eingeführt werden. Werden von den Prüfungsordnungen keine mindestens 20-wöchigen Berufspraktika oder praktische Studiensemester vorgesehen, müssen so genannte in der vorlesungsfreien Zeit abzuleistenden "praktische Tätigkeiten" zwischen 2 und 6 Monaten zwingend absolviert werden. Ausnahmen, man ahnt es schon, bedürfen natürlich der Genehmigung des MWK.

Zu Prüfungen werden diverse Minimal- und Maximalwerte bestimmt, sowohl bezüglich der Dauer einer einzelnen Klausur oder mündlichen Prüfung wie auch zur Gesamtzahl von "Prüfungselementen" im Grund- und Hauptstudium.

Diese zum Teil einschneidenden Bestimmungen waren und sind Grund genug für uns Studierende wie auch für den Senatsausschuss für Prüfungsangelegenheiten (SAPA), sich mit dem vorliegenden Entwurf sich zu beschäftigen. Der SAPA ist ein Ausschuss des kleinen Senats, der die Beschlussfassung des Senats über Prüfungsordnungen vorbereitet. Einstimmig wurde dort festgestellt, dass die vorliegende Eckdatenverordnung die Universitäten in einem hohen Maße beschneidet und unnötig einengt. Daher plädiert der SAPA für die völlige Zurückweisung der Eckdatenverordnung und tritt vielmehr für eine vollständige Kompetenzübertragung an die Universität selbst, wie auch im neuen UG vorgesehen, ein. Sollte das MWK diesen Gedanken nicht folgen, so hat der SAPA einen veränderten Entwurf ausgearbeitet und stellt diesen zur Alternative. Dieser Entwurf deckt sich im Kern mit den Vorstellungen der Studierenden:

Die vorgelegte Eckdatenverordnung berücksichtigt weder die Vielgestaltigkeit der Studienfächer noch ist sie mit der vielfach geäußerten Intention aus dem Hause von Trotha vereinbar, die Universitäten in die Autonomie zu entlassen. Vielmehr muss der vorgelegte Entwurf als Versuch gewertet werden, die Universitäten durch diesen Schachzug weiterhin in der formalen (und damit letztendlich auch inhaltlichen) Ausgestaltung der Studiengänge in hohem Ausmaß zu beeinflussen und zu reglementieren. Es ist nicht nachvollziehbar, warum verbindlich für alle Fächer eine praktische Tätigkeit vorgeschrieben wird und warum für jedes einzelne Semester Eckwerte für die SWS-Anzahl festgelegt werden, um nur zwei Beispiele zu nennen. Der Senat wird sich in seiner nächsten Sitzung mit der Eckdatenverordnung beschäftigen. Es bleibt dann abzuwarten, wie (und ob) das MWK darauf reagieren wird.

Martin


Südasienwoche

veranstaltet von der Heidelberger Südasiengruppe in Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Zentrum. Alle Veranstaltungen der Südasienwoche finden im Gumbelraum (Karlstorbhf., 1.Stock) statt.

Mi, 14.6.00, 20 Uhr: Die Bewegung zur Rettung der Narmada. Indiens größtes Staudammprojekt, seine Folgen und der Einfluß von Siemens
Do, 15.6.00, 20 Uhr: Indische UreinwohnerInnen (Adivasi) im Widerstand gegen Kolonialismus und Militarismus; zwei Filme und eine Würdigung
Fr, 16.6., 20 Uhr: Die Situation der ehemaligen "Unberührbaren" in Indien zum veränderten Kontext der 1990er Jahre
Sa, 17.6. (Beginn 10 Uhr) und So, 18.6. (bis ca. 13 Uhr) Wochenendseminar: Armut in Indien und Bangladesch - Wege zu sozialer Entwicklung und Partizipation
Anmeldung zum Wochenendseminar unter Tel. 02370 oder 412990 oder per email an hkunz1@ix.urz.uni-heidelberg.de


Was is' los?

