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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialTrotha muss Koffer haben, viele Koffer: er will ein LAFÖG -- eine Landesausbildungsförderung einführen. Diese soll das BAföG ergänzen. BAföG -- ihr wisst, das ist das, was immer weniger Studis bekommen, weshalb sich immer mehr Leute Gedanken darum machen -- sich für Randgruppen zu engagieren lohnt sich in der Politik. Im Gegensatz zum Onkel Kohl aus Oggersheim, der ja nicht mehr so genau weiss, woher sein Koffergeld kommt, weiss Trotha aber genau, woher er sein LAFÖG nehmen will: von denen, die es bekommen: von uns Studis! Und zwar sollen die Studiengebühren teilweise als LAFÖG an bedürftige Studierende zurückfließen. Problematisch ist nur, dass doch bereits das "Bündnis für Lehre" (vgl. Unimut Nr.175) aus diesem Topf finanziert wird -- viel dürfte da nicht mehr übrig bleiben. Doch vermutlich gibt es eh nicht mehr soviele potentielle EmpfängerInnen von LAFÖG in Ba-Wü, weil die das Ländle schon längst verlassen haben. Unter anderem wegen der Studiengebühren... Und sobald die 1000 DM ab dem ersten Semester gezahlt werden - was recht bald geschehen soll - ließe sich die Zahl der LAFÖG-EmpfängerInnen weiter senken. Eigentlich eine feine Sache: LAFÖG zeigt quasi, dass Studiengebühren per se sozialgerecht eingeführt werden können, wenn sie mit Stipendien gekoppelt werden. Auch fein: die neue Ausstattung in der Triplexmensa: eine ganze Million haben Uni und Studentenwerk hineingesteckt -- sieht man dem Ergebnis gar nicht an, was? Aber chick ist es trotzdem findet die Redaktion. Alles ist chick: Gebühren, Mensen -- und erst mal der Unimut, schwärmt dieRed....
Test your SchulprAxisZemesterNeue Lehramtsprüfungsordnung:Praxisnahe Erfahrungen im zukünftigen Einsatzgebiet sammelten auch AZlerInnen bei der Besetzung des Bahngebäudes am 6.2.00. Die Polizei spielte den Betreuungslehrer und griff korrigierend ein. Die vom Schulministerium geforderte abschliessende Gesamtreflexion fand noch nicht statt. Bis zum 24.2. kann die Universität Stellung nehmen zum Entwurf der neuen Verordnung über die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Gymnasien, kurz Lehramtsprüfungsordnung genannt. Nachfolgend werden die wichtigsten der vom Ministerium für Kultus und Sport (MKS) geplanten Veränderungen vorgestellt. Aus Platzgründen muss der ausführliche Kommentar wegfallen. Ihr findet ihn aber auf der Homepage des AK Lehramt (http://www.uni-heidelberg.de/stud/fsk/aks/lehramt/). Der Erlass kann in den Dekanaten und im Zentralen Fachschaftenbüro eingesehen werden, Interessierten sind aufgerufen, sich in die Diskussion einzubringen. PrüfungsabwicklungDie Gruppe der potentiellen Prüfer und Prüferinnen wird erweitert um "Schulpraktiker, die in der Lehrerausbildung tätig sind, und Vertreter des akademischen Mittelbaus". Über das Verfahren zur Benennung von Prüfenden findet sich nichts. Neu ist, dass zukünftig Gruppenprüfungen durchgeführt werden können (d.h. mehrere Prüflinge werden in einer Gruppe geprüft). Der Freiversuch, vulgo Freischuss, wird eingeführt in Verbindung mit der Möglichkeit, die Prüfung zukünftig aufzuspalten in "bis zu vier Termine in den ersten zehn Fachsemestern". Wenn man allerdings am Ende des 10.Semesters nicht die letzte Prüfung macht, verfallen die anderen Prüfungen. In den Fremdsprachen kann die Wissenschaftliche Arbeit, fälschlicherweise oft als "Zulassungsarbeit" bezeichnet (sie muss aber weiterhin zur Zulassung nicht vorliegen) mit Zustimmung des Professors/der Professorin auch in der Fremdsprache verfaßt werden. Die wissenschaftliche Arbeit kann zudem ergänzt werden durch einen etwa halbstündlichen universitätsöffentlichen Demonstrationsvortrag, dessen Bewertung in die Bewertung der Wissenschaftlichen Arbeit eingeht. Auf Vorschlag der Universität und mit Zustimmung des Prüfungsamtes kann die Wissenschaftliche Arbeit sogar zur Erprobung von Reformmodellen durch eine gleichwertige Leistung ersetzt werden. Neue FachkombinationenDie zugelassen Fachkombinationen (d.h. die, mit denen man später eingestellt werden kann) werden neu bestimmt, statt der bisherigen Gruppen I und II, gibt es jetzt die Gruppen I, II und III mit neuen Kombinationsregeln. Der Studiengangs Philosophie wird abgeschafft, eingeführt wird der Studiengang Philosophie/Ethik, in dem zukünftig vor allem Ethiklehrkräfte ausgebildet werden sollen. Die Fremdsprachenanforderungen werden verschärft: In den meisten Fächern muss eine der beiden nachzuweisenden Fremdsprachen Englisch sein, die zweite muss aus der Gruppe Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Latein stammen. (Bisher reichten zwei nicht näher spezifizierte Fremdsprachen.) Die Prüfungsgebiete werden für alle Fächer enger und abschließender gefaßt. Die Rahmenthemen und die damit verbundenen Aufgabenstellungen für die Staatsexamensklausuren werden zukünftig für alle Prüflinge gleich sein und ein halbes Jahr vor den Prüfungen bekannt gegeben. Die Zahl der möglichen Rahmenthemen ist abschließend festgelegt. Mehr PädagogikDer Schwerpunkt der Reform ist die Erhöhung des Pädagogikanteils von 4 Semesterwochenstunden (SWS) auf 8 SWS, hinzu kommt ein "Philosophisch-ethisches Grundlagenstudium" von 4 SWS. Die Noten bestimmter Scheine fließen in die Note des ersten Staatsexamens ein. Einschneidend ist die Einführung des Schulpraxissemesters (SPS; es gilt bereits für die, die sich dieses Semester immatrikuliert haben!). Zukünftig müssen Lehramtsstudierende nach der Zwischenprüfung ein halbes Jahr in Schulen und anderen Einrichtungen pädagogische Erfahrungen sammeln. Die Ausführungen hierzu sind sehr vage und allgemein gehalten. Um die Eigeninitiative zu fördern, sollen die PraktikantInnen die Schulen selber suchen und in der Zeit des SPS bei Freunden und Verwandten wohnen. Bei der Lektüre möglicher Einsatzgebiete der PraktikantInnen gewinnt man den Eindruck, dass die PraktikantInnen neben der Vorbereitung von Wandertagen und Sportfesten vor allem Engpässe bei SozialarbeiterInnen und Lehrkräften auffangen sollen. Zwar werden die PraktikantInnen von AusbildungslehrerInnen betreut, allerdings nicht spezifisch fachwissenschaftlich und fachdidaktisch - was auch immer das heissen mag. Mehr Wissen, weniger PflichtstundenBei Lehramtsstudierenden wird ab sofort "die Fähigkeit