Divide et impera -- das hat seit der Antike so oft funktionert, dass mensch darüber verzweifeln möchte. Als vor anderthalb Jahren Berlin gegen die Einschreibegbühren streikte, fühlte sich sonst niemand betroffen, in anderen Ländern blieb alles ruhig, und so verloren die BerlinerInnen ihren Kampf. Als vor einem Jahr Trotha seine Studiengebühren hier einführte, fühlte sich sonst niemand betroffen, in anderen Ländern blieb alles ruhig, und wir haben unseren Kampf mehr oder weniger auch verloren. Und jetzt streiken die Studis in Hessen.
Aber es scheint, als bliebe diesmal nicht alles ruhig, vielleicht weil der Druck auf die Unis inzwischen in allen Ländern unerträglich geworden ist, vielleicht, weil mir der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes jetzt auch ein Thema auf Bundesebene vorhanden ist. Jedenfalls sieht alles so aus, als rolle eine Streikwelle auf die Hochschuldeformierer zu, die die von 88/89 durchaus in den Schatten stellen könnte. Manchmal scheitern eben auch bewährte Konzepte wie besagtes divide et impera. Vor allem, wenn mensch sich so dumm anstellt wie die Trothas, Machleidts und Rüttgers dieser Republik.
Jedenfalls kündigen sich große Dinge an, und die passieren schneller, als wir einen UNiMUT drucken können -- deshalb nochmal der Verweis auf unser Angebot im Web, zudem wir umgezogen sind: Die Homepage bekommt ihr jetzt unter
und den UNiMUT aktuell, besonders wichtig in diesen Zeiten, unter
-- bei letzterem probiert mal das "fancy design", es ist ja nicht so, dass der ruprecht das Monopol auf bunte Webseiten in Heidelberg hat.
Ach ja, bevors zu spät ist
d.Red.
wünscht IPW, EWS, und allen anderen:
Es begann vor rund drei Wochen in Gießen. Eher spontaner Unmut über "Prüfungsgebühren" (1000 Mark pro Staatsexamen) und die allgemeinen Kürzungen, die auch im rot-grünen Paradies die Studis bedrücken, schlug um in einen Streikbeschluss. Aus Gießen sprang der Funke über ins benachbarte Marburg, und mittlerweile sind fast alle Hessischen Hochschulen bestreikt. In Wiesbaden zogen 10000 Studis durch die Stadt, in Frankfurt gabs Vorlesungen im Hauptbahnhof, in den Studistädten Gießen und Marburg gibt es fast kein anderes Thema mehr. Was bundesweit noch nicht viel Aufsehen erregt hat, nimmt wenigstens im Hessischen Rundfunk breiten Raum ein (jetzt einschalten: 95,3 oder 90.6 MHz). Doch inzwischen hat die Streikwelle Hessen verlassen, und das aus gutem Grund, denn Kürzungen und Sparwahn kennen im Augenblick keine Grenzen. Auch die PH Köln streikt, die FH Jena, aus Berlin, Trier und vielen anderen Städten kommen Nachrichten, dass VVen geplant sind, die direkt zum Streik führen sollen.
Derweil scheint in Baden-Württemberg noch alles ruhig zu sein. Eigentlich komisch, denn Einschreibe- und, Studiengebühren, verschärfte Prüfungsordnungen, lokale Auswahlverfahren, "Solidarpakt", Hochschulstrukturkommission & Co haben uns viel härter und früher getroffen haben als die Studis im Norden. Jetzt ist unsere Chance, uns zu wehren. Wer weiß, vielleicht können wir die Studiengebühren ja im zweiten Anlauf kippen? Die Strukturkommission (die an deinem Studienplatz sägt) stoppen? Siebke zum Rücktritt zwingen?
Am Freitag, 21.11. findet um 14 Uhr im Hörsaal 6 der neuen Uni eine Veranstaltung über die Streiks in Hessen statt. Es werden Leute aus Marburg kommen und über die Aktionen dort informieren. Und natürlich kann geplant werden, was wir hier tun...
(vgl. auch UNiMUT aktuell vom November 97)
Am 10. November kam unser aller Kriegsminister Volker Rühe auf Einladung des eRCeDeS nach Heidelberg in die Heuscheuer (nicht in den Marstallhof wie die RCDS-Frau verkündete), um über "Deutschlands Beitrag für Stabilität und Sicherheit in Europa und die Rolle der Bundeswehr" zu sprechen. Dazu kam es dann aber nur ansatzweise, denn viele der anwesenden Studis wollten mit ihm über viel interessantere Dinge wie z.B. Rechtsextremismus in der Bundeswehr, Beschaffungsfehler oder den Eurofighter (der ja eigentlich auch zu den Beschaffungsfehlern gehört) diskutieren und Rühe (vielleicht auch angetan von den "Volker, Volker"-Rufen) war auch bereit, seinen Vortrag wegfallen zulassen und gleich in die Diskussion einzusteigen. So weit so gut.
Weniger gut war dann allerdings das Diskussionsgebahren einiger Studis. Die Hauptanstrengungen lagen hier oftmals nicht darauf, berechtigte Kritik zu üben und kritische Fragen zu stellen, sondern auf der inhaltslosen Unterbindung der Diskussion mittels minutenlangem Klatschen, Pfiffen, demonstrativem Gejubel, Hustkonzerten und den einsamen Wanderungen eines Studis über die Bänke.
Klar, mit solchen Aktionen und (teilweise einfach dummen) Zwischenrufen konnte man Rühe zu abfälligen Bemerkungen über die Hauptschule bzw. deren Schüler, die als Maß für niedriges Niveau herhalten mußten, bringen. Da offenbart sich dann zwar elitäres Denken und Arroganz, aber dafür hat mensch sich eben auch selbst zum Depp gemacht.
Daß verbale Ausfälle des Kriegsministers auch anders zu haben waren, zeigte die Frage eines Studis bezüglich der Einschätzung der Wehrmacht des anwesenden MdB Lamers als ehrenhaft, denn da verstieg sich Rühe zu der Aussage, daß die Wehrmacht mehrheitlich ehrenhaft gewesen sei und eben nur verbrecherisch eingesetzt wurde (sind ja keine denkenden Menschen die deutschen Soldaten, gelle?!).
So, auf argumentativem Wege, kann mensch die eigene Position deutlich besser zum Ausdruck bringen als durch blinde Verneinung. Wenn mensch meint die besseren Argumente zu haben, und ich denke die hat mensch gegenüber der bundesrepublikanischen Verteidigungspolitik (Kriegspolitik? Yugoslawien ist ja ausdrücklich der "erste Kriegseinsatz". d.S.), dann soll mensch sie eben auch vorbringen. Die Gelegenheit zur Diskussion nicht zu nutzen, bzw. die Zeit zur Diskussion und damit die Zeit zur Kritik der gemachten Politik mit inhaltslehren "ich-bin-aber-dagegen-Aktionen" zu verschwenden ist tatsächlich nur "kontraproduktiv", denn ansonsten hätte mensch noch einiges mehr an Argumenten vorbringen können und Rühe hätte sich weit weniger häufig an den Fragen vorbei(aus)drücken können.
