Unter den vielen Nuklearanlagen der Region stechen zwei hervor: Das Forschungszentrum Karlsruhe (FZK -- genau genommen steht es auf dem Gebiet der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen), ehemals Kernforschungszentrum Karlsruhe und als solches an der Forschungsfront der Kern- und Wiederaufbereitungstechnik, und -- gar nicht weit weg davon -- das Kernkraftwerk Philippsburg, trotz defekter Notkühlsysteme und spannender Experimente mit Mischoxidbrennelementen regelmäßig in der Liste der produktivsten Kernkraftwerke weltweit.
25.9.2002, Eggenstein-Leopoldshafen: Das Europäische Institut für Transurane weiht auf dem Gelände des FZK ein Labor zur Erforschung innovativer Lösungen der nuklearen Abfallbehandlung ein. Kostenpunkt: 10 Millionen Euro, für die Nuklearindustrie ein Pappenstiel.
30.9.2002, Phillipsburg: Der Betreiber des Kernkraftwerks Philippsburg, Block I, die EnBW (Motto: "Schnelles Schalten statt langer Leitung"), teilt der Aufsichtsbehörde mit, in der vergangenen Woche sei es im Zuge von Reinigungsarbeiten zu einer unkontrollierten Ableitung von etwa einem Kubikmeter radioaktiv kontaminierten Wassers in das Regenwassersystem gekommen; auch wenn sich vermutlich ein guter Teil des Drecks -- insgesamt 3 Megabequerel -- im Regenwassersystem selbst niedergeschlagen hat, dürfte wohl der eine oder andere Liter des strahlenden Nass´ über den Altrhein Richtung Mannheim davongefleucht sein.
Fröhliche Forschung, kostenbewusst auch in den Lösungen, und schnell dazu: Offenbar schon am Tag der Gründung werden die ersten innovativen Lösungen der nuklearen Abfallentsorgung in der Praxis erprobt. So mögen das die Wissenschaftsmanager von heute. Und ihr, Studis, die ihr immer noch sechs Semester brauchen wollt für eure Studiengänge, solltet euch mal ein Beispiel nehmen.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 26.03.2003
...was die Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit e.V. treibt? Wenn nicht, könnt ihrsie spätestens im Februar 2003 kennen lernen, denn sie bietet dann eine (kostenlose!) Ausbildung für BetreuerInnen binationaler Jugendgruppen an. Hintergrund ist, dass die Gesellschaft zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk Begenungen von Deutschen und FranzösInnen im Alter von 13-18 Jahren organisiert und dafür "Animateure" (so die Pressemitteilung) sucht. Vermutlich ist das ein recht edler Zweck, und so möchten wir euch ans Herz legen, doch mal an guez.dokumente@gmx.net zu mailen oder die 0228/9239-810 anzurufen.
...was die tiefere Bedeutung der Plakate ist, die jetzt allenthalben die Wahlplakate gnadenvoll bedecken und was von Kaffeetrinken erzählen? Wenn nicht und ihr -- so ihr Kaffee trinkt -- ein strapazierfähiges Gewissen habt, könnt ihr euch auf der Webseite des Heidelberger Partnerschaftskaffees darüber informieren, wie Menschen in der ganzen Welt für billigen Kaffee leiden und sterben -- und wie mit ein paar Euro etwas daran zu ändern wäre.
...dass an der Uni Heidelberg seit 1993 der Wasserverbrauch um 61,4 % und der Wärmeverbrauch seit 1996 um 9,7 % reduziert wurde? Leider ist der Stromverbrauch von 2000 auf 2001 um 0,7 % gestiegen.
...dass die Verwaltung daher kluge Ratschläge gibt, wonach z.B. Bildschirme doppelt so viel Energie wie PC's brauchen - sie aber auch unabhängig vom Computer jederzeit ausgeschaltet werden können oder das Warmhalten von Kaffee auf Heizplatten energieaufwendiger ist als die Verwendugn von Thermoskannen. UnimitarbeiterInnen, die nicht glauben, dass ihre Geräte Strom verbrauchen, können jetzt auch im Klinikum, Abt. Abfall & Umwelt, Tel.-Nr.: 56-8117 ein Stromverbrauchs-Messgerät ausleihen.
...dass die Tatsache, dass der Unimut derzeit nur online erscheint, nichts mit Papiersparen zu tun hat, sondern damit, dass sich nicht genug Leute finden, um mal wieder eine richtige Papierversion zu erstellen?
