[Home] [Aktuell] [Aktuell-Archiv] [Mar 97]

UNiMUT aktuell: Studiengebühren international

Studiengebühren international (10.3.97)

Nicht nur Trotha träumt von Studiengebühren -- auch John Major würde britischen Studis gern welche reindrücken. Bisher haben britische Unis zwar Studiengebühren erhoben, diese wurden aber von den Heimatgemeinden der Studis getragen. Sonstige staatliche Finanzierung der Unis ist demgegenüber eher unbedeutend.

Jetzt soll dieses System soll jetzt gekippt oder doch aufgeweicht werden, und zwar zunächst durch Einführung von Klauseln auf den Zulassungsbescheiden der Unis, die die Erhebung zusätzlicher (d.h. über die von den Gemeinden getragenen hinausgehenden) Studiengebühren vorsehen, wobei bis jetzt keine Beträge festgesetzt oder gar erhoben wurden. Erfreulicherweise nahmen das die Studis nicht so einfach hin, und zumindest an der Universitäten von Kent und Leeds sowie der London School of Economics konnten sie die Rücknahme der Klauseln erzwingen. In Leeds etwa hatten 500 Studis kurzerhand das Rektorat besetzt, nachdem der Rektor über die Feuerleiter geflohen war. Derweil träumt der halbe Stolz des britischen Bildungswesens, die Uni Oxford, in einem Diskussionspapier von "Totalprivatisierung" mit privat aufzubringenden Studiengebühren von zunächst 8000 Pfund im Jahr. Dass es soweit kommt, ist zwar vorerst ziemlich unwahrscheinlich -- unbestritten ist aber, dass dies die logische Konsequenz marktwirtschaftlich orientierter Organisation der Hochschulen wäre.

Link me


Diese Seite darf unter der GNU FDL (auch verändert) weiterverbreitet werden. Näheres in unserem Impressum.

Druckfassung

Erzeugt am 10.03.1997

unimut@stura.uni-heidelberg.de