Leute, Leute, Wählen wird wirklich immer elitärer: ganze 6,53 % der wahlberechtigten Studierenden nahmen sich die Freiheit, zu den Urnen zu gehen. Immerhin: die 5%-Hürde wurde damit wieder geschafft!
Verständlich wäre das, wenn mensch davon ausgehen könnte, dass die Leute sich sagen, dass Studierende in den Gremien schon lange nichts mehr mitzubestimmen haben. De facto sitzen Studierende vor allem als soziales Frühwarnsystem in den Gremien, um auf die dümmsten Fehler hinzuweisen - und natürlich, damit man hinterher immer sagen kann: "unter Beteiligung der Studierenden". Was geschieht auch noch in Gremien, deren Beschlüsse oft nur die Detailausführungen zu Ministerialerlassen und Verwaltungsvorgaben oder die Absegnung von Direktoriumsbeschlüssen sind?
Leider werden die wenigsten NichtwählerInnen soviel gedacht haben, die meisten werden gar nicht gewusst haben, worum es geht, wo es darum geht und warum es worum geht. Für die nächsten Wahlen der heisse Tip der Redaktion: befreit euch vom Nichtwissen: nutzt die Zeit, Euch zu informieren: geht zu den Sitzungen der Fachschaften, auf denen die Gremiensitzungen nachbereitet werden. Sofern die Unterlagen vor den Sitzungen verschickt werden, könnt ihr sogar mit vorbereiten und die wenigen Gelegenheiten nutzen, bei denen studentische Beteiliung noch gesucht wird.
Doch warum soll mensch Unterlagen vor der Sitzung verschicken, wenn die studentischen Gremienmitglieder kaum Rückhalt bei ihrem "Wahlvolk" haben? Ihr seht, da schliesst sich der Kreis und es war wirklich nicht sehr lieb von all den NichtwählerInnen, sich da rauszuhalten. Wer dennoch gewählt hat, ist von diesem Tadel ausdrücklich ausgenommen und darf sich bei der Redaktion einen Lolli oder ein Rücklicht fürs Fahrrad abholen!
Wenn ihr dazu Zeit habt, denn wenn in den nächsten Wochen Dutzende von Bachelor- und Masterstudiengängen verabschiedet werden, werden sich bald viele Magister- und Diplomstudierenden sehr alt vorkommen. Die effizienzorientierte neue Generation von Studierenden wird vielleicht nur noch in die Gremien gehen, weil sie dann ein Jahr länger 1000 DM Studiegebühren "spart" oder den Freischuss ein Jahr später antreten darf. Dann haben aber erst recht die das Nachsehen, die jetzt denen keine Stimme gegeben haben, die das noch beeinflussen wollen! moralisiert
die Red.
Am 29. Juni fand im Hörsaal der Neuen Uni eine Veranstaltung zu den Hintergründen des 10 monatigen Streiks, sowie der aktuellen Situation an der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) statt. Geladen waren zwei Mitglieder des Autonomen Streikrats (CGH)- Julia und Ricardo-, die sich zur Zeit auf einer Rundreise in Deutschland befinden und in Heidelberg ihre 18.Informationsveranstaltung durchführten. Die Veranstaltung selbst war mit über 50 Menschen, die vor allem aus dem studentischen Spektrum kamen gut besucht. Zunächst wurde ein Film gezeigt, der einen guten Eindruck über die Situation an der bestreikten Uni und die Dynamik der mexikanischen Streikbewegung vermittelte, sowie Bilder über die Räumung der UNAM durch eine Sondereinheit der Polizei Anfang Februar diesen Jahres zeigte. Nachdem die beiden Referierenden die Thematik weiter vertieften und dabei u.a. über die ökonomische Situation in ihrem Land berichteten, schloß sich die Möglichkeit an, Fragen zu stellen und weitere Informationen einzuholen, was auch von vielen Leuten genutzt wurde.
Als Auslöser des Streiks, der am 20. April 1999 begann, kann die Ankündigung des damaligen Rektors Francisco Barnés gesehen werden, die Studiengebühren von umgerechnet ein paar Pfennigen auf durchschnittlich 350 DM im Jahr zu erhöhen. Da in Mexiko jedoch 40 % der Bevölkerung von einem Einkommen von unter zwei Dollar pro Tag leben und 15 % sogar mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen, würde die Einführung von Studiengebühren das studentische Aus für viele Kinder aus ärmeren Familien bedeuten. Desweiteren sahen auch viele in der Maßnahme einen ersten entscheidenden Schritt, die mit etwa 250.000 Studierenden größte lateinamerikanische Universität zu privatisieren. Nachdem von Seiten des Rektors kein Einlenken in Sicht war, begannen die Studierenden, Fakultäten und die der Uni angegliederten Vorbereitungsschulen zu besetzen. Sie erarbeitetn einen 6-Punkte-Plan, der neben dem Verzicht von Studiengebühren auch die Rücknahme von Zulassungsbeschränkungen, sowie die Auflösung des repressiven universitätsinternen Polizeiapperates beinhaltete. Des weiteren forderten die Streikenden, einen demokratischen und resolutiven Kongress zu konstituieren, der unter Beteiligung von Studierenden, Lehrenden, Unileitung und Uniangestellten eine Reform der UNAM erarbeiten sollte. Außerdem stellte sich die Bewegung von Anfang an gegen die befürchtete Privatisierung der Universität und die neoliberale Wirtschaftspolitik der Regierung. Ihre Forderungen wurden von unterschiedlichen sozialen Bewegungen unterstützt und es bildete sich eine breite Allianz, die von den Zapatistas in Chiapas bis hin zu den Angestellten der von Privatisierung bedrohten Elektrizitätsgesellschaft reichte. Obwohl die meisten Medien sehr negativ über die Bewegung berichteten, gab es in der Bevölkerung viel Verständnis für den Streik. Nach einigen Monaten im Streik gab der Rektor in einem Punkt nach: die Zahlung von Studiengebühren sollte freiwillig sein. Bezüglich der weiteren Forderungen der Studierenden gab es jedoch keine nennenswerten Annäherungen zwischen den unterschiedlichen Positionen, so daß sich die Mehrheit der Studierenden für die Fortsetzung des Streiks aussprach. Allerdings erklärten sich nicht alle Studierenden mit dieser Entscheidung zufrieden und es kristallisierten sich einige Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Bewegung heraus. Wie durch Zeitungsberichte bekannt wurde, versuchte die Regierung durch eingeschleuste Provokateure die Stimmung innerhalb der Bewegung noch weiter aufzuheizen. Gerade zu einem Zeitpunkt, wo sich Streikgegner und Streikbefürworter wieder zu einem Dialog zusammenfanden, wurde dem 10-monatigem Streik am 6.Februar 2000 ein Ende gesetzt. 2000 Spezialpolizisten der Präventivpolizei, die zu großen Teilen aus ehemaligen Soldaten besteht, drangen in die Gebäude der UNAM ein und nahmen fast tausend Mitglieder des Allgemeinen Streikrats fest. Nachdem es zu vielen Demonstrationen für die Freilassung der politischen Gefangenen kam, wobei sich teilweise bis zu 150.000 Menschen beteiligten, wurden mittlerweile alle Inhaftierten zumeist gegen hohe Kautionen .wieder freigelassen. Vielen von ihnen drohen jetzt jedoch kostspielige und langwierige Gerichtsprozesse, bei denen sie sich gegen absurde Anklagen wegen "Sabotage", "Sachbeschädigung" und sogar "Terrorismus" verteidigen werden müssen. Trotz der Repression geht der Widerstand weiter und es wird versucht, den Kampf gegen die marktkonforme Zurichtung von Bildung, sowie Studiengebühren etc. auf einer internationalen Ebene zu führen. Studierende der UNAM luden deshalb an Ostern zu einem internationalen Studikongress in Mexiko-Stadt ein, ein weiterer wird demnächst in Quebec stattfinden, außerdem wird zu internationalen Aktionstagen vom 16. bis 20. Oktober 2000 aufgerufen.
