Die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt geht in die Container
Im März 1996 zog die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt URRmEL in eine Garage im Hinterhof der Schröderstraße 90 ein -- im März 2004 zieht sie wieder aus. Die Schröderstraße 90 selbst wurde früher vom Institut für Hochenergiephysik (mittlerweile Kirchhoff-Institut für Physik) genutzt, und als dieses Ende 2002 in das neue Gebäude gegenüber der Mensa INF -- Feld-Oldies grämen sich immer noch über den durch den Neubau bewirkten Verlust des Idiotenhügels -- gezogen war, war lange Zeit nicht klar, was mit dem Gebäude passieren würde.
Inzwischen hat die Uni beschlossen, es nicht weiter zu mieten, und der alte Besitzer hat es veräußert. URRmEL musste also die beiden Garagen, in denen die Werkstatt bisher untergebracht war, aufgeben und suchte gemeinsam mit dem Liegenschaftsamt der Uni nach geeigneten Räumen in bestehenden Gebäuden von Uni oder Studentenwerk -- vergeblich. Schließlich blieb nur noch die Lösung, auf die auch schon die Food-Coop Appel un'Ei verfallen war: Ein Container musste her, im Fall von URRmEL sogar deren drei. Nachdem das Liegenschaftsamt einen Standplatz ausgemacht hatte, blieb "nur" noch, das Geld für die Container zu beschaffen.
Die FSK versprach, 3000 Euro beizusteuern, doch da Baden-Württemberg keine Verfasste Studierendenschaft kennt und daher die Studierendenvertretung auch keine Haushaltshoheit hat, war eine Weile nicht klar, ob die Verwaltung dieser Verwendung der Mittel der Studierendenvertretung auch zustimmen würde. Unter der Maßgabe, dass sich das Studentenwerk in gleicher Höhe beteiligt, bewilligte die Kanzlerin persönlich schließlich diese Ausgabe. Das Studentenwerk griff umgekehrt nochmal tief in seine ohnehin vom Land geleerten Taschen und legte auf die jährliche Beihilfe auch nochmal 3000 Euro drauf. Es blieben weitere 3000 Euro, die URRmEL-Trägerverein beisteuerte -- hier half der Preis der Freunde, den der Verein 2002 zuerkannt bekommen hatte.
Schließlich und endlich fand URRmEL dann auch geeignete und mit 9000 Euro finanzierbare Container -- gebrauchte zwar, aber immerhin -- und heute wurden sie angeliefert. Wie so etwas aussieht, erfahrt ihr auf der Webseite von URRmEL, die übrigens auch die primäre Informationsquelle ist, wenn ihr wissen wollt, wie ihr demnächst zur Werkstatt findet.
Für die URRmEListas bleibt in den nächsten Wochen viel zu tun: Der Boden der Container muss in Eigenleistung erneuert werden, und dann muss natürlich eine komplette Werkstatt samt ansehnlichem Ersatzteillager umgezogen und neu eingerichtet werden. Vor allem für Letzteres werden noch HelferInnen gesucht -- meldet euch bei urrmel@urz.uni-heidelberg.de.
Schließlich hat uns URRmEL gebeten, allen Beteiligten in Uni-Verwaltung, Studentenwerk, FSK und natürlich aus der Werkstatt selbst für ihre Bemühungen zu danken. Das tun wir natürlich gerne. Wenn ihr ein Fahrrad habt: Schließt euch dem doch einfach an.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 30.06.2004, 26.01.2005