zum Einsatz moderner Medien, insbesondere des Computers und Beherrschen sowie Vertrautheit mit fachspezifischer Software und den Internetdiensten" vorausgesetzt. Dies ist praktisch, denn dadurch, dass es nur vorausgesetzt wird, macht man es ausserhalb des Studienzeit. Das MKS reduziert nämlich zur Studienzeitverkürzung die Zahl der Pflicht-SWS im Fachstudium auf 160 SWS. Ebenfalls reduziert wird die Zeit, die in alten Sprachen für das Erlernen einer Sprache auf die Regelstudienzeit angerechnet wird: auf 1 Semester pro nachzuholende Sprache Erstes ResuméeAllgemein läßt sich also sagen, dass eine weitere Festschreibung von Themen und eine weitere Einengung bei den Prüfungsthemen erfolgt. Die vordergründige Reduzierung der SWS ist Augenwischerei, da sie nicht mit einer Reduktion von Fachinhalten einhergeht und zudem weitere Kenntnisse einfach vorausgesetzt werden. Hinzu kommen erhöhte -- und notenrelevante - Anforderungen in den sogenannten pädagogischen Studien. So werden die acht Semester Regelstudienzeit (plus ein Semester für Prüfungen), die schon jetzt kaum ausreichen, auch in Zukunft knapp bemessen sein. Generell mangelt es dem Entwurf an pädagogischem Esprit. Die verwendete Sprache ist Ausdruck der Konzept- und Hilflosigkeit der "Reformer" aus Stuttgart. Auffällig ist die Vielzahl von Konjunktiven, vagen Formulierungen und kann-Bestimmungen, wo es eigentlich darum ginge, Verbindlichkeiten einzugehen. Auch das Ziel der Reform bleibt schwammig: Neben mehr Pädagogik wird genannt ein "zielgerichteteres" Studium, dass auf die "im umfassendsten Sinne Besten" zielt (man beachte die Neusprech-Elative). Eigentlich hätten wir mehr erwartet. AK Lehramt Einige Grüne bleiben dranPanzer für die Türkei !! ?Bevor die innenpolitische Diskussion in Deutschland sich einmal mehr Parteienskandalen zuwandte, erregte ein inhaltlich schwerwiegendes Thema die Öffentlichkeit: Nach welchen Regeln und Normen können in Deutschland produzierte Waffen ins Ausland geliefert werden? - das war die Frage. Nicht zuletzt ist es ein Problem politischer Moral, das am Beispiel der Türkei auf die Tagesordnung gekommen ist. Auf der einen Seite stehen die Interessen der deutschen Rüstungsindustrie und vor allem der dort beschäftigten ArbeitnehmerInnen, die ihre Jobs gesichert sehen wollen. Zudem ist die Bundesregierung an guten Beziehungen zum NATO-Partner Türkei interessiert, die für viele andere Bereiche (Einwanderung, Tourismus, Militärpolitik) wichtig sind. Andererseits kritisieren Menschenrechtsgruppen und auch die Staaten der Europäischen Union schon seit vielen Jahren die Türkei für ihre Politik gegenüber der kurdischen Bevölkerung. Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung, Entrechtung des kurdischen Volkes werden der türkischen Regierung vorgeworfen - mit der Konsequenz, die Türkei bislang als ungeeignet für eine Mitgliedschaft in der EU einzustufen. Es besteht außerdem die begründete Befürchtung, daß Waffen aus Deutschland für den Unterdrückungskrieg gegen die Kurden eingesetzt werden. Sollte die Türkei im Jahr 2001 Leopard II - Panzer für 14 Milliarden DM bestellen - was also wäre dann? Wäre eine deutsche Lieferung unter diesen Umständen überhaupt zu rechtfertigen? Die Diskussion im Herbst letzten Jahres endete zunächst mit einer Neufassung der Rüstungsexportrichtlinien. Dennoch wird irgendwann die Bundesregierung vor der Entscheidung stehen, Waffenlieferungen zu erlauben oder zu verbieten. Nach dem Gesetz benötigen derartige Exporte die Genehmigung der Bundesregierung. Innerhalb des Kreisverbands von Bündnis90/Die Grünen Heidelberg hat sich im November 1999 eine neue Arbeitsgruppe formiert, die am Problem der Rüstungsexporte dranbleiben will, um es in der öffentlichen Diskussion zu halten und Druck von der Basis auf die Regierungsmitglieder der Grünen auszuüben. Am Dienstag, dem 07. Dezember 1999, fand die Auftaktveranstaltung der Gruppe statt, eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Keine Panzer für die Türkei!" unter anderem mit Antje Radcke, Noch-Bundesvorstandssprecherin der Grünen, und Thomas Gebauer, Initiator der Kampagne gegen Landminen und Friedensnobelpreisträger. Da auf dem Podium jedoch nur GegnerInnen von Rüstungsexporten in die Türkei vertreten waren, geriet die Veranstaltung weniger zur politischen Diskussion als zur Informationsveranstaltung. Es herrschte Einigkeit in der Meinung, Waffenlieferungen in die Türkei solange zu unterbinden, wie die Konflikte mit der kurdischen Bevölkerung nicht gelöst sind. Für die weitere Arbeit der Gruppe ist es wichtig, daß sie deutlich macht, auf welche Widerstände ihre Forderungen auf der bundespolitischen Ebene oder in der Wirtschaft stoßen. In diesem Zusammenhang sieht Frieder Wolf, Mitinitiator der Arbeitsgruppe, sein Engagement auch als kritische Basisarbeit innerhalb der Grünen. Es bringe nichts, sich über die BundespolitikerInnen immer bloß aufzuregen, man müsse selber etwas tun. Die Arbeitsgruppe hat aber auch ein großes Interesse daran, mit anderen Gruppen zusammenzuarbeiten, um das Problem nicht nur zu einem Thema innerhalb der Grünen zu machen. Eine Vernetzung mit anderen Heidelberger Gruppen aus z.B. dem kirchlichen und gewerkschaftlichen Umfeld und der Dialog mit EinwanderInnen und Flüchtlingen aus von deutschen Waffenexporten betroffenen Ländern wird angestrebt. So hofft die Arbeitsgruppe auf weitere engagierte MitstreiterInnen. Weitere Infos dazu gibt es bei der Grün-Alternativen Liste Heidelberg, Rohrbacher Straße 39, 69115 Heidelberg, Tel. 162862. Andreas Pesch Öko ist wieder im KommenSeit kurzem haben sich als Arbeitskreis der FSK wieder einige Engagierte zusammengefunden, die gerne ein Thema wieder auf die Tagesordnung bringen würden, das in der öffentlichen Diskussion in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung verloren hat -- den Umweltschutz. Getreu dem Motto "Global denken - lokal handeln" richten die Mitglieder des Öko-Aks ihren Blick vor allem auf Möglichkeiten, den Umweltschutz vor Ort direkt an der Uni zu fördern. Ein Schwerpunkt ist die WETTE, auf neudeutsch auch THE BET genannt. Die Idee geht zurück auf eine Aktion der BUND-Jugend, bei der Schulen mit der Bundesregierung gewettet haben : Das selbst gesetzte Ziel der Politiker zur Reduzierung des Ausstoßes von CO2 sollte überboten werden. Und