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Prüfungen in Spanien -- Übergänge

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Und jetzt mal ganz langsam! Noch mal in Ruhe zurücklehnen, die Füße hochlegen oder meinetwegen auch hoch legen.

Nach so einem anstrengenden Trip durch Portugal sollte man durchaus noch mal einige Dinge Revue passieren lassen, rührende Kleinigkeiten abermals aufgreifen und schauen, ob diese sich oder gar man sich selbst verändert hat.

Gefürchtetes Leit- und auch Leidmotiv in den letzten Frühlingsmonaten war das rote Licht. Natürlich spreche ich hier nicht vom Rotlicht, sondern vom Leuchten an unserem Boiler. Der hatte nämlich die Angewohnheit einfach so, sozusagen spontan und ohne Voranmeldung, just nach Belieben nämlich zu blockieren. Und dann geht gar nichts!

Sechs Stunden lang heißt es: Blicken, Beten, Bibbern. Blicken: stundenlang kreisen sechs Augenpaare über das ewige Licht, Symbol des Lebensspenders: klares, warmes Wasser! Stoßgebete an Poseidon wurden geschickt, o daß du doch, mächtiger Boiler, deine ungeahnten Selbstheilungskräfte reaktivierest zum Wohle der WG, des Hauses, der Stadt und des Erdkreises! (Ich möchte hier nur am Rande die stets drohende Gefahr einer Seuchen-Epidemie durch im Spülbecken stehendes dreckiges Geschirr erwähnen. So ein Boiler hat ja auch eine Verantwortung seinem Schöpfer gegenüber!) - Doch egal, erst nach sechs Stunden Versöhnungszeremonie, alternativ konnte man ihn auch einfach in Ruhe lassen, würde das erquickende Nass wieder fließen! Umstellen der Wassertemperatur, Wechsel auf Sommer- oder Winterprogramm, Stecker rein oder raus, völlig rille, Jacke wie Hose, Wurscht, alles egal.

Doch auf welche schön zu schildernden Geschichtchen hätten wir sonst verzichten müssen, wie die des duschenden Alessandro, der das Pech hatte, nach José und mir das Badezimmer zu betreten, die wir das Warmwasser schon aufgebraucht hatten. Es jauchzet sich fröhöliglich, im kalten Nass so ewiglich!

Doch weiter mit etwas völlig anderem. In unserer Reihe große Fragen der Menschheit wollen wir uns heute mit dem Thema konfrontieren: Warum ist José eigentlich dünner als ich? Sport macht der auch nicht, mal von Kampftrinken abgesehen, oder liegt es am Rauchen? Das soll ja im Modelbusiness auch beliebt sein. - Nein, während unserer Portugalreise und als wir zu einem Supermarkt außerhalb der Stadtgrenzen gefahren sind, habe ich gemerkt, woran es liegt. Das viele Kurbeln beim Einparken mit seinem alten Renault.

Vom Tellerwäscher zum Millionär? Dazu kann und will ich es in unserer WG nicht bringen. Die sollen mal schön ihren eigenen Mist saubermachen. So habe ich aus Taktik kaum neues Geschirr angeschafft, das würde dann noch mehr die Spüle blockieren! Da ist es schon lukrativer und auch energetisch sinnvoller, gemeinsame Sache beim Waschen zu machen. Da ich mich als einziger sowieso aufs Sortieren nach Farben und Temperaturen verstehe -- nein, das Prinzip "Einfach-aufs-Eticket-gucken" ist nicht so schwer! - , und danach, um einer möglichen Schimmelpilzinvasion der Waschmaschine und nicht zuletzt auch meiner Wäsche vorzubeugen, räume ich die auch aus und hänge sie auf. Und jetzt kommt der Clou: bisher habe ich schon 23 Pfennig gefunden! Und das in zwei Wochen. Wenn wir jetzt öfter waschen würden, reicht das schon bald für eine Stange Brot, und danach die ganze Welt!

Übrigens: Ihr meint es gibt keine unbekannten Orte mehr auf der Erde? Nun, nachdem ich zum ersten Mal hinter der Waschmaschine gewischt hatte, mußte ich das verneinen.

Wieder einmal endet eine Mail. Aber das bedeutet ja noch lange keine Funkstille zwischen euch und mir. Ihr könntet mir ja zum Beispiel schreiben. Adresse:
Spanien Michael
FachSchaftsKonferenz
Zentrales Fachschaftenbüro - ZFB
Albert-Überle-Straße 3-5
69120 Heidelberg

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Erzeugt am 19.12.2005

unimut@stura.uni-heidelberg.de