Inhalt


Editorial

Heissa, was Überschwang im ZFB. Alles mobilisiert sich auf Stuttgart hin oder freut sich noch an dem überwältigenden Erfolg vom letzten Mittwoch. Eifrig sorgt mensch sich darum, daß auch die anderen Unis am Kulturschaffen in Heidelberg teilhaben -- das Freiburger Fax geht nicht, aber was solls. Dann gehen die Liedertexte halt an die Katholische Fachhochschule für Sozialwesen, und die Naturwissenschaftliche Akademie in Isny im Allgäu sowie die FH für Kunsttherapie in Nürtingen werden auch mit dem lokalen Literaturschaffen beglückt.

Nun, wo selbst die Frankfurter Rundschau -- oder war es eine andere Zeitung? -- ihren LeserInnen verkündet, daß hier im Lande die sozialen Errungenschaften, die in den letzten hundert Jahren oft blutig erkämpft wurden, sozusagen leichtfertig binnen fünf Jahren aufgegeben werden, wirds Zeit, erst Ernst zum machen und dann aus dem Aufgeben gleich durchzustarten ins Erkämpfen von Fortschritten. Die Gelegenheit dazu haben wir, jetzt, hier und heute. Es stand schon hin und wieder an dieser Stelle: Alles, was es braucht, ist die Bereitschaft von uns allen, ein paar Stunden Zeit zu investieren.

Dazu gehört sicher auch der Amtsweg; Fortschritte in der Lehre will z.B. die entsprechend benannte Heidelberger Senatskommission auf Antrag der Studivertreter-Innen in diesem Gremium erzielen: Schwarze Schafe unter den Profs sollen vorgeladen werden, miese Vorlesungen, ausfallende Sprechstunden und so. Sachdienliche Hinweise nimmt Eure Fachschaft entgegen, auch wenn die Redaktion den Verdacht hat, daß Profs, würden sie geschoren, ohnehin fast nur schwarzes Garn liefern würden.

Und deshalb ist es entscheidend wichtig, daß wir uns selbst um unsere Interessen -- und um die noch Schwächerer -- kümmern: Wahrscheinlich wird kein Gericht die Studiengebühren zu Fall bringen oder das große Streichkonzert beenden. Wir selbst aber können das, mit Mut, Entschlossenheit und der Bereitschaft, ein paar Stündlein zu opfern. Und die haben wir, findet

d.Red.


Wir gehn nach Stuttgart

4000 in Heidelberg

Studiengebühren, Kürzungen an der Uni, die den Lehrbetrieb im nächsten Semester in eine Tragödie verwandeln werden, planloses Rumgedoktere am BAFöG: Es reicht. Mindestens 4000 Studis machten ihrem Unmut am 27.11. hier in Heidelberg Luft (vgl. Artikel auf Seite 2).

Der nächste Schritt: Die landesweite Demo am 7.12. in Stuttgart, auf der Studis aus allen Ecken des Ländles gemeinsam ihr NEIN zu Bildungsklau und Studiengebühren zum Ausdruck bringen werden. Aus Heidelberg reist mensch bevorzugt mit FSK/Zahltag an. In den nächsten Tagen wirds vor den Mensen Karten zum Preis von 10 Mark samt Infofluggis geben. Engagierteren Charakteren mit Sinn für gutes Essen steht auch der Weg zum ZFB (Lauerstraße 1, zweiter Stock, nähe Marstall) offen. In allerhöchster Not geht es auch noch durch, wenn Kurzentschlossene sich am Samstag um halb zwölf spontan zum Heidelberger Hauptbahnhof bewegen und sehen, wie es weitergeht. Ihr erschwert damit aber die Planung der Busse. Die Züge nach Stuttgart sind garantiert proppenvoll.

Natürlich haben wir auch nichts dagegen, wenn Ihr auf eigene Faust nach Stuttgart fahrt. Demobeginn ist um 14 Uhr am Uniplatz (Uni-Stadtmitte).

Es bleibt, aus einem Mobilisierungsfluggi aus Neu-Ulm zu zitieren:

Wer glaubt, daß

  • es bei den 100,- DM Rückmeldegebühren bleibt,

  • es bei den meist 13 Freisemestern für die Studiengebühren bleibt,

  • die Bundes- und Landesregierung schon alle möglichen Sparmaßnahmen ausgeschöpft haben,

der darf zuhause bleiben und weiter träumen.

AN ALLE ANDEREN! KOMMT NACH STUTTGART!

(´Tschuldigung für die nichtinklusive Sprache, die Sachen kommen aus Bayern, d.S.)


Ulmer dankte

Kleine Anmerkungen zur größten Studidemo in Heidelberg seit 89

Gut 4000 Studis folgten dem Ruf von Zahltag, UNiMUT, FSK, AStA-PH und vielen anderen: Sie alle beteiligten sich am 27.11. an einer Demo gegen Studiengebühren und Bildungsklau.

Weil nun in der Rhein-Neckar-Zeitung ziemlich wenig über die Demo stand und das, was drinstand, falsch war (Ich tät sagen, wir machen die nächste Demo durch die Redaktionsräume. Liegen eh am Weg, und dann können sie selbst zählen, d.S.), hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse jenes denkwürdigen Mittwochs.

Gegen halb eins formierte sich an der PH ein Demozug von vielleicht 500 Menschen. Mit viel Lärm gings durch Neuenheim zum Sammelplatz der Demo -- wo bereits kein Platz mehr war, es war vielleicht ein wenig kurzsichtig von der Stadtverwaltung, "Hauptstraße Ecke Bismarckplatz" als Anfangsort für eine Demo dieser Größenordnung zu verordnen.