Um den Allgemeinen Streikrat (CGH) der UNAM zu unterstützen, wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Spendengelder für den CGH
Christian Brütt
Berliner Volksbank
BLZ 100 900 00 Konto Nr. 5812756003
Weitere Infos zur Rundreise und zum Streik in Mexiko sind unter http://www.nadir.org/fels zu finden!
Pedi
SAP machts möglich: Die Auswertung der Stimmzettel der Hochschulwahlen vom Dienstag, dem 27.6.2000, wurde dieses Jahr nach alter Väter Sitte per Hand durchgeführt, die schließlich vergeblichen Versuche, die neuen schicken Rechner der Uni zur Kooperation zu überreden, verzögerten die Bekanntgabe des Ergebnisses jedoch immerhin bis Freitag, den 30.6.2000. Und an diesem Freitag sorgt eine Beerdigung, an der der Wahlleiter teilnahm, dafür, dass die Ergebnisse wohl erst am Montag bekannt gegeben werden.
Hintergrund (für die Computerpanne, nicht für den Trauerfall): Die Uni Heidelberg stellt ihren Betrieb in einem vielbeachteten Pilotprojekt auf die Modesoftware SAP R/3 um (Projektziele laut Selbstdarstellung: "universitätsinterne Märkte öffnen, Controlling und Kennziffern"), was die Umgebung der ZUV zum Gefahrengebiet durch aus dem Fenster fliegende Drucker macht und nebenbei dazu führt, dass allenthalben die Verwaltung nur noch in Zeitlupe dahinkriecht. Üblicherweise wird gerechnet, dass eine Bürokratie etwa drei Jahre braucht, um herauszufinden, wie sie trotz R/3 weiterfunktionieren kann (üblicherweise werden dazu Excel-Skripte verwendet, die genervte BuchhalterInnen im Hobbykeller zusammengestöpseln: am MPIA (Max-Planck-Institut für Astronomie, auf dem Königstuhl) gibt es schon seit ein paar Jahren R/3, aber die Beschaffung funktioniert nur, weil ein Mitarbeiter einen kleinen Hack an R/3 vorbei gemacht hat - allerdings sieht man den Ausdrucken nicht an, dass sie mit Excel und nicht mit R/3 erstellt wurden). Mehr dazu auf der Seite des Projekts "Impulse". Natürlich ist dort viel Progaganda, aber allein die Zwischenüberschriften auf der ersten Seite des Newsletter 3 sprechen für jedeN, der/die auch nur flüchtigen Kontakt mit R/3 hatte eine deutliche Sprache: "Noch viele Probleme", "Eingaben per Hand", "Wir fahren zweigleisig".
Sobald SAP-R/3 geknackt ist, findet ihr übrigens die Wahlergebnisse unter http://www.zuv.uni-heidelberg.de/wa/
Und ganz am Rande: Sowas Absurdes kriegt nicht mal das Trotha-Ministerium hin, das geht nur noch, wenn die Schlümpfe aus der Privatwirtschaft Steuern sparen wollen. "VW-Projekt" heißt jetzt "Impulse".
Hacki und Max
Die Uni-Wahlen sind vorbei. Und wieder einmal ist die 5 Prozent Hürde leicht genommen worden: 6,53 Prozent der Wahlberechtigten (also von allen Studierenden gemeinschaftlich zusammen) haben sich dazu durchgerungen, sich zur richtigen Zeit an den Wahlurnen einzufinden und selbständig und eigenverantwortlich die Wahlzettel auszufüllen. Das sind gerade einmal 5316 von 21653 Studierenden. Bei diesem starken Run der Studierenden, sich in auch nur dem geringsten Maße (nämlich per jährlich einmal abzulieferndem Kreuzchen) in der Uni einzubringen, wird es den Herrschaften in Stuttgart wahrlich schwerfallen, weitere "Verschlankungs und Kosmetikeingriffe" bei den Studierenden durchzudrücken. Oder waren das alles AnarchistInnen, für die Wahlen kein Ersatz des selbstbestimmten Lebens darstellt? Wenn das so ist, dann kann die Revo ja nicht mehr weit sein: 16337 Studierende fordern die selbstverwaltete Universität! Na denn los!
Alexandra K. und Emma G.
Jura (11.50% Wahlbeteiltigung): FS 5 Sitze; LHG 1 Sitz
Bio (9,252%): FS 4 Sitze; ATP 2 Sitze
In Physik (Mathematik) ist die Wahlbeteiltigung stark gesunken, von vorher
24,5% (19,1%) auf nun 16,00% (11,66%). Dies sind insgesamt die
Fakultäten in denen die Wahlbeteiligung am stärksten eingebrochen ist.
'Judenhaß und Zigeunerhaß sind die beiden zentralen, tief in die Mehrheitskulturen eingeschriebenen Grundmuster vonXenophobie und Ausgrenzung gegenüber Minderheiten. Die naheliegende Vergleichbarkeit von Antisemitismus undAntiziganismus, die neben historischen Gemeinsamkeiten gewichtige Unterschiede nicht leugnet, kann über die Ursachendes modernen Rassismus, fortwirkende Kontinuitäten sowie Möglichkeiten seiner Überwindung aufklären helfen.In diesem Sinne laden wir im Namen unserer beiden Einrichtungen herzlich zu dieser Veranstaltung ein.' (Grußwort zurFachtagung 'Antisemitismus und Antiziganismus' vom Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und vomRektor der Hochschule für Jüdische Studien)Am Dienstag, den 27.6.2000, fand im Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma in der Bremeneckgasse 2eine Fachtagung zum Thema 'Antisemitismus und Antiziganismus - Zwei Grundmuster des Rassismus im Vergleich' statt.Vorträge verschiedener Fachleute wechselten sich ab. Mensch konnte in den Vorträgen viel erfahren über die gemeinsameaber auch unterschiedliche Geschichte von Sinti und Roma (die meist als ZigeunerInnen bezeichnet wurden/werden)und von Juden und Jüdinnen, über Vorurteile und Klischees, die diesen Menschenzugeschrieben wurden und leider oft heute noch zugeschrieben werden. Auch das völlige Verschweigen der Vernichtungvon Sinti und Roma zur Zeit des Nationalsozialismus wurde hier thematisiert. Desweiteren wurde von den Erfassungender Sinti und Roma seit 1899 in Bayern berichtet. Jede Person der Sinti und Roma wurde hier mit Namen undFingerabdruck 'geführt'. Diese Datenbank wurde dann später im gesamten 'deutschen' Gebiet erstellt undunter den NationalsozialistInnen zur Verfolgung der Sinti undRoma genutzt. So fielen dann im nationalsozialsitisch besetzten Europa 500.000 Sinti und Roma dem Holocaust zumOpfer. Darüberhinaus wurde diese Datenbank bis heute (!) nicht gelöscht und wird in Bayern auch heute noch aktuellweitergeführt, auch wenn es verstärkte Bemühungen von Seiten antiziganistischer Gruppierungen gibt, dieseDatenbank abzuschaffen. Die Ausstellung zum Nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma ist eine ständige Ausstellung imDokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in der Bremeneckgasse 2 und ist dienstags von 10 Uhr bis 20 Uhr,Mittwochs bis Freitags von 10 Uhr bis 16.30 Uhr und am Wochenende von 11 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.Desweiteren findet ihr dort Literatur von und über die Geschichte der Sinti und Roma und könnt viele interessante Film-,Diskussions- und Kulturveranstaltungen besuchen.
