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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Heute......vor 61 Jahren -- 4.10.1962: Der Heidelberger Philosoph Jürgen Habermas sagt auf der 17. ordentlichen Delegiertenkonferenz des SDS: "Ihnen bleibt nur die eine Alternative, entweder werden Sie die intellektuellen Kader für eine neue Partei oder Sie unternehmen den Versuch einer action directe und gehen in die berufsmäßige revolutionäre Untergrundarbeit". Später rechtfertigt er sich, diese Aussage sei im Zusammenhang mit der Ablehung einer über den hochschulpolitischen Bereich hinausgehenden Praxis gefallen und widerspreche so aus dem Zusammenhang gerissen seiner eigentlichen Intention. Termine | Siebke vs. Trotha (20.01.99)
Die finsteren Pläne des Herrn Trotha bezüglich eines neuen Unigesetzes für Baden-Württemberg spalten die Gebührenphalanx aus Wissenschaftsminister und Heidelberger Rektor -- das wenigstens muss mensch nach der jüngsten Presseerklärung Siebkes vermuten, in der er den Entwurf der UG-Novelle recht deutlich zurückweist. Angesichts Siebkes diverser fixer Ideen überrascht sein Bedauern, dass von "Studiengebühren und der umfassenden Auswahl der Studierenden durch die Universitäten [...] in der Novelle nichts zu finden" sei, ja noch nicht so sehr -- aber wer hätte einen Satz wie "Hochschulrat, 'starker Rektor' und 'starker Dekan' als Elemente einer streng hierarchisch gegliederten Leitungsstruktur nach Vorbild der Wirtschaft können ihn [Siebke] nicht begeistern" in einer Presseerklärung des selbsternannten Uni-Managers des Jahres erwartet? Und von wem, glaubt ihr, stammt der Satz "Die Universität ist keine Business School"? Unglaublich, aber wahr. Besonderes Augenmerk richtet Siebke auf den Noch-Verwaltungsrat, ganz oben auf der Liste der Opfer der UG-Novelle. Ihn verteidigt Siebke als "Vorbild für die Bundesrepublik", er sei effizient, und das sei durch Zillionen tolle "Strukturprojekte" an der Uni Heidelberg auch belegbar. In der Tat hat der Verwaltungsrat -- im Unterschied zum Senat -- nie gegen den Rektor gestimmt (was vielleicht nicht zuletzt daran liegt, daß von 11 Mitgliedern 5 zugleich Mitglieder des Rektorats sind...). Nur: Wieso sagt Siebke sowas? Hat nicht Siebke immer betont, Demokratie sei seine Sache nicht? Klar ist auch der Verwaltungsrat noch Prä-Attisch, seine Verteidigung gegen ein Modell des mittelständischen Unternehmerpatriarchats qualifiziert aber sicherlich als fortschrittlich. Herr Siebke, Herr Siebke -- es sieht ganz so aus, als müssten Sie sich jetzt nicht mehr nur vor anarchistischen Mobs in Acht nehmen, denn jetzt ist Ihnen auch noch Trothas Geheimpolizei auf den Fersen... |
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Erzeugt am 20.01.1999
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