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UNiMUT aktuell: Arme Geographen

Kooperation MA-HD

Arme Geographen (23.01.2004)

Nach dem Machtwort des Großen Bären Baden-Württembergs über die Schließung von "überflüssigen" Fachbereichen, die ja ach so häufig im Rhein-Neckar-Raum vertreten sind, hat es nun auch die Geographie in Mannheim erwischt. Neueunschreibungen sind schon lange nicht mehr möglich, die bereits eingeschriebenen Studis sollten ihr Studium aber noch beenden dürfen. Dabei konnten die Mannheimer Geos aufgrund eines Kooperationsvertrages mit der Uni Heidelberg auch die Lehrveranstaltungen der Heidelberger Geographie nutzen, um das schwindende Angebot in Mannheim zu kompensieren.

Nun ist es aber auch damit vorbei. Der Kooperationsvertrag ist seit diesem Jahr ausgelaufen und die Heidelberger haben keine Verlängerung mehr geplant. Dies trifft die übriggebliebenen Studis aus Mannheim natürlich schwer: Wo soll man die letzten Scheine für das Studium wohl herbekommen, wenn nicht aus Heidelberg?

Das hiesige Geographische Institut hat leider aber auch seine Gründe für diese Entscheidung. Immerhin ist das Institut durch Einschnitte in den Personalrängen hoffnungslos damit überfordert, überhaupt den eigenen Studis angemessen Lehrveranstaltungen anzubieten. Dazu kommt, dass man immer noch auf die Fertigstellung des neuen Gebäudetraktes wartet, um das derzeit zerrissene Institut, welches in Ba-Wü vor allem wegen seiner fachinternen Vernetzung gerühmt wird, endlich wieder in einem kompletten Gebäude unterzubringen. Dies würde auch wieder mehr Platz für Seminarräume schaffen -- wie beim begonnen Umzug vor Jahren versprochen.

Kurz und gut sieht sich die Geographie hier außerstande, weitere Studis aus Mannheim zu bedienen -- ein Entschluss, der wohl auch als Fingerzeig für das Rektorat gedacht ist, wie eng es doch inzwischen hier geworden ist. Aber wie immer gibt es auch hier sicherlich Wege, die an den bestehenden Schranken vorbeiführen. Die Fachschaft Geographie versucht im Gespräch mit den DozentInnen Zusagen für Ausnahmen zu ergattern, immerhin geht es dabei ja nicht um Hundertschaften von Studis, sondern eben um Einzelfälle, die bei solchen Regulierungsmaßnahmen auf der Strecke bleiben. Auch hat die Geographie noch keinen NC für den Quereinstieg während des Studiums, so dass es möglich ist, sich in Heidelberg ohne größeren Aufwand (?) einzuschreiben.

Wie das mit den LehrämtlerInnen, aussieht, bleibt derweil offen. Wobei auch hier mal wieder sehr deutlich spürbar geworden ist, dass Land wie Unis ihr Kalkül eher gerne ohne die Studis machen, die an den Unis dann eher als Belästigung empfunden werden. Was war doch gleich wieder der Sinn der Hochschulen?

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Erzeugt am 23.01.2004

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