Ulrike
Weltweit find Millionen Menschen auf der Flucht, weil sie eine andere Hautfarbe, Religion oder politische Meinung haben. Sie fliehen vor Krieg, Verfolgung, Haft, Folter, Todesstrafe oder extralegaler Hinrichtung.
Die BRD hat sich in internationalen verträgen und in ihrer verfassung verpflichtet, politisch Verfolgten Schutz zu gewähren.
Mit der Änderung des Grundrechts auf Asyl hat sich die BRD aus ihrer geschichtlich gewachsenen Verantwortung für politische Flüchtlinge verabschiedet.
Der Asylarbeitskreis Heidelberg setzt sich für Menschen ein, die in der BRD Schutz vor Verfolgung suchen.
Wenn Du gerne mithelfen willst, daß in der BRD mindestens einzelne Flüchtlinge annähernd menschenwürdig leben können, dann melde dich beim Asylarbeitskreis Heidelberg e.V. unter Tel/Fax: 06221-182797 (Sprechstunde Mo 17-18 Uhr)
Hans, Martin und Elisabeth
am 8.7.2000 werden bundesweit Aktionen und Demos zur Abschaffung der "Residenzpflicht" in der BRD stattfinden. Die Residenzpflicht besagt, dass AsylbewerberInnen, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, den jeweiligen Landkreis, dem sie zugeteilt sind, nicht ohne schriftliche Genehmigung verlassen dürfen. Das heißt z.B., dass die betroffene Person wenn sie in Heidelberg gemeldet ist, nicht nach Mannheim fahren darf. Jeder Antrag z.B. für einen kleinen Bekanntenbesuch, für eine ärztliche Behandlung (so sie überhaupt gewährt wird), zumEinkaufen, zum Konzertbesuch oder zum Joggen kostet zwischen 10 und 15 DM (ohne Fahrkarte!), die von den 80 DM Taschengeld (wie UNiMUT in der letzten Ausgabe berichtete) abgezogen wird. Verlassen sie ihren Landkreis ohne Genehmigung, bekommen sie Geldstrafen bis zu 5000 DM, später Gefängnisstrafen und Abschiebeandrohung. Wenn Du etwas gegen diese Sondergesetze tun willst, Infos gibts bei: The VOICE Africa Forum, Schillergäßchen 5, 07745 Jena oder unter http://www.humanrights.de/congress
Antonius
(vorläufiges Ergebnis)
Juso 1 Sitz, FSK 3 Sitze, LHG und RCDS keine Sitze
In der Aufschlüsselung (Altstadt/Feld/Mannheim/Psychologie) bedeutet dies:
Juso (653, 370, 25, 60), insgesamt haben 1.108 (20.84%) gestimmt
LHG (391, 338, 22, 17), insgesamt haben 768 (14.45%) gestimmt
FSK(722, 1539, 271, 159), insgesamt haben 2691 (50.62%) gestimmt
RCDS (417, 268, 48, 16), insgesamt haben 749 (14.09%) gestimmt
Entgegen allen Behauptungen werden Frauen immer noch durch Männer benachteiligt. Dies zeigt sich in verschiedensten statistischen Werten - so sind z.B. nur 7% der ProfessorInnen wirklich Professorinnen; das Gehaltsniveau von Frauen liegt bei gleicher (!) Qualifikation in der BRD im Durchschnitt bei 70% des Gehaltes von Männern; Studiums- und Karrierebrüche von Frauen aufgrund sexueller Belästigung durch Lehrende, Studienkollegen und Mitarbeiter sind bis heute keine Einzelfälle; und auch die Rüge des UN-Antidiskriminierungsausschusses an die BRD aufgrund der Benachteiligung von Frauen findet sich als reales Dokument der UNO im Frühjahr 2000 wieder. Trotz vieler heute zum Teil institutionalisierter Fraueneinrichtungen macht sich der rückläufige gesellschaftlicher Trend der Frauenemanzipation (in der Fachliteratur auch als backlash bezeichnet) bemerkbar.
Dass Frauen immer noch diskriminiert und in der Freiheit eingeschränkt werden, ihr Leben ganz nach eigenem Willen gestalten zu können, das kommt nicht von ungefähr. Es gibt bedeutende gesellschaftliche Spektren, die die Position vertreten, Frauen seien von Natur aus anders als Männer und daher für bestimmte 'weibliche' Aufgaben besonders geeignet. WelcheR aber behauptet, Frauen seien für bestimmte Aufgaben geradezu prädestiniert, die/der legt ihnen damit nahe, sich doch am besten auch dieser Aufgaben anzunehmen, und spricht sich so für die Beschränkung der Freiheit von Frauen aus.
Zu den gesellschaftlichen Spektren, die sich in diesem Sinne für die Beschränkung der Freiheit von Frauen aussprechen, zählen unter anderem Konservative, die an der Ansicht festhalten, Frauen seien in erster Linie für das Wohlbefinden der häuslichen Familie zuständig. Dazu gehören aber auch speziell die sogenannten Evangelikalen, zu denen nach Eigenangaben weit über eine Million Menschen in der BRD gehören. Evangelikale sind konservative ProtestantInnen, die die Handlungsanweisungen der Bibel wörtlich umsetzen wollen; sie bezeichnen sich selbst gern als bibeltreu. Insbesondere legen sie Wert auf diejenigen biblischen Gebote, die ein patriarchales Geschlechterverhältnis festlegen. Sexualität wollen Evangelikale nur innerhalb der Ehe und als Heterosexualität zulassen; Frauen haben dabei das Nachsehen, da sie für zuständig für Kindererziehung und Beziehungsarbeit erklärt und mit den entsprechenden Arbeiten belastet werden.
Gesellschaftliche Strömungen wie etwa die Evangelikalen brauchen ein gut ausgebautes Netz von Institutionen, Organisationen und Medien, um ihre Ansichten aufrecht zu erhalten und dafür werben zu können. Organisationen sind wichtig, um die Evangelikalen in Kontakt miteinander zu halten und ihre Interessen zu vertreten; Institutionen, um ihnen Infrastruktur zur Bewältigung alltäglicher Probleme zur Verfügung zu stellen; Medien, um die interne evangelikale Diskussion voranzutreiben.
In dem Geflecht von evangelikalen Institutionen, Organisationen und Medien spielen Intellektuelle eine wichtige Rolle: Sie sind in der Lage, evangelikale Ansichten ideologisch zu unterfüttern und weiterzuentwickeln. Gut geeignet sind dafür selbstverständlich auch Professoren, die in die gedankliche Auseinandersetzung zusätzlich ein besonders hohes Maß an Sozialprestige einbringen.