Doch auch die VeranstalterInnen waren von ihrem Erfolg überrascht, der Platz vorm psychologischen Institut, auf dem eine Kundgebung stattfinden sollte, vermochte die hereinströmenden Studis kaum zu fassen. Das jedoch schadete nichts: Um so kraftvoller schallten die Protestlieder, um so zorniger die Reaktionen, als die finsteren Pläne aus Bonn und Stuttgart nochmal dargelegt wurden und ein Gast aus Berlin von den dortigen Erfahrungen berichtete.

Als der Demozug den Uniplatz erreichte, waren irgendwo Zettel aufgetaucht, die zu einem spontanen Warnstreik in der Neuen Uni aufriefen -- und tatsächlich drängten sich wenig später jede Menge Menschen durch die Tür, über der allzu passend "Dem lebendigen Geiste" geschrieben steht. Der lebendige Geist setzte zunächst mal etliche Studis frei, deren uneinsichtige DozentInnen ihnen den Besuch der Demo nicht ermöglichen wollten. Etwa eine Stunde blieb die Neue Uni besetzt, nach außen sichtbar durch Transparente, für jedeN, der/die den Fuß in das ehrwürdige Gebäude setzte, hör- und spürbar durch eine darin selten vorhandene Begeisterung.

Doch irgendwann muß auch die schönste Besetzung enden, vor allem eine so spontane. Zum Heimgehen allerdings war der Unmut zu groß. Erstaunlicherweise hatte in dem der neuen Uni gegenüberliegenden Rektorat keineR mit einem Besuch gerechnet: Die Tür zur Alten Uni stand offen, und im Nu standen wohl an die Tausend unentwegte Studis am Eingang zu den Amtsräumen des Rektors. Das war dem -- in Selbsterkenntnis begrenzter sozialer Kompetenz -- gar nicht recht, doch es kam noch schlimmer: Die Studis wollten doch ernsthaft mit ihrem Rektor reden. Nach dem Einsatz recht brachialer Überredungskünste gelang es aber doch, Ulmer ans Megaphon zu bringen.

Was er dann sagte, illustrierte seine Ratlosigkeit. Schlicht peinlich, wie er den Studis zunächst für ihr zahlreiches Kommen dankte. Demgegenüber war es für unseren Chef mit Sicherheit besonders wertvoll, die allgemeine Meinung über seine alten Pläne, den Studis das Geld aus der Tasche zu ziehen und sie ansonsten mit immer schulähnlicheren Verhältnissen zu beglücken, mal aus erster Hand zu erhalten. Das konnte ihm auch sein durch die Hallen schleichender Pressereferent nicht abnehmen. Der alte Mann in der alten Uni hatte wirklich Grund zum Danken -- jedoch nicht fürs Kommen an sich, sondern für einen breiten Kanal zur Realität. Pfiffe und Buh-Rufe sprachen eine klare Sprache.

In Summe waren dies bestimmt weitere 10% auf dem Weg zum Kippen der Einschreibegebühren und 5% des Weges, dem Totha´schen Traum von Studiengebühren ein Ende zu bereiten. Wenn wir uns aber noch steigern, können wir genauso gut die 250 Millionen, die das Land dieses Jahr den Unis gestrichen hat, zurückholen, und schließlich vielleicht sogar anderen gesellschaftlichen Gruppen zeigen, daß Sparen kein Sachzwang ist sondern nur Mittel einer Politik, die auf einen Nachtwächterstaat ohne soziale Funktionen hinarbeitet. Die Studis, die am Mittowch auf der Straße waren, dokumentierten jedenfalls eindrucksvoll, daß dieser Politik immer mehr Widerstand entgegenbläst. Was Ulmer, Trotha, Rüttgers und Kohl bestimmt nicht schaffen, wir können es: Die Uni retten.

Den nächste Schritt dazu werden wir am 7.12. in Stuttgart tun. Bist du dabei?

Gustav

Ein Bild von der Demo

und noch eins

Fotos: Palmer


Wußtet Ihr schon...

...daß der Papa vom Space kommt? Ludwig "von" Friedeburg, der 68 Prof in Frankfurt war und später hessischer Kultusminister, wird mit dem grünisierten Alt-68er Hildebrandt und Alex Demirovic vom Sozialforschungsinstitut Frankfurt über "Studis 68 und heute" diskutieren. Ob es sich lohnt, den Abend des 5.12. freizuhalten und um acht (s.t.) in der Heuscheuer vorbeizuschauen, ist allerdings ein wenig fraglich, die Diskussionsleitung hat nämlich irgendein Mensch von der Rhein-Neckar-Zeitung.

...daß die erwähnte Podiumsdiskussion im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Jusos und der Fachschaft Geschichte über "1968 -- die verpaßte Revolution" stattfindet? Revolutionäres findet Ihr zusätzlich noch bis zum 14.12. im Foyer der Neuen Uni, wo eine Fotoausstellung zu bewundern ist, und am Mittwochabend (4.12.) um 19 Uhr im HS 14 der neuen Uni, wo zunächst Günther Gaus Rudi Dutschke interviewt (natürlich nur im Film) und danach Theo Ebert über den Methodenstreit der APO referiert.

...daß die Körber-Stiftung (vgl. die letzten beiden Wußtet Ihr Schons unter /unimut oder in der Lauerstraße) uns schon wieder Post geschickt hat? Diesmal waren es neue Plakate und Postkartenhalter im Zusammenhang mit der halben Million, die die Körbers für die "Visuelle Zeitenwende" unters Volk bringen. Allmählich sollte der Autor dieser Zeilen Provision verlangen, so oft, wie er was über den Verein schreibt.