...wer Rainer Peuse ist? Rainer Peuse ist Kriminalbeamter und beim Heidelberger Staatsschutz-Dezernat für die Aufklärung rechtsextremer Straftaten zuständig - und Kandidat Nummer 9 der baden-württembergischen Landesliste der Schill-Partei.
...dass man sich für die Schulungsveranstaltungen der UB neuerdings elektronisch anmelden muss? Alternativ ist allerdings auch noch die telefonische Anmeldung möglich. Konsequenz des neuen Verfahrens: melden sich zuwenig Leute an, entfällt die Veranstaltung, die Betroffenen werden aber elektronisch informiert. Was passiert, wenn genug Leute angemeldet sind, aber zuwenig kommen, verrät die UB nicht.
...dass es dieses Semester wieder ein Sozialhandbuch gibt? Ab 7./8. Oktober wird es hoffentlich an den einschlägigen Orten ausliegen -- wer solange nicht warten mag, kann es jetzt schon im Internet konsultieren.
Walter I. Schönlein
Am 2. Oktober wurde im Museum der Sammlung Prinzhorn die Ausstellung "Todesursache: Euthanasie -- Verdeckte Morde in der NS-Zeit" eröffnet. Diese Ausstellung setzt sich mit der systematischen Ermordung von Patientinnen und Patienten der Psychiatrie Heidelberg in den Jahren 1939-1945 auseinander. Unter den hospitalisierten Kunstschaffenden, deren Werke zur Prinzhorn-Sammlung gehören, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausstellung neunzehn ermitteln können, die den sogenannten "T4"-Aktionen bzw. ab August 1941 der "wilden Euthanasie" zum Opfer gefallen sind. Neben einer Einführung mit Texten und Fotos zur Organisation der Ermordung von Anstaltsinsassen konzentriert sich die Ausstellung auf die Werke der Opfer und eine kurze Rekonstruktion ihrer Lebensläufe.
Als Ergänzung zur Ausstellung wird ein 12-minütiges Video gezeigt, "The Alien" von Reinhardt Heinen. Es thematisiert die medizinisch vermittelte Angst vor dem Fremden und Andersartigen und den Mechanismus der reduzierenden Objektivierung von Andersartigkeiten, klammert aber aus der breit erforschten Palette von "Othering"-Prozeduren Andersartigkeiten von Rasse und Kultur weitgehend aus -- Schwarze etwa und Angehörige "primitiver", also meist schriftloser Kulturen.
Für die informierte Besucherin, den informierten Besucher bietet die Ausstellung leider wenig Neues. Für die Medizin und insbesondere die Psychiatrie in Deutschland mag diese Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vergangenheit, auch der Gestus einer sich zur individuellen Kreativität demonstrativ bekennenden Medizin ein Novum sein -- aber die Geschichtswissenschaft hat die brisante Rolle der Psychiatrie im NS-Reich bereits vor nun 10 Jahren detailliert in die öffentliche Auseinandersetzung eingebracht. Götz Aly hat 1989 "Aktion T4" (eine Begleitpublikation zu einer Ausstellung, in 4 Heidelberger Institutsbibliotheken vorhanden) publiziert und die Rolle der "T4"-Aktionen als "Probelauf" der Massenvernichtung von damals öffentlich unerwünschten Bevölkerungsgruppen erörtert.
Bei der Untersuchung der Entstehung einer bis dahin ungeahnten Dimension von präziser Ermordung kommt der systematischen Ermordung von Psychiatrieinsassinnen eine enorme Bedeutung zu, weil sich hierbei die Akzeptanz der Bevölkerung zum recht mysteriösen Verschwinden und "Versterben" marginalisierter Gruppen sondieren ließ. Weder wird dieser "Auftakt", gewissermaßen deren "Erfindung" in der Psychiatrie, deutlich gemacht, noch eben die Schlüsselrolle von Verwandten der Kranken eigens herausgestellt, denn das fehlende Engagement von Verwandten war eines der entscheidenden, die Ermordung begünstigenden Kriterien für die verantwortlichen Ärzte. Die Wirksamkeit von Protesten wird durchaus benannt, aber der Zusammenhang muss genau gesucht werden.
