Keine Überraschungen bei der gestrigen Senatssitzung: Peter Hommelhoff wurde, wie bereits angekündigt, als neuer Rektor der Uni Heidelberg abgenickt. Hommelhoff ist in gewisser Weise die Synthese aus dem gegenwärtigen Rektor Siebke von der Volkswirtschaft und dessen Vorgänger Ulmer, der wie Hommelhoff Jurist ist, denn seine Arbeiten kreisen zumeist um wirtschaftsrechtliche Fragen. Seine Dissertation von 1973 beschäftigte sich -- lang, bevor Investmentbanking so richtig hip wurde -- mit "Sachmängelhaftung beim Unternehmenskauf". Hoffentlich haben die Justiziare bei Daimler diese Arbeit gelesen.
Ansonsten ist Hommelhoff wohl nicht ganz so verbohrt wie sein Vorgänger, hat er doch immerhin schon verlauten lassen, Studiengebühren stünden für ihn nicht auf der Tagesordnung, wenn er auch klare Worte zum Thema sorgfältig vermied. Er ist auch der erste Rektor, der für sechs Jahre gewählt wurde und schon mit der durch das neue Universitätsgesetz erweiterten Machtfülle sein Amt antritt.
Wir haben neulich gesagt, das neue UG befördere den Rektor zum absolutistischen Duodezfürsten. Wir werden beobachten, wie sich Peter der Erste so schlägt. Zu Peter dem Großen wirds, das sagen wir voraus, nicht reichen.
Nachtrag: Wer wissen will, wie der neue Rektor aussieht, kann die Pressemitteilung des (amtierenden) Rektors zur Wahl lesen.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 04.05.2005, 23.05.2006