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UNiMUT aktuell: "AStA" ade

"AStA" ade (20.6.97)

Es ist mal wieder gewählt. Bei den Senatswahlen vom 17. Juni haben sich die Studis der Uni Heidelberg wie seit 1989 noch jedes Jahr gegen den Pseudo-AStA des Unigesetzes und für eine halbwegs vernünftige Studivertretung entschieden. 56% der Studis wählten die KandidatInnen der FSK (beide Senate zusammengenommen). Dank d'Hondt und der getrennten Wahl der VertreterInnen in großem und kleinem Senat heißt das, dass von den zehn Menschen, die im "AStA" genannten Senatsauschuss sitzen, acht von den Fachschaften kommen -- RCDS und Jusos stellen je eine weitere Person. Da damit die große Mehrheit dieses AStA der (richtigen) Überzeugung ist, dass ein Senatsausschuss keine Studivertretung sein kann, und schon gar nicht, wenn er sich nur um Musisches, Kulturelles, und Sportliches kümmern darf, wird der AStA auch dieses Jahr nur ein Mal tagen und anschließend durch das öffentliche und basisdemokratische Gremium der Fachschaftskonferenz ersetzt werden.

Ein paar Wahlergebnisse (schon wieder lynxfeindliche Tabellen...):

Großer Senat
FSK7954
Roter Splitter713
Jusos2890
RCDS2795
gültige Stimmen14352

Das macht eine Wahlbeteiligung von gut 7% -- das schlechteste Ergebnis seit Gedenken der Uni Heidelberg. Aber eigentlich kann das nur heißen, dass die meisten Studis basisdemokratische Mitbestimmungskonzepte der repräsentativen Demokratie mit Wahlen, bei denen mensch nur seine Stimme abgibt, vorzieht. Oder?

Senat Studis
FSK3648
Roter Splitter348
Jusos1129
RCDS1204
gültige Stimmen6329

Auch hier nichts neues. Die Sitzverteilung in den Senaten bleibt wie bisher: Großer Senat 5 FSK:1 Juso: 1 RCDSler, Senat 3 FSKlerInnen.

Ganz interessant das Wahlergebnis bei den Profs:

Senat Profs
Ruperto Carola1345
Semper Apertus393
Initiative645
gültige Stimmen2383

Erstaunlich dabei sind nicht die großen Zahlen. Jeder Prof hat 9 Stimmen, und es ist ziemlich einfach, die Handvoll Profs, die hier rumspringt, an die Urnen zu prügeln und also auch eine ansehnliche Wahlbeteiligung zu bekommen. Erstaunlich ist, dass die Initiative, die progressivste Profliste hier in Heidelberg, die C3-Liste "Semper Apertus" überholt hat und nur noch einen runden Faktor 2 von der erzreaktionären C4-Liste "Ruperto Carola" entfernt ist. (Für die, die es nicht glauben wollen: Profs, die in Heidelberg was auf sich halten, kandidieren auf nach C3 und C4 getrennten Listen, nur bei der Initiative kandidieren sie gemeinsam. Ehrlich!). An dem Tag, an dem die Initiative die relative Mehrheit unter den Profs bekommen wird, werden sich die Yippies mit ihrem Spruch von den Wahlen, die schon längst verboten wären, wenn sie etwas ändern könnten, Lügen gestraft sehen.

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Erzeugt am 20.06.1997

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