Während die Ausstellung zu dieser interessanten Entwicklung wenig Übersicht bietet, enthält der einleitende Essay von Gerrit Hohendorf im Katalog eben eine solche profunde, detaillierte Einführung. Leider muss auf diesen Beitrag verzichten, wer nicht die doch nicht eben kleine Summe von etwa 22 Euro locker machen kann oder den Katalog schlicht übersieht. Der vergleichsweise große Raum, der dem Video zukommt, wirkt unmotiviert und wenig inspirierend, zumal doch einge Punkte nicht ausgelotet werden oder doch besser beleuchtet werden könnten. Zum Thema Fremdheit für das imperialistische Europa böten sich einige der Werke selbst an, zum Beispiel eine der Bildergeschichten von Karl Gustav Sievers. Seine witzige Kolonialismus-Kritik ist umso aufschlussreicher, wenn wir uns überlegen, dass er die Abwertung und Beschränkung vom Fremdheit innerhalb eines herrschenden Systems am eigenen Leibe zu spüren bekam, und dessen Schwäche im Umgang mit dem Fremden im Äußeren aufdeckt.
Die Ausstellung "Todesursache: Euthanasie -- Verdeckte Morde in der NS-Zeit" ist
bis zum 02.03.03 in den Ausstellungsräumen der Prinzhorn-Sammlung, Voßstraße 2,
69115 Heidelberg zu sehen.
Öffentliche Führungen Mi, 18.00 und So, 14.00 Uhr.
Öffnungszeiten Di - So 11.00 - 17.00, Mi - 20.00 Uhr.
Mitte Januar/Februar findet im Rahmen der Ausstellung eine öffentliche Vortragsreihe statt.
Elsbeth Kneuper und Michael Enßlen
...welcher Anteil des Welteinkommens der ärmsten Milliarde Menschen zur Verfügung steht? Es ist kaum mal ein 1% (in den 60ern waren es immerhin noch 2%). Wenn ihr -- die ihr vermutlich nicht zur besagten Milliarde gehört -- ein wenig Ausgleich für eure privilegierte Position in der globalen Hackordnung schaffen wollt, kann euch die ursprünglich Dänische Organisation Humana dabei helfen [Wahrscheinlich nicht -- siehe den Nachtrag unten]. Sie schickt "Development Instructors" (die durchaus auch selbst von AfrikanerInnen lernen dürfen) nach einer gründlichen Ausbildung in Trikontländer. Genaueres könnt ihr auf ihrer Webseite erfahren.
...dass das Dekanat der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Verhaltenswissenschaften sich nicht so verhält wie manch geplagteR Ersti erwartet? Jedenfalls erhielt ein interessierter Erstsemester auf die Frage nach dem Termin der Erstieinführung in VWL die Auskunft, das Dekanat sei keine Auskunftsstelle. Das virtuelle Dekanat - das sei zur Ehrenrettung der Wirte angemerkt - teilt die Termine unter http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak18/news/news/news.html mit. Vielleicht sollte man das im Dekanat mal neben das Telefon hängen.
...dass ihr das Sommersemester in Jerusalem, Kyoto, St. Petersburg oder gar an der Pontifica Universidad Católica de Chile verbringen könnt? Möglich machen es die Austauschprogramme der Uni, über die immer in Zimmer 166 der ZUV (Seminarstraße 2) informiert wird. Guckt doch mal vorbei...
...dass ihr nicht unbedingt in die Ferne schweifen müsst, um an Sprachpraxis zu kommen? Beim Akademischen Auslandsamt gibt es eine Tandem-Vermittlung, die deutsche MuttersprachlerInnen mit Fremdsprachambitionen mit Menschen aus fernen Ländern zusammenbringt, die ihr Deutsch verbessern wollen. Im Angebot sind nicht nur die zu erwartenden Allerweltssprachen wie Französisch, Englisch oder Finnisch, sondern auch echte Schmankerln wie Arabisch oder Persisch. Wer -- ob In- oder Ausländer -- mitmachen möchte, kann sich in der Seminarstraße 2, Zimmer 166 melden.
...dass Jüdische Religionslehre jetzt ordentliches Lehramtsfach der Fächergruppe II ist? Eine entsprechende Änderung der gymnasialen Lehramtsprüfungsordnung trat am 22.Juli in Kraft. Die genauen Regelungen sowie weitere kleinere Änderungen für Mathematik, Musik und Philosophie/Ethik können im ZFB, in Dekanaten und vor allem bei den StudiendekanInnen eingesehen und kopiert werden. Die Fassung im Internet ist leider noch nicht aktualisiert.
...dass das CHE mit einem "best paper award" des Titels "Küss die Uni wach" Reformvorschläge sammelt, um das deutsche Hochschulsystem aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken? Gesucht werden Vorschläge zur Verbesserung des deutschen Hochschulsystems. Ansatzpunkte für das CHE sind Komplexe wie "Abschlussprüfung", "Betreuung", "BAföG" oder "ZVS". Angesichts dessen verstärkt sich der Verdacht, dass recht viel im Argen liegt und Reformen nicht in Sicht sind. Und, dass sich die Prinzessin Uni dadurch zwar vielleicht aufwecken lässt, aber ohne sich wesentlich zu ändern! Wäre die Uni doch ein Frosch...