Dies soll kein Plädoyer für eine "ordentliche Diskussion" im eRCeDeS-Sinne sein: mit Fragen auf Zettelchen vorformuliert (und vorzensiert in einem Fall) und bei der Diskussionsleitung eingereicht. Auch andere Meinungsäußerungsformen wie Transpis, Sprechchöre, Spontantheatereinlagen und Protestlieder sind ganz wunderbar, aber eben weil sie Inhalt haben und auch dabei sollte noch genügend Platz für einen argumentativen Austausch bleiben. Was total daneben ist, sind Hustkonzerte nach dem Schema "ich-will-deine-Argumente-aber-nicht-hören", denn dadurch fühlen sich die Menschen anderer Meinung - in diesem Fall Rühe und der RCDS - in ihrer Überzeugung, daß sie die besseren Argumente haben und die Gegenseite schlechtere oder keine nur bestätigt. Und was mensch eben auch nicht vergessen sollte ist, daß wenn mensch sich besseren Argumenten gegenübersieht er die Meinung des anderen konsequenter Weise und bis zum Auffinden neuer Gesichtspunkte als die richtigere akzeptieren sollte.
Wer die inhaltliche Auseinandersetzung zu Gunsten von plumpen Anti-Gesten aufgibt diskreditiert sich als ernstzunehmender Diskussionspartner und hat aus dieser Position heraus kaum eine Chance seine Ansichten durchzusetzen.
Insofern wäre es, denke ich, angebracht, bei der nächsten Gelegenheit die Energien v. a. auf die inhaltliche Vorbereitung zu konzentrieren. Dann geht der Schuß vielleicht nicht wieder nach hinten los oder mensch schneidet sich ins eigene Fleisch oder ähnlich brutale Dinge.
Kai
Liebe Freunde,
am 10. November 1997 führte der RCDS Heidelberg in der Heuscheuer eine Veranstaltung mit Bundesminister Rühe (CDU) durch. Dabei kam es zu permanenten Störmanövern durch Leute von PDS, Rotem Splitter und Aktionsbündnis Zahltag. Ca. 270 interessierte und sicher auch kritische Zuhörer wurden daran gehindert, den angekündigten Vortrag des Ministers zu hören und sich in der Diskussion mit ihm auseinanderzusetzen. Vor laufenden Kameras, in der Anwesenheit von Presse, Abgeordneten und sonstigen nichtstudentischen Gästen führten die Selbstdarsteller des verbliebenen "heiligen Restes" von '68 vor, daß heutige Studenten anscheinend immer noch fröhlich jedes akademische Niveau unterschreiten und für eine demokratische Diskussionskultur nichts als abschätzige Verachtung übrig haben.
Dieses öffentlich vermittelte Bild der Heidelberger Studentenschaft ist für die Wahrnehmung studentischer Interessen katastrophal und geht daher alle an, die in Heidelberg in der Vertretung studentischer Interessen engagiert sind. Wie sollen wir in Gremiensitzungen und in Gesprächen mit Vertretern von Politik und Verbänden glaubwürdig und wirkungsvoll z.B. gegen Studiengebühren, für höheres BAföG, für sinnvolle Lehrpläne und Prüfungsordnungen, für bessere Bibliotheksöffnungszeiten, für "schonendes Sparen" etc. etc. eintreten, wenn wir alle-samt von einer kleinen, intoleranten Gruppe öffentlich diskreditiert werden? (Studenten = spätpubertäre Chaoten = nicht ernst zu nehmen) Da das von dieser Gruppe intoleranter KommilitonInnen vermittelte studentische Bild für die Heidelberger Studierendenschaft insgesamt untragbar ist, regen wir hiermit folgende Maßnahmen an:
In meinem eigenen Namen und im Namen des RCDS Heidelberg bitte ich die jeweils angesprochenen und zuständigen Gruppen/ Institutionen (Fachschaften, FSK, "AStA"Gruppen) dringend darum, Punkt 1 und 3 zu beschließen und Maßnahmen im Sinne von Punkt 2 zu ergreifen.
Ich bitte darum, diesen Brief im nächsten Unimut zu veröffentlichen (hiermit geschehn d.S.).
Mit freundlichem Gruß,
Wichard v. Heyden (stud.ev.theol.)
Volker Rühe war daam Montag den 10.11.97 in der Heuscheuer um 19:16 Uhr Du warst nicht da und das war auch ein WITZ, ätsch! |
Die RCDS - Veranstaltung vom 10.11.97 mit Rüstungsminister Volker Rühe war gut besucht. Dabei kam es zu verbalen und größtenteils humoristischen Attacken einer Vielzahl der Studierenden gegen unsren Minister. Daß es etwas laut zuging, muß niemanden verwundern, zumal Herr Rühe Brocken von sich gab wie "auch die Wehrmacht war größtenteils eine ehrenhafte Armee" oder die Restauration (Kriege des europäischen Adels gegen Napoleon) wären "Befreiungskriege" oder die Kurden hätten im Gegensatz zu den Kroaten kein Recht auf einen eigenen Staat, da ein solcher historisch nie existent hat und schon gar nicht überlebensfähig sei und dieses Gebiet ein Pulverfaß sei (Ex - Jugoslawien wohl nicht?).
Da es nicht anders zu erwarten war, organisierten viele Gruppen wie das Zahltagbündnis, die autonome Antifa und viele Einzelpersonen spontane Aktionen, wie zum Beispiel das Werfen von Papierfliegern, die den Spruch "die Bildung fliegt in die Luft" in Anspielung auf den Eurofighter auf ihren Flügeln stehen hatten. Da der RCDS die Wut und Enttäuschung der jungen Menschen scheinbar nicht nachvollziehen konnte, wetterte sein Vertreter Wichard von Heyden gegen die PDS-HSG: "Wir würden auch nicht auf einer Veranstaltung der PDS - HSG sowas machen" und als der einzige anwesende Vertreter der PDS - HSG, nämlich ich, eine Frage stellte, outete mich Wichard nicht als Markus, sondern als die PDS - HSG, und zwar so, als wenn unsrer Gruppe diese Unruhe organisiert hätte um Krawall zu machen. Der Wahlkampf läßt Grüßen.
