...dass der UNiMUT nur deshalb keine VerteilerInnen hat, weil "viele Menschen" gar nicht wissen, dass sie viel persönliche Befriedigung aus einer Mitarbeit beim UNiMUT ziehen können? Das jedenfalls vermutet Beate Weber, die ähnliche Probleme praktisch überall beim "bürgerschaftlichen Engagement" sieht. Um dem unterstellten Unwissen abzuhelfen, veranstaltet die Stadt am 6. Juli am Uniplatz einen "Markt der Möglichkeiten", auf dem sich Initiativen aller Art auf 2x3 Metern präsentieren können. Es darf vermutet werden, dass zwar weniger Leute, dafür aber auch weniger Promille diesen "Markt" besuchen werden als den ähnlich angelegten "langen Tisch" am Rande des Heidelberger Herbstes vor einigen Jahren. Wer mitmachen will, kann sich im ZFB oder beim OB-Referat im Rathaus, Marktplatz 10, informieren.
...dass ihr im UNiMUT auch ohne Markt nach MithelferInnen suchen könnt? Das hat offenbar sogar Sinn -- der Asylarbeitskreis Heidelberg lässt uns wissen, dass auf einen Artikel im UNiMUT aktuell hin tatsächlich "fitte Leute" zum Mithelfen gekommen seien. Deshalb hier nochmal: Wer Flüchtlingen helfen will -- sei es Unterstützung bei Behördengängen, ein Alphabetisierungskurs oder Hausaufgabenunterstützung für die Kinder --, kann sich entweder per Mail oder per Telefon (182797) melden oder gleich zum Plenum des Asylarbeitskreises immer am zweiten Dienstag im Monat in den Räumen der ESG, Plöck 66, kommen.
...wer in diesem Jahr 50 wird? Sicher viele Leute, aber der Geburtstag, der euch sicher am meisten auf die Nerven gehen wird, ist der eures zwangsvereinigten Ländles Baden-Württemberg. Im Rahmen dieses Jubiläums -- für uns als Bewohner Badens vielleicht nicht ganz so freudig -- hat die Landesregierung allerlei Bonbons geplant, vom Ausschank eines Geburtstagsbiers der Brauerei Dinkelacker (Stuttgart) bis zu Tagen der Polizei und Feuerwehr. Das Ergebnis der Volksabstimmung, die damals zur Vereinigung führte, wird nach einer groben Durchsicht des Veranstaltungskalenders zu schließen eher kein Thema sein. Schade. Abgesehen von der oben verlinkten etwas poppigen Seite gibt es auch noch Infos von der Landeszentrale für politische Bildung oder -- seriöser -- vom ehemaligen Landfunk.
...dass das Studentenwerk eine private Tochtergesellschaft namens Hochschul-Service-GmbH unterhält? Sinn dieser Tochtergesellschaft ist, Arbeitskräfte fürs Studiwerk unter Umgehung der eher luxuriösen Bestimmungen der Tarifverträge des öffentlichen Dienstes -- an die das Studiwerk selbst als Anstalt öffentlichen Rechts gebunden ist -- zu beschäftigen. Das Ergebnis: Billigjobs mit Instant-Kündigung und leistungsgerechter Bezahlung. Das ist es wohl, was mensch in Zeiten internationaler Wettbewerbsfähigkeit haben möchte.
...dass sich auch die Uni Mannheim eine geheimnisvolle GmbH hält? In diesem Fall nennt sich der Laden AbsolventUM, und sein Zweck ist etwas subtiler. Zunächst sollte er ja zur Professionalisierung im Bereich Werbung und Merchandising führen, Schrecklichkeiten wie die Herausgabe eines Absolventenbuchs oder Sammelbestellungen von Talaren und albernen Hüten vielleicht. Schon vor zwei Jahren allerdings zeichnete sich ab, dass die Uni mehr vorhat: AbsolventUM kümmert sich auch um die Raumvergabe an Dritte sowie Fort- und Weiterbildung von Studierenden, worunter insbesondere Sprachkurse fallen. Die Studierenden hatten damals Widerstand geleistet, und zwar aus gutem Grund. Das Fazit nach zwei Jahren: Der Deutschkurs für fremdsprachliche Studierende kostet 410 Euro (Heidelberg: 100 Euro, was natürlich auch noch zu viel ist), und die Klagen über mangelnde Qualität der Ausbildung häufen sich. Ebenso berechenbar wie dieses Fiasko ist allerdings, dass der Zug in Heidelberg auch in diese Richtung fahren wird. Noch ist Zeit, ihn aufzuhalten...
...dass Géza Alföldy, Heidelberger Professor für Alte Geschichte, von der Landesregierung der Region Katalonien die Auszeichnung "La Creu de Sant Jordi" (Kreuz des hl. Georg) für seine Verdienste um die Identität und Kultur Kataloniens verliehen wurde? Wofür genau, konnte die Redaktion leider bisher nicht Erfahrung bringen. Doch Folgendes möchte die Redaktion zur Diskussion stellen: die Westgoten (zu denen Rektor Hommelhoff gewisse Beziehungen zu haben scheint) wurden bekanntlich von den Hunnen aus Dakien (was einen gewissen Bezug zu Ungarn hat) vertrieben (wir berichteten). Mittelfristig zogen die Westgoten dann auch - und zum Teil mit den Römern verbündet - auf die iberische Halbinsel, um sich dort dann in der Geschichte zu verlieren. Wir verstehen den Zusammenhang noch nicht ganz, sind aber sicher, dass es einen gibt.
Walter I. Schönlein