Walter I. Schönlein
Nachtrag (24.10.2002): Die oben erwähnte Organisation Humana ist leider wohl eher nicht so nett, wie es zunächst aussehen möchte. Dies jedenfalls finden EKD, Hilfe 24 oder die Aktion für Geistige und Psychische Freiheit. Vielleicht wollt ihr doch einfach nur beim Heidelberger "Dritte"-Welt-Laden mitmachen... Danke an Susanne vom Ruprecht für diese Hinweise.
Es wird immer schlimmer: Die UB ist nicht mehr einfach nur eine Bibliothek, sondern ein Informations- und Literatursupplier, AIESEC verteilt allen Ernstes CD-ROMs mit Titeln wie "CEO of the Future", gesponsort von McKinsey und dem Manager-Magazin, der RCDS rückt keine Kugelschreiber mehr ohne dazugeschweißten Papierkram, alle anderen schon gleich gar keine Kugelschreiber mehr raus, die Erstirede der FSK war praktisch die Gleiche wie im Sommersemester, die Reden der anderen Beteiligten kommentieren wir erst gar nicht mehr, OB Beate Weber hat sich auch gleich wieder verzogen, weil sie wusste, was kommt. Und Schlange stehen muss mensch auch noch, um sich das alles anzutun. Wie gut, dass
Der Markt allein, so wissen wir, kann für die optimale Versorgung der KonsumentInnen sorgen. Ganz deutlich wird das an dem Umstand, dass doch in jedem Semester fast alle Studis irgendwann ein Dach über den Kopf kriegen. Meistens. Wenn sie bereit sind, völlig irreale Mengen von Geld rauszuhauen. Etwas nicht ganz marktkonforme Hilfe kann natürlich schon helfen, wie etwa schon im Oktober 1989.
So stellt auch dieses Jahr das Studiwerk wieder Notquartiere für bis zu fünf Tage zur Verfügung -- noch wenigstens bis zum 31.10. Wer danach nichts hat und nicht warten möchte bis die großartigen Maßnahmen des Ministeriums (bitte jetzt Applaus!) greifen, kann es z.B. bei zimmer69.de probieren, einer ziemlich nichtkommerziellen Zimmervermittlung für den Postleitzahlenbereich 69 (nicht, dass da wer auf dumme Gedanken kommt).
Übrigens ist auch dem Minister mittlerweile aufgefallen, dass seine letzte Initiative -- die oben kommentierte eben -- nicht der pralle Bringer war. Er verlegt sich jetzt auf Appelle und Mildtätigkeit. Sehen wirs positiv: Weniger als seine 5000 Euro bringen die bestimmt auch nicht.
Die ersten drei Wochen des Semesters sind nun verstrichen, mensch hat sich schon fast an den neuen Stundenplan gewöhnt, hängt über den ersten Übungszetteln, Referatsthemen oder Versuchen -- und will vielleicht doch noch mal überlegen, ob nicht irgendwie Zeit für was anderes wäre. Eine Frage, die manche Studierende bereits im 1. oder 2., manche aber auch erst im 4., 8. oder 13. Semester bewegt. Der UNiMUT, der überhaupt in fast allen Lebenslagen hilft, ist auch hier die richtige Anlaufstelle: denn wo sonst findet ihr laufend aktualisiert all die vielen Hinweise auf Ersti-Treffen, Newcomertreffs, oder Semestereröffnungsveranstaltungen jeder Art. Die ersten von ihnen sind vorbei, doch die meisten Gruppen, Initiativen und was auch immer, die die Uni so bunt und lebendig machen, freuen sich bei jedem Treffen über neue Gesichter.
Da sind natürlich die Fachschaften, denen sich der UNiMUT besonders verbunden fühlt, da sind aber auch politische, kultutrelle und religiöse Gruppen. Der Einstieg in die Theaterszene wurde bereits hier beschrieben. Nicht zu vergessen das breite Spektrum der "sonstigen" Gruppen, wo eigentlich fast jedeR eine zum Mitmachen findet -- ganz aktuell würden wir dabei gern die die Ortsgruppe von amnesty international hinweisen.