das ist den Initiatoren schließlich gelungen: sie haben ihr Reduktionsziel sogar bei weitem überschritten. Nun soll eine ähnliche Aktion in größerem Rahmen europaweit laufen, diesmal nicht nur an Schulen. Das Prinzip ist einfach: Lokale Initiativen sparen Ressourcen, dies wird zusammengerechnet und das muß mehr sein als die 8%, zu denen sich die Staats- und Regierungschefs freiwillig verpflichtet haben. Um zu zeigen, wie viel erreicht werden kann, wird in 8 Monaten gespart, was die Staaten in 8 Jahren sparen wollen. Der Öko-AK möchte als eine lokale Initiativ-Gruppe an dieser Aktion teilnehmen. Aber auch jeder einzelne kann durch persönliche Sparerfolge helfen und diese mit sogenannten CO2-Schecks dokumentieren. Außerdem werden einige Institute ausgesucht, die über den genannten Zeitraum vom Öko-AK betreut werden. Eine direkte Einsparung vor Ort wirkt sich unmittelbar positiv aus für das entsprechende Institut, denn dank dem neuen Universitätsgesetz gibt es demnächst « dezentrale Ressourcenverwaltung », so daß das gesparte Geld innerhalb des Instituts eingesetzt werden kann. Die Aktion kann zum Ausgangspunkt werden, das schon seit längerem geplante und viel diskutierte Umweltschutzkonzept der Universität in die Praxis umzusetzen. Dieses Konzept stellt einen umfassenden Handlungs- und Maßnahmenkatalog dar, der die Verwaltung, die Institute, aber auch die Studenten zu umweltgerechtem Verhalten anleiten soll. Die Aufgabe der Ausgestaltung dieses Konzeptes fällt in den Arbeitsbereich der Umweltschutzkommission, eines Senats-Ausschußes. Erwartungsgemäß ist das Engagement der Professoren-Mitglieder nicht sehr groß, so daß dort einige Gestaltungsräume bleiben, zumal gute Kontakte in die Verwaltung bestehen. Als weitere Aktion ist im Juni eine Beteiligung am bundesweiten autofreien Hochschultag geplant, mit Fahrradbörse, Info-Stand und dergleichen. Der Öko-AK ist aktiv und steckt voller Ideen. Doch zur Umsetzung brauchen wir immer Leute, die mitmachen und sich engagieren wollen. Jeder ist immer herzlich willkommen, auch wenn man am Anfang nicht direkt hundertprozentig mitmischen will. Wir treffen uns immer donnerstags um 17.30 Uhr in der FSK, Lauerstr.1. Ihr könnt uns aber auch mailen: oeko@fsk.uni-heidelberg.de. Lust auf mitmachen? Der Öko-AK der FSK sucht noch Leute, die bei der WETTE-Kampagne mitmachen wollen. Das erste WETTE-Treffen ist am Donnerstag, den 17.Februar in der FSK, Lauerstr. 1 um 17.30 Uhr. Schaut doch einfach vorbei oder meldet Euch unter oeko@fsk.uni-heidelberg.de. Bürgerliche Revolution Teil II - Frankreich... oder: Was hat die 50-Prozent-Frauenquote 2001 in Frankreich mit 1789 und 1793 gemeinsam?Die französische Revolution begann 1789 mit dem Marsch auf Versailles, der von einer breiten Menge Arbeiterinnen mitgetragen wurde. Die Arbeiterinnen und Bürgerinnen begannen sich erstmals in politischen Zirkeln zu organisieren, sie verfassten Reden, die sie schriftlich an öffentlichen Plätzen aushängten, da ihnen als Frauen die öffentliche Rede verboten war und begannen, am öffentlichen politischen Leben mitzuwirken. Als im Laufe der Revolution die Gleichheitsforderungen der Bürgerinnen den Patriarchen unheimlich wurden, begann eine Zeit der Schauprozesse und Massenhinrichtungen derjenigen Frauen (ca. ab 1793), die sich nicht an die wiedereingeführten Restriktionen hielten. Die kurze Phase der politischen Gleichberechtigung in Paris, die allerdings nicht auf einer bürgerlichen Herrschaftsform basierte, während der Kommunezeit 1871 wurde nach dreimonatiger Dauer von reaktionären Kräften unter der Mithilfe Preussens vollständig beseitigt. Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wird dieses Thema der Frauengleichberechtigung - im Gegensatz zur Diskussion um Herrschafts oder Anarchie - wieder von offiziellem Interesse. In den wichtigen politischen Gremien liegt der Frauenanteil in Frankreich bei nur 5,5 Prozent. Im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern ist dies 1996 das schlechteste Ergebnis. Dagegen glänzen Dänemark, Finnland und Schweden mit deutlich über 30 Prozent und selbst die Niederlande und Deutschland mit ca. 20 Prozent, auch wenn der Anteil von 20 bis 30 Prozent noch lange nicht dem Anteil der weiblichen Bevölkerung von ca. 50 Prozent entspricht. Aufgrund dieser unerfreulichen Ergebnisse wurden 1996 in Frankreich Umfragen zur Verbesserung dieser geringen Frauenquoten gemacht. Es ergibt sich eine deutliche Mehrheit (zwischen 64 Prozent und 84 Prozent UnterstützerInnen) für verpflichtenden 50 Prozent-Frauenquoten in allen politischen Gremien. Das Ergebnis liegt jetzt, Ende Januar 2000, vor: Ab der Wahl im Jahre 2001 müssen alle Fraktionen, die sich den Wahlen stellen, gleichviele Kandidatinnen wie Kandidaten stellen. Andernfalls gibt es deutliche Geldabzüge für die Parteien, proportional zur prozentualen Differenz zwischen Kandidatinnen und Kandidaten. Zwar haben alle Parteien ein gewisses Problem bei ca. 25 Prozent weiblichen Mitgliedern in der Partei einen 50 Prozent-Anteil von Frauen für die Wahl aufzustellen, andererseits scheint mit der Strafgebühr ein genügender Ansporn vorhanden, so daß mindestens annähernd diese Hürde genommen werden kann. VertreterInnen aller Parteien sprechen sich - gezwungenermaßen - positiv gegenüber dieser Maßnahme aus. Andererseits wird ein ,,positive thinking" von Frauenquoten ja auch in Deutschland hochgehalten. Nur zu Taten kann man/n sich in der BRD in Tradition zu 1789 wieder mal nicht durchringen. ... bleibt nun abzuwarten, was sich in Frankreich weiterhin tut. Was eine Diskussion der Herrschaftsformen angeht sind sich Frankreich und die BRD allerdings einig: da soll alles bleiben wie es ist! Schade! Fantifas Freundinnen Diskussions- und Vortragsveranstaltung vom 20.1.2000:Michael Csaszkoczy berichtet über das autonome ZentrumVeranstaltet von der Heidelberger Gruppe der Verfolgten und Vertriebenen des Nationalsozialismus - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) and diese Veranstaltung im Karlstorbahnhof statt. Ob das zu Beginn gezeigte Video eine Drohung sein sollte?: 'Wenn Ihr uns nicht bald neue Räume für ein AZ gebt, gibt's noch mehr schlechte Videos, die das AZ als dunkle Fetenhöhle, in der Männer diskutieren und Frauen in der Küche arbeiten, darstellen!' Live waren die Ausführungen von Michael