Einer von den Professoren, die ihre intellektuellen Fähigkeiten und ihr Sozialprestige in den Dienst der Evangelikalen stellen, ist Gerhard Besier. Er hat seit 1992 den Lehrstuhl für Historische Theologie und Konfessionskunde an der Universität Heidelberg inne. Neben seiner universitären Lehrtätigkeit schreibt er des öfteren Artikel für evangelikale Zeitschriften und referiert häufig auf evangelikalen Veranstaltungen. Auch in der Umgebung Heidelbergs ist das gelegentlich der Fall. Besier hat zum Beispiel bei der Veranstaltung zum 15jährigen Bestehen des Schriesheimer Friedrich-Hauß-Studienzentrums eine Rede gehalten. Das Friedrich-Hauß-Studienzentrum ist ein Wohn- und Studienhaus, in dem StudentInnen auf der Basis evangelikaler Grundsätze zusammenleben. Es wird von der 'Evangelischen Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden' getragen, einer regionalen evangelikalen Gruppierung, die sich nicht scheut, die Einführung der Schwangerschaftsabbruchspille RU 486 als 'eine neue Blutschuld' des deutschen Volkes nach dem Holocaust zu bezeichnen; die Gedenkfeiern zur Reichsprogromnacht 1998 mit dem Motto 'Nie wieder' empfand sie dementsprechend als Hohn. Bei der 30-Jahr-Feier der 'Evangelischen Vereinigung für
Bibel und Bekenntnis', die immerhin ca. 2.500 AnhängerInnen zählt, hat Besier kürzlich ebenfalls gesprochen. Selbst die Radikaleren unter den Evangelikalen werden von Besier unterstützt. Seit Beginn der neunziger Jahre gibt es Bestrebungen von Evangelikalen, eine 'Neue Bekennende Kirche' zu gründen. In der 'Bekennenden Kirche' hatten sich diejenigen ProtestantInnen zusammengeschlossen, die in den dreissiger Jahren in der evangelischen Kirche gegen den Nationalsozialismus Widerstand leisteten. Heute, so sehen es besonders radikalere Evangelikale, sei der Einfluss des 'modernen Zeitgeistes' auf die Kirche so stark, dass er vielleicht schwerer wiege als der damalige Einfluss der Nazis. Unter 'modernem Zeitgeist' verstehen sie vor allem grössere Freiheiten für Frauen in der Kirche: Die Zulassung von Frauen zum Pfarramt, den Einsatz für ein Ende der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und die Anerkennung lesbischer Liebesbeziehungen. Dem Ziel der Vorbereitung einer 'Neuen Bekennenden Kirche' gegen all dies diente unter anderem ein 'Orientierungstag' vor eineinhalb Jahren in Siegen. Zu den Referenten gehörte einer, der von Freiheiten für Frauen wohl ebenfalls wenig hält: Gerhard Besier.
AK "Konservatismus in Theologie und Kirche"
Das "UN-Komittee zur Beseitigung aller Formen der Diskriminierung der Frau", der sogenannte Anti-Diskriminierungsausschuss, beobachtet die Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention. Deutschland ist dem "Übereinkommen zur Beseitigung aller Formen der Diskriminierung der Frau" 1985 beigetreten. |
(epd) In der ersten Ausgabe von "Böckler zum Bündnis" wurde aufgerufen, eine EQualityGruppe zu gründen, die das Bündnis für Arbeit auf Frauenbelange prüft. Wie notwendig dies ist, zeigt eine Stellungnahme de UN-Antidiskriminierungsausschusses. Dort wurde Deutschland wegen der Benachteiligungen von Frauen gerügt.
Die Rüge galt u. a. dem Mangel an Betreuungseinrichtungen für Kinder. Insbesondere für Klein- sowie Schulkinder fehle es an Betreuungskapazitäten. Notwendig seien auch Maßnahmen für die Integration und Gleichberechtigung ausländischer Frauen. Deutschland habe als der Drittreichste aller Vertragsstaaten eine Vorbildfunktion. Es sei daher eine vorrangige Aufgabe der Bundesregierung, die vielfältigen Formen der Benachteiligung von Frauen zu beseitigen.
Im Februar hatte Staatssekretärin Edith Niehues dem Antidiskriminierungsausschuss den vierten Bericht Deutschlands zur Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention präsentiert. Sie berichtete, dass die Arbeitslosenquote von Frauen in Ostdeutschland mit fast 21 Prozent überproportional hoch sei. Frauen kämen in der Bundesrepublik nur auf 77 Prozent des Durchschnittsverdienstes von Männern, obwohl sie bessere Schulabschlüsse vorlegten.
Das Bündnis für Arbeit könnte dazu beitragen, die Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Hans-Böckler-Stiftung sucht daher interessierte Fachfrauen, die in der EQualityGruppe das Bündnis begleiten wollen.
Kontakt: Bündnis-Sekretariat in der Stiftung
Tel. 02121/7778-229 Martina Klein equality@boeckler.de
Umfrage: Noch immer leben auch junge Frauen nach alten Mustern
BERLIN (afp). Ihr Ideal ist die Gleichberechtigung, doch die Realität sieht anders aus. Dies ist das Ergebnis einer Studie einer Frauenzeitschrift zu jungen Paaren in Deutschland, die am Montag von Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) in Berlin vorgestellt wurde.
Für die Untersuchung wurden 1001 Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren befragt, die in einer festen Beziehung leben. Die Mehrheit von denen, die sich als glücklich bezeichnen, leben danach nach einem traditionellen Rollenverständnis, in dem der Mann arbeitet und die Frau sich um den Haushalt kümmert. Dennoch erklärten 90 Prozent der jungen Paare, Männer und Frauen sollten sich gleichermaßen um Kinder und Haushalt kümmern.
Bei der Analyse der Umfrageergebnisse kam das Heidelberger Forschungsinstitut "A und B" zu dem Schluss, dass sich die große Mehrheit der Befragten in vier Paar-Typen einteilen lässt: die Glücklichen (49 %), die Zufriedenen (20 %), die Zweifelnden (10 %) und Paare vor dem Aus (7 %).
Die Mehrheit der Glücklichen ist verheiratet und hat Kinder, fast immer ist der Mann voll berufstätig und die Frau zuständig für den Haushalt. Dass die Achtzehn- bis Fünfunddreißigjährigen trotz ihrer modernen Ansichten in traditionelle Rollenmuster "abgleiten", hat nach Angaben der Autoren der Studie vermutlich vor allem wirtschaftliche Gründe, da die meisten Männer heute noch immer deutlich mehr verdienen als Frauen.
Bergmann zeigte sich überrascht über die hohe Zahl der Menschen, die sich in ihrer Beziehung als glücklich bezeichnen, obwohl sie entgegen ihrer Ideale lebten. Dies sei eine Diskrepanz zwischen "verbaler Offenheit" und "Verha1tensstarre". Ein Grund dafür, dass sich im Alltag noch nicht viel an der traditionellen Aufgabenverteilung geändert habe, seien die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die einer Teilung der Erziehungs- und Familienarbeit zwischen Frauen und Männern im Wege stünden.
Die AutorInnen der Studie, Susan Djawari und Andreas Meinheit, kamen zu dem Schluss, dass Frauen mehr Freiräume geschaffen werden müssten. Dafür könne die Politik einiges tun: mehr Kinderbetreuungsplätze schaffen, Männer dabei unterstützen, größeres Engagement zu zeigen und eine stärkere soziale Akzeptanz für die Gleichberechtigung schaffen. Bergmann wies darauf hin, dass Männer schon länger die Möglichkeit zum Erziehungsurlaub hätten, zur Zeit jedoch nur 1,5 % der jungen Väter davon Gebrauch machten.
DARMSTÄDTER ECHO vom 3.5.00 Seite 5
"Die Aufgabe von Stiftungen ist es, an der Gestaltung unserer gesellschaftlichen Zukunft mitzuwirken." (K.A. Körber)
(3. Deutscher Studienpreis
Der Forschungswettbewerb für Studierende)
Nach den Vorstellungen der Körber-Stiftung sollen in Zukunft also Studierende an Universitäten weiterhin mit farbigen sexistischen bunten Broschüren belästigt werden. Ganz abgesehen davon, dass diese blöde Barbie-und-Ken-Darstellung in der Phantasie der Stiftungsmenschen den weissen europäischen Mittelschichts-fit-and-fun-mann mit -frau darstellt.
