Diese Schienen enden nicht, weil sie zersägt wurden. Aber sie enden vorm AKW Philippsburg. |
Nachdem der Castortransport nach Gorleben vor zwei Wochen französische Bedenken beruhigt hat, der BRD-Atommüll in La Hague würde für immer an der Atlantikküste bleiben, darf jetzt neuer Müll zur "nationalen Verantwortung" werden: Voraussichtlich am Dienstag werden drei Castorbehälter nach La Hague fahren, einer davon aus Philippsburg, gute zwanzig Kilometer südwestlich von Heidelberg.
Zum ersten Mal seit 1998 findet damit einer der Transporte in die Wiederaufbereitungsanlage statt, und diesmal gibt es innerhalb der Anti-Atom-Bewegung ausreichend Mut und Wut, sich auch gegen einen dieser Transporte in großer Zahl zu stellen. Statt weitgehend von der Öffentlichkeit ignorierter Versteckspiele am Mannheimer Rangierbahnhof -- wie vor 1998 zu solchen Anlässen üblich -- soll es eine ausgewachsene Blockade geben.
Dass sich genug Menschen dafür interessieren, wurde heute in Philippsburg deutlich: 700 AktivistInnen fanden sich am dortigen Marktplatz ein und liefen unter zum Teil albernen Auflagen zum AKW. Anschließend bezogen vielleicht 100 unentwegte ein Camp im nahegelegenen Oberhausen, um am Dienstag morgen gut vorbereitet zu sein.
Wer noch mitmachen will: Nach Philippsburg oder Waghäusel fährt ziemlich häufig ein Zug aus Heidelberg, und in Philippsburg steht ein Infobus der WiderständlerInnen, in dem mensch erfährt, wo das Camp ist und was sonst noch läuft. Es empfiehlt sich, ein Fahrrad mitzunehmen, da Waghäusel im VRN liegt, ist es zumindest bis dort umsonst. Die heiße Phase beginnt nach den Informationen der KernkraftgegnerInnen wohl Dienstag um vier Uhr morgens. Auf nach Philippsburg!
Nachtrag (9.4.2001): Mehr Impressionen aus der Kamera des UNiMUT gibts übrigens bei X-1000-mal Quer.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 10.06.2001