jedenfalls wesentlich interessanter und auch ältere der fast vierzig ZuhörerInnen bekräftigten die Rolle des AZ bei der Bekämpfung rechtsextremistischer Aktivitäten in Heidelberg. So wurde z.B. am 4.Juli 1998 ein Naziaufmarsch auf dem Bismarckplatz verhindert, trotz Gegendemo-Verbot (die Verwaltung hatte wohl Angst vor 'Krawall' - oder Basisdemokratie). "Es wäre sonst niemand dagegen gewesen" wie einer aus dem Publikum anmerkte. Auch die Zurückdrängung der Burschenschaftler, die jährlich am 1.Mai zu Hunderten deutschnationale 'Tradition' mitten in der Stadt feiern wollen, auf das Schloß ist dem engagierten Auftreten von Leuten aus dem Umkreis des AZ zu verdanken. Mehr als ein "Ehrenwort" kann es nicht gewesen sein, als die Oberbürgermeisterin Beate Weber versprach für einen adäquaten Ersatz für das alte AZ in Bergheim zu sorgen. Die InstandbesetzerInnen sorgten nach der Privatisierung der Deutschen Bahn mit ihrer neuen roten Farbe für eine dringend notwendige Konservierung der alten Wandfarbe auf dem verlassenen Gebäude.Jetzt sollen einige der AZlerInnen auch noch dafür bestraft werden. Trotz mehrmaliger Versprechen von OB Beate Weber konnten bis jetzt noch keine Räumlichkeiten für das AZ als 'selbstverwaltetes kulturelles und politisches Zentrum der unabhängigen Jugend' zur Verfügung gestellt werden. Eine Reaktion der Verwaltung auf eine vorgelegte Liste von 12 möglichen Gebäuden in relativ zentraler Lage, mit der Möglichkeit, einen großen Veranstaltungsraum, ein Cafe und mehrere kleine Räume als Treffpunkt der verschiedenen Gruppen, einzurichten, blieb bis jetzt aus. Die mehr oder weniger realistischen Möglichkeiten reichen von leerstehenden Gebäuden im Bereich der Bahninsel, des Güterbahnhofs und des Gewerbegebiets der Weststadt bis zum alten Hallenbad. Die beste Lösung wäre das Bahnausbesserungswerk zwischen den Bahngeleisen am Ochsenkopf, das am 24.1.1999 von 800 TeilnehmerInnen einer Spontanfete schon mal besetzt wurde (wer war nicht dabei?). Die Einigung mit der Bahn war schon greifbar nahe, Sanierungskosten von ca. 200000 Mark dann aber politisch nicht durchsetzbar, da auch die SPD-Gemeinderatsfraktion nur mit Einschränkung dafür war: "Die SPD machte zur Bedingung für ihr Jawort, dass zunächst nur die Hälfte des Gebäudes angemietet wird. Dabei spielten die Eisenbahner nicht mit" (meier, Sept.99, S. 16). Nachher hatte aber, wie SPD-Fraktionschef Werner Brants sagte, "die SPD von Anfang an Zweifel an diesem Projekt gehabt" (ebd.). (Um den repräsentativen Turm der Print Media Akademie gegenüber vom Hauptbahnhof in das Stadtbild zu integrieren, musste für 7.5 Mio. die Straßenbahn verlegt werden, wovon die Stadt - in Erwartung von 10000 Schulungsgästen pro Jahr - ohne große Skrupel 4.5 Mio. bezahlt). OB Weber hat nach Ansicht eines Diskussionsteilnehmers "Angst vor unpopulären Entscheidungen" und will das AZ am liebsten "weglächeln" (auch: meier, s.o.). Dr. Hannelies Schulte, Gemeinderätin der Linke Liste/PDS, versprach das Thema AZ nach dem Abschluss der Haushaltsverhandlungen im März 2000 wieder auf die Tagesordnung zu setzen. (In der Gemeindeverfassung gibt's nach Ihren Angaben eine Regelung, dass ein Thema, wenn darüber abgestimmt wurde, erst nach 6 Monaten wieder erneut verhandelt werden darf). Die Verdrängung des AZ passt gut in die Ideologie einer neoliberalen Politik, die die Freiräume in der Stadt radikal einschränkt: Obdachlosen werden durch Gitter in der Nacht der Zutritt zu trockenen Plätzen versperrt, die Jugend wird durch Sozialarbeiter betreut und unter städtische Kontrolle gebracht und 'Andersaussehende' werden durch verdachtsunhabhängige Polizeikontrollen schikaniert. Es soll auch schon der Verfassungsschutz Minderjährige und deren Eltern eingeschüchtert haben. Außer der zahlreichen Teilnahme an der Demo am 12.2.2000 wurden noch andere Möglichkeiten der Einflussnahme für neue Räume für das AZ diskutiert: LeserInnenbriefe an die RNZ (besonders auch von unabhängiger Seite) und ein direktes Ansprechen der GemeinderäteInnen (oder besser noch der OB bei ihren Bürgersprechstunden). Bernhard Rieseberg Obwohl neben dem besetzten Gebäude kein leerer Zug stand, plädierte die Bahn mit ihrer Anzeige gegen die BesetzerInnen auf Sofortvollzug bei der Räumung. Das Objekt wurde von einigen AZlerinnen offensichtlich schlecht ausgewählt: In diesem Gebäude hätte es trotz der netten Farbverzierungen nie eine echte Frauenetage gegeben. Offener Briefdes Fachschaftsrates am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg an Frau Oberbürgermeisterin Beate Weber und die Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Heidelberg bezüglich des Autonomen Zentrums Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Weber, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates, am 1. Februar 1999 wurden die Räume des Autonomen Zentrums (AZ) in der Alten Bergheimerstraße von dessen Betreiberinnen und Betreibern fristgerecht an die Stadt Heidelberg übergeben. Diese Übergabe geschah vor dem Hintergrund des Versprechens seitens der Stadt Heidelberg, unverzüglich für gleichwertigen Ersatz Sorge zu tragen. Auch der Fachschaftsrat am Institut für Politische Wissenschaft ging damals von der Ernsthaftigkeit dieses Versprechens aus. Nachdem aber nun ein Jahr vergangen ist, ohne daß neue Räume angemietet sind und für eine Nutzung zur Verfügung gestellt wurden, scheint es sich herauszukristallisieren, daß es sich hierbei nur um Lippenbekenntnisse handelte. In diese Richtung weist zumindest die Tatsache, daß das alte AZ vor den Augen der Betreiberinnen und Betreiber so schnell als möglich abgerissen wurde, das so geschaffene Areal aber fast ein Jahr lang brach lag. Entgegen immer wieder kolportierter Vorurteile diente das AZ nicht nur kleinen Splittergruppen als Begegnungsstätte, sondern stand vielmehr einer breiten Schicht junger Menschen als Treffpunkt und für Veranstaltungen verschiedenster Art zur Verfügung. So ergab eine repräsentative Umfrage unter den ca. 24.000 Heidelberger Studierenden, daß fast jede/r fünfte, also ca. 5000 Studierende, Veranstaltungen des AZ besuchte (vgl. repräsentative Umfrage des Instituts für Soziologie der Universität Heidelberg "Freizeit Heidelberger Studentinnen und Studenten", siehe auch RNZ vom 16.11.1999). Nach der Schließung des alten AZ entstand hier eine