Die Ruinen des alten AZ waren schwer bewacht |
Noch präsenter war die Staatsgewalt allerdings vor der Residenz von OB Beate Weber -- Wortbruch verursacht schlechtes Gewissen |
Das Autonome Zentrum Heidelberg ist -- wir hatten berichtet -- seit dem 1.2. wenigstens vorläufig Geschichte. Heute hatten die BetreiberInnen des ehemaligen AZ die ganze Republik zu einer Demonstration gegen den Abriss, den Wortbruch Beate Webers und für ein neues Domizil fürs AZ geladen. Zwar kamen kaum 1000 der 80 Millionen Eingeladenen, dafür aber so in etwa die ganze Polizei Baden-Württembergs, die infolgedessen auch ein recht massives Parkplatzproblem zu lösen hatte.
Das große Aufgebot hätte sich die Polizei sparen können: Die Demonstration verlief überaus friedlich, allein die anfängliche Weigerung der Polizei, die Demonstration mit Seitentranspis loslaufen zu lassen und ihr Bestehen auf einem Spalier für die Demo selbst in der ohnehin engen Heidelberger Hauptstraße ließen gelegentlich etwas Spannung in der feucht-kühle Spätwinterluft entstehen. Erst nach der Abschlusskundgebung spielten noch ein paar versprengte AktivistInnen am Bismarckplatz ein wenig mit der Polizei, die sich beim Freihalten der Sophienstraße beweisen durfte.
Etliche Redebeiträge wirkten ein bisschen wie ein Abgesang auf eine Ära -- "das AZ war..." war nur allzu oft zu hören. OB Beate Weber bekam auch ihr Fett ab: "Ihr sollt es alle wissen -- Beate hat beschissen" tönte es vor dem Rathaus, hatte Weber doch noch vor einem Jahr fest versprochen, das AZ werde nicht geräumt, ehe gleichwertiger Ersatz bereitstehe. Allerdings scheint sich die Stadt augenblicklich wirklich ein wenig Mühe zu geben, Raum fürs AZ zu finden. Allerdings: Das AZ darf nicht mitgucken, die Begehung eines ins Auge gefassten stillgelegten Bahnbetriebswerks fand nur im kleinen Kreis statt.
Fazit: Ein großes Polizeiaufgebot bewachte eine friedliche Demo zwischen Un- und Wehmut.