...was die "Große Schleife" ist? Nein, sie ist nicht in Nordamazonien zu finden, sondern schlicht nirgends, weil Stadt und HSB die Initiativen vor allem der Studiliste, das Neuenheimer Feld mit besagter großer Schleife ans Straßenbahnnetz anzubinden, immer wieder hatten versanden lassen, wobei -- die Zeitung der Uni Heidelberg muß es erwähnen -- Sorgen der Auto-Hochburg DKFZ und der Chemiker um ihren Experimenten schadenden Elektrosmog hilfreich waren. Jüngst kam allerdings von Jutta Göttert, "unserer" Frau im Gemeinderat, ein neuer Vorstoß, und wirklich, die HSB arbeitet wieder mal an einer Machbarkeitsstudie zum Thema. Wir wüßten nun gern, wer studiert, ob öffentlicher Personennahverkehr mit HSB und VRN machbar sind.

...daß Uni-Presseamtschef Schwarz keine Ahnung hat? Wahrscheinlich schon, in jedem Uni-Spiegel kann mensch sich davon überzeugen, und auch auf der unter seiner Ägide stehenden Uni-Homepage. Neu hingegen ist, daß selbst die nur marginal fähigeren Leute von der Rhein-Neckar-Zeitung das erkannt haben: Mit "keine Ahnung" zitieren sie den Öffentlichkeitsarbeiter in einem Artikel über die neuen Gebühren im Zentralen Sprachlabor. In dem Artikel kommt die Uni auch sonst nicht gut weg; zu recht wird kritisiert, daß die Schlüsselqualifikation Fremdsprachenkenntnis wegen ein paar Peanuts zum Luxusartikel wird, daß eigentlich keineR weiß, wer Anrecht auf Ermäßigungen von den 100 Mark pro Kurs hat und wozu das alles überhaupt gut sein soll. Na ja, wir Studis sollten ja dran gewöhnt sein, daß sozial- und finanzpolitische Inkompetenz mit dem Griff in unsere Geldbeutel ausgeglichen werden soll.

...daß der Frauenförderplan jetzt mit satten 0,0 DM im Haushalt steht? Aber immerhin: gestrichen ist der Posten nicht, d.h. wenn noch Geld auftaucht, dann wird vielleicht auch etwas für die Frauenförderung bereitgestellt.

...warum das Mensaessen teurer wird? Weil das Land die Zuschüsse kürzt und weil durch das Mehrkomponentenmenü die Leute mehr zu den “höherpreisigen” Komponenten greifen - da habt ihrs! Hättet ihr mal mehr Suppe gegessen...

...warum das Mensaessen vermutlich nur 20 Pf teurer wird? Weil die übrige Erhöhung auf alle umgelegt wird, indem der Semesterbeitrag um 6 DM erhöht wird. Kommen nochmal 4 DM weitere Erhöhungen dazu und ihr zahlt insgesamt 10 DM mehr ans Studentenwerk ab nächsten Semester.

Walter I. Schönlein


Rettet das AZ

Seit 1991 gibt es in der alten Bergheimer Straße das autonome Zentrum Heidelberg. In den gut fünf Jahren seiner Existenz fanden im AZ viele politische Veranstaltungen, auch weit über die radikale Linke hinaus statt, Konzerte gaben auch weniger betuchten Menschen Gelegenheit zum Kulturgenuß, Volksküchen mit billigem und gesundem, häufig veganem Essen füllten so manchen Magen, Solidiscos, die chronisch unterversorgten Kassen vieler Initiativen. Im AZ hat der Infoladen Moskito seinen Platz, in dem manch Schriftgut zu bekommen war, nach dem mensch in Heidelberg sonst vergeblich suchte. Frauentag und Frauenetage bieten Freiräume im Patriarchat. Der Autor hat bestimmt viel vergessen, erwähnen will er aber noch, daß es im AZ die Flasche Malzbier für 1.50 gibt. Mensch ahnt: Heidelberg braucht ein autonomes Zentrum.

Den Heidelberger Stadtrat interessierte das alles herzlich wenig: Dem AZ wurde zum 31.12. gekündigt. Ganz kanns das aber nicht gewesen sein: Am 14. Dezember 96 startet um 13 Uhr am Hauptbahnhof eine Demo für den Erhalt des AZ. "Kein Tag ohne Autonomes Zentrum -- freie Kultur und Widerstand lassen sich nicht kündigen", so das Motto. Übrigens: Es wird gemunkelt, daß der Platz des AZ vor allem zur Realisierung des alten Traums des langjährigen Heidelberger Oberbürgermeisters und -saubermanns Zundel, ein neues Kongreßzentrum zu bauen gebraucht wird. Bonzenschuppen statt Antifagruppen? Nicht mit uns, sagt Ihr hoffentlich. Also: Auf zum 14.12.

Alfred Z.


7 naive Fragen an das Studentenwerk

Nach einigem Studieren in Heidelberg drängten sich uns unwillkürlich einige Fragen auf. Auch nach dem Befragen einiger Kommiltionen wurden wir nicht schlauer. Deshalb zieht es uns damit nun an die Öffentlichkeit:

- Stimmt es eigentlich, daß der Mensachef seine Mensa für eine der Besten in Deutschland hält?

- Wenn wir schon dabei sind: Wo war nochmal der Meckerkasten in der Mensa? - Falls es einen gibt, wieso wird er dann nicht geleert?

- Falls es keinen gibt, wieso würde er dann auch nicht geleert werden?

- Stimmt es eigentlich, daß die Erfrischungsräume (Marstallcafe, Cafe Botanik, Bistro,...) schon seit Jahren Gewinn machen?

- Stimmt es, daß in der Triplex-Mensa eine BAföG-Beratungsstelle des Studentenwerks eingerichtet werden soll, obwohl ein paar Meter weiter das BAföG-Amt Beratungen anbietet (wie im übrigen auch die FSK) ?

- Hat die letzte drastische Preiserhöhung vielleicht etwas mit der Finanzierung dieser Beratungsstelle zu tun?