Wenn ihr also was für eure Zukunft tun wollt, so geht am Mo, den 10.7. um 20.15Uhr in die Neue Uni, hört euch den Vortrag von Frau Dr. Bussmann (siehe Artikel rechts) an und schreibt dann einen bösen Brief an die Körber-Stiftung (im www auch unter www.studienpreis.de zu finden)!
Madeleine und ihre Freundin
Da die Hochschulen im Bewußtsein vieler ihrer Mitglieder als ein Raum aufgeklärten Miteinanders gelten, ist das Thema "sexuelle Belästigung" dort weitgehend ein Tabu. Wer dieses Schweigen bricht, wird leicht der Verleumdung, Rufschädigung oder Hysterie verdächtigt. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und persönliche Erfahrungen in den letzten Jahren aber haben gezeigt, dass die Palette der sexuellen Übergriffe an Hochschulen sich nicht von solchen in anderen gesellschaftlichen Bereichen unterscheidet. Frauen fühlen sich durch solche Grenzüberschreitungen "peinlich berührt", gedemütigt, in ihrer persönlichen Integrität verletzt und in hrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Studiums- und Karrierebrüche sind häufig die unausweichliche Folge.
Dr. Hadumod Bussmann, ehemalige Frauenbeauftragte der Universität München, hat zu dieser Thematik ein gleichnamiges Buch herausgebracht.
Im Vortrag werden anhand von exemplarischen Konstellationen und individuellen Fällen die spezifisch hochschulpolitischen, psychologischen und juristischen Perspektiven des Problems beleuchtet. Darüber hinaus sollen Konzepte diskutiert werden, wie Betroffene auf übergriffige Situationen angemessen reagieren können und wie die Hochschulen durch institutionelle Konsequenzen ihre Verantwortung für die Chancengleichheit aller ihrer Mitglieder einlösen müssten. Denn die Duldung oder Leugnung sewueller Belästigung an Hochschulen, die die Entfaltungsmöglichkeiten für Frauen erheblich einschränken, ist ein empfindlicher Verstoß gegen das Gleichstellungsgebot.
AK gegen sexuelle Gewalt und Belästigung an
der Uni HD und am Klinikum
"peinlich berührt"- Vortrag von Frau Dr. Hadumod Bussmann, Mo, 10.7.2000, 20.15Uhr in der Neuen Uni, HS 5
Die "Schüler/innen-Initiative für selbstverwaltete Jugendarbeit", der Stadtjugendring und der "Arbeitskreis Jugendkultur Heidelberg e.V." gründeten eine Initiative für ein selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum in Heidelberg. Zur Teilnahme an dieser Initiative seid ihr als Studierende ebenfalls eingeladen, wenn ihr auch mitwirken wollt, um in Heidelberg neben den ganzen Konsumbetrieben ein selbstverwaltetes Gebäude, in dem jede/r die Freiheit hat, selbst Entscheidungen zu treffen, gleichzeitig auch selbständig Verantwortung übernehmen muss, von der Stadt zu erringen.
Meldet euch bei der Schüler/innen-Initiative für selbstverwaltete Jugendarbeit in Heidelberg, c/o Hölderlin Gymnasium, z. Hd. Joscha Steffens, Plöck 40-42, 69117 Heidelberg (email: schuelerinitiative-hd@gmx.de)
Fanny
... dass ihr für das Nutzen der CampusCard im Juli 2000 in den Mensen und Cafeterien per Zufallsprinzip belohnt werdet mit einer Flugreise nach London oder einem Büchergutschein! Das StuWe verlost die Preise und gibt die Gewinnenden über die Mensamonitore bekannt.- Soviel zum Thema Datenschutz.
... dass ihr an einem Studierendenaustausch von BaWü und Ontario teilnehmen könnt, wenn ihr bereits die Zwischenprüfung (bzw. Vordiplom) vollbracht und den TOEFL test bestanden habt UND euch bis zum 13.12.2000 beim AAA bewerbt.
Walli Isa Schonfein
Jeffrey Hatchers preisgekröntes Stück Scotland Road spielt mit dem titanic-Mythos. Exakt 80 Jahre nach dem Untergang des Ozeanriesen, am 15. April 1992, entdeckt die Besatzung eines norwegischen Fischkutters 250 Seemeilen vor der isländischen Küste auf einem kleinen Eisberg eine junge Frau. Auf die Frage, woher sie komme, antwortet sie nur ein einziges Wort: Titanic.
John, ein amerikanischer Gentleman und Titanic-Experte, will die schweigsame und verstörte Frau als Betrügerin und ihre Geschichte als ein geplantes Komplott entlarven. Es gelingt ihm, die behandelnde Ärztin Halbrech dazu zu gewinnen, die Frau vor ihrer Einlieferung in eine Bostoner Spezialklinik zunächst selbst sechs Tage befragen zu dürfen. Im Laufe des tagelangen Verhörs entwickelt sich ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel ...
Termine: 21.,22.,23. Juli, 20 Uhr im Theater im Romanischen Keller (15 Mark, 10 DM ermäßigt)
Wer wirbt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am erfolgreichsten Mittel ein? Darüber informiert der Bericht DFG-Bewilligungen an Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen - 1996 bis 1998, den die DFG auf ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin vorgelegt hat. Der größte Anteil mit 196 Mio. DM ging an die Uni München, dicht gefolgt von der RWTH Aachen (188 Mio. DM) und der TU München (181 Mio. DM). Zu den zehn Spitzenreitern mit dem höchsten Bewilligungsvolumen gehören auch die Uni Heidelberg, Stuttgart, Tübingen, Hamburg, Erlangen-Nürnberg, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie Würzburg (in dieser Reihenfolge). Nur 20 Universitäten werben die Hälfte der von der DFG bewilligten Mittel ein. Der Anteil außeruniversitärer BewilligungsempfängerInnen liegt bei 11,4 %. Grundlage der Analyse waren 40 000 Entscheidungen der Jahre 1996 bis 1998 mit Bewilligungssummen zwischen wenigen tausend und mehreren Mio. DM; die Bewilligungen verteilen sich auf nahezu alle Förderprogramme der DFG und addieren sich zu einem Betrag von rund sechs Milliarden DM.
Im Vergleich zu der 1997 erschienenen Übersicht für den Zeitraum 1991 bis 1995 ist eine erstaunlich hohe Stabilität in der Reihenfolge der Hochschulen festzustellen - eine Stabilität, die im Einzelfall gleichwohl mit beachtlichen Veränderungen einhergeht. "Senkrechtstarter" ist die Humboldt-Universität zu Berlin mit einem Zuwachs von 21 Plätzen (von Rang 29 auf Rang 9). Dies ist kein Sonderfall, sondern Ausdruck eines Wandels, der für eine Reihe von Hochschulen in den neuen Bundesländern charakteristisch ist. So haben sich die Universitäten in Dresden und Potsdam um je elf Plätze verbessert, ebenso die Universitäten Magdeburg (neun Plätze), Jena (sieben), Chemnitz (sechs) und Halle-Wittenberg (fünf). Einen ähnlichen Anstieg hat es in den alten Bundesländern nur an den Universitäten Tübingen (sechs Plätze) und Hamburg (zehn) gegeben, wobei er in Hamburg mit darauf zurückzuführen ist, dass das Forschungsschiff Meteor seit diesem Bewilligungszeitraum der Universität zugerechnet wird.
