In Zeiten, in den Solidarität heißt, dem biblischen Motto zu folgen, nach dem dem, der viel hat, gegeben, dem, der aber wenig hat, das wenige auch noch genommen wird, überrascht es nicht, dass der Solidarpakt, den der damalige Mannheimer Rektor Frankenberg mit dem damaligen Wissenschaftsminister Trotha Mitte der 90er Jahre ausgehandelt hat, vorsieht, dass die Unis 10% ihrer Stellen streichen und dafür ein Drittel der freigewordenen Mittel als Sachmittel wiederbekommen. Im Gegenzug, so der Eid des Ministers, sollten die Unis während der zehnjährigen Laufzeit des Paktes von weiteren Streichungen ausgenommen werden.

Überflüssig zu erwähnen, dass die Sachmittel schon vorher ordentlich zusammengestrichen worden waren.

/archiv/um070.html#art1 Schon 1993 blickte Altrektor Ulmer sorgenvoll in eine Zukunft mit Solidarpakt -- ohne Studiengebühren müssten Unis an der Solidarität sterben.
/archiv/um127.html#art3 1997 haben wir anlässlich einer Podiumsdiskussion, an der auch Frankenberg teilnahm, einen etwas breiteren Abriss über den Solidarpakt veröffentlicht.
/archiv/um130.html#art6 Ebenfalls 1997 beobachteten wir belustigt, wie Altrektor Siebke dem Pakt ein Loblied sang, während er noch kurz zuvor von "schlechtem Brot" geredet hatte.
/aktuell/show?rec=866714400 Hirnriss ist ansteckend: Trothas Busenfreund Radunski führt 1997 auch in Berlin den Solidarpakt ein.
/archiv/um131.html#art8 Trotz aller Versprechungen wird weiter an den Unis gespart: In UNiMUT 131 erwähnten wir, dass die Auslandsämter am Solidarpakt vorbei gekürzt werden.
/archiv/um132.html#art6 Im Rahmen des Solidarpakts gabs überall im Land lustige "Strukturkommissionen", die auskarteln sollten, wo die Stellen gestrichen werden sollten. In UNiMUT 132 fanden wir dafür nur den Titel "Leere, Leere, Leere".
/aktuell/show?rec=877255200 Am Beispiel Niederländisch haben wir im Oktober 1997 eine Praxisstudie des Solidarpakts diskutiert.
/archiv/um137.html#art3 "Weg mit dem Solidarpakt" hatten wir dem "Lucky Strike" im Winter 97/98 als Forderung mit auf den Weg geben wollen. Vor lauter Kreativität kam das allerdings etwas zu kurz.
/archiv/um149.html#art3 In UNiMUT 149 hatten wir eine recht ausführliche Abhandlung über das Verhältnis von Hochschulstrukturkommission und Solidarpakt.
/archiv/um156.html#art8 Im Juni 1998 war Trotha zu Besuch in Heidelberg und erklärte den gebeutelten NeuphilologInnen, es sei ein Privileg, schon vorher zu wissen, was gestrichen werde.
/archiv/um170.html#art3 "Erste Erfolge" des Solidarpakts stellten wir im Mai 99 fest.
/archiv/um185.html#art4 Zur Halbzeit des Solidarpakts haben wir ein paar Zahlen zusammengestellt.
/aktuell/show?rec=988211594 Im 2001 lohnte sich der Solidarpakt so richtig -- für Frankenberg versteht sich, nicht für irgendwen sonst. Aus seinem Rektorstuhl in Mannheim wurde er direkt auf den Ministersessel in Stuttgart katapultiert.