Antworten sind erwünscht.

Udo Eisenbarth, Jörg Bewersdorf


Uni geht an die Börse

Kommt die B-Aktie noch vor dem Jahr 2000 ? Bildung ist, das wissen wir seit es Gutscheine dafür gibt, eine Ware - zumindest in den Augen der Landesregierung. Was bringt die Zukunft für die Hochschulen ?

Man darf sich nicht wundern, wenn in Zukunft Berichte über die Universitäten nicht mehr unter Rubriken wie Wissenschaft oder Bildung zu finden sein werden und statt dessen die Rubrik Wirtschaft um ein Themenaspekt erweitert wird.

Die Verknüpfung von wissenschaftlicher Arbeit durch die ProfessorInnen und Wirtschaft mag zwar in vielen Bereichen sinnvoll sein, aber wenn der Arm der Wirtschaft sich der universitären Strukturen bemächtigt, läßt sich ein kontraproduktiver Einfluß auf die nicht produktionsorientierten Forschung wohl nicht verhindern. Bereiche wie Biocomputing, Biochemie werden jetzt schon in einem Maße ”gepusht” (neuerdings im Rahmen des Bioregio-Programms), daß andere Fachbereiche deutlich darunter leiden müssen. Als Beispiel hierfür kann man die Fakultät für Pharmazie anführen, die als eigenständige Fakultät das kommende Jahrtausend nicht erreichen und vermutlich sogar als Fach verschwinden wird.

Ein zur Zeit angestrebter Strukturwandel innerhalb der Universität hin zu einem Unternehmen mit verschiedenen Leistungszentren wird nicht zuletzt aus der Wirtschaft gefordert und gefördert. Wer das nicht glauben möchte, sollte sich das Zentrale Sprachlabor ansehen und das URZ in den kommenden Monaten nicht aus dem Auge verlieren.

Die Volkswagen Stiftung stellt der Universität Heidelberg mehrere Millionen Mark zur Verfügung, die zweckgebunden für die Umstrukturierung der Universität verwandt werden müssen. Damit ist ein Erster Schritt getan. Die rechtlichen Grundlagen für eine solch gravierende Umstrukturierung, sind durch das in diesem Punkt recht ”schwammige” Universitätsgesetzt abgedeckt.

Dennoch will die Landesregierung im aktuellen Änderungsvorschlag des Hochschulgesetzes eine Experimentierklausel festschreiben, mit der diese und ähnliche Versuche am Lebenden Studi vorgenommen werden können.

Andi

Richtigstellung

Im Artikel über die fzs-MV im letzten UNiMUT erwähnten wir als inhaltlichen Höhepunkt einen Vortrag von Thorsten Bulthaupt vom BdWi -- was soweit korrekt war. Allein steht BdWi natürlich nicht, wie im Artikel behauptet für "Bund deutscher Wissenschaftler", sondern für "Bund demokratischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen". Autor wie Redaktion entschuldigen sich für diesen peinlichen und nur durch Übermüdung nach der langen MV zu entschuldigenden Lapsus und danken Matthias vom AStA Uni Münster dafür, uns auf den Fehler hingewiesen zu haben.

Red

Dementi

Seine Magnifizienz, Prof. Dr. jur Dr. h. c. mult. Rektor Peter Ulmer ließ wissen, daß er auf den Aufklebern (siehe Anlage) falsch zitiert worden sei. Richtig müsse der Satz lauten: "Was nichts kostet, ist nichts wert." Sic!


NIGHTLINE und FSK-UNiMUT-Sozialhandbuch sind ausgezeichnet

Durch den jährlich verliehenen Preis der Freunde der Universität Heidelberg kamen NIGHTLINE und Sozialhandbuch zu wohlverdienter Anerkennung ihrer ehrenamtlichen - zeitintensiven- Arbeit. Kriterien zur Bewerbung für den Preis waren folgende: Es sollten Initiativen von und für Studis sein, sie sollten schon seit längerer Zeit erfolgreich laufen und sich auf den Raum Heidelberg beziehen. Die NIGHTLINE ist eine telefonische Anlaufstelle, die Gespräche in studienbedingten oder persönlichen Problemsituationen anbietet. Sie verweist auch auf weitere Angebote und andere spezielle Beratungsstellen. Das Sozialhandbuch ist eine Art “sozialer gelber Seiten an der Uni”. Es beantwortet Fragen von Neuimmatrikulierten genauso wie solche, die sich erst im Laufe der Zeit bzw. immmer wieder stellen. Ob BAföG, persönliche Probleme, Mietrecht oder Fragen zur Struktur der Uni - der “Führer durch den Dschungel an der Hochschule” (uni-meier) bietet Antworten und Hilfe zur Selbsthilfe. Auch für Freizeitangebot und ökologischen Einkauf gibt es zahlreiche Tips. Für den Verein der Freunde erfüllten beide Projekte die erforderlichen Kriterien. So wurde der Preis von 5000,- zu gleichen Teilen an NIGHTLINE und das Sozialhandbuch verliehen. Die Anrgeung des Rektors Ulmer an das Sozialreferat, das Zitat von ihm auf der Titelseite des Sozialhandbuches in den Originalzustand zu versetzen, wird sicher umgesetzt. Bald werdet ihr auf dem kostenlosen Sozialhandbuch sein korrigiertes Zitat lesen: Was nichts kostet, ist nichts wert. Es dankt

das Sozialreferat

(Das Sozialreferat kümmert sich um BAföG-Fragen, die halbjährliche Erstellung des Sozialhandbuches und aktuelle Themen wie gerade den Sozialabbau, zur Zeit besteht es aus Charlotte Lutz)


Senat befindet 100,- Verwaltungsgebühr für hilfreich!