Dazu stellen wir fest: Verdient hat der RCDS dies ja, allerdings sind wir noch nicht so viele, daß das alles Leute von uns gewesen sein könnten. Nur ich war von unsrer Gruppe da. Zudem halten wir viel von sachlicher Diskussion, allerdings ging Her Rühe nie auf die ihm gestellten Fragen konkret ein, sondern wich immer rhetorisch aus. Die von uns nicht provozierte Atmosphäre dieser Veranstaltung haben Herr Rühe und der RCDS selber zu Verantworten, nicht wir als PDS - HSG.
Markus von der PDS - HSG
Polit-Consulting und Managementberatung, Heidelberg, Lauerstrasse 1
Entlassen: RCDS-SAalordner, die nur die überwiegende MEhrheit beschützen konnten |
...was den 30 Milliarden DM für den Eurofighter entspricht? 90 Jahre lang jeden Tag sechs Richtige im Lotto. Wie bei der Lottogesellschaft gilt auch bei der Bundesregierung nach 15 Jahren immer noch: Die Nieten sind ihre größte Geldeinnahmequelle
...wo ihr dem Bundespräsidenten live im Internet begegnen könnt? unter http://www.wiwiss.fu-berlin.de/dialekt/bundespraesident/index.htm
...dass eben dieser Roman Studiegenbühren scheiße findet (es aber etwas anders ausdrückt)? Seine Abfuhr bezüglich Studiengebühren formulierte er in "Was nun Herr Herzog?" (5.11.1997, ZDF) folgendermaßen: "Das ist mir zu billig, daß man sagt, die Menschen schätzen nur das, was etwas kostet." und erteilte damit Ex-Rektor Peter "was nichts kostet ist nichts wert" Ulmer und dessen Nachfolger Jürgen "was was wert sein soll muß noch viel mehr kosten" Siebke eine Quasi-Rüge.
...dass der ehemalige Bundesbauminister und Rhein-Rettungsschwimmer Klaus "KV-Badeentchen" Töpfer von Kofi Anan zum neuen Leiter des UN-Umweltressorts ernannt wurde? Nein, wir wollten 's auch nicht glauben.
...dass der UNiMUT sich ganz arg heftig freut, wenn zu anderen Themen auch mal Leserbriefe kommen als nur zu einer schwachsinnigen Veranstaltung des RCDS?
...wer den im UNiMUT 128 erwähnten RCDS-Existenzgründerwettbewerb "Gegen den Strom" (warum schreiben wir eigentlich die ganze Zeit was diesen peinlichen Verein?) gewonnen hat? Wenn ihr es nicht glaubt, schaut selbst auf der RCDS-Homepage http://www.rcds.de nach: Von der Jury gekürt wurden Jens "Tele" Bormann und Karsten "Fon" Wulf mit ihrem Unternehmen "b. u. w Telefonmarketing" (oder so ähnlich). Kommentare erübrigen sich.
...dass
die Thermodynamik nur eine teuflische Erfindung von PhysikerInnen ist, die dank Strukturkommission ihre Lügen eh nicht mehr lang verbreiten können? Das Trothaministerium scheint jedenfalls dieser Überzeugung zu sein, verkündet es doch, jedes "Grad Überschreitung der zulässigen [Temperatur-, W.I.S] Werte" koste "6% mehr Energie". Und das, wo die besagten "zulässigen Werte" von 10°C für Nebenräume und Magazine über 15°C für Toiletten bis 22°C für Umkleideräume und Garderoben variieren. Energiesparen ist ja ein hehrer Zweck, aber noch lang kein Grund, sinnlose Zahlen zu verbreiten und Anumerizismus zu demonstrieren.Walter I. Schönlein
Nein, es geht nicht darum, fürs Kaffeetrinken im Lehrerzimmer zu üben: auf dem Lehramtscafé am 11.Dez. ab 17.30 im Café Giesela (Erziehungswissenschaftlichen Seminar, EWS), Akademiestr.3 sollen sich die kennenlernen können, die LehrerIn werden wollen und ihresgleichen suchen. Mitzubringen ist ein wenig Zeit; für Café, Tee und Gebäck ist gesorgt. Wer noch mitvorbereiten oder Flugzettel verteilen will, möge sich beim AK Lehramt melden.
Der Lehramtsreader mit Infos zum Lehramtsstudium wird bis Anfang Dezember neu aufgelegt - letzte Anregungen und LayouterInnen herzlich willkommen!
Für dem 15.Dezember ist eine Infoveranstaltung geplant mit den neuesten Infos zum NC. Die NC-Protest-Seite im Internet - leider noch ohne neueste Infos - liegt jetzt unter: http://www.uni-heidelberg.de/stud/fsk/nc-protest/
Der AStA der PH veranstaltet Infostände zum Lehramts-NC auf dem Bismarckplatz und zwar am 13.11., 20.11, 27.11 & 4.12., jeweils von 12.00-15.30.
Am 11.12. findet anläßlich der Haushaltsdebatte von 8.00 bis ca. 16.00 vor dem Landtag eine Mahnwache des Netzwerks NC-Protest statt; wer noch mitwill, möge sich melden, Fahrtkosten können voraussichtlich übernommen werden.
Der AK Lehramt trifft sich donnerstags um 19.00 im Zentralen Fachschaftenbüro, Tel: 542456; email: eq7@ix.urz.uni-heidelberg.de
Die "Studium-Generale-Kommission" der Universität - das Gremium, das Themen und Referenten der wöchentlichen "Studium Generale"-Veranstaltungen festlegt, bastelt am Programm für das Wintersemester 1998/99. Als Thema hat die Kommission diemal "Islam" ausgedacht und dazu folgende Gebiete vorgeschlagen:
Jetzt sind alle Interessierten - auch Studierende - aufgerufen, Vorschläge zu Vorträgen und Referenten zu machen. Wer eine Idee hat oder einen begnadeten Gelehrten weiß, den er schon immer hören wollte, kann sich an die Kommission c/o Rektorat, Tel 542315 oder die studentische Verteterin in der Kommission, Kirsten Pistel von der Fachschaftskonferenz, wenden: Telefon 54-2456.
Krieg, Unterentwicklung, Hungersnöte, verdorrende Landschaften, Korruption... All das vermitteln uns die Medien über den Kontinent Afrika, wobei damit 54 Nationen über einen Kamm geschert werden. Hat dieser Kontinent sonst nichts zu bieten? Was ist mit der Musik, die inzwischen die internationalen Charts erobert hat, woher kommt bzw. wie entsteht sie? Oder die Literaturnobelpreisträger, die dieser Kontinent hervorgebracht hat, aus welcher Tradition schöpfen sie?
Die Städte Afrikas sind die Zentren der Literatur und Musik dieses Kontinents. In ihnen verschmelzen die unterschiedlichen Traditionen der Ethnien ebenso miteinander wie mit modernen Einflüssen aus der ganzen Welt. Aus dieser Symbiose entsteht aufregend Neues, das künstlerisch mehr zu bieten hat als Europas derzeitige Nabelschau.
