Das hier ist ein Text, den der UNiMUT nicht direkt I geschrieben hat, den wir aber entweder total scheiße oder I| beeindruckend gut finden. I| ============================================================| ------------------------------------------------------------ Demokratie statt Zwang --- Aufstehen für freie Bildung und kritische Wissenschaft! Aufruf zur Beteiligung an einem bundesweiten studentischen Aktionstag am 16. Mai 2001 Es gärt an unseren Hochschulen. Getragen von allen relevanten Parteien findet zur Zeit in der Bundesrepublik eine massive Kürzung der Mittel für Hochschulen und Bildung statt. Diese führt zu einer grundlegenden Neudefinition der gesellschaftlichen Aufgaben von Hochschulen. Ungeachtet gegenteiliger Lippenbekenntnisse der derzeit Regierenden geht damit eine gewollte, verschärfte Ausgrenzung sozial benachteiligter StudentInnen einher. Der Staat zieht sich zunehmend aus seiner Verantwortung für Bildung zurück. Wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen, so wird auch hier nach marktwirtschaftlichen Prinzipien umgeformt. Dies führt zur Implementierung einer Verwertungslogik an den Hochschulen und zwingt Wissenschaft und Bildung unter einem, letztlich totalitären und unhinterfragbaren Konformitätsdruck. Nicht Bildung als Erkenntnisprozess, sondern als reine Investition in die eigene Karriere ist gefragt. Der traurige Endpunkt, radikale Entsolidarisierung und daraus folgend die Bildung neuer sozialer Eliten, kündigt sich bereits deutlich an. Mit dem immer stärker werdenden Zwang zu normgerechten Studierverhalten - manifestiert in Zwangsexmatrikulationen, ständiger Normierung und Kontrolle des Studienerfolges durch erworbene Creditpoints aus ECTS gerechten Modulen sowie ständiger Leistungsüberprüfungen - wird die Grundlage für die Einführung eines Zweiklassenstudiums mit gestuften Studienabschlüssen gelegt. Kombiniert mit der völlig unzureichenden Studienfinanzierung, dem Scheitern einer grundlegenden BAföG-Reform und auch der Einführung von Studiengebühren verschlechtert sich die soziale Lage der großen Masse der Studierenden zusehends und schreckt viele von der Aufnahme eines Studiums von vorneherein ab. Gleichzeitig führt die politisch gewollte chronische Unterfinanzierung der Hochschulen mit Stellenkürzungen vor allem im wissenschaftlichen Mittelbau, zu verschärften Zulassungsbeschränkungen, verschlechterten Studienbedingungen, verstärkter studienbegleitender Selektionen und sogar zur Abwicklung ganzer Studiengänge. Begleitet wird dieser Prozess von einer zunehmenden Hierachisierung und Entdemokratisierung der Hochschulen. Mitbestimmungsrechte wurden und werden immer mehr eingeschränkt. Dem gilt es etwas entgegenzusetzen. Wissenschaft sollte kritisches, nicht angepasstes Denken ermöglichen und die demokratische und emanzipatorische Entwicklung der Gesellschaft befördern. Daher fordern wir: - grundlegende Demokratisierung und gleichberechtigte Mitbestimmung an den Hochschulen - die Verankerung der verfaßten Studierendenschaften im Hochschulrahmengesetz - umfassende Meinungsfreiheit für die Organe der studentischen Selbstverwaltung - eine Studienreform unter maßgeblicher Beteiligung der Studierenden - freier Zugang zu und volle Förderung von Bildung für alle - Absicherung der Studiengebührenfreiheit ohne Wenn und Aber im Hochschulrahmengesetz - soziale Grundsicherung für eine elternunabhängige, bedarfsdeckende Studienfinanzierung Diese Forderungen erfüllen sich nicht von selbst. Es ist an uns Studierenden zu handeln. Bezieht Position! Bringt Euch mit eigenen Aktionen an Eurer Hochschule ein! Beteiligt Euch an den Protesten vor Ort! Gestaltet so den bundesweiten studentischen Aktionstag am 16. Mai mit! Bisher unterzeichnet von: lak niedersachsen uni trier tu chemnitz uni mainz abs fh koblenz tu braunschweig uni halle uni jena pm buendnis hu berlin uni leipzig fzs tu hamburg-harburg rwth aachen hwp hamburg lak hamburg uni tuebingen uni duesseldorf uni potsdam fh giessen fh muenster uni muenster uni hamburg fh frankfurt spoho koeln ugh essen htwk leipzig uni lueneburg uni freiburg lira interessenvereinigung fuer politikwissenschaftsstudierende uni bochum ---- Die Rechte für dieses Dokument verbleiben bei der/dem AutorIn. Der UNiMUT distanziert sich von allem, was hier drin steht.