In der jüngsten Sitzung des Senats vom 12.11.96 wurde der Antrag der FSK, die Studiengebühren als "Schritt in die falsche Richtung" zu verurteilen, abgelehnt.

Durch die professorale Mehrheit im Senat hatte dieser Antrag keine Chance auf Erfolg; dennoch war die kurze Diskussion im Senat, sowie das Statement des Rektors bei der Stürmung des Rektorats am vergangenen Mittwoch sehr aufschlußreich und deutlich:

"Die Universität Heidelberg zieht einen direkten Nutzen aus den Verwaltungsgebühren, da sich durch die zu erwartenden Einnahmen im kommenden Haushaltsjahr die zusätzlichen Kürzungen der Universität von 26 Mio. auf nur 20 Mio. Mark reduzieren."

Die Verwaltungsgebühren gingen zwar in die Landeskassen, aber auf diesem Wege blieben den Universitäten weitere Kürzungen erspart. Die zusätzliche Belastung der Studierenden wurde zwar bedauert, da man sich der Tasache bewußt zu sein scheint, daß es auch Studis gibt, die vom BAföG leben oder sich alles selbst verdienen müssen. Dennoch ist die Belastung der Studis vorzuziehen! Bedauerlich aus studentischer Sicht ist die Tatsache, daß durch Kürzungen die Studis ebenso getroffen werden, wie durch die Verwaltungsgebühr zusätzlich belastet. Die Universität - vertreten durch den Recktor - hält im übrigen Demonstrationen für falsch bzw. unnötig, da hiermit nichts bewirkt werden könne. Die signalisierte Gesprächsbereitschaft des Rektors könnte man hingegen allerdings als Gegenbeispiel anführen.


Berliner Gericht urteilt über Senat der Uni Heidelberg

Vor diesem Artikel ist Andis Bericht über die Entscheidung des Heidelberger Senats in Sachen Einschreibegebühren zu goutieren.

Die DM 100,- sind keine Verwaltungsgebühren, sofern ein Urteil des Verwaltungsgerichts des Landes Berlin auf Ba-Wü übertragbar ist.

"[...] Die Gebühr nach §2 Abs. 8 Satz 2 BerlHG n.F. ist somit nach Worlaut, Systematik und Entstehungsgeschichte der Vorschrift als Benutzungsgebühr zu qualifizieren, deren Bevorzugung zulasten der Verwaltungsgebühr überdies im Falle bestehender Zweifel angenommen wird."

Im Berliner Hochschulgesetz (HG) steht nämlich auch im selben Paragraphen ein Absatz 10, der lautet "Studiengebühren werden nicht erhoben." Auf ebendiesen Paragrahpen bezogen sich dann auch die (Muster-) Klagen. das Urteil geht wie folgt darauf ein:

"Die Vorschrift des § 2 Abs. 10 BerlHG n.F., wonach Studiengebühren nicht erhoben werden, steht dieser Aussage nicht entgegen. Studiengebühren bezeichnen ihrem Wortlaut nach ´Gebühren für das Studium´, d.h. ein finanzielles Entgelt (Gegenleistung) für Leistungen der Hochschule im Zusammenahng mit dem Studium. Daß die (nicht gewollten) Studiengebühren damit rechtlich ebenfalls als Benutzungsgebühren zu qualifizieren sind, weil sie ‘die Benutzung öffetnlicher Einrichtungen sowie für damit im Zusammenhang stehende Leistungen’ betreffen (§3 Abs. 1 GebBG), erscheint unabweisbar.´ Das bedeutet doch, daß die DM 100,- Studiengebühren sind und auch als solche benannt werden können/sollen.

Annette, HoPo-Ref/Gremienkoord.

Die FSK trägt Früchte

Wir haben die Anregungen der letzten FSK-Sitzung aufgegriffen und diese Seite eingerichtet. Sie soll ein Forum sein für EUCH, um über das zu berichten, was gerade bei Euch in der FS, in der Fakultät, in der Studienkommission, etc. läuft, um den Informationsfluß zwischen den einzelnen FSen und Gremlins zu verbessern. Diese Seite wird es allerdings nur dann regelmäßig geben, wenn ihr sie auch schreibt. Also, schnappt Euch ein "How to UNiMUT" und ab die Post.