Die 4. Heidelberger Afrika-Wochen wollen sich auf die Spur dieser Symbiosen begeben. Dabei soll auf Musik und Literatur das Hauptaugenmerk liegen, weil sie Ausdruck der Situationen ihrer AutorInnen sind und so auch ein Bild der jeweiligen gesellschaftlichen Lage entwerfen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Initiative Südliches Afrika und dem Kommunalen Kino und durch freundliche Unterstützung des Ausschusses für entwicklungsbezogene Bildung und Publizistik (ABP).
Nähere Informationen über die gesamten Afrikawochen: Faltblatt oder Eine-Welt-Zentrum: Tel.978929 Fax: 978931
Do, 20.11., 21.45 Uhr: Percussion, Gesang und Tanz: Rhyth'Miss
Was passiert mit den Teilnehmerinnen von Trommelworkshops? Im Idealfall werden sie selbst zu hochprofessionellen Perkussionistinnen. Die afrikanische musikalische Entwicklungshilfe hat Wirkung gezeigt.
Saal, Eintritt: 17,-/14,-
Sa/So, 22./23.11.: Afro Dance Workshop mit Franklin Sossah
Franklin Sossah wird Ihnen traditionelle Tänze und Rhythmen aus Ghana vermitteln und Ihren Körper und Rhythmusgefühl zu neuem Leben erwecken.
Information und Anmeldung: 06221 / 412419
E.J. Gumbel-Raum (EWZ), Kursgebühr: 120,-/100,-
So, 23.11., 15 Uhr: ADESA: Afrikanischer Markt
Der Markt ist ein Ort unerschöpflicher Vielfalt: an Gerüchen, Neuigkeiten und Klatsch, an Liedern, Geschichten, Gaunereien und Liebeleien. Mit Musik, Gesang, akrobatischen Zauberstücken und Geschichten erzählt ADESA über einen "Knotenpunkt" ihrer Kultur.
Saal (EWZ), Eintritt: Kinder 8,- / Erwachsene 12,- (Familienermäßigung)
Di, 25.11., 20 Uhr: Lesung: Lesego Rampolokeng: Rapmaster aus Südafrika
Rampolokengs Texte sind politisch, doch sie übersteigen die bloße Beschwörung von Freiheit, Demokratie und Hoffnung auf ein sogenanntes "neues Südafrika", wie man sie von anderen Sängern oder Poeten kennt. Die Lesung findet auf Englisch statt und wird übersetzt.
E. J. Gumbel-Raum (EWZ), Eintritt: 8,-/5,-
So, 30.11.97, 11 Uhr: Matinee-Lesung: Biyi Bandele-Thomas: In London keine Regenzeit
Biyi Bandele-Thomas skizziert das Schicksal eines in London lebenden Nigerianers. Die Lesung findet auf Englisch statt und wird übersetzt.
E. J. Gumbel-Raum (EWZ), Eintritt: 8,-/5,-
Mo, 1.12, und Mi, 3.12., jeweils 20 Uhr: Afrique: Comment ca va avec le douleur? - Afrika: was machen die Schmerzen?
Film: Frankreich 1996. Raymond Depardon. 165 min. OmU.
Kommunales KIno, Eintritt 10,.
Di, 2.12., 20 Uhr: Theo Kneifel: Wohin steuert Südafrika?
Der Vortrag beleuchtet den gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Kurs auf der schwierigen Gratwanderung zwischen Wachstum und Entwicklung. Veranstaltet von der Initiative südliches Afrika.
Emil-Julius-Gumbel-Raum (EWZ), Eintritt 5,-
Sa, 6.12. 14 Uhr: In Afrika wird nicht nur getrommelt - Workshop und African Dance Night
Eine Einführung in die moderne afrikanische Musik mit Seminar, Film und anschließender Afro-Disco (22 Uhr). Information und Anmeldung: HD/978929
Emil-Julius-Gumbel-Raum / Saal (EWZ) Workshop: 25,- / Disco: 5,-
So, 7.12., 15 Uhr: Jaque Mwema: Afrikanische Märchen - Kinderprogramm
Märchen aus dem Kongo, die nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene gerichtet sind. Der 1938 in Kongo (ehem. Zaire) geborene Künstler wird auch an diesem Nachmittag seine Gitarre dabeihaben.
Emil-Julius-Gumbel-Raum (EWZ), Eintritt: Kinder 3,- / Erwachsene 6,-
Mo, 8.12. bis Mi, 10.12.: Po di Sangui - Tree of Blood
Film Guinea-Bissau/Frankreich 1996. Flora Gomes. 90 min., Om Deutsch/Französisch U
Do, 11.12., 20 Uhr: Donka -- Städtische Gesundheitsversorgung in Afrika am Beispiel Guinea-Conakry: Das Krankenhaus als letzte Zuflucht.
Film von Thierry Michel, Belgien 1996. Der Film thematisiert u.a. den Krankenhausalltag, wie ihn Kranke, deren Familien, Ärzte und das Pflegepersonal erleben. ExpertInnen mit mehrjähriger Erfahrung im guineischen Gesundheitssystem nehmen im Anschluß Stellung zum Film und zu Fragen aus dem Publikum.
Kommunales Kino, Eintritt: 8,-
Fr, 12.12., 20 Uhr: Vortrag von Dr. Tena Gabgue: Stadtsoziologie Afrikas
Unterscheiden sich afrikanische Städte von anderen Metropolen der Welt? Wie entstehen neue Stadtteile, wie gestaltet sich das Leben dort, wie werden Menschen aufgenommen, die vom Land in die Stadt fliehen, welches Konfliktpotential bergen ins Unermeßliche wachsende Städte?
Emil-Julius-Gumbel-Raum (EWZ), Eintritt 5,-
Sa, 13.12., 21.45: African Dance Night mit Chi Kalé
Saal (EWZ), Eintritt 15,- / 13,-, Disco 5,-
"Wir scheinen zum Anfang zurückzugehen. Die Diskussionen verliefen so, als ob Europäer wieder kommen müßten, um Afrikas Filme zu retten. Schrecklich dieser subtile Kolonialismus! Bei der Frage, warum nicht wenigstens die Filme vermehrt aus Paris zurückkämen und im Landesinneren gezeigt würden, zeigte sich das Paradoxe, daß die ganz jungen Filmemacher gar nicht daran interessiert sind. Man bekommt den Eindruck, daß der afrikanische Film der Zukunft in Frankreich, Großbritannien und den USA stattfindet. Oder auch in Südafrika."