Lücke, die in dieser Art von keiner anderen Heidelberger Einrichtung übernommen werden konnte. Es soll an dieser Stelle nicht noch einmal auf die vielen Vorzüge des AZ hingewiesen werden. Dies geschah zur Genüge bereits an anderer Stelle. Zudem sind die allesamt ehrenamtlich erarbeiteten Dienste, die das AZ der Stadt Heidelberg im Bereich Kultur, Politik und Jugendarbeit erwiesen hat, hinlänglich bekannt. Es ist nun an Ihnen, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Weber und sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates, das gegebene Versprechen einzulösen und jetzt für einen adäquaten Ersatz Sorge zu tragen. Um nicht zu Politikverdrossenheit zu führen, muß sich die Politik als vertrauenswürdig erweisen. Über eine Stellungnahme Ihrerseits würden wir uns sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Sorke und Markus Bitterolf für den Fachschaftsrat am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg Vom ZK geplant: Das neue AZ-Plenum soll weniger hierachisch ablaufen. Parolen der BesetzerInnen:1 Jahr ohne Autonomes Zentrum! Der Kampf geht weiter! Für ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg! Die Panne am Rande:Mehrere BesetzerInnen wurden zu einer Speichelabgabe auf dem Polizeirevier in Heidelberg gezwungen. Der DNA-Test wurde mit dem Hinweis der Verfolgung von Vergewaltigern eingeführt, wird er jetzt zur beliebten Methode bei der Unterdrückung linker und anderer Interessen? Der UNiMUT dokumentiert ein Flugblatt der BesetzerInnen und garniert das ganze mit Bildern von der BesetzungDas neue Autonome Zentrum: 12 Stunden, dann war der Traum vorbei!Besetzung des Bahngebäudes von ca. 30 grünen Helmen gewaltsam beendetIn den frühen Morgenstunden des 6.2.2000 wurde von einem 'unabhängigen Komitee "Take your AZ"' ein Gebäude des Güterbahnhofs in Heidelberg besetzt. Wir dokumentieren hier einen Teil aus der Erklärung des 'Unabhängigen Komitees "Take your AZ"': "Trotz mehrfacher Zusagen hat sich dieStadt nicht wirklich um ein neues AZ bemüht. Sämtliche Angebote der Stadt waren mit den Räumlichkeiten in der Alten Bergheimer Straße auch nicht annähernd vergleichbar; und die vom AZ vorgeschlagenen Gebäude wurden stets mit fadenscheinigen Begründungen abgeschmettert - zuletzt auf der Gemeinderatssitzung am 28.7.99, als sich eine "Große Koalition" aus SPD, CDU, DIE HEIDELBERGER und FWV gegen den bisher realistischen Lösungsvorschlag (das ehemalige Bahnausbesserungswerk der Bahn AG im Heidelberger Stadtteil Wieblingen) ausgesprochen hat..." Mit öffentlichen Geldern gekauftes Material und teures Werkzeug vergammeln seit Jahren in diesem Gebäude. Ein Grund mehr, den Widerspruch zwischen sinnloser Geld-Vergeudung einerseits und fehlendem Geld für ein neues AZ andereseits zu thematisieren. Im Zuge der Besetzung am 6.2.2000 fand eine Party statt, an der sich spontan ca. 200 Personen beteiligten. Um 5.00 Uhr morgens wurde diese gewaltfreie Party beendet, ein Teil der Menschen blieb allerdings im Gebäude, um ihre Entschlossenheit, für ein neues AZ zu kämpfen, zu dokumentieren und dieser Forderung Nachdruck zu verleihen. Das Autonome Zentrum (im Exil) unterstützt diese Aktion und solidarisiert sich mit den BesetzerInnen. Vor allem solidarisieren wir uns mit den sechs Personen, die in einem völlig überzogenen Polizeieinsatz aus dem Gebäude entfernt und dann festgenommen wurden, ohne dass von ihrer Seite Gewalt ausgegangen wäre. Wir solidarisieren uns darüber hinaus mit Dr. Arnulf Lorentz, der bei seinem Versuch, aus persönlichem Interesse ans Gebäude heran zu kommen, um sich in seiner Funktion als Mitglied der Liberalen Demokraten (LD) über die Situation vor Ort zu informieren, von zwei Zivilbeamten zu Boden geworfen und dann in Handschellen abgeführt wurde. Wir verurteilen diese Aktion aufs Schärfste, sind uns aber bewusst, dass sich dieser Polizeieinsatz einreiht in die Politik, welche die Verantwortlichen der Stadt seit der Räumung des AZs vor einem Jahr gegen uns führen. Zum ersten gemeinsamen warmen Essen kam's nicht mehr: Die Bullizei liess sich noch nicht mal zu einer Tasse Tee einladen. Eine Vokü bleibt trotz vorhandener Teller und Tassen weiterhin nur ein froher Gedanke. Wieder einmal ist ein realistisches Ersatzobjekt, das von uns oder unseren UnterstützerInnen vorgeschlagen wurde, an dem destruktiven Verhalten der AZ-GegnerInnen gescheitert. Die Stadt hat wieder einmal nicht versucht, direkt mit den BesetzerInnen in Kontakt zu treten, um Wege zu einer befriedigenden Lösung des Raumproblems zu finden. Sowohl die spontane Beteiligung von mehr als 200 Leuten an der Besetzung heute Nacht, als auch die vorgestern im Karlstorbahnhof veranstaltete "shut up and dance"-AZ-Unterstützungs-Party haben gezeigt, dass auch ein Jahr nach der Räumung der Alten Bergheimer Strasse 7a ein neues AZ absolut notwendig ist. Die AZlerInnen setzten auf ihren Glauben der ja bekanntlich Berge versetzen soll, doch beim Kampf David gegen Goliath blieb das erwünscht Wunder aus. Der Kampf geht weiter! Kein Tag mehr ohne Autonomes Zentrum! Autonomes Zentrum im Exil, (6. Februar 2000) Sockelmodell mal wieder gescheitert, dafür: 4,8 bis 38,9 Pizzen1Die Hard XXI
Am 13.1.1999 gab das bmb+f (Bundesministerium für Bildung und Forschung) eine Pressemitteilung heraus, in der die Verabschiedung des ersten Schrittes einer grundlegenden Bafög-Reform verkündet wurde. Die ist wichtig, denn "Junge Menschen dürfen nicht aus wirtschaftlichen Gründen vom Studium abgehalten werden" (Bubimi Bimbes Bulmahn). Diesen ersten Reformschritt kann man angesichts des Anspruchs, der in vorhergehendem Konzept formuliert wird, nur als süß bezeichnen. Der Höchstförderungssatz wurde in Ost und West um jeweils 20 DM (d.h. die klassische One-Pizza-More-Reform) angehoben, die Elternfreibeträge um 6%. Macht ja aber nix, denn es war ja nur der erste Schritt auf dem Weg in's rot-grüne Bildungsparadeis und die Bundesbildungsministerin versicherte bis Ende 1999 ein Konzept für eine grundlegende Reform vorzulegen. Erste Umrisse waren schon im August '99 zu erkennen. Die Chancengleichheit zwischen Jugendlichen aus einkommesschwächeren und einkommensstärkeren Haushalten sollte wiederhergestellt werden (d.h. Sätze und Freibeträge rauf) und eine elternunabhängige Förderung sollte geschaffen werden. Na ja, richtig neu war das