Exzerpt des FSK-Protokolls vom 26. Nov. 1996, Rundbrief 29/1996

12 FSen sind da, außerdem ein JuSo. Die "neuen" Anträge und "alten" Abstimmungen werden abgearbeitet: Einige künstlerische tätige Studis wollen eine Foto- und Skulpturenausstellung im Januar machen mit anschließender Party und wollen Unterstützung. Tobias Horn stellt sich zur Wahl als neuer Ho(chschul)Po(litischer)Referent. Die Anträge vom letzten Mal, Unterschriftenlisten, Fahrtkostenübernahme Aktion Zahltag, werden alle befürwortet. Dann kommen die Berichte aus den FSen und der RefKonf: der Internetworkshop war ein "voller Erfolg", vielleicht, weils nicht zu voll war. An den einzelnen Fachbereichen wird gearbeitet, mobilisiert auf die Demo am 27.11., diverse VVen fanden oder finden demnächst statt. Das Konzept der Demo am Mittwoch wird vorgestellt, ein neues Flugi verabschiedet und wir kommen zur Strukturkommission. Verwaltungsrat und Senat der Uni haben beschlossen, eine Strukturkommission einzurichten, auf der, in vorauseilendem Gehorsam, schon mal beschlossen werden soll, welche Studiengänge zu streichen sind, welche Stellen einzusparen sind. Tilmann (FS med.) und Kirsten (HoPo-Referat) sitzen als einzige Studis in dieser Kommission. Im Zentralen Sprachlabor sollen eigentlich alle ab diesem Semester DM 100,- pro Kurs und Semester zahlen, so haben Senat und VR beschlossen. BAföG-EmpfängerInnen müssen die Hälfte zahlen, einige brauchen aber nicht zahlen: solche in deren Prüfungsordnung Sprachkenntnisse verlangt werden und einige Stipendiaten. Aber wer jetzt wieviel zahlt, weiß keiner so genau. Ein Kurs hat sich nun geweigert - und nun soll die Leiterin entlassen und der Kurs aufgelöst werden. Danach kommt mensch zum beabsichtigten Schwerpunkt dieser FSK-Sitzung: dem Selbstverständnis und der Präsentation nach außen. Drei FSler von MathPhys, aber nicht die FS MathPhys, haben Thesenpapiere verfaßt und schon in den vorigen Rundbriefen verschickt. Ist die FSK die Alternative zum "AStA", "nur" eine politische Hochschulgruppe, grenzt dieses Modell andere aus oder verhindert es den Partei-Klüngel und das Geschiebe und Gezerre um Mehrheiten, sind die FSen die Basis oder was? Ist die FSK ein "linker Haufen" oder sind kritische Köpfe, die etwas veränderen wollen, eben "links"? Im Gegensatz zu den Koservativen, die konservieren, d. h. bewahren wollen? Es gibt viele Meinungen, Vorschläge, besonders zum UNiMUT, die Diskussion geht hin und her und um kurz vor Mitternacht erreichen einige Diskutanten und -onkels gerade noch den letzten Bus. Kurz vor knapp teilte dann der Vertreter der FS Theologie noch mit, daß er in dieser Diskussion nicht für die FS Theologie gesprochen hat (die hat noch nicht darüber diskutiert), sondern als RCDSler.


Kurz-kürzer-gekürzt

Strukturpools

Kürzungen in Millionenhöhe kommen auf die Universitäten zu - für Heidelberg mindestens 20 Millionen DM. Viele Mittel sind jedoch nur mittelfristig einsparbar, da sie jetzt noch fest gebunden sind als Personal-, Heiz-, Miet- oder Wartungskosten und mit den verbleibenden Mitteln (das sind 15 bis 20%) die laufenden Kosten in Forschung, Verwaltung und Lehre bestritten werden müssen (vgl. den letzten UNiMUT). Die verordneten Sparmaßnahmen können also nicht sofort umgesetzt werden - und das Land bleibt bei seinen Kürzungen. Daher richteten am 23.Oktober die Universitätsrektoren und das Land eine gemeinsame Kommission ein, die die Grundzüge eines "Strukturpools" ausarbeiten soll. Dieser "Strukturpool" soll kurzfristige zusätzliche Leistungen des Landes zur Überbrückung der Engpässe und längerfristiger Einsparmaßnahmen der Universitäten wie Zusammenlegung und Streichung von Fachbereichen kombinieren. Allerdings hat der Großmut des Landes einen Pferdefuß: die "Kredite" müssen ab 1999 von den Universitäten zurückgezahlt werden - gegen Zinsen.

Hochschulstrukturkommission

Zur Erarbeitung von Kürzungs- und Umstrukturierungsvorschlägen, die alle Hochschulen im Land berücksichtigen, wurde vom Land eine Hochschulstrukturkommission eingesetzt, die Anfang November erstmals zusammentrat. Sie soll bis Ende 1997 Vorschläge ausarbeiten, wie mit begrenzter Finanzmitteln durch Konzentration von Studiengängen mehr geleistet werden kann. Beginnend mit Chemie, Physik, Biologie und Wirtschaftswissenschaften sollen alle Fächer nach quantitativen Daten durchleuchtet werden. Wie ihr Sprecher, Rudolf Böhmler, betont, gehe es nicht darum, nur zu kürzen, sondern zu überprüfen, "ob der Tanker nicht an der einen oder anderen Stelle Ballast an Bord hat, der abgeworfen werden muß." Überprüft werden müssen insbesondere Fächer, die nicht mehr so stark nachgefragt werden oder die eine hohe Schwundquote aufweisen, geprüft wird auch, ob manche Fächer weiterhin an allen Standorten angeboten werden. Ein Zusammenlegen von Fachbereichen an nur einer Uni bietet sich vor allem in den benachbarten Universitäten Mannheim und Heidelberg sowie Stuttgart und Hohenheim an; bei "Orchideenfächern" soll die Kommission prüfen, ob sie nicht in Zukunft nur noch zentral angeboten werden. Die Kommission bestand anfangs aus acht Herren. Auf Intervention des Verbandes badenwürttembergischer Wissenschaftlerinnen wurde immerhin noch eine Frau nachnominiert - was ganz nebenbei auch den Anteil an Mitgliedern aus der Hochschule erhöht, denn die Mehrheit der Mitglieder kommt aus Wirtschaft und Wissenschaftsmanagement - und außer einem Mitglied kommen sie alle nicht aus Baden-Württemberg. Man darf wohl zurecht die Befürchtung äußern, daß hier manche sachfernen Empfehlungen ausgesprochen werden.

Strukturkommission

Um in die Arbeit dieser Kommission evtl. eigene Stellungnahmen aus der Universität Heidelberg einfließen zu lassen, wurde nun im Senat der Universität Heidelberg eine Strukturkommission aus 21 Mitgliedern gewählt. Sie besteht aus den 5 Mitgliedern des Rektorats, 10 ProfessorInnen, 2 Studierenden, 2 Anghörigen des Mittelbaus und 2 sonstigen Beschäftigten. Ausführliche Übersichten über die Stellen der einzelnen Fachbereiche als Grundlage für die Bewertung werden derzeit erstellt. Berücksichtigt werden hierbei u.a. das Forschungsprofil, die Auslastung der Fächer, die Situation des Faches in der Universtität und auf Landesebene, die Zahl der Professuren sowie statistische Angaben zum Studierverhalten (Studienzeiten, Abschlüsse). In Verhandlungen mit den Fakultäten sollen dann Kürzungspotentiale aufgezeigt werden. Kürzungspotentiale liegen z.B. in Fächern, die intern stark ausdifferenziert sind und über eine große Zahl an Stellen verfügen, wie z.B. die Theologie. Es ist zu hoffen, daß bei allen Strukturvorschlägen das berücksichtigt wird, was erst im Aufbau begriffen ist, denn trotz aller Kürzungen sollte man die Zukunft nicht vergessen.