Eine Besucherin des Afrikanischen Filmfestivals
Der Anfang, das sind ethnographische Filme, am bekanntesten vielleicht die von Jean Rouch. Filme, die schon bald auf Kritik in Afrika stießen - bekannt ist die Auseinandersetzung zwischen Rouch und dem Senegalesen Ousmane Sembène, der 1965 erklärte: "Ich werfe ihnen vor, uns anzuschauen wie Insekten". Aus der Auflehnung gegen die Ethnologen entstehen Filme von AfrikanerInnen, die eine wichtige Brücke zwischen Oratur (mündlicher Überlieferung) und (schriftlicher) Literatur sind. Ousmane Sembène ließ sich, fast 40jährig. zum Regisseur ausbilden als er merkte, daß seine Romane in Afrika zuwenig gelesen wurden. In Filmen konnte er die Landessprache und die Muster der Oralität einsetzen.
Doch - die einheimischen Filme werden nicht gesendet. Ken Saro-Wiwa kaufte sich die Zeit, um seine populären Serien zeigen zu können. Auch Film und Video werden von den Mächtigen kontrolliert. In Ostafrika dominieren indische und Hollywood-Filme den Markt. In Westafrika wird vor allem das Staatsfernsehen oder amerikanische Importe gezeigt. Hinzu kommt, daß Westafrikas Filme letztlich in Paris gemacht wurden - von außen finanziert, wurden sie zum Vorzeigeobjekt. Jetzt versiegt das Geld, der afrikanische Film liegt auf dem Sterbebett. Das afrikanische Filmfestival von Ouagadougu 1997 war inhaltlich fast leer.
Das Kino ist für alle zugänglich. Ich habe es deshalb für vernünftig gehalten, mich dem Filmemachen zuzuwenden. Mit dieser Ausdrucksform bin ich sicher, die Massen zu erreichen. Für mich ist das Kino die beste Abendschule.
Ousmane Sembène
Freitag, 21.11., 20 Uhr: Südlich der Sahara I
3 Kurzfilme aus Burkina Faso und Zaire, französisch mit englischen Untertiteln, darunter "Le damier", ein Film über ein Damespiel zwischen einem Quasi-Mobutu und einem Menschen von der Straße.
Sonntag, 23.11.: Südlich der Sahara II
5 Kurzfilme aus dem Tschad, Benin, Senegal, Guinea und Zaire, darunter "Contras´ City", ein Film über das Dakar von 1968.
"...Die Literatur - und vorerst allein sie - erscheint befähigt zu einem weltweit egalitären Diskurs, den die sogenannte Dritte Welt bei jeder anderen Art von Süd-Nord-Dialog bislang vergeblich fordert" (Leo Kreutzer)
Generell gibt es Bücher afrikanischer AutorInnen in den bekannten Bibliotheken wie Stadtbücherei, UB oder Studentenbücherei des Studentenwerks. Um sie zu finden, besorgt man sich am besten bei den angeführten Initiativen Listen und macht sich via Katalog bzw. Heidi auf die Suche.
Literatur aus Afrika, aber auch zu Geschichte, Politik und Kultur und sammelt gezielt die Bibliothek des EineWeltZentrum (EWZ) im Karlstorbahnhof, Tel: 978929, Öffnungszeiten: Di, 16.00-18.30; Mi, 15.00-19.00; Fr, 14.00-16.00, 1.Sa/Monat, 16.00-19.00. Vor allem die neuere Literatur werdet ihr dort ziemlich sicher finden.
Seit 10 Jahren sind frankophone Autoren aus dem Maghreb im Heidelberger INSTITUT FRANçAIS zu Gast, die erste moderne deutschsprachige Maghreb-Anthologie entstand am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg (Hanîn. Prosa aus dem Maghreb, Wunderhorn Verlag 1989), das erste internationale Kolloquium zur Literatur des Maghreb fand 1993 im Heidelberger Wissenschaftsforum statt (Littérature maghrébine et littérature mondiale, hg. von Arnold Rothe und Charles Bonn, Würzburg: Königshausen & Neumann 1996). Aktuelle Informationen über die Arbeit der Coordination Internationale des Chercheurs sur les Littératures Maghrébines (CICLIM) finden sich unter: http://www.idf.uni-heidelberg.de/nabor/ciclim.htm
Diese Liste ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Ergänzungen willkommen.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist die größte nichtstaatliche Organisation der Entwicklungszusammenarbeit mit mehr als 50 Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Entwicklung bedeutet für die Deutsche Welthungerhilfe aber auch Bewußtseinsarbeit im eigenen Land. Literatur aus den südlichen Kontinenten spielt dabei eine große Rolle. Deshalb unterstützt die Deutsche Welthungerhilfe auch Projekte wie Afrikanissimo oder Guck mal übern Tellerrand. Gegen eine geringe Schutzgebühr gibt es z.B. Länderbroschüren oder Wandzeitungen. Außerdem Beratung bei der Unterrichtsgestaltung.
Deutsche Welthungerhilfe Ref. Bildung und Publikationen, z.Hd. Angela Tamke, Adenauerallee 134, 53113 Bonn, Tel: 0228/2288-127; Fax: 220710
Die Aktion "Guck mal übern Tellerrand" ist eine Inititiative der Deutschen Welthungerhilfe und der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.. Sie wird unterstützt von der Kommission der Europäischen Union. Die Aktion informiert über für Kinder- und Jugendbücher aus und über diese Länder, sichtet und empfiehlt geeignete, nicht-rassistische Literatur. "Guck mal..." fördert Lesungen mit AutorInnen, führt Fortbildungen z.B. für BuchhändlerInnen und LehrerInnen durch und hat verschieden Materialien herausgegeben, die gegen 6DM als Infopaket herausgegeben werden können.
Aktion Guck mal übern Tellerrand, Dorotheenstr. 45, 53111 Bonn, Tel: 0228/696916; Fax: 696914
Was "Guck mal über den Tellerrand" für Kinder- und Jugendliteratur ist, wird Afrikanissimo für Erwachsene sein. Die Deutsche Welthungerhilfe und die Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika haben im März 1997 auf der Leipziger Buchmesse zusammen eine Aktion gestartet, die in den nächsten drei Jahren afrikanische Literatur vorstellt. Das Projekt, bei dem 37 Organisationen und Verlage zusammenarbeiten, ist die größte Kampagne, die je zur Förderung afrikanischer Literatur im deutschsprachigen Raum durchgeführt wurde. Es gibt Lesungen, Leselisten, Plakate, Informationen über Bücher und AutorInnen, Handreichungen für LehrerInnen helfen bei der Unterrichtsvorbereitung.
Aktion Afrikanissimo, Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. z.HD. Ruth Kampmann, Postfach 100116, 60001 Frankfurt, Tel: 069/2102-246/247/250; Fax: -227/277; e-mail: litprom@book-fair.com
Die Gesellschaft ist ein Informationszentrum für Literatur aus dem Süden. Sie beobachtet literarische Entwicklungen in Afrika, Asien und Lateinamerika und empfiehlt wichtige Werke für die Übersetzung ins Deutsche, fördert Kontakte zwischen Verlegern aus dem Süden und dem deutschsprachigen Raum mit dem Ziel, die Literaturen aus diesen Kontinenten bei uns bekannter zu machen, damit sie die Geltung erhalten, die ihnen zukommt. Hierzu werden Informationsmaterialien erstellt.
Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V, Postfach 100116, 60001 Frankfurt, Tel: 069/2102-270; Fax: -227
...dass das EineWeltZentrum immer am zweiten Samstag im Monat eine African Dance Night mit Livemusik und anschließender Disco veranstaltet - auch außerhalb der AfrikaWochen?
...dass eine Gruppe von Medizinstudierenden einen Kontakt zu Simbabwe aufbauen will? Konkret soll versucht werden, einem dortigen Krankenhaus gebrauchte Geräte zur Verfügung stellen und evtl. einige Famulaturpkätze zu schaffen. Wer Interesse hat, möge sich bei der Fachschaft Medizin melden, INF 306, Raum 022, Sitzung mittwochs, ab 19.15, Tel: 565370.
...dass es fast jeden Sonntag um 11.30 im Kommunalen Kino im Karlstorbahnhof eine Matinée gibt, in der ethnographische Filme - darunter viele "Klassiker" - vorgestellt und vorgeführt werden?
...welche Initiativen sich in HD mit Afrika befassen? Initiative Südliches Afrika; FÖLT, Verein zur Förderung des ökologischen Landbaus in den Tropen e.V., Freundeskreis Exiltogolesen in Baden-Württemberg A.R.T.B.W. e.V., Heidelberg, Freunde Ugandas e.V.; Nähere Infos und Kontakte: über das EineWeltZentrum
...welche Läden und Galerien mit dem Schwerpunkt Afrika es in HD un Umgebung gibt? neben dem Dritte Welt Laden: Timbuktu, Jerry Bedu-Addo, Tel: 411861, Ladenburgerstr. 50, 69120 HD (Kunsthandwerk, Bücher, Afrikanischer Literaturclub); Galerie im Schloßgarten, Tel: 06226/990000, 69181 Gauangelloch (Moderne Kunst aus Afrika); Black Pearl, Mary Appiah, Tel: 06204/65384, Lorscher Str. 30, 68519 Viernheim (Laden); Galerie Zola, Untere Neckarstr. 40, 69117 HD, Shona--Skulpturen aus Zimbabwe; Es gibt noch einen neuen Laden bei der FSK um die Ecke in der Schiffgasse -- sucht selbst.
Im Flur des Eine-Welt-Zentrums, Eintritt frei,geöffnet Mo. bis Do. 11 - 18 Uhr,
Sa. 8. - So. 23.11.97: Always Coca Cola - von Stadt zu Stadt
Eine Photoausstellung zum Norden Tansanias. Stadtansichten von Moshi, Mwanza, Arusha und Dar es Salaam, Verkehrswege und -mittel wie Bus und Bahn, um sich ihnen zu nähern.
28.11. - 14.12.1997: Wir werden nicht als Rassisten geboren
Das weiße Bild vom schwarzen Mann. Die Ausstellung konfrontiert die BesucherInnen mit Klischees aus dem Alltag und versucht so, zur Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern im Kopf anzuregen. Die Bandbreite der Ausstellung reicht vom Sarottimohr und Negerkuß über die zehn kleinen Negerlein bis hin zu Vorurteilen über die sportlichen Hochleistungen schwarzer Sportler, Ausstellungseröffnung Fr. 28.11., 19.30 Uhr
Ein neuer Blick auf Afrika ist überfällig - jenseits der Katastrophenmeldungen in den Medien. Entdecken wir ein Afrika, das uns vor allem in dem faszinierenden Ausdruck künstlerischer Formen entgegentritt: den Filmen von Souleimane Cissé, der Musik von Youssou N’dour und den Büchern von u.a. Ousmane Sembène, Ngugi wa Thiong’o, Buchi Emecheta, Meja Mwangi, Yvonne Vera etc.
Neben der Vermittlung eines solchen Afrika-Bildes hat der "Dritte"-Welt-Laden Heidelberg es sich zur Aufgabe gemacht, über die Ausgestaltung alternativer Handelsbeziehungen neue Wege aufzuzeigen: gerechtere Preise, garantierte Mindestabnahmemengen, Kontakt zu den ProduzentenInnen sowie Informationen über deren Situation. Wir führen u.a. Kaffee aus Tanzania sowie Kunsthandwerk und Schmuck aus verschiedenen anderen afrikanischen Ländern.
Da sich auch in den "westlichen Industrieländern" etwas verändern muß, damit sich die Situation in der "Dritten Welt" ändert, halten wir die Informationsarbeit für mindestens genauso wichtig wie den Verkauf von Produkten. Dazu dient ein umfangreiches Zeitschriften-Archiv und eine kleine Bibliothek mit entwicklungspolitischer Literatur.
Über Nachfragen und neue MitarbeiterInnen freuen wir uns jederzeit!
Dritter Welt Laden, Friedrich-Ebert-Anlage 51b, Tel: 22771; Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-13.30 und 15-18.30
Beim diesjährigen Koch- und Backwettbewerb der Bundesregierung erreichte Jürgen Rüttgers überraschend den ersten Platz. Preisgekrönt wurde Jürgen Rüttgers' Master-Work "Back' den Bachelor"
Zutaten: 2 Mio. Humanressourcen, 1 Tüte Wissen, 1 Prise Zins-Bafög, Wackelpudding (rot), ein Hauch internationales Flair, reichlich Computer, Innovationen und virtuelle Hochschulen und 1 Reform.
Zubereitung: Die Humanressourcen von schmutzigem Gedankengut reinigen, selektieren und zu einer grauen Masse kneten. Die Masse über Nacht zum Schweigen bringen. Den Unruheherd anheizen. In der Masse das Wissen und das Zins-Bafög unterrühren und schaumig schlagen. Die Reform gleichmässig mit der Masse auffüllen und mit einem Hauch internationalem Flair versehen. Vier bis sechs Semester auf Sparflamme köcheln lassen.
Anschliessend etwa eine Stunde evaluieren. Bei Überschreiten der Regelbackzeit schnell aus dem Unruheherd herausnehmen, bevor der soziale Brennpunkt erreicht ist und die Volksseele überkocht. Den Bachelor verleihen. Die entstehenden Bildungslücken und Haushaltsloecher öffentlichkeitswirksam mit würzigen Computern, schmackhaften Innovationen und virtuellen Hochschulen füllen. Das ganze in einem gutbürgerlichen, gesetzten Rahmen sorgfältig anrichten. Das Gericht ist dann besonders gelungen, wenn sich darin nicht aus Versehen ein Verbot von Studiengebühren verankert hat. Eiskalt servieren. Zum Nachtisch den Wackelpudding reichen. Als 'ko(e)st'liche, 'gebühren'de, marktgerechte Beilagen empfehlen wir je nach Auswahlgespräch: kostenneutrale Kostenbeiträge, landesüblicher Standortsalat, oder junges grünes Gemuese der Sorte "Staart 21", je nach Saison.
