Die Anschläge in den USA waren heute sogar in der Friedenskirche in Handschuhsheim spürbar -- dort hätte eine Veranstaltung zur Fortschreibung des Heidelberger Verkehrsentwicklungsplans stattfinden sollen, wurde aber sozusagen aus Pietät um zwei Wochen verschoben.
Hinter dem BürokratInnendeutsch vom Verkehrsentwicklungsplan verbergen sich Pläne, mehr Autos schneller ins Feld zu bringen, Pläne, in die die Uni bis über beide Ohren verstrickt ist. In der Diskussion sind gegenwärtig drei Optionen: Entweder die vom Rektorat favorisierte "große Spange" von der A656 bei Wieblingen über den Neckar an die Berliner Straße, die Nordanbindung vom Autobahnzubringer Dossenheim zur Berliner Straße, oder aber die von der Stadt bevorzugte kleine Nordanbindung von Dossenheim an die Tiergartenstraße.
Die Konsequenz ist in jedem Fall mehr Autoverkehr ins und zum Feld, während die schon seit vielen Jahren diskutierte und nachhaltigere Entlastungen versprechende Straßenbahn ins Feld vergessen scheint. Dahinter stecken besonders das DKFZ und die physikalische Chemie, die sich mit nicht allzu plausiblen Argumenten dagegen sperren -- von Beeinträchtigungen ihrer Experimente durch elektromagnetische oder mechanische Störungen ist da die Rede. Auch das Rektorat hat sein Scherflein beigetragen, indem es ein sowohl von Altrektor Siebke als auch von Neurektor Hommelhoff unterzeichnetes Schreiben an Gemeinderat und OB verfasst hat und darin die mangelhafte Anbindung des Neuenheimer Felds für den motorisierten Individualverkehr beklagt. Die FSK plant, diese doch etwas eigenmächtige Vorgehensweise in der Senatssitzung nächste Woche zur Sprache zu bringen.
Die Straßenpläne und mögliche Gegenmaßnahmen werden nun also in zwei Wochen behandelt werden, nämlich am Dienstag, 25.9. um 20 Uhr im Gemeindesaal der Handschuhsheimer Friedenskirche (an der Tiefburg).
Nachtrag (12.9.) Alt- und Neurektor haben auch einen eigenen Plan vorgelegt
Dieser Artikel wurde zitiert am: 26.09.2001