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UNiMUT aktuell: Sparen

Sparen (29.9.97)

Sparen macht vor allem bei anderen Spaß -- nichts weiter Neues, aber immer wieder wahr. So kam im Juni ein Erlass über die sparsame Benutzung von Faxgeräten aus dem Wissenschaftsministerium, der zwar aus Sicht der Ökologie recht erfreulich ist, dessen Umsetzung aber sicherlich weit weniger einsparen würde als ein Austausch von Trothas Dienst-Benz gegen eine Ente. All das ist ja eigentlich langweilig, der Erlass selbst jedoch ist ein Beweis, dass das Wissenschaftsministerium dringend abgewickelt werden sollte. Auszüge aus dem, was unsere Heidelberger Uni-Verwaltung aus dem Schriftstück gemacht hat -- wie angekündigt geht es um Faxe:

1.
Auf separate Deckblätter bzw. Vorblätter ist grundsätzlich zu verzichten. Für den Versand zusätzlich erforderlicher Informationen [...] sind unmittelbar auf dem Dokument selbst -ggf. auch handschriftlich- anzubringen.
(wir spotten lieber nicht über Tippfehler, nehmen aber wohlwollend zu Kenntnis, dass auch die Profis unter Kanzler Krafts Ägide ihre Probleme haben)

2.
Entscheidend für die Übertragungsgeschwindigkeit von Fernkopien
(Da wollte wer nicht "Faxen" schreiben -- Langweiler!) [...] ist die Zahl der "Umschaltvorgänge" von schwarz auf weiß. Der Fernkopierer tastet beim Senden die Vorlage zeilenweise von oben nach unten ab. Jeder Umschaltvorgang wird an das Empfangsgerät übermittelt (eine ganz schwarze oder ganz weiße Seite erfordert demnach am wenigsten Zeit) (Was will uns dieser Satz wohl sagen?)

Gestaltungsmerkmale ohne eigenen Informationsgehalt, insbesondere Raster und Graustufen [...] und aufwendige Logos, können die Übertragungszeit erheblich verlängern und sind daher auf das unabdingbar notwenige Maß zu beschränken. Farbiges Papier als Dokumententräger verlängert ebenfalls die Übertragungszeit.

Das geht noch ein bisschen weiter in diesem Stil. Was die Redaktion jetzt beschäftigt: In welchem Dünnbrettbohrerblatt (Manager-Magazin, Wirtschaftswoche oder sowas) erschien jüngst ein Artikel, der diese Behauptungen verbreitete? Wo haben Trothas Mannen diese (ausnahmsweise mal nicht völlig widersinnigen) Einsichten her? Hinweise bitte an die Redaktion.

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Druckfassung

Erzeugt am 29.09.1997

unimut@stura.uni-heidelberg.de