nicht, sondern so schon im Wahlkampf angekündigt und im Koalitionsvertrag niedergeschrieben worden. Die elternunabhängige Förderung würde das bisherige Bafög grundlegend verändern. Zentrale Bestandteile des Familienlastenausgleichs (Kindergeld, steuerliche Freibeträge) sollen in diesem Modell den Studierenden direkt zukommen und nicht mehr an die Eltern gehen. Das ist zum einen ein gesellschaftspolitisches Signal -- die Selbständigkeit der Studierenden würde anerkannt -- zum anderen würde damit das Problem behoben, dass einem nicht unerheblichen Teil der Studierenden -- nach Erkenntnissen des Ministeriums 25% - von ihren Eltern weniger oder nichts von dem ihnen gesetzlich zustehenden Geld gegeben wird. Der Weg des Verklagens der Eltern ist aus verständlichen Gründen keine realistische Alternative für das Gros der Studis. Überdies ging es auch darum, wieder Vertrauen zum Bafög zu schaffen. Die geringen Sätze, die ständigen Änderungen und z.T. sehr harten Restriktionen, sowie die fehlende Anpassung der Freibeträge haben aus dem Glanzstück egalitärer Bildungspolitik -- 1982 waren über 40% in der Förderung -- eine Stütze für die Wenigsten gemacht: Stand 1999: 15%. Analog dazu ging der Anteil der Studierenden aus einkommensschwachen Haushalten rapide zurück. Das Bafög spielt dementsprechend in der Planung bei den meisten gar keine Rolle mehr. Als mögliche Höhe für diesen an alle Studis auszuzahlenden Betrag wurden 400 DM genannt. Dazu kämen Fördermittel für Studis aus einkommensschwachen Haushalten, analog zum alten Bafög. Feine Pläne, doch als das Jahr zur Neige ging -- es war kurz vor der Christmesse - und die Studileins auf die angekündigten Wohltaten warteten, verdunkelten Zweifel die sonnigen Gemüter allerorten. Die bis Ende des Jahres -- "notfalls am 31.12." (Bulmahn) -- angekündigte Gesetzesvorlage kam und kam nicht und überdies bedrohte Finanzminister Eichels Spardiktat die großen Pläne. 1,5-2 Mrd. Mark würde die Einführung des Sockelbetrags kosten.2 Der grüne (Mir ist der ja nicht so richtig grün. d.S.) Bildungspolitiker Matthias "Bildungsbank" Berninger fing schon an zu unken ("Bulmahn wird sich nicht durchsetzen."), während Edelgard "The Kick" weiter eifrig verkündete, demnächst den großen Wurf zu landen und auch die SPD-Bildungspolitiker noch frohen Mutes waren. Im Jahr 2000 (quasi in der bildungspolitischen Zukunft angekommen. D.S.), wurden die Zweifel massiver, denn Eichel findet Bildungspolitik nicht so zentral und auch Schöders Gerd machte sich nicht stark für Bulmahns Modell. Aus dem Bildungsministerium tönte weiter Zweckoptimismus. Am Montag den 17.1.: eine bildungspolitische Sternstunde. Die SPD tagt zum Thema und veröffentlicht ein Manifest. Schröder selbst sprach zum Thema "Soziale Gerechtigkeit". Ach so ja und er wischte Bulmahns Modell vom Tisch. Nachdem diese schon am -- ebenfalls vor der Wahl versprochenen -- Verbot von Studiengebühren im HRG gescheitert war und das Sockelmodell im Vorfeld immer wieder als den großen Wurf gefeiert hatte, hätte sie einen Erfolg bitter nötig gehabt. Vielleicht hoffte sie auch, dass Schröder sie nicht politisch demontieren würde. Damit lag sie dann daneben. Aber o.k. Schröder wusste seine Ablehnung auch gut zu begründen: Viele Eltern hätten das Kindergeld schon für Häuser und Wohnungen verplant. Jahaaaa! Jaaaaahaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Schrödi, olle Kamelle, das, aber genau das, war doch der Grund für den Sockelbetrag, dass das Geld eben jene, denen es zusteht, bekommen sollten und es nicht in der Doppelgarage von Pappi verbaut wird. Doch noch wird uns nicht bang, denn Bildungsbank-Berninger rettet in der Not! Streit mit der SPD werde man riskieren, es werde wegen diesen Themas noch "richtig scheppern" in der Koalition. Zwei Tage nachdem "Berni" dann also nachdrücklich eine Tasse abstellte, akzeptierten die Grünen das Konzept. Gründe: in der Reform finden sich die Anfänge von Berningers Bildungsbank (die nach Meinung der grünen Jugend Blödsinn ist), d.h. dessen persönlicher Ehrgeiz wurde teilbefriedigt und den Grünen wurde für 2002 (da liegt noch eine Bundestagswahl dazwischen) der ganz, ganz große Wurf versprochen. Der am 7.2. telefonisch interviewte Pressereferent des Ministeriums, zeigte sich über diese Information sehr erstaunt. Auch Edelgard Bulmahn feiert die Reform, die so wenig mit ihrem ursprünglichen Plan zu tun hat, als vollen Erfolg und spricht von "Totalsanierung". Das bescheidene Ziel ist die Steigerung des Anteils der geförderten auf 20%, also gerade mal die Hälfte des Standes von 1982. Ein Eckwert der Reform ist die Erhöhung des Höchstsatzes von 1030 auf 1100 DM. Damit seien die Lebenshaltungskosten gedeckt. Die werden vom Studentenwerk aber auf 1300 bis 1400 DM geschätzt. Der o.g. Pressereferent meinte dazu, man müsste ja das Kindergeld dazuzählen..., war das nicht genau das was nicht funktioniert hat? Die einzelnen Reformschritte (s. Kasten), sind meist ganz o.k., z.T. richtig gut (Auslandsbafög bis zum Studiumsende), es gibt allerdings einen großen Haken oder besser ein großes Einfallstor: Es soll die Möglichkeit eines zeitlich befristeten "Bildungskredits" -- zu Marktkonditionen - für Studierende in besonderen Studiensituationen geben. Die Grünen sehen darin explizit die Grundlage für die "Bildungsbank". Dieses Modell zielt auf ein grundsätzlich kreditfinanziertes Studium mit saftigen Studiengebühren ab. Die momentane Auskleidung als Kredit für Leute, für die ansonsten überhaupt keine Gelder vorgesehen waren, ist o.k., dass Berninger die Ausweitung des Ansatzes betreiben wird, ist sicher. Kai Blei 1 Optional: DaVinci: Pizza Leonardo: 14,50DM, Lidl: 3er-Pack Salamipizza, 3,29DM. 2 Das liegt daran, dass die steuerliche Entlastung (Familienlastenausgleich) je nach Elterneinkommen ausgesprochen unterschiedlich ist: höhere Einkommen werden stärker, niedrigere schwächer entlastet (sic!). Das ist der steuerlichen Systematik der progressiven Einkommenssteuer geschuldet. Die Höhe des Sockelbetrags musste sich am oberen Bereich orientieren, da ansonsten Klagen von Eltern zu erwarten gewesen wären, die, bzw. ihre Kinder, nun deutlich weniger aus dem Familienlastenausgleich erhalten hätten. Die durchschnittlichen Zuwendungen wären im Effekt höher gewesen, deshalb die hohen Kosten. ...wir wußten nicht, gegen