Große Unterschiede sind zwischen den Fächern festzustellen. So nimmt das Fachgebiet Medizin in den Jahren 1996 bis 1998 mit über einer Milliarde Mark den größten Anteil am DFG-Bewilligungsvolumen (17 %) ein, an zweiter Stelle folgen die Biologie und die IngenieurInnenwissenschaften mit jeweils etwas weniger als 950 Mio. Mark (je 16 %). Auffallend aus fachlicher Sicht ist das Profil der RWTH Aachen, die ihre zweite Position den Allgemeinen Ingenieurwissenschaften und dem Maschinenwesen verdankt, ebenso wie die Universität Stuttgart (Rang 5), die zudem in der Architektur bewilligungsstark ist. Ähnliche Schwerpunkte setzt die TU Karlsruhe (Rang 14), die darüber hinaus im Fachgebiet Elektrotechnik/Informatik (nach der TU München) einen führenden Platz einnimmt. Im Bereich Biologie/Medizin hat die Universität München die meisten Mittel eingeworben. Auch andere süddeutsche Hochschulen in Heidelberg, Würzburg, Tübingen und Freiburg sind in diesem Bereich stark, der auch für die Humboldt-Universität zu Berlin sowie für die Universität Göttingen prägend ist. In den Naturwissenschaften (Mathematik, Physik, Chemie und Geowissenschaften) ging der höchste Bewilligungsbetrag an die Universität Hamburg, wobei die DFG allein das vom Institut für Meereskunde betreute Forschungsschiff Meteor mit 40 Mio. DM unterstützt hat. Die Universität Bonn, die in allen Zweigen der Naturwissenschaften stark ist, folgt auf dem zweiten Platz, die drittplatzierte Universität in Mainz verdankt ihre Position vor allem der Physik.
Betrachtet man das Verhältnis der von der DFG bewilligten Mittel zu den an Hochschulen tätigen ProfessorInnen (eine Aufschlüsselung nach Professorinnen und Professoren wäre sicher auch sehr interessant, d.S.), so gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Fachgebieten. Biologie und die Allgemeinen IngenieurInnenwissenschaften einschließlich Maschinenwesen zählen nicht nur absolut zu den bewilligungsstärksten Fachgebieten, die bewilligten Mittel sind auch im Verhältnis zur Zahl der in diesen Fachgebieten tätigen WissenschaftlerInnen überdurchschnittlich hoch; BiologInnen und IngenieurInnen sind also besonders "DFG-aktiv". Dagegen besetzen die MedizinerInnen, die absolut betrachtet den höchsten Anteil erhalten, nur einen mittleren Platz bei der Einwerbung der Mittel pro Kopf. Relativ wenig DFG-Mittel beanspruchen neben den Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen auch die VertreterInnen der Bereiche Veterinärmedizin, Architektur, Städtebau und Bauingenieurwesen, die durch unterdurchschnittliche Bewilligungssummen pro Person auffallen. Aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Antragsaktivität pro WissenschaftlerIn heben sich von den kleineren Forschungsstandorten vor allem die TU Hamburg-Harburg und Clausthal - beide mit Schwerpunkt in den Ingenieur(Innen)wissenschaften - sowie die Universitäten Konstanz (Schwerpunkt Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Biologie/Medizin) und Bayreuth (Biologie/Medizin und Naturwissenschaften) hervor.
Die an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bewilligten Mittel verteilen sich auf die Institute der Max-Planck-Gesellschaft (140 Mio. DM), die Wisssenschaftsgemeinschaft G. W. Leibniz (123 Mio. DM), die H. v. Helmholtz-Gemeinschaft (115 Mio. DM) und die Fraunhofer-Gesellschaft (33,7 Mio. DM); 235 Mio. DM gingen an Bundes- und Landeseinrichtungen, Stiftungen, Museen sowie eine Reihe weiterer selbständiger Forschungseinrichtungen. Von Privatpersonen, in der Regel StipendiatInnen ohne direkte Bindung an eine Hochschule, wurden 42 Mio. DM eingeworben. In den neuen Bundesländern liegt der Anteil außeruniversitärer Forschungseinrichtungen über dem allgemeinen DFG-Durchschnitt. So fließen in Brandenburg mehr als 40% der Mittel an WissenschaftlerInnen außerhalb von Hochschulen. Grund: Eine Reihe von Einrichtungen, die aus bereits zu DDR-Zeiten existierenden Instituten hervorgegangen waren, sind Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft G.W. Leibniz. Zu den 5 bewilligungsstärksten außeruniversitären Forschungseinrichtungen zählen neben dem Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin (MDC) in Berlin das DKFZ in Heidelberg, das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Forschungszentrum für marine Geowiss. (GEOMAR) in Kiel sowie das Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried.
Von einem Hochschul-Forschungsranking wird eine objektive und möglichst große Zahl an Indikatoren berücksichtigende Gesamtbewertung von Hochschulen oder besser von Fachbereichen dieser Hochschulen erwartet. Dies kann der vorgelegte Bericht nicht leisten. Das Volumen der im Wettbewerb mit anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen bei der DFG eingeworbenen Mittel, ist jedoch ein wichtiger Indikator für den Erfolg in der Forschung. Die Aussagefähigkeit dieses Berichts beruht nicht nur auf dem hohen Anteil der DFG- Mittel an von Hochschulen eingeworbenen Drittmitteln (rund 40 %), sondern auch auf der Qualität, die DFG-geförderter Forschung zugesprochen wird, da jeder Förderantrag an die DFG von WissenschaftlerInnen begutachtet wird.Der Bericht DFG-Bewilligungen an Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen - 1996 bis 1998 steht ab sofort im Internet unter http://www.dfg.de/berichtswesen/ranking.html (oder unter http://recherche.newsaktuell.de) zur Verfügung.
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Die Bundesregierung versucht offensichtlich weiterhin, die Studentinnen und Studenten mit leeren Versprechungen und endlosen Verzögerungen in Sachen Studiengebühren und BAföG hinzuhalten. Die eigenen Jugend- und Studierendenverbände von SPD und Grünen haben dies längst durchschaut und kritisieren den Bruch rot-grüner Wahlversprechen durch ihre Mutterparteien. Jüngster Beleg: Äußerunge von Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen zur Reform der Ausbildungsförderung und zu Studiengebühren in der Fragestunde des Bundestags am 28.Juni.
In der Fragestunde erklärte Catenhusen, dass die Bundesregierung nach wie vor keinen Handlungsbedarf des Bundesgesetzgebers in der Frage der Sicherung der Gebührenfreiheit des Hochschulstudiums sehe; auch nicht nach der Weigerung der Ministerpräsidenten, einen von der Kultusministerkonferenz geforderten Staatsvertrag abzuschließen. Vollmundige Erklärungen von SPD- und Grünen-Politikern, dass die Koalition im Falle des Scheiterns eines Staatsvertrages eine entsprechende Änderung des Hochschulrahmengesetzes vornehmen werde, entpuppen sich damit gerade mal vier Wochen nach der bundesweiten Demonstration gegen Studiengebühren - als substanzlos.
Im Ausschuss für Bildung und Forschung räumte der Staatssekretär ein, dass die Bundesregierung frühestens im November 2000 einen Gesetzentwurf für die versprochene BAföG-Novelle vorlegen wird. Erst im Januar musste Bundesbildungsministerin Bulmahn eingestehen, dass die Regierung entgegen der klaren Festlegungen im Koalitionsvertrag keine strukturelle Reform der Ausbildungsförderung realisieren wird. Nun wird auch die stattdessen in Aussicht gestellte Reparaturnovelle auf die lange Bank geschoben!
