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Erstirede der FSK zum Sommersemester 2003

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen!

Ihr beginnt heute euer Studium an der Ruprecht-Karls-Universität. Ich möchte keine langen Worte machen, doch der Beginn des Studiums ist ein wichtiger Abschnitt im Leben, der einige Gedanken rechtfertigt.

Nun seid ihr also in Heidelberg gelandet. Es mag viele Gründe geben, seine Studien hier in Heidelberg zu beginnen -- oder fortzusetzen: Vielleicht wohnen die Eltern in der Nähe. Manchmal ist es auch einfach der Finger, der den Punkt auf der Landkarte findet. Viele von euch werden die Wahl ihres Studienorts recht bewußt getroffen haben. Andere wurden von der ZVS verdammt. Und schließlich gibt es noch die unter Euch, die beflügelt von den Biographien großer Dichter und Denker dem Mythos Heidelberg verfallen sind.

Euch allen ist aber gemein, dass ihr neu an der Universität seit. Sie ist eine große Unbekannte. Selbst wenn ihr euch bewußt für sie entschieden habt, werdet ihr dies bald feststellen. Die Hochschule -- insbesondere eine richtige Universität -- ist keine Schule, weder von ihrem Anspruch noch in der Realität. An der Hochschule sind vor allem Fähigkeiten gefragt, die euch meistens nicht so vermittelt werden. Einige Überlegungen sollen zum Verständnis beitragen:

1. Ihr müßt selbst Eure Ziele festlegen.

Prüfungsordnungen legen nur die Mindestanforderung fest, um einen Studienabschluss zu erreichen. Der Studienplan ist lediglich eine offizielle Empfehlung der Professoren, auf die ihr euch bei der Planung des Studiums verlassen könnt -- aber nicht müsst. Beide befreien euch nicht davor, euch eure eigenen Ziele zu setzen.

Ihr werdet an der Universität nicht überleben, wenn ihr euer Lernen nicht an eure Stärken und Schwächen anpaßt. Hierbei werdet ihr verschiedene Methoden ausprobieren müssen und einen eigenen Arbeitsstil entwickeln, der euch den gewünschten Erfolg schenkt. Und Euch trotzdem noch Zeit läßt, neben dem Studium zu leben. Motivation ist alles.

Auch der berühmte Blick über den Tellerrand kann nicht schaden. Ihr studiert für euch und für euer Leben, nicht für das gute Gefühl anderer Menschen -- etwa eurer Eltern.

2. Das Studium ist ein wissenschaftliches -- und das ist gut so!

Der Magister und das Diplom sind wissenschaftliche Studiengänge. Auch die Lehramtskandidaten muss ich darauf hinweisen, dass ihr auch ein wissenschaftliches Studium absolvieren werdet. Ihr erarbeitet euch das Wissen und die Methodik eures Faches, um selbstständiges Herangehen an komplexe Probleme zu lernen.

Erwartet jedoch nicht, dass das Studium eine Berfufsausbildung darstellt, auch wenn mit dessen Abschluß eine Berufsqualifikation erworben ist.

3. Fangt an, selbstständig zu denken. JETZT!

Der lebendige Geist, dem sich diese Universität verschrieben hat, verlangt dies von euch. Jeder, der nicht in seiner Schulllaufbahn zum selbständigen, denkenden Menschen erzogen wurde, sollte rasch damit beginnen.

Auswendig lernen hat mit dem Ausgang aus der Unmüdigkeit wenig gemeinsam.

Kritik und Selbstkritik gegenüber allem und gegenüber sich selbst gehören ebenso zum wissenschaftlichen Studium, wie Toleranz und Offenheit gegenüber Neuem und Unbekannten. Nur wer staunt und sich getraut zu hinterfragen wird von sich sagen können, er habe studiert. Er sei nicht nur Mitläufer im Wissenskonsum gewessen.

Schlusswort

Die Fachschaftskonferenz wünscht euch ein in diesem Sinne erfolgreiches Studium und hofft, viele von euch in den Fachschaften wieder zu treffen. Denn hehre Ziele müssen in kleinen Schritten umgesetzt werden und diese können nur in den einzelnen Fachbereich erzielt werden.


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