welchen Feind wir am meisten zu kämpfen hatten:Der Verwaltungsrat des StudierendenwerkesLetzten Freitag hat sich der Verwaltungsrat des Studierendenwerkes zum ersten mal in diesem Jahr getroffen. Hier wird alles wichtige -- also insbesondere alles, was mit dem Geld des Studierendenwerkes zu tun hat -- besprochen und vor allem bestimmt. Dafür sind natürlich auch hochkarätige Mitglieder, wie Vertreter der Deutschen Bank, der Sparkasse, ein CDU Bürgermeister und Herr Machleidt vom Ministerium nötig. Dieser, der bisher schon regelmäßig in unseren schlimmsten Träumen aufgetaucht ist, hat auch dem Verwaltungsrat einen ganz eigenen Charme verliehen. Das Studiwerk hat ein neues Gesetz bekommen (darüber stand schon sehr viel im Unimut), welches ihm zu mehr Autonomie verhelfen soll. Dies bedeutet zunächst, daß das Land nicht mehr so oft mit lästigen Zuschüssen kommt und wenn doch, diese dann an Zielvereinbarungen knüpft. So etwas sieht etwa so aus: Ich gebe dir 4,50 DM für ein Eis, dafür kriege ich deinen linken Schuh und Du ißt keine Leberwurst mehr. Nur handelt es sich beim Studentenwerk um erheblich mehr: das Ministerium hat etwa eine ¾ Mio. DM für unsere CampusCard versprochen und will dafür ein "Konzept zur wirtschaftlichen Situation der Mensen" sehen. Soweit ist das o.k., doch zusätzlich muß das Studierendenwerk die Mensa in Künzelsau (gehört zur Fachhochschule Heilbronn) ausschreiben, also an einen privaten Caterer verkaufen, wenn dieser den Betrieb günstiger führen kann. Die Sache sieht einfach aus, denn das Geld für die CampusCard kann das Ministerium gerne behalten (die Karten und Aufwerter können sie auch haben), doch sind diese Zielvereinbarungen (auch Erpressung genannt) die neue Gangart des Landes. Eine weitere liegt bereits vor: Hier werden für das Geld zur Renovierung von Wohnheimen höhere Rücklagen beim Studiwerk verlangt, um solche Zuschüsse in Zukunft überflüssig zu machen. Und auch künftige Zuschüsse, auf die Heidelberg angewiesen ist, werden wohl nicht mehr ohne Gegenleistung fließen. Der Versuch, auf den sozialen Auftrag und die Verantwortung des Ministeriums anzuspielen, wurde von Siebke als rein politisches Statement abgetan, das im Verwaltungsrat nichts zu suchen hätte. So lief im großen und ganzen die gesamte Sitzung der alten Herren ab. (Nur die PH-Vertreterin und die stellvertretende Geschäftsführerin -- die zum Protokoll schreiben da war -- haben etwas für den Frauenanteil getan.) Die Vertreter von Studierendenwerk, Uni, Banken, Stadt und Ministerium haben sich um ihr Geld gestritten, und wir wußten nicht, gegen welchen Feind wir am meisten zu kämpfen hatten. Das Studiwerk hat solange versucht, die Forderungen des Ministeriums abzuschwächen, bis Machleidt mit einem "Ende der Fahnenstange" die Diskussion beendete und Gutenkunst (Geschäftsführer des Studiwerk) einwilligte. AK Studiwerk PS: Es gab seitens der Studierenden den Appell, die 250 Seiten Unterlagen auf Recyclingpapier und dazu noch beidseitig zu drucken, der nur Kopfschütteln erntete.. Mensa - Preise im Wandel der ZeitZunächst eine Broccolicremesuppe, dann Schnitzel mit Pommes, Salat und Joghurt, dazu eine Mich! Ja, dieses Festmal hat einst (das war 1997 und ist gar nicht so lange her) glatte 4 DM gekostet. Da gab es noch für eine Mensamarke (3,60 DM) die Hauptkomponente und vier Beilagen -- nur die Milch, die mußte für 40 Pfennig gekauft werden So konnte es nicht weitergehen, also wurden die Preise schnell dem Markt angepaßt. Die Mensamarke gab´s für 3,30 DM, dafür mit zwei Beilagen und einer Suppe gratis. Für weitere Beilagen waren die Beilagenbons für 60 Pfennig gedacht. Also: Schnitzel, Pommes, Salat und Suppe für 3,30 DM; der Joghurt für 60 Pfennig und 40 für die Milch macht 4,30 DM Aber - Freiheit für die Preise!Weg mit den 2,20 DM , Milch für 60 Pfennig: so kostet das Schnitzel nun 2,60 DM; macht 5,90 DM. Das sind die jeweils billigsten Komponenten für 4,70 DM. Wem das immer noch zu teuer ist, der kann die Milch bereits beim Frühstück trinken und den Salat im Sommer essen. So kostet unser Essen sozial verträgliche 3,30 DM. Lecker! Alles Gerede von Gerechtigkeit oder Bevormundung, Auswahl oder 70er-Jahre-Einheitsbrei ist lediglich ein verzweifelter Versuch, das Wort "Preiserhöhung" nicht aussprechen zu müssen. AK Studiwerk "Denkender Mensch" (1971) aufgenommen von Herbert Rossfeld. Eine seltene Spezies 30 Jahre später in der Geschäftsleitung des StuWe... Gewaltiger Schub am Ende:Unterschriftenaktion gegen Studiengebühren abgeschlossen108.000 Unterschriften - Präsentation auf kilometerlanger Wäscheleine und Übergabe an Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn Seine erste große Aktion bringt das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) mit einem unerwarteten Erfolg zum Abschluß. Über 100.000 Menschen, davon über 98.000 Studierende haben im zu Ende gehenden Wintersemester mit ihrer Unterschrift ein bundeseinheitliches Studiengebührenverbot im Hochschulrahmengesetz sowie auch in den Länderhochschulgesetzen gefordert. Ausdrücklich eingeschlossen ist das Verbot von Langzeit-, Zweitstudiums- und Einschreibegebühren. Sah es bis vor kurzem noch so aus, als ob 50.000 Unterschriften zusammenkommen würden, sind seit Beginn der Woche noch derart viele Pakete in der ABS-Geschäftsstelle eingegangen, daß nunmehr die100.000er-Marke überschritten ist. Die gewaltige Zahl wird visualisiert: Vor dem Tagungsraum präsentieren wir die Menge der Unterschriften mit einer Installation auf zwei Kilometern Wäscheleine. An einigen kleineren Hochschulen unterschrieben über 30 Prozent der Studierenden. Die Spitze hält die Philologisch-theologische Hochschule in Benediktbeuern, von deren 122 Studierenden 70 unterzeichneten - ein Anteil von 57 Prozent. Zu nennen sind hier auch die Kath. FHsin Münster und Saarbrücken mit jeweils 36,2 Prozent.Viele mittelgroße Hochschulen überschritten die Marke von 20 Prozent, so etwa die Unis in Greifswald (26,4%), Hohenheim (25,8%), Ulm (24,8%) und Hildesheim (23,2%). An der PH Freiburg sprachen sich sogar 32,7 Prozent für ein umfassendes Gebührenverbot aus. Auch an den Massenhochschulen übertraf die Beteiligung alle Erwartungen. Die größte absolute Zahl stammt von der Universität Hamburg, an der über 6.000 Unterschriften gesammelt wurden. Herausragend die Ergebnisse von der Uni