...dass es ganz schnell gehen kann mit der Umsetzung von Regelungen des HRG? Bei der Einführung der verfassten Studierendenschaft aus der sechsten HRG-Novelle wird es sicher fast ewig dauern, bis entsprechende Regelungen auch in Baden-Württemberg Recht werden (dem Vernehmen nach bis 2004), bei den neuen Bestimmungen zu befristeten Beschäftigungsverhältnissen aus der fünften HRG-Novelle gings aber wenigstens für die ungeprüften wissenschaftlichen Hilfskräfe richtig flott. Mit Datum vom 18.4. verkündete die ZUV, dass alle WiHis, die noch kein Examen haben, aber trotzdem schon vier Jahre beschäftigt sind, bei nächster Gelegenheit zu feuern sind. Die Redaktion kennt mindestens einen Lehrstuhl, dem das erhebliche Probleme bereiten wird.
...was unter einem abgeschlossenen Hochschulstudium verstanden wird? Zumindest die Philosophisch-Historische Fakultät versteht darunter eine Promotion, wie sie in der Ausschreibung der Stelle eines Fakultätsassisten (BAT II a) schreibt (Bewerbungsende: 7.6.02). Die Redaktion fragt sich jetzt natürlich, als was der BA in Zukunft in ähnlichen Einrichtungen gewertet wird -- als angebrochenes Hochschulstudium?
...dass der Senat der Uni Heidelberg am 15.5. informiert wurde, dass Institute, die weniger als vier Professuren unter ihrem Dach halten, zusammenzulegen seien? Dass es vielleicht etwas eigenartig ist, aus stellenpolitischen Gründen Ägyptologie, Slawistik und die Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde beziehungsweise die Umweltgeochemie und das IDF zwangszuvereinigen, könnte eventuell sogar in den EntscheiderInnengremien in Stuttgart aufgefallen sein -- dies zumindest lässt eine Gummiklausel hoffen, nach der Zusammenlegungen bei aller Wünschensbarkeit trotz allem nicht zwingend notwendig sind, wenn ihnen wissenschaftliche Erwägungen entgegenstehen.
...wer Karl Max Einhäupl ist? Wahrscheinlich nicht, denn als Vorsitzender des Wissenschaftsrats sondert er auch nur Dummgeschwätz der Marke "qualitätsorientierte Optimierung des Wissenschaftssystems" ab (worunter er sowas wie die Verschulung der Promotion versteht). Ein weiterer origineller Name bei den Wissenschaftsratern -- und nicht etwa eine Stelle, an der mensch fragen kann, warum der fehlgezündete think tank offenbar keinen klaren Gedanken fassen kann -- verbirgt sich übrigens hinter der Mailadresse grund@wissenschaftsrat.de, an die wir eigentlich ein Belegexemplar dieser kleinen Betrachtung schicken sollen. Das tun wir natürlich nicht, weil: Wir mögen den Wissenschaftsrat nicht.
...dass es auch im Thüringischen Jena eine Studizeitung gibt? Wenn nein: Sie hat den etwas bizarren Namen Akrützel ("Jenas führende Hochschulzeitung"), ist um vieles besser gemacht als der UNiMUT und ist im ZFB auch archiviert einzusehen. Wir erzählen euch das einerseits, weil wir uns bedanken wollen, dass wir das Blatt immer zugeschickt bekommen, andererseits aber, weil in der Ausgabe vom 16.5. folgendes bemerkenswerte Bonmot zu lesen steht: "Das Erststudium soll bist zum berufsqualifizierenden Abschluss gebührenfrei bleiben, also bis zur Erlangung der Taxi-Lizenz." Schon mal drüber nachgedacht?
Walter I. Schönlein
Dieser Artikel wurde zitiert am: 30.09.2002