In der Nacht vom 25.Mai hatte im thüringischen Meiningen eine Minister-Arbeitsgruppe der Kultusministerministerkonferenz (KMK), bestehend aus acht der sechzehn Kultusminister einen Kompromissvorschlag für Studiengebühren ausgehandelt. Ziel war ein Staatsvertrag, der dann von allen Landesparlamenten unterzeichnet werden sollte. Bei der Einführung von Langzeit- oder Strafgebühren sollten die Länder nach der Kompromisslösung freie Hand erhalten; einzig ein "Erst-Studium" in Deutschland innerhalb der regulären Studienzeit sollte in allen Bundesländern grundsätzlich gebührenfrei bleiben.
Dieser Meiniger 'Kompromiss' hielt gerade mal 14 Tage: die Regierungschefs der Länder konnten sich am 15.6.00, anders als von ihren Wissenschaftsministerinnen und -ministern gewünscht, nicht auf eine bundeseinheitliche Studiengebühren-Regelung einigen. Nach Berichten aus Teilnehmerkreisen haben sowohl Regierungschefs von Unions- als auch von SPD-geführten Bundesländern Vorbehalte gegen den von den Kultusministern angestrebten Staatsvertrag angemeldet, ein Beschluss hätte jedoch Einstimmig
Bereits zum vierten Mal fand am Dienstag, den 20. Juni 2000, der Autofreie Hochschultag (AfH) an der Uni Heidelberg statt, der sich traditionell am Dienstag nach der bundesweiten "Mobil ohne Auto"-Woche anschliesst. Aufgerufen hatten der Senatsausschuss für Umweltfragen an der Uni Heidelberg und der Öko-AK der Fachschaftskonferenz (FSK). Organisatorisch im Vorfeld getragen war der AfH hauptsächlich von VertreterInnen der FSK, dem Öko-AK, URRmEL und Einzelpersonen.
Schon um 5 Uhr morgens traffen sich die ersten Studierenden, um einen Parkplatz an der Zufahrt zur Feldmensa zu blockieren. Einerseits sollte damit auf den sinnlosen Flächenverbrauch der Auto-Blechschüsseln hingewiesen werden (Fahrradständer für gleich viele Menschen wären dort viel platzsparender), andererseits kommt es in diesem Bereich dank eines Bauzauns (der letzte Woche von unbekannt liebevoll verziert wurde) und der Baustellenausfahrt des Physikneubaus zu einem regelmässigem Verkehrschaos, welches nur mit einem Parkverbot seitens der Uni verhindert werden könnte.
Mit dem neuen Lastenrad der FSK wurde der Parkplatz abgesperrt und Info-Material vom Öko-AK verteilt. Gegen 9 Uhr kamen dann PolizistInnen aus Neuenheim um ihre Stände für die kostenlose Fahrradkodieraktion aufzubauen. Schon bald ging es an den Werktischen los und bis zum Abbau um 13:30 Uhr wurden fast pausenlos Buchstaben- und Zahlenkombinationen in alte und neue Räder eingraviert. Gegen 9:30 Uhr baute die Selbsthilferadwerkstatt URRmEL ihre Fliegende Radwerkstatt auf und unter sengender Sonne kamen noch VertreterInnen von Car-Sharing e.V., Ökostrom (Stromberatung für VerbraucherInnen), der Lebensmittelkooperative Appel un' Ei (die holen die Lebensmittel zum Teil mit den eigenen Rädern und Anhängern aus der Umgebung ab), des BUND und der HSB hinzu. Der Öko-AK "verschenkte" für 1 DM Rücklichter, die gleich montiert und elektrifiziert werden konnten. Um die Mittagszeit war es dann ein dichtes Gedränge von SchrauberInnen, Interessierten, FahrradkodiererInnen und Sonstigen was eine richtig nette Stimmung aufkommen ließ.
Während die UNiMUT-Redaktion noch im UNiMUT 173 vom 21.6.99 lamentieren musste, dass "der Autofreie Hochschultag [...] nur noch auf dem Papier statt" finde, kann dieses mal von Seiten der VeranstalterInnen wie auch von der Beteiligung der Studierenden und Hochschulangehörigen nur positives berichtet werden. Jeder halbwegs verantwortlich denkende Mensch erhöhte am AfH (und auch an allen anderen Tagen) bei den gerade herrschenden Aussentemperaturen von über 30 Grad Celsius die Ozonwerte nicht noch zusätzlich durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe. In einer Zeit, wo selbst die Bundestags-Grünen nach dem lächerlichen Atomausstieg in 32 Jahren auch noch "ihren Frieden mit dem Auto" machen wollen und ihre bisherigen Positionen zum Auto neu überdenken wollen, gilt es immer wieder allgemein Alternativen zum motorisierten Individualverkehr (MIV) aufzuzeigen. Und das scheint zur Zeit am besten in kleinen Gruppen, die sich nicht so schnell von der "Regierungsfähigkeit" kaufen lassen, zu gehen.
Der Öko-AK trifft sich übrigens immer sonntags um 18.00 Uhr im Zentralen Fachschaftenbüro in der Lauerstr.1., die E-mail-Adresse lautet
oeko@fsk.uni-heidelberg.de. URRmEL sucht auch ständig neue Fahrradbegeisterte, welche sich näher informieren will, der sei die URRmEL-Homepage empfohlen. Die Leute von Appel un Ei trifft mensch am besten während der Öffnungszeiten (Mo-Fr 12-14 Uhr) im Laden an der Feldmensa.
...dass es am Freitag, den 26.6.00, in der Mensa gemischten Kompost gab? So war es zumindest im aktuellen Speiseplan vermerkt. Ein Glück, dass der sozialistische Einheitsbrei des Stammessens am Müllhaufen der Geschichte gelandet ist. Niemand muss Kompost essen, ohne 60 Pfennig dafür zu bezahlen.
...dass die Heidelberger Druckmaschinen auf der Schandliste der Firmen stehen, die während der NS-Zeit ZwangsarbeiterInnen beschäftigten und bisher nicht dem Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft beigetreten sind. Welche die gesamte Firmen-Schandliste "Zwangsarbeit - Die Schande" studieren möchte, bekommt diese bei der IG-Metall im www oder per Faxabruf.
Waltraude I. Schmittlein
Wir wollen Euch einen Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung - RNZ Nr. 141, 21./22. Juni 2000, Seite 3 - Heidelberger Nachrichten - nicht vorenthalten, in dem Rolf Kienle auf den Autofreien Hochschultag (AfH) eingeht. Der Text wurde abgetippt, ein Bild der RNZ-Reporterin Welker mit dem AfH-Plakat "Jobtickets statt Parkplätze" liessen wir weg.
Autofreier Hoschultag gestern in Neuenheimer Feld - Kritik an der Auto-Politik von Uni und Land
Ein mutiger Satz: "Die Uni kommt ohne Auto aus." Das Motto des gestrigen autofreien Aktionstages vor der Mensa im Neuenheimer Feld lockte eine Menge Studierender, die durchweg mit dem Rad oder zu Fuß kamen. Heidelberg ist mit 30000 Studierenden eine Stadt mit regem Pendelverkehr. Grund genug, die Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel und des Fahrrads zu propagieren. "Eine erfolgreiche Veranstaltung," kommentierte Mitorganisator Paul Kappler am Nachmittag den autofreien Hochschultag.
Für die Initiatoren (haben sie die InitiatorInnen vergessen?, d.S.) - Öko-Arbeitskreis und "Urmel"-Werkstatt - begann der Tag allerdings in aller Frühe: Um fünf Uhr bereits blockierten sie einen Teil des Parkplatzes, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Mehrere Institutionen und Vereine stellten sich an Ständen vor, darunter auch die Polizei, die wieder Fahrräder codierte. Der Zuspruch war erwartungsgemäß groß: schliesslich kommen in Heidelberg täglich Fahrräder abhanden. Eine Codiernummer hilft beispielsweise bei der Suche nach dem rechtmäßigen Eigentümer.
