Immer mehr vervollständigt sich das Bild: Rektor und Verwaltung ziehen an einem Strang, um auch ohne Änderung des Unigesetzes eine weitgehend gremienfreie Uni zu erreichen. Nach dem ersten Teil der Gremiengram im Dezember folgt nun der nächste, und wieder ist der Dezernent für Studium und Lehre, Eckhard Behrens (FDP), mittendrin.
Zur Vorgeschichte ist anzumerken, dass es seit Beginn der Amtszeit des neuen Rektorats keinen Prorektor für Lehre mehr gibt. Mensch muss zwar froh sein, dass der frühere Amtsinhaber Norbert Greiner diesen Job nicht mehr macht, aber vielleicht hätte mensch den Posten nicht gleich ganz abschaffen müssen. Folge ist nämlich, dass Rektor Siebke, der mangels eines zuständigen Prorektors dem SAL höchstpersönlich vorsteht, während seiner gesamten bisherigen Amtszeit den Ausschuss nicht ein einziges Mal einberufen hat, ob aus Zeit- oder Lustgründen, sei mal dahingestellt.
Jetzt, am 22.1., soll es aber soweit sein: Endlich wieder kann sich das zuständige uniweite Gremium über Fragen der Lehre austauschen. Es gibt, so wurde der Redaktion versichert, sogar eine Tagesordnung. Auf dieser stehen allerdings folgende Punkte nicht:
Fazit: Ein weiterer dreister Vorstoß gegen uniinterne Demokratie, vulgo die Selbstverwaltung der Uni durch "Kollegialorgane". Sicher bleibt bei dieser Form feudaler Klassengesellschaft viel zu wünschen übrig, besser als eine absolute Monarchie mit starker Beamtenschicht -- so könnte Siebkes Uni-Utopie wohl umschrieben werden -- ist sie allemal. Die grosse Frage ist jetzt: Wird der SAL ernsthaft nichts gegen seine Entmündigung unternehmen?