Tip für Gesundheitsbewusste: die Zutaten sind zwar in jeder freien Marktwirtschaft und im Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) erhältlich, auf die Frische und Qualität der Produkte ist jedoch nicht immer Verlaß. Mangelhaftes Bafög kann ausserdem zu nachhaltigem Sozialabbau führen, was die Ausgewogenheit und Bekömmlichkeit des Gerichts insgesamt gefährdet.
Leider nur zweite Sieger wurden diesmal die Vorjahressieger Manfred Kanther mit seinen traditionellen "Negerkussrezepten", die zwar das deutsche Hochschulreinheitsgebot erfüllten, aber etwas abgestanden schmeckten, und Gerhard Schröder mit seinen legendären "faulen Säcken im Schlafrock" in der Kategorie Schule und Ausbildung.
Das Kabinett wünscht guten Appetit!
Wer Luftveränderung braucht, für den gibts allerhand Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen. Das Akademische Auslandsamt bietet Sprachstipendien und Austauschprogramme in ferne Länder, weitab von bundesdeutscher Hochschulpolitik an:
Sommersprachkursstipendien
gibt es drei- bzw. vierwöchig für folgende Unis:
Der Bewerbungsschluß ist der 16. Jan. 1998
Der Austauschstudierende kann für ein Jahr in einer von 18 Universitäten von Ontario als "undergraduate student" studieren; es ist aber nicht möglich einen Abschluß zu machen (auch keinen Bachelor, s. links). Der Bewerber sollte bei Antritt des Stipendiums seine Zwischenprüfung abgelegt, und sich bis zum 28. Nov. beworben haben.
Der Austausch erstreckt sich über ein akademisches Jahr, in Gesellschafts- oder Naturwissenschaften; Englischkenntnisse sind Vorraussetzung, Ivrit ist erwünscht.
Bewerbungsschluß: 16. Januar 1998
für ein Semester oder ein Studienjahr für Studierende der Geistes- Sozial- oder Naturwissenschaften, die die Zwischenprüfung absolviert haben. Bewerbungsschluß: 16. Jan. 1998
Vorraussetzung für das einsemestrige oder einjährige Austauschprogramm aus den Bereichen der Geistes- Sozialwissenschaften oder Naturwissenschaften ist ebenfalls das abgeschlossenen Grundstudium und ausreichende Spanischkenntnisse.
Bewerbungsfrist: 16. Jan. 1998
Die Stipendiumsleistungen, genauen Vorausetzungen und weitere Informationen gibts beim Akademischen Auslandsamt der Uni Heidelberg in der Seminarstr. 2.
heute: Linie 2 (naja, eigentlich auch zu Fuss...)
Lang ist's her, dass man komplette Semesterferien nutzen konnte, um mal etwas unverkrampfter an sein Fach zu gehen. Sechs Jahre, um genau zu sein. Da machten sich einige Geographie-Studis in eiskalter Missachtung der Regelstudienzeit daran, ihre Fotoarchive zu durchforsten. Das Ergebnis, die Fotoausstellung "Terra Mystica", war seither in der UB (Altstadt), dem Pfalzmuseum fuer Naturkunde, dem Geographischen Institut zu sehen. Wer all diese Gelegenheiten verpasst hat oder sie einfach mal wieder sehen moechte, hat nun bis zum 18. Dezember in der Volkshochschule, Bergheimer Str. 76, OG) Gelegenheit dazu. Ein kleiner Vorgeschmack fuer WWWler:
http://asterix.geog.uni-heidelberg.de/geog/terra/
Lutz
Der Aufstand der Zapatisten hat (nicht nur) die mexikanische Gesellschaft aufgerüttelt, doch Chiapas ist nur ein kleiner Teil des riesigen Landes. Wie ist der Einfluß des Zapatismus in den Großstädten? Wie ist die soziale Situation in Mexiko Stadt? Was ändert sich Anfang Dezember durch die Machtübernahme der Partei der demokratischen Revolution (PRD) in Mexiko Stadt? Was kann die PRD überhaupt ändern? Wie kam die PRD zu ihrem überwältigenden Wahlerfolg in der Millionenmetropole und was steckt dahinter? Wie ist das Verhältnis zwischen Führung und Basis in der PRD?
Im Mittelpunkt der Veranstaltung soll die politische und soziale Entwicklung in den Städten stehen. Wie ist die Situation der StudentInnenbewegung, der Banden und Jugendlichen in den Stadtteilen? Welche sozialen Bewegungen haben in Mexiko in der letzten Zeit eine Rolle gespielt und wie ist die Situation der "Zivilgesellschaft"? Wie regiert die mexikanische Linke auf die zunehmende Repression (Entführungen, Folterungen, Desaparecidos und politische Morde haben laut amnesty international besorgniserregend zugenommen)? Nicht zuletzt soll die Veranstaltung auch versuchen, Wege einer internationalen Zusammenarbeit zu entwickeln.
"Fordert das Unmögliche!" Mit diesem Untertitel beginnt das Zeitungsprojekt "La Guillotina" 1983 seine Arbeit in Mexiko Stadt. Es repräsentiert die neue Linke und wagt sich an Themen heran, die bis dahin für die traditionelle Linke Tabu waren (Schwule/Lesben, Drogen, Subkultur, usw.), ohne dabei aber auf eine revolutionäre linke Position zu verzichten.
Heute ist "Guillotina" zu einer der wichtigsten unabhängigen linken Zeitschriften Mexikos geworden. Um das Zeitschriftenprojekt haben sich im Laufe der Zeit mehrere weitere Arbeitsfelder gebildet (Video-Kollektiv, Frauengruppe u.a.). "Guillotina" ist eine aufmerksame Beobachterin der Geschehens in Mexiko und läßt häufig "die Köpfe rollen".
Montag, den 24.11.1997 um 19:30 Uhr im Hörsaal 1 der Neuen Uni
Eine Veranstaltung vom Antifa ^Ak an der Uni Heidelberg und der Autonomen Antifa Heidelberg in Zusammenarbeit mit den Gruppen FelS/Arranca (Berlin) und Antifa A² (Stuttgart)
Nach der Hausbesetzung in der Plöck, der eindrucksvollen Demonstration und den zahlreichen anderen AZ-Werbeaktionen war das Ersatzangebot für das Gebäude in der Alten Bergheimer Straße 7a eher enttäuschend: In den Schlierbacher Bahnhof wollte sich von Beate Weber niemand schicken lassen. Während nun weiter nach einer angemessenen, dauerhaften Lösung gesucht wird, steht fest: Bis zum tatsächlichen Beginn der Bauarbeiten in Bergheim, der nun doch noch einige Monate auf sich warten läßt, bleibt das AZ wo es ist!
