Köln (ots) - Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) will mit Rückendeckung von Bundeskanzler Gerhard Schröder das Dienstrecht an Hochschulen radikal ändern und dabei auch die Habilitation als Voraussetzung für ein Professorenamt abschaffen, berichtet das Wirtschaftsmagazin 'Capital' in seiner neusten Ausgabe (Ausgabe 18/2000, EVT 24. August). Die Eckpunkte ihrer Reform, die spätestens bis 2002 umgesetzt sein soll, werde Bulmahn Ende August präsentieren. "Im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe kann es sich Deutschland nicht leisten, dass talentierte junge Wissenschaftler bis zu zehn Jahre lang mit ihrem Professor laufen müssen," begründete Bulmahn die Abschaffung der Habilitation gegenüber 'Capital'. Künftig solle der Nachwuchs schon nach der Promotion zum Juniorprofessor aufsteigen, der selbstständig forscht und lehrt und dadurch seine Eignung beweist.
Laut 'Capital' will Bildungsministerin Bulmahn auch eine leistungsabhängige Besoldung für Professoren einführen. Dabei orientiere sie sich am Vorschlag ihrer Expertenkommission vom April 2000, wonach Professoren an Unis mindestens 8.300 Mark und an Fachhochschulen 7.000 Mark erhalten sollen. Für gute Leistungen in Forschung und Lehre hatten die Experten bis zu 2.150 Mark Zulage vorgeschlagen. Zusätzlich plane Bulmahn jetzt, für zehn Prozent der Professorenstellen die Bezüge nach oben freizugeben: "Den Stars können wir dann Spitzengehälter zahlen." Die Quotenregelung ist laut 'Capital' ein Zugeständnis an die finanzschwachen Bundesländer.
Für Rückfragen: Dirk Horstkötter, Redaktion 'Capital' Berlin, Tel. 030/202 24-293
Dieser Artikel wurde zitiert am: 24.10.2001, 12.03.2001