"Ich rede nur mit richtigen, ordentlichen Studenten," ließ sich der Heidelberger Rektor Jürgen Siebke vernehmen, als er heute morgen bei einem Inspektionsgang durch die neue Uni von einem Studi in Lederhose angesprochen wurde. Harte Worte für jemanden, der sich schon des öfteren mit Aussprüchen hervorgetan hat, die auf ein eher exotisches Verfassungsverständnis schließen lassen (vgl. UNiMUT 135). Ansonsten schien er verärgert, dass seine Goodwillpolitik vom Samstag (als er meinte, die BesetzerInnen würden das eh nicht lang durchhalten) und seine Drohgebärde von Montag (als er deutlich machte, seine Geduld sei am Mittwoch zu Ende) nicht gefruchtet hatten. Er kündigte gereizten Tones an, die vergangene sei die letzte Nacht gewesen, die die BesetzerInnen in der neuen Uni verbringen würden. Mit einer Räumung ist also demnächst zu rechnen -- und das wäre ohne Zweifel ein Glücksfall für die Streikenden. Siebke wäre der erste Hochschulleiter dieser Republik, der einen Konflikt mit seinen Studis während dieses Streiks so weit eskalieren lässt. Die Welt würde auf uns blicken!