Zu den neckischen Ideen der Bundesregierung und insbesondere des BMBF gehört etwas, das sich "Bildungskredit" nennt. Die Idee dabei ist, dass Studierende oder SchülerInnen, so sie bestimmte Bedingungen erfüllen, zwei Jahre lang 300 Euro im Monat von der Deutschen Ausgleichsbank leihen können. Ganz modern wird dieser Kredit auch verzinst, allerdings recht günstig zum EURIBOR plus ein Prozent. Den EURIBOR kann mensch sich vorstellen als Großkundensatz, so von Bank zu Bank, und liegt laut Auskunft der Regierung er im Augenblick bei knapp 5% effektiv -- besser als ein Dispokredit allemal.
Nicht alle finden so ein Programm wirklich gut, und so hat die PDS-Bundestagsfraktion eine Anfrage an die Regierung gestellt, wie es denn nun um das Programm stehe. Darin erfährt mensch zum Beispiel, dass, so mensch das Programm zur Zeit und bis 2003 ausschöpft und ab 2005 in Raten von 250 Mark zurückzahlt, knapp 6000 Mark an Zinsen auflaufen -- für ein Taschengeld doch recht beträchtlich.
Dennoch haben fast 6000 Leute versucht, das Geld zu bekommen, und gut 2000 haben das auch geschafft (800 Anträge wurden abgelehnt, der Rest ist noch in der Pipeline). Die volle Antwort haben wir unter dreister Missachtung des Urheberrechts gespiegelt, obwohl der Umstand, dass der Dokumentenserver des Bundestags auf Unix/Apache aufsetzt, immerhin etwas Vertrauen einflößt (das Dokument ist dort als Drucksache 14/6841 zu bekommen). Offizelle Infos zum Bildungskredit -- so sie denn jemand haben will -- gibt es übrigens bei der Bundesvermögensanstalt.