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UNiMUT aktuell: Die Saat der Konkurrenz

Die Saat der Konkurrenz (08.12.99)

An der Heidelberger Universität gibt es genügend Menschen, denen das Studium und jegliche Ausbildung immer noch zu langsam geht, trotz Straftausi, Einschreibegebühren, Wegfall von Mitteln für die Lehre, Zwischenprüfungen, Auswahlgesprächen und anderen Menschenquälereien. Unter dem Vorwand der Qualitätsverbesserung und der Zeiteffizienz werden im wesentlichen Wettbewerbsmechanismen eingeführt und diese in den höchsten Tönen gelobt (siehe/höre Reden und Pressmitteilungen von Siebke, Trotha, etc...).

Zu welch abenteuerlichen Dingen der Wettbewerb zwischen Bildungseinrichtungen führen kann, zeigen uns New Yorker Schulen im Musterländle des freien Bildungswettbewerbs. Dort haben Dutzende LehrerInnen und mehrere DirektorInnen seit fünf Jahren SchülerInnen die Antworten für Mathematik-, Englisch- und andere Prüfungen zugesteckt. Die grosse Ostküstenzeitung "New York Times" vermutet als Hauptmotiv, dass die LehrerInnen unter dem Druck standen, im Leistungsvergleich mit anderen Bildungseinrichtungen und auch anderen LehrerInnen in einem besseren Licht dazustehen.

Nach den bisher größten, jetzt von us-amerikanischen UntersuchungsbeamtInnen aufgedeckten Betrügereien bei Prüfungen wäre die konservative Forderung, mehr Kontrollen durchzuführen, damit die Prüfungen auch ja "fair" ablaufen ("Der/Die Bessere profitiert"). Die progressive Lösung und gleichzeitig der UNiMUT-Redaktionsvorschlag ist, dem verdammten Wettbewerb den Kampf anzusagen und alle Prüfungen langfristig abzuschaffen ("Alles profitiert").

(Quelle: dpa, 8. Dezember 1999)

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Erzeugt am 08.12.1999

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