Wissenschaftliche Hilfskräfte, in vielen Fachbereichen die Stützen der Lehre, der EDV und oft auch der Forschung, sind in einer schwierigen Situation: Der Betriebsrat fühlt sich nicht recht für sie verantwortlich, die Studierendenvertetung darf sich eigentlich nicht um sie kümmern, und zudem arbeiten sie häufig bei genau den Personen, die sie früher oder später mal prüfen werden, an deren Wohlwollen sie also ein starkes Interesse haben.
Nach alledem überrascht es nicht, dass die Vergütungen der WiHis seit 1993 auf 15,68 die Stunde eingefroren sind und sich daran wenig ändert. Dass das in Zeiten, in denen ein gelangweilter Hacker von Excel-Makros für 50 Mark die Stunde Cash auf die Kralle consulten gehen kann (und weit verlockendere Angebote auch nicht schwer zu finden sind) dazu führt, dass schon so manche Übungsgruppe mit 50 Studis stattfinden musste, dass Rechner schlecht oder gar nicht gewartet werden, dass auf Projekte verzichtet wurde, weil die nötigen WiHis nicht zu kriegen waren, interessiert die zuständige Tarifgemeinschaft der Länder wenig.
Die Ursachen für diese Probleme sind eigentlich struktureller Natur. Vielleicht ist es aber trotzdem nützlich, dass der Senat der Uni Freiburg eine Art Memorandum von Studierenden und Angestellten verabschiedet hat, das genau diese Missstände anprangert -- bemerkenswert, weil dies bedeutet, dass ProfessorInnen für einen Antrag der Studis gestimmt haben. Trotz etlichen Dummschwätzes ("dienstleistungsorientiert" -- schauder!) sei er zur Lektüre empfohlen. Weil er in Freiburg nicht zu finden war, müsst ihr ihn von uns nehmen.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 31.08.2001