Unter den stark gefragten "Einrichtungen" des Aktionstages war auch die Radwerkstatt Urmel, die einem Manko des nächtlichen Radverkehrs abhelfen wollte: Sie gab Rücklichter für eine Mark ab. Denn defektes oder überhaupt nicht vorhandenes Rücklicht ist ein erhebliches Risiko für die Radler. Die Urmel-Monteure (und Monteurinnen, d.S.) reparierten bei dieser Gelegenheit gleich noch andere kleinere und größere Wehwechen. Die Radler (und Radlerinnen, d.S.) nutzten die Chance ihrerseits und baten um die eine oder andere technische Hilfe.
Bei der Aktion wurde erneut die Forderung nach mehr Jobtickets laut. Die Verkehrssituation im Neuenheimer Feld wurde als "besonders katastrophal" bezeichnet. Dennoch setzen Uni-Verwaltung, Uni-Bauamt und das Land weiterhin auf das Auto, statt Bus, Bahn und Radfahren zu fördern, war die Kritik.
Die HSB hatte einen Stand aufgebaut. Ausserdem, präsentierten sich die Vertreter von Ökostrom und Carsharing, sowie eine Lebensmittelkooperative. Sie transportiert ihre regionalen Produkte auch mit dem Fahrrad.
20.00 Schwarzfahrer (Kurzfilm) von Pepe Danquart: Ein Kurzfilm über Rassismus im deutschen Alltag. Bekam dafür den Kurzfilm-Oscar.
20.15 Land & Freedom (Spielfilm) von Ken Loach: Ein britischer Kommunist kommt in das revolutionäre Spanien des Jahres 1936, erlebt das Gemeinschaftsgefühl des libertären Kampfes gegen die Faschisten, die Militarisierung der Milizen und schließlich die stalinistische Verfolgungspolitik hinter der Front. Am Ende bricht er aufgrund dieser Erfahrung mit der Kommunistischen Partei.
22.15 Rosenstraße 1943 Zwei Dokumentarfilme über den immer noch unbekannten, unbewaffneten Frauenwiderstand 1943 während des Nationalsozialismus.
23.00 Reds - die wahre Geschichte des Journalisten und Revolutionärs John Reed (Spielfilm) von Warren Beatty: John Reed ist ein US-amerikanischer Journalist, der zufällig zur rechten Zeit nach Rußland kommt, um dort die Oktoberrevolution von 1917 mitzuerleben. Zusammen mit Emma Goldman versucht er, auch in den USA eine revolutionäre Bewegung aufzubauen, scheitert aber. Schließlich erlebt er kurz vor seinem Tode den Niedergang der revolutionären Errungenschaften durch die autoritäre Entwicklung in der Sowjetunion.
2.00 Hoffnung im Herz. Mündliche Poesie - May Ayim (Doku) die von Maria Binder porträtierte ghanisch-deutsche Dichterin und politische Persönlichkeit May Ayim erzählt vom Kampf afro-deutscher Frauen gegen Rassismus und Sexismus in der BRD der 80er und 90er Jahre. Sie war eine der VorreiterInnen der Schwarzen Deutschen Bewegung, die mit ihrer Forschung zur Geschichte und Gegenwart Afro-Deutscher und mit ihrer politischen Lyrik im In- und Ausland bekannt wurde. Sie schrieb in der Tradition des Sprechgesangs. Interviews und Gedichte erzählen von der Suche nach Identität und Befreiung. May Ayim nahm sich im Alter von 36 Jahren das Leben.
3.00 Brazil (Spielfilm),Terry Gilliam/Monthy Python: Der Film ist ein Spätwerk eines Mitglieds des Monty Phyton Flying Circus. Es ist eine skurrile Horrorvision einer völlig verbürokrateten Zukunftsgesellschaft und erzählt den Versuch eines Ausbruchs, einer Rebellion einer Person aus dem totalen Überwachungsstaat. Ein wahnsinnig intensiver Film mit vielen Details, die die ganze anarchistische Kritik an Autorität, Bürokratie und Überwachung auf den Punkt bringt. Das Lachen bleibt der ZuseherIn im Halse stecken.
5.30 Machno (Doku) von Barbara Köster u.a.:Selten gezeigter Dokumentarfilm über die anarchistische ukrainische Bauernbewegung während der russischen Revolution.
Freitag 7.7.2000, 20Uhr, Karlstorbahnhof (Gumbelraum)
Sommertees bei Appel un'Ei
Früchte-, Kräuter-, Rooibos- oder Schwarztee die Teepalette ist gefüllt ... ... und wartet auf ökologisch interessierte TeetrinkerInnen, die gerne auf den täglichen Schuß Pestizide verzichten mögen! Appel un'Ei ist geöffnet Mo - Fr von 12-14 Uhr |
Mi, 5.7.00
20.00: Die Einheit des Vielgestaltigen: Zu einem Naturbegriff in der indischen Philosophie; Vortrag von PD Dr. Angelika Malinar mit Diskussion, im Hegelsaal des Philosophischen Seminar, Schulgasse 6, 1.OG
Do, 6.7.00
19.30: Lesbia und die andere Sappho: "Womanufacture" bei Catull; Vortrag von Prof. Niklas Holzberg, im Marstallhof 4, gr Übungsraum
Fr, 7.7.00
17.00: Critical Mass ab Uniplatz; kommt alle mit Fahrrädern, Skateboards, Inlinescates,...
20.30: 2. Heidelberger Anarchistische Filmnacht (im Karlstorbahnhof), Spiel- u. Dokumentarfilme zur Spanischen u. Russischen Revolution, Frauenwiderstand gegen NS, Überwachsungsstaat, Afro-deutsche Frauen,...
Sa, 8.7.00
Aktionstag für die Abschaffung der Gesetze zur "Residenzpflicht" in der BRD
20.00: Vacances au pays - Ferien in der Heimat; Film anläßlich der Afrika- Wochen des EWZ; im Karlstor-Kino
18.00 und 22.00: Lumumba - Tod des Propheten;Film anläßlich der Afrika- Wochen des EWZ; im Karlstor-Kino
Mo, 10.7.00
19.30: Krieg und wissenschaftl.-technolog. Wandel - Vortrag mit Prof. Trischler (Dt. Museum München), Neue Uni
20.15: "peinlich berührt"- Vortrag von Frau Dr. Hadumod Bussmann, in der Neuen Uni, HS 5
Do, 13.7.00
20.00: Liefert die Physik ein Argument für den Materialismus?- Vortrag und Diskussion mit Dr. Andreas Hüttemann, im Hegelsaal des Philosophischen Seminar, Schulgasse 6, 1.OG
15./16.7.00
20.00: ShowBiss - Theater-Revue im Romanischen Keller, Unkostenbeitrag 8,-/10,-
13.-18.7.00
20.00 (So 22.15): Sokut- Die Stille; Film aus dem Iran mit dt. Untertiteln im Karlstor-Kino
Sa, 15.7.00
ab 10.00: 'turn left-smash right' Aktionen und Demo gegen den Naziaufmarsch in Göttingen (Marktplatz)
So, 16.7.00
19.45: Mutter Krausens Fahrt ins Glück - Stummfilm mit Live-Musik; im Karlstor-Kino
Sa, 22.7.00
23.00: Test your AZ! - Party! Treffpunkt im "Storchennest"
21./22./23.7.00
20.00: Scotland Road: von J. Hatcher; Theatergruppe Die Anstifter, Theater im Romanischen Keller, 15,- (10,- ermäßigt)