Tübingen (21,4%), der TH Karlsruhe (20,7%), den Unis in Heidelberg (19,2%), Freiburg (15,9%), Augsburg (15,7%), Leipzig (13,0%), der Uni-GH Essen (12,1%), der Uni Kiel (10,7%) und der Humboldt-Uni Berlin (10,3%). Auffallend ist zum einen die herausragende Beteiligung im Gebührenland Baden-Württemberg. Die dortigen Studierenden stehen nach wie vor in scharfer Opposition zur Politik der Landesregierung. Zum zweiten zeigt die Verteilung über die Bundesländer, daß die Studierenden nach wie vor Gebühren flächendeckend ablehnen. Das ABS stellt die Kampagne und ihre Ergebnisse auf einer Pressekonferenz am Donnerstag, 03.02. vor, die direkt im Anschluß an die Pressekonferenz des Forum Bildung am selben Ort stattfindet. Dort werden die Unterschriften an die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn übergeben. An der Pressekonferenz des ABS werden VertreterInnen u.a. des ABS, der GEW, des studentischen Dachverbandes fzs und des Bundes demokratischer WissenschaftlerInnen (BdWi) teilnehmen. Besondere Aufmerksamkeit verdient, daß Studierende nun erstmals seit langem wieder eine koordinierte, bundesweite Kampagne erfolgreich durchgeführt haben. "Die bildungspolitisch Verantwortlichen sowohl im Bund als auch in den Ländern müssen sich wärmer anziehen", erklärt Olaf Bartz, Geschäftsführer des ABS. ABS (01.02.2000) Weit über 4600 Unterschriften......wurden in Heidelberg gesammelt. Damit liegt Heidelberg bundesweit an dritter Stelle. Zählt man allerdings nur die Unterschriften von Studierenden, liegt Heidelberg mit rund 4000 an zweiter Stelle hinter Hamburg und vor Tübingen. Gesammelt wurde von ASten, USten, Stupas, Hochschulgruppen. Hier in Heidelberg wurden 160 Unterschriften von der Fachschaft Politik, 250 von der FSK und 4050 von der Aktionsgruppe Neue Uni gesammelt. Das nicht noch mehr unterschrieben haben liegt nicht an der mangelnden Bereitschaft der Studierenden sondern eher daran, daß die beteiligten Gruppen unter großen Nachwuchsproblemen leiden. Die FSK sucht immer neue MitarbeiterInnen und auch die Aktionsgruppe Neue Uni kann trotz mehrerer Neuzugänge im laufenden Semester immer interessierte und aktive Leute gebrauchen. Die Debatte um Studiengebühren ist noch lange nicht zu Ende: Obwohl laut einer Umfrage des Forsa Institutes 53% der Bevölkerung gegen Studiengebühren sind, selbst wenn diese den Hochschulen direkt zugute kämen und trotz der eindeutigen Ergebnisse der ABS Unterschriftenaktion ( in Heidelberg haben über 70% der von uns gefragten Studierenden die Erklärung des ABS unterschrieben, die alle Arten von Studiengebühren ablehnt, also auch Verwaltungs-/Zweitstudiums-/Prüfungs-/Aufbau-/Ergänzungs-/Erweiterungsstudiums-/Langzeitstudiums- und Promotionsstudiumgebühren, halten die großen Parteien weiterhin an ihrer Studiengebührenpolitik fest. Vom Wahlversprechen der SPD Studiengebühren bundesweit zu verbieten ist nichts mehr geblieben. Wer also für die bundesweite Abschaffung von Studiengebühren ist, muß selbst aktiv werden, ob im Rahmen der FSK, der ABS oder anderer Gruppen geschieht bleibt jedem selbst überlassen. Aktionsgruppe Neue Uni Wußtet Ihr schon,...... daß in den Mensen das Essen vom Vortag eigentlich für die Hälfte, etwa 1,50 DM ausgegeben werden soll (so der Geschäftsführer). ... daß die vegetarischen Beilagen nicht als solche ausgezeichnet werden können, da daß Studiwerk seine Köche nicht unter Kontrolle hat und die die Essenreste wild in die Töpfe verteilen ... daß im Anglistischen Seminar jetzt ein neuer Computerpool eingerichtet wurde?mehr dazu findet ihr unter: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~i04/tng/computer/computer.html ... daß die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) auch dieses Jahr wieder interessante Seminare für Studierende anbietet (Kostenpunkt maximal 100 Makk); nähere Infos beim Hauptvorstand der GEW, Postfach 900 409, 60444 Frankfurt/M.oder unter ... daß die BürgerInneninitiative "Neuwahlen in Hessen", gegründet am 24.01.2000 in Marburg, sofortige Neuwahlen in Hessen fordert? Infos unter http://staff-www.uni-marburg.de/~sendor/neuwahl/ oder per e-mail ... daß die professoralen Bücherregale jetzt noch voller werden können? Die werten ProfessorInnen dürfen Bücher mit der Umstellung auf HEIDI 2000 bis zu einem halben Jahr ohne Mahnungen seitens der UB ausleihen. ... daß der UNiMUT nun wirklich bald nicht mehr existieren wird, weil kein einziges müdes Schwein sich beim Layouten, Redigieren und Texten blicken lässt? Mitten in der Buschsavanne Heidelbergs: das besetzte "Objekt" für ein neues AZ Ausstellungen, Theater:bis 2.3.00 EINZELTermine:Mi, 9.2.00 GADAMER WIRD 100live: Festakt Am Fr, 11.2. findet in der Neuen Uni um 17.00 s.t. der unioffiziöse Festakt zu Ehren des 100. Geburtstags von Hans-Georg Gadamer statt. Es reden u.a. Johannes Rau und Jürgen Siebke. Den Festvortrag hält Erwin Teufel; die Musik ist von Beethoven und Brahms. Rechtzeitiges Kommen zwecks Platzergatterns empfiehlt sich! im Funk: "Ein Hermeneutiker wird Hundert - Von der Lust am Dialog" Sa, 12.2., 23:00 bis So, 13.02., 2:00 - Deutschlandfunk Am 11. Februar 1900 begann das Lebens eines Mannes, dessen hundertjähriges Bemühen stilbildend werden sollte: Sein Bemühen um das Verstehen, um das Wort, und darin begründet seine Fähigkeit zum offenen Dialog. Seine "philosophischen Lehrjahre" verbrachte Hans-Georg Gadamer in Breslau, Marburg, München und Freiburg; als Hochschullehrer wirkte er danach bis zum Jahre 1968 in Marburg, Leipzig, Frankfurt am Main und Heidelberg. Und erst dann, als "emiritus" trat er mit großen schriftlichen Arbeiten an die Öffentlichkeit - Fortsetzungen, ja Entfaltungen jenes Werkes aus dem Jahre 1960, dessen Titel programmatisch bleibt: "Wahrheit und Methode". Wieder und wieder kreist Hans-Georg Gadamer in Schrift und Wort - und da besonders in der freien Rede - um die Fragen, was gemeint ist und was verstanden wird, versucht in sokratischer Tradition dialogisch zu erheben, was Wahrheit ist. Im Gespräch versucht Hans-Georg Gadamer aufzuzeigen, daß das Sein, das verstanden werden kann, Sprache ist. In Reden und Gesprächen nähert sich die Lange Nacht dem Jahrhundertleben von Hans Georg Gadamer. (DLF-Info) im Internet: http://www.ms.kuki.sut.ac.jp:80/KMSLab/makita/gadamerd.html |
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