Heute Hessen, morgen wir

Spontandemo gegen Studiengebühren (04.06.2008)

Nachdem bekannt wurde, dass Studiengebühren in Hessen abgeschafft wurden, fanden sich heute mittag auf dem Campus Camp etwa dreißig Studierende zu einer Spontandemo zusammen.

Mit Bannern und Megaphon zog die Demonstration um 13:00 Uhr zunächst zur Zentralmensa und später zur nahegelegenen Pädagogischen Hochschule. Dabei bekundeten die Demonstranten ihre Freude über den Erfolg der Gebührengegner in Hessen und forderten ihre KommilitonInnen auf, dies zum Anlass zu nehmen, sich weiterhin für ein gebührenfreies Studium zu engagieren. "Studiengebühren in Hessen abgeschafft - wir wollen auch" war die Forderung, die die Studierenden auf dem Fronttransparent formulierten. Mit dem Sprechchor "Heute Hessen, morgen wir - schafft sie ab, die Studiengebühr" nahm die kleine, wohl aber laute Demonstration ihren Weg auch durch die Innenräume der Mensa.

Die Abschaffung der Studiengebühren im Nachbarbundesland stellte für einen Redner, der sich per Megaphon an seine KommilitonnInen wandte, "den Erfolg des jahrelangen starken Protests" dar. Dieser habe die Parteien, die diese Entscheidung getroffen hatten, zu dieser angetrieben und "nicht zuletzt dazu beigetragen, dass die starrsinnige Regierung Koch abgewählt wurde". "Das ist unser Erfolg" betonte der Redner und bezog sich damit auf alle, die sich bundesweit gegen Studiengebühren eingesetzt hatten. Nach den zunächst in ihrer direkten Wirkung erfolglosen Protesten in Baden-Württemberg erhoffen sich Gebührengegner durch ihren Erfolg in Hessen nun eine Art Dominoeffekt, der eventuell auch neuen Schwung in die bildungspolitische Debatte hierzulande bringen könnte.

Dem Aufruf der Demonstranten sich dem Demozug anzuschließen, kamen nur sehr wenige der Studierenden nach, an denen ihre KommilitonInnen vorbeizogen. Einige klatschten verhalten. Hannah Magin von der Kritischen Initiative sieht darin jedoch kein Zeichen für eine allgemeine Akzeptanz der Studiengebühren: "Laut einer Studie des Geographischen Instituts aus dem letzten Semester sprechen sich fast sechzig Prozent eher beziehungsweise völlig gegen Studiengebühren aus, zwanzig Prozent äußern sich unentschieden. Leider gehen nur wenige den Schritt, aus dieser Einstellung konkreten Protest zu entwickeln, wie sich bei der geringen Beteiligung am Boykott der Studiengebühren zeigte."

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Der UNiMUT (24.06.2008)

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