Fast möchte mensch meinen, das Rektorat sei auf der Suche nach alternativen Finanzierungsmodellen für die Hochschulen. Dieser Verdacht wird durch einen Brief nahegelegt, der heute bei der FSK eintraf. Der Rektor beklagt sich darin über eine "Ausgabe des Unimut..., die Ende Februar 1997 im Internet abrufbar war" (das waren zu diesem Zeitpunkt rund 80...). Der eine Stein des Anstosses war das "an" bzw. dessen Fehlen -- mit größter Wahrscheinlichkeit fehlte es aber gar nicht. Da der Rektor allerdings versäumte, den inkrimierten URL anzugeben, ist der Vorwurf vorläufig nicht ganz widerlegbar. So oder so kann mensch das wohl getrost nach ~/killefit kopieren.
Interessanter ist der zweite Vorwurf, dass nämlich unter Missachtung von allerlei Paragraphen des Landespressegesetzes weder ein Impressum noch ein "verantwortlicher Redakteur" angegeben sei. Abgesehen davon, dass eben doch so eine Art Impressum vorhanden gewesen sein dürfte, ist der mit einer Androhung eines Bußgeldes von bis zu 10000 Mark garnierte Vorwurf auch deshalb eher haltlos, weil die Rechtslage in Sachen Homepages alles andere als klar ist -- nur weil die Pressestelle ihren Laserdrucker jaulen läßt, wird der WWW-UNiMUT jedenfalls nicht gleich zu einem Druckerzeugnis im Sinne des Pressegesetzes ("...mittels der Buchdruckerpresse oder eines sonstigen zu Massenherstellung geeigneten Vervielfältigungsverfahrens hergestellten und zur Verbreitung bestimmten Schriften..."). Wenn wirklich jede "Veröffentlichung" am Internet ein Impressum brauchen sollte, können wir in Zukunft mit langen signatures unter Beiträgen im Usenet rechnen. Die Geschichte ist um so alberner, als offenbar auch der mutmaßliche Initiator der Aktion, Herr Schwarz von der Pressestelle des Rektors, glaubt, auf seinen Seiten (rechtlich vergleichbar mit dem UNiMUT ist auf jeden Fall der "Probelauf" des Uni-Spiegel) auf ein Impressum verzichten zu können.
Herr Ulmer, möchten Sie uns nicht erklären, was eigentlich Sinn der Sache war?