Begrüßung der Erstsemester

Ein neues Semester, alte Rituale (13.10.2003)

[Bild: In der Neuen Aula]
Erstis lauschen gebannt der Podiumsdiskussion zwischen Rektor Hommelhoff und einem Flügel. "Nach dem, was dieser -- Hammelhaff? -- so erzählt hat, war das, was der Flügel gesagt hat, wirklich erholsam sinnvoll," ließ sich nach der Veranstaltung die Erstsemesterin Janina (19) aus Erfurt vernehmen.

Montag Morgen im Oktober, es ist wieder Zeit, die Erstsemester an unserer Universität willkommen zu heißen. Und Seine Magnifizenz Rektor Hommelhoff lud zu diesem Zwecke wieder in die Aula der Neuen Uni ein. Mit geübter Hand führte der Rektor (diesmal wieder höchst selbst) durch das Programm. Es bot den Erstsemestern neben den musikalischen Einlagen des Collegium Musicum (dem eigentlichen Höhepunkt des Programms) die Grußworte der Studierenden, des Rektorates, der Stadt und der Gesellschaft der Freunde. Im Anschluß daran konnten sich die Neu-Studierenden im Foyer an diversen Info-Ständen ebenso diverser Hochschulgruppen tummeln.

Mit offensichtlicher Begeisterung verkündete Rektor Hommelhoff, dass in diesem Semester 6000 neue Kommilitonen ihr Studium in Heidelberg beginnen werden. Kein Zweifel, dies ist ein Höchststand. Und so setzte der Rektor auch an den richtigen Stellen die akademischen Selbstbeweihräucherungsmaschine der Ruperto Carola ein, sehr zum Gefallen der im Saal anwesenden erfahreneren Universitätsmitglieder. Aber auch für die Erstsemester hatte er einige Ratschläge mitgebracht: Das Studium sei kein Job, sondern ein Lebensabschnitt, der Freude bereiten soll. Wichtiger als das Erlernen seines Faches ist die Erweiterung der eigene Fähigkeiten.

Auch auf die Wohnungsnot ging Prof. Hommelhoff ein. Was möglich war, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt für Studierende zu verbessern, habe die Universität getan. Leider ist dies nicht genug, aber ihm bliebe die Hoffnung, dass niemand seinen Studienplatz wieder aufgeben müsse, nur weil er/sie keine Wohnung findet. Jedenfalls soll offenbar niemand gehen müssen, der durch genügend Eigeninitiative und Kreativität auch bei der Wohnungssuche seine Immatrikulationswürdigkeit an unserer Alma Mater unter Beweis stellt.

Die Prorektorin für die Lehre, Prof. Leopold, machte den Studierenden Mut fürs Studium. Die Studierenden sollen nicht gleich bei den ersten Problemen ihr Studium abbrechen, sich allerdings auch noch im fortgeschrittenem Studium trauen ihr Fach zu wechseln. Die Erstis seien an einer Volluniversität, an der man fast jedes Fach studieren könne, das man in der deutschen Wissenschaftslandschaft vorfindet. Es sei sehr interessant, diese Möglichkeiten zu nutzen.

Während die ProfessorInnen in ihren Begrüßungsreden ihre Erwartungen und Ansprüche an die Erstsemester noch versteckt hielten, so wurde spätestens beim studentischen Grußwort klar, daß von den neuen Kommilitonen einiges verlangt werden wird, so sie im Laufe ihres Studiums zu echten AkademikerInnen reifen wollen. Offenbar hatten aber einige der neuen KommilitonInnen den Umgang mit ihren studentischen Freiheiten noch noch nicht so ganz im Griff und störten durch den frühzeitigen Aufbruch.

Gemeinsam freuten sich alle RednerInnen über das immense, internationale Interesse an einem Studium in Heidelberg. Über ein Drittel der neuen Studierenden kommen aus dem Ausland. Mit jeder abermaligen Erwähnung dieser Tatsache, wurde das Raunen in der Neuen Aula kräftiger. Es ist zu hoffen, daß damit nicht jugendliche Sozialneid zum Ausdruck kommt. Schließlich sollte gerade das Studium an einer Universität von einem toleranten Miteinander erfüllt sein.

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Dieser Artikel wurde zitiert am: 16.10.2004