Wie geht´s weiter?

Da die Kürzungen wie erwähnt nicht kurzfristig umsetzbar sind, wurde in der Heidelberger Strukturkommission beschlossen, den Fakultäten 5-Jahrespläne zu verordnen: in den ersten fünf Jahren sollen 7,5% der Stellen, in den fünf danach nochmals 5% gekürzt werden. Exakt wird man sich an diese Vorgaben nicht halten können, denn in Fachbereichen, die nur eine oder zwei Professuren haben, entspricht eine Kürzung dieser Stelle der Streichung des Faches. Die Pharmazie wird vorerst in der Kommission nicht behandelt; für deren Schicksal wurde bereits eine spezielle Kommission eingesetzt; die Wirtschaftswissenschaften sind vorerst zurückgestellt, hier laufen auch noch andere Gespräche.

Da die ganze Arbeit nicht auf einmal zu vollbringen ist, geht mensch Schritt für Schritt vor. Die Kommission wird sich voraussichtlich einmal pro Monat treffen und Fakultät für Fakultät durchforsten; die nächste Sitzung findet am 18.12. statt. Im ersten Block befinden sich die Juristische Fakultät, die Philosophisch-Historische Fakultät, die Theologische Fakultät und die Fakultät für Geowissenschaften.

Falls ihr euch also für dieses Thema interessiert, wendet euch an eure Fachschaft oder an die FSK.Und da wir eure Mithilfe benötigen, wird es auch zu den jeweiligen Sitzungen Vortreffen geben, zu denen ihr herzlich eingeladen seid..Die weiteren Sitzungen finden statt: 15.Januar, 12.Februar, 19.März, 16.April statt.

Kirsten Pistel, Tilmann Gruhlke

Empfehlung der Redaktion: informiert eure Profs und den Mittelbau!


Buchvorstellung: Jürgen Riedel, In Deutschland und anderswo II

Wie der Titel vermuten läßt, ist dies nicht der erste geistige Erguß des Autors. Dieses Buch ist mit Lyrik gefüllt, unter anderem - aber hauptsächlich. Allerdings nicht geprägt vom Moderne-Motto ” Je simpler, je gut”. Die Aufmerksamkeit gilt v.a. dem kritischen politischen Inhalt und nicht dem Wort an sich. Nach einem Zwischenteil mit Prosa-Stücken (”Dornröschen”) folgt eine hierzulande seltene literarische Gattung: Limericks. - Ihr wißt schon: 2 Paarreime und der 5. Reim paßt wieder auf den ersten. Themen sind - wie bei der Lyrik- aktuelles politisches Tagesgeschehen. Reime werden nicht nach dem Darwin-Prinzip ”Reim dich oder ich fress dich” gesetzt und auch nicht nach dem Stichwortkatalog mit den 500 gängigsten Reimen (Dieter Bohlen ist bekennender Benutzer), sondern pointiert erdacht. Ein Beispiel: Die Demokratie muß in Bayern/-ich wage das Wahrheitsentschleiern,/und sag’ ohne Geduld:/”Auch der Stoiber ist schuld!”/-enorm und besonders oft reihern. Nun, ähnliche Realitätsbetrachtungen konnte ich auch anderen Limericks entnehmen. Doch den krönenden Abschluß bilden die exotischen Schüttelreime: Zweifach klar:der Flug ist nicht des Ganters Kunst./Asylanten haben nicht des Kanters Gunst. - Also beide ab ins Flugzeug? (Ganter ist der männliche Gans, d.S) Jürgen R. verwebt hier in amüsanter Form alte Vorurteile mit neuen Reimen. Fazit: Anregend und nachdenklich stimmend -v.a. die Lyrik, zum kichern -v.a. die Schüttelreime.

Jürgen Riedel, In Deutschland und anderswo II, edition fischer im R.G. Fischer Verlag, Jubiläumsreihe, ISBN 3-89501-321-8

Charlotte Lutz (Medizinstudentin)


Langeweile? Keinen Bock auf Glühwein? Heute noch nichts vor? Dann sind hier ein paar Vorschläge (Termin):

Montag, 2.12. bis 14.12.96
1968 - verpaßte Revolution? Fotoausstellung im Foyer der Neuen Uni, Veranstalter FS Geschichte

Dienstag, den 3.12
19.30 Uhr, Gr. Mantelgasse 2, Heuscheuer, Hörsaal I: Bruno Schmaus (Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik HD): Heidelberg vor einer neuen Trendwende. Tendenzen der Stadtentwicklung in HD

Mittwoch, den 4.12.96
19 Uhr s.t., HS 14, Neue Uni, "Rudi Dutschke im Interview mit Günther Gaus", Film im Rahmen "1968 - verpaßte Revolution?
19.30 Uhr in der ”Griechischen Taverne” an der Bergbhahn, Treffen der AG JG/ PDS-Hochschulgruppe
20 Uhr s.t., HS 14, Neue Uni, "Methodenstreit in der APO", Referat von Prof. Dr. Theodor Ebert