11.6. bis 17.6.00
Heidelberger Stückemarkt - ein Forum für junge AutorInnen: Lesungen neuer Bühnentexte, Gastspiele usw.; veranstaltet vom Theater der Stadt HD, Theaterstr. 8, Infos unter Tel:583566
Di, 13.6.00
19.00: Zur Geschichte der Moringer Konzentrationslager; Vortrag u. Gespräch mit dem Leiter der Gedenkstätten Dr. D. Sedlaczek; im Dokumentations- u. Kulturzentrum dt. Sinti u. Roma, Bremeneckg. 2
Mi, 14.6.00
20.00: "Konfession: egal?"-Ökumen. Erfahrungs- und Fragenaustausch,KHG
Do, 15.6.00
19.30: Marliese Klingmann liest Passagen "Aus Lisbeth's Tagebuch"; Hauptstelle der Stadtbücherei, Kleiner Saal
16.6.00
16.00: Critical Mass in Heidelberg ab dem Uniplatz (organisiert von Rainer Zufall), mehr dazu unter http://www.critical-mass.de
18.30: Vom Postfaschismus zu Jörg Haider! - Vortrag, Diskussion und Film in der Neuen Uni, Hörsaal 1; mit Stephan Grigat und Florian Markl (Wien)
20.00: Fr. Ebert Gedenkstätte (Pfaffengasse 18): R.Lepsius: Johannes Lepsius und der Todesgang des armenischen Volkes in der Türkei
So, 18.6.00
13.00: Time of the Gypsies, Film von Emir Kusturica, Musik: Goran Bregovic, Farbe, 141 min, serbokroatisches Original mit deutschen Untertiteln, im Karlstor-Kino, Am Karlstor 1
14.00: Treffen am Bhf. Biblis zum Sonntagsspaziergang in Biblis unter dem Motto "Stillegung aller Atomanlagen", Infos per email: anti-atom-heidelberg@gmx.de
Mo, 19.6.00
19.30: Studium Generale: Krieg in der Mediengesellschaft - Vortrag mit Prof. M. Löffelholz (TU Ilmenau)
20.00: Schwarzaustralische Gedichte; Lesung mit H.J. Zimmermann im DAI
Di, 20.6.00
ganztags: Autofreier Hochschultag (Auto stehen lassen und Fahrrad, Füsse, ÖPNV verwenden!), siehe dazu Artikel "Uns stinkt's -- Euch auch?"
19.00: "Südafrika - der lange Weg von der Apartheid zur Demokratie" Vortrag mit Gespräch mit Dr. Bingham Tembe; im Dokumentations- u. Kulturzentrum dt. Sinti u. Roma, Bremeneckg. 2
20.00: Lew Kuleschow - Mr. Wests seltsame Abenteuer im Land der Bolschweiken (1924), Stummfilm mit Klavierbegleitung im DAI
So, 25.6.00
18.00: Das Märchen nach ewig und drei Tagen - Opera silhouette; Uraufführung im Theater der Stadt HD, Theaterstr. 8
Mo, 26.6.00
19.30: Krieg in der Literatur - Vortrag von Prof. Müller (Uni Hamburg), Neue Uni, Uniplatz
19.30: Time of the Gypsies, Film von Emir Kusturica, Musik: Goran Bregovic, Farbe, 141 min, serbokroatisches Original mit deutschen Untertiteln, im Karlstor-Kino, Am Karlstor 1
Di, 27.6.00
9.00 bis 18.00: Uniweit: UNIWAHLEN
13.30: Antiziganismus und Antisemitismus im Vergleich - Fachtagung in Kooperation mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg; im Dokumentations- u. Kulturzentrum dt. Sinti u. Roma, Bremeneckg. 2
20.00: Trio Midnight - Musik der Goldenen Jazz-Jahre beeinflusst von Bebop, Cool Jazz u.a.; Spiegelsaal des Palais Prinz Carl, Marktplatz, (20DM/15DM)
20.00: Charlie Chaplin - Gewehr über & Ein Hundeleben & Der Pilger, Stummfilme&Musik im DAI
29.6. und 30.6.00
18.00: Teddybär-Krankenhaus am Uniplatz, veranstaltet von dfa & EMSA Heidelberg. Weitere Infos http://emsa.uni-hd.de/projects/tbh2000/
Fr, 30.6.00
19.30: Medien und Krieg, Vortrag von Eckehard Spoo (Journalist, IG Medien), Neue Uni
30.6. bis 2.7.00
Gemeindewochenende der aESG zum Thema "Zukunft des Strafvollzugs", Fischergasse 2
Sa, 1.7.00
10.00-17.00: Die rechtliche Stellung wiss. MitarbeiterInnen in der Hochschule; in der GEW Stuttgart, Infos unter Tel 07071-551501
Mo, 3.7.00
19.30: Umweltfolgen moderner Kriege: Vietnam - Irak - Jugoslawien; Vortrag mit Prof. Krusewitz (Friedenswerkstatt Künzell), Neue Uni
Di, 4.7.00
20.00: Charlie Chaplin - Mutual Films, Stummfilm mit Musik im DAI
Mi, 5.7.00
18.00: Filmabend mit religiöser Analyse: "Matrix", erläutert von Dr. Regina Am. Quinn; im Saal der KHG
Do, 6.7.00
20.00: Kevin Locke (Tokeya Inajin) - Live performance: Musik, Geschichten und Tanz der Lakota IndianerInnen; im DAI
Fr, 7.7.00
20.30: 2. Heidelberger Anarchistische Filmnacht (im Karlstorbahnhof), Spiel- u. Dokumentarfilme zur Spanischen u. Russischen Revolution, Frauenwiderstand gegen NS, Überwachsungsstaat, Afro-deutsche Frauen,...
Mo, 10.7.00
19.30: Krieg und wissenschaftl.-technolog. Wandel - Vortrag mit Prof. Trischler (Dt. Museum München), Neue Uni