Trotz der ungewissen Zukunft geht das Programm weiter. Wir wünschen dem AZ weiterhin viel Glück und rufen Euch auf es nach Kräften zu unterstützen.
Antifa Ak
Mi., 19.11. 19:30 Uhr: Infoveranstaltung zum Konzept der Kommunikationsguerilla, JUZ Mannheim
Fr., 21.11. : FrauenLesbenDisco, AZ Heidelberg
Sa., 22.11. : Disco mit der Manischen Weststadt, AZ Heidelberg
Mo., 24.11. 19:30 Uhr: Infoveranstaltung zur Lage in Mexiko (siehe oben), HS1/Neue Uni
Do., 27.11. : Unheilbar - LesBiSchwules Kneipentreiben, AZ Heidelberg
Sa., 29.11. : Techno-Party, AZ Heidelberg
Mo., 8.12. : Infoveranstaltung zu Rassismus bei Polizei und Justiz, Ort noch unklar
Mi., 10.12. 20 Uhr: Infoveranstaltung zur Lage in Nordirland, Gumbel-Raum/Karlstorbahnhof
Mittwoch, 19.11.97
Anglistik-Vollversammlung im Common Room, Anglistisches Seminar, 18:00 Uhr
10 Jahre ruprecht: Fete im Karlstorbahnhof
Freitag, 21.11.97
14.00 Infoveranstaltung zum Streik in Giessen und Marburg, Neue Uni
Idio-Tisch, Objekttheater oder die Be-Seelung der Dinge: Außerirdische Orangen treten zum Kampf gegen terrestrische Zitronen an, eine angstgebeutelte Wärmflasche bleibt auf der Strecke. Doch dann setzt ein Küchenmesser dem Treiben ein Ende. Theater Zwinger3, Zwingerstr.3, HD, 20:00 Uhr
Internationalisierung statt Ausgrenzung Hochschule und Forschung gegen Rassismus u.a. mit dem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen zur Lage des Rassismus in Deutschland, Frankfurt/Main, veranstaltet von der GEW. 21.-23. November, Beginn Freitag 14.00 Uhr, Info Tel: 069/78973-307 oder -313
Samstag, 22.11.97
KEINEN EURO FÜR DEN FIGHTER! Demo gegen den Eurofighter. Treffpunkt: Bismarckplatz, 10:30 Uhr. Infostand der Grünen Alternativen Jugend Eppelheim vorm Psychologischen Institut (Anatomieplatz).
Montag, 24.11.97
Studium Generale "Sucht", jeweils 19.30, Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3: Prof. W.Franke, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg: "Die Sucht des Staates nach Medaillen: Wissenschaft, Medizin und Politik bei der pharmakologischen Transformation junger Menschen im Sport ("Doping")
"The Masada String Trio plays the misic of John Zorn", Deutsch Amerikanisches Institut (DAI), Sofienstr. 12, 20:30 Uhr.
Dienstag, 25.11.97
19:00: Dr. Pierre Durand: "Widerstand im Konzentrationslager Buchenwald" Dokumentations-& Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
Lady be Good - Hommage an Ella Fitzgerald, Karlstorbahnhof, 20:30 Uhr.
Mittwoch, 26.11.97
Treffen der PDS-HSG/AG JG ab 19.30 Uhr, "Giechischen Taverne" (Bergbahn) Thema heute: 3. Welt-Problematik
"Benedektinische Lebensweise", Referent: Abt Franziskus Heeremann OSB, Stift Neuenburg Heidelberg-Ziegelhausen, KSG, Neckarstaden 32, 20:00 Uhr
Heroinabgabe an Schwerstabhängige aus kommunaler Sicht. Vortrag und Diskussion mit C.P. Sauter (SPD), Dr. J. Kirsch (CDU), Dr. U. Thomas, (Bündnis90/Die Grünen), Mannheimer Feuerwache, 19:30.
Auswirkungen des Genomprojekts auf Medizin und Gesellschaft - Zukunftsperspektiven für Diagnostik und Therapie. Vortrag v. Prof. Urs A. Meyer, Hörsaal 1 im Kommunikationszentrum DKFZ, INF 280, 17 Uhr.
Lady be Good - Hommage an Ella Fitzgerald, Karlstorbahnhof, 20:30.
Donnerstag, 27.11.97
Sitzung Verwaltungsrat Uni, (nichtöffentlich)
"Die Liebenden von Pont-Neuf", Kino im Feld, Aula INF 684, 20:00 Uhr, UKB 3,- DM
Samstag, 28.11.97
ab 10.30: Internationales Frühstück der Evangelischen und Katholischen Studentengemeinde (ESG und KSG) in der ESG, Plöck 66. Das Angebot richtet sich an alle Studierenden, unabhängig von Konfession und Nationalität. Für Essen ist gesorgt, Mitgebrachtes ist aber auch willkommen.
Erwin Teufel: "Perspektiven der Hochschulpolitik", Aula der Uni Mannheim, 16 Uhr.
Sonntag, 30.11.97
Stoppok, Konzert in der Mannheimer Feuerwache, 21 Uhr.
noch bis 22.2.98
Ausstellung "Die Verbotene Stadt - Aus dem Leben der letzten Kaiser von China (1644 - 1911)" im Reiss-Museum Mannheim, D 5.
Montag, 1.12.97
Studium Generale "Sucht", jeweils 19.30, Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3: Dr. theol. R. Hummel, Stuttgart: "Sektenabhängigkeit - ein suchtartiges Verhalten?"
Dienstag, 2.12.97
Elisabeth Jäger: "Erlebter Widerstand gegen die Nationalsozialisten", Dokumentations-& Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 19 Uhr
Mittwoch, 3.12.97
Sachzwang Globalisierung? Veranstaltungsreihe des Roten Splitter: Ya Basta! -- Alternativen zum Neoliberalismus. Winfried Wolf, MdB PDS, Neue Uni, HS 1, 19:30 Uhr
Genetische Diagnostik im Spannungsfeld gesellschaftlicher Interessen. Vortrag Prof. Regine Kollek, Hörsaal 1 im Kommunikationszentrum des DKFZ, INF 280, 17:30 Uhr.
Donnerstag, 4.12.97
"Panzerkreuzer Potemkin", Kino im Feld, Aula INF 684, 20 Uhr, UKB 3,- DM
Ludwig Baumann: "Widerstand gegen den Vernichtungskrieg -Wehrmachtsdeserteure als Opfer der NS-Justiz" Dokumentations-& Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 19 Uhr