Das Schulpraxissemester (SPS) ist eine klassische Maßnahme der Hochschulreform nach Gutsherrenart: Vielleicht mit einer gewissen positiven Motivation, hier etwa, angehenden LehrerInnen schon relativ früh die Möglichkeit zu eröffnen, praktische Erfahrungen zu sammeln, doch in der Umsetzung haarsträubend und studierendenfeindlich, in der Ausführung stümperhaft und ohne Sachkenntnis.
Ein von Studiseite zu hörender Kritikpunkt war, dass die PraktikantInnen kein Geld für ihren Einsatz bekommen. Wiewohl wir auch anerkennen, dass künftige PädagogInnen durchaus umsonst arbeiten sollen, die Entlastung der SteuerzahlerInnen durch die Umwandlung eines halben Jahres bezahlten Referendariats in 13 Wochen unbezahltes SPS gar begrüßen, es bleibt halt doch das Problem, dass selbst LehrerInnennachwuchs nicht von Luft und der Liebe ihrer Kinderscharen leben können. Kneipen- oder Klitschenjobs, das ist ziemlich klar, sind während des Praktikums sicher nicht drin - und wären darüber hinaus der ohnehin nicht allzu guten Reputation des LehrerInnenberufs weiter abträglich.
Für die dünne Schicht der BAFöG-Privilegierten haben wir da jetzt gute Nachrichten: Laut Auskunft des Studentenwerks ist das SPS förderungsfähig. Wers nicht glaubt: Hier der Brief aus dem BAföG-Amt.