Donnerstag, den 5.12.
19.30 Uhr, VHS Heidelberg, "Brauchen wir das 8jährige Gymnasium?", Vortrag und Diskussion mit Prof. Konrad Ruf, Vors. d. Landeselternbeirtats, Veranstaltung der GEW
20 Uhr s.t. "1968 - Studenten heute und damals", Podiumsdiskussion mit Dieter Hildebrandt, Alex Demirovic, L. v. Friedeburg

Donnerstag, 5.12 - Samstag, 7.12
AOK-Bewerbungstraining für Studierende: Bewerbungsformalitäten, Vorstellungsgespräch, Methoden der Personalauswahl, Selbstdarstellung; Teilnahmebeitrag: 120,- DM, AOK-Mitglieder umsonst (kein snowboard d.S.) Anmeldung: HD 529444, e-mail: AOK_Heidelberg_@t-online.de;

Donnerstag, den 5.12.96
Kino im Feld, 20 Uhr, Aula INF 684, UKB 3,- DM, "Don Camillo und Peppone"

Samstag, den 7.12
ab 10.30, Cafeteria der ESG (Ev.Stud.Gemeinde, Plöck 66): Internationales Frühstück, wöchentliches Angebot von KSG (Kath.Stud.Gem.) und ESG für alle Interessierten
Demo in Stuttgart ! ! !
Treffpunkt HBF HD, 11.30 Uhr, Anmeldung und Busfahrkarten nach Stuttgart im ZFB, Tel. 54-2456, ab 14 Uhr auf dem Uniplatz (Stuttg.): "Don Krawallo und Demo-ne"

Sonntag, den 8.12
ab 10.30 im Seminarraum des Karlstorbahnhofs geht es um die Politik unserer lieben Stadt Heidelberg, sprich Kommunalpolitik. Wer sich über Aktuelles informieren möchte, über Machtstrukturen im Gemeinderat Bescheid wissen oder selbst Hand anlegen möchte, ist eingeladen, mitzudiskutieren.

Montag, den 9.12.
17 Uhr, HS 6 Neue Uni, Vollversammlung Fachschaft Germanistik
19.30 Uhr, Aula Neue Uni, Studium Generale, "Die Bewahrung des Wortes", Dr. Klaus Ring
20.00 Uhr: Karlstorbahnhof, Theatersaal: Lyrik in Jeans: die LitOff (Literaturoffensive) präsentiert den Heidelberger Transrealismus; Eintritt: 12,-/8,-.

Dienstag, den 10.12
19.30 Uhr, Gr. Mantelgasse 2, Heuscheuer, Hörsaal I: Mario Schmidt (Institut für Energie und Umweltforschung IFEU HD): Weiter, Schneller, Komfortabler. Der Verkehr als Ausdruck ungebremsten Wohlstands

Mittwoch, den 11.12.
19 Uhr, Germanist.Sem., Hauptstr. 207-209, Raum 038 Gesellschaft für dt. Sprache/MiB: A.Zielke, MA: Werbetexten für die Wirtschaft - Berufserfahrung mitten aus der Praxis.
20 Uhr, KSG, Neckarstaden 32: Lesung von Hilde Domin, anschließend Gespräch.

Donnerstag, den 12.12
20 Uhr, Kino im Feld, INF 684, "Green Card"

Freitag, der 13.12.
21.00, Philo-Fete im Kantsaal, Philosophisches Seminar, Schulgasse 6; diesmal ohne den beliebten "wer-klaut-die-Hegelbüste"-Wettbewerb (Kant und Rickert wurden dafür nicht zur Verfügung gestellt!).

Samstag, den 14.12.
ab 10.30, Cafeteria der ESG (Ev.Stud.Gemeinde, Plöck 66): Internat. Frühstück, wöchentliches Angebot von KSG (Kath. Stud.Gem.) und ESG für alle Interessierten
13 Uhr, Hauptbahnhof, Demo für den Erhalt des Autonomen Zentrums

Montag, den 16.12.
18.00, Erziehungswissenschaftliches Seminar (EWS), Café Giesela, Treffen der GEW-Studigruppe.

Dienstag, den 17.12.
15 Uhr, Alte Aula: Sitzung des Senats der Uni HD (nichtöffentlich)
19.30, Gr. Mantelgasse 2, Heuscheuer, Hörsaal I: Albert Schmidt, MdB, (B´90/Die GRÜNEN): Zwischen Wettbewerb und Endlichkeit. Politische Umsetzung eines eines neuen Wohlstandsbegriffes
20 Uhr, LitOff (Literaturoffensive): Buchhandlung Himmelheber, Theaterstr.16: Offene Lesung, Forum für alle - eigene Texte vorlesen und darüber diskutieren (jeden dritten Dienstag im Monat).

Mittwoch, den 18.12.
17 Uhr, Sitzung Strukturkommission, ZUV, Zi. 235 (nichtöffentlich)
19 Uhr s.t., "Durch Gespräche führen - Dialogberatung als Beruf", Dr. Edith Slembeck, Germ. Sem. R. 038, Eintritt frei
Treffen der AG JG / PDS-Hochschulgruppe um 19.30 Uhr in der Griechischen Taverne an der Bergbahn

20.15 Uhr, Alte Uni, Uniplatz: ESG: Führung durch das Unimuseum mit Susanne Himmelheber, die das Museum aufgebaut hat. Anschließend Diskussion in der ESG.

Donnerstag, den 19.12.
Bonn, Wasserwerk, 10.00-16.30: RCDS-Bildungsgipfel um den Nutzen der deutschen Hochschulen. Infos: beim RCDS
20.00, Kino im Feld, INF 684, Überraschungsfilm

Donnerstag, den 9.1.
20.00, Kino im Feld, INF 684, "Erbarmungslos" (mit anschliessender Diskussion über die Bildungsgebühren d.S.)