Manch eineR hat vielleicht keine Zeit, weil er/sie sich erst mal genauer klar werden muss über das Studium, den eigenen Platz im Leben und wie in aller Welt man denn nun ein Referat schreibt. Hier sei erst mal verwiesen auf die Fachstudienberatung, das ZSW mit seinen vielen Kursen und besonders die Nightline, doch dann sei auch mal gesagt: Viele Probleme kommen daher, dass mensch sich entweder zuviele Gedanken darum macht oder wirklich vereinsamt. Auch wenn uns die allgemeine hochschulpolitische Diskussion mit ihren diffizilen Tutorialkonzepten, Orientierungsprüfungen, Studiendekanen und Zwangsberatungen glauben macht, es ginge nicht ohne: lasst es nicht so weit kommen, dass ihr von sowas abhängig seid! Schafft euch ein Umfeld, das die meisten Probleme im Entstehen auffängt und euch Raum gibt, Sachen auszuprobieren, Leute kennen zu lernen, Fähigkeiten zu entwicklen oder entfalten!
Aus blanker Nächstenliebe wollen wir euch noch einmal den UNiMUT empfehlen -- sicher die beste und billigste Möglichkeit sich zum Online-Redaktuer fortbilden zu lassen (die Redaktion beantragt gerade einen Master-Studiengang.) Und natürlich bekommt ihr beim UNiMUT auch mit, was in Heidelberg und vor allem an der Uni passiert -- und ihr könnt versichert sein, der hochkarätig ausgewogene und exzellent sachliche Journalismus des UNiMUT viel interessanter ist als der Schwobyfier, von dem ihr vielleicht schon gehört habt, der aber nur eine Seite des unseres schönen Blattes ist. Aber zeigt, wozu solche Initiativen einfach auch gut sind.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 18.10.2002, 18.10.2002, 18.10.2002
Als vor zehn Jahren das noch mutige Reformteam von Beate Weber am Bismarckplatz einen Radweg wie aus dem Lehrbuch bauen ließ und dies -- natürlich -- dazu führte, dass dem Autoverkehr fast eine ganze Spur fehlte, war das Geschrei groß. Redaktion und LeserInnen der RNZ kamen über Jahren nicht über diesen Stachel im Fleisch freier Mobilität hinweg, und so überraschte es wohl niemanden, als Ende 2000 der inzwischen nach rechts gedriftete Gemeinderat das Thema Bismarckplatz ausgrub, um die alte Schmach auszuwetzen, also ein Exempel am Radweg dort zu statuieren. Heraus kam damals ein scheinbar von der Angst vor gewaltigen Protesten der RadfahrerInnen inspirierter Kompromiss: Die Autos sollten wieder drei Spuren bekommen, das aber, ohne allzu viel von der Breite des Radwegs wegzunehmen.
Inzwischen sind die Bauarbeiten fast abgeschlossen. Die FahrradaktivistInnen von Heidelberg rutschten allerdings beinahe von ihren Sätteln, als sie sahen, dass die Stadt doch tatsächlich sämtliche verkehrsplanerische Vernunft hat sausen lassen und während des Umbaus gleich mal den alten Radweg auf Straßenniveau in einen der berüchtigten "Gehsteigradwege" verwandelt hat -- von der Parkspur zur Todesfalle, wenn mensch so will.
Nachdem die MitarbeiterInnen von URRmEL wieder aufgestiegen waren, haben sie einen offenen Brief an zwei der mutmaßlichen Akteure in dieser Affäre geschrieben. Die Redaktion ist zwar etwas besorgt, weil sich die URRmEListInnen ganz offenbar schon nachhaltig auf das Konzept des Fahrradwegs an sich eingelassen haben, wo doch eigentlich klar ist, dass vernünftiger Stadtverkehr nur durch die Öffnung aller Straßen für jede Sorte Verkehr zu haben sein wird -- trotzdem wollen wir euch den offenen Brief nicht vorenthalten, auch in der Hoffnung, dass auch wir bald eine prall gefüllte LeserInnenbriefspalte haben werden.
Offener Brief des URRmEL e.V. and Jürgen Kuch und Raban von der Malsburg
Lieber Herr Kuch, Lieber Herr von der Malsburg,
Wir wärmen das Dauerthema ”Radweg am Bismarckplatz“ nicht gerne auf, doch der jüngste Rückbau des eigentlich einzigen wirklich befriedigenden Radwegs der Stadt kann wohl nicht ganz unkommentiert bleiben.
Der ursprüngliche Entwurf, wie er uns Anfang 2001 vorlag, sah vor, vielleicht 10 bis 20 cm vom Radweg wegzunehmen. Im Zusammenhang mit einer einer Erweiterung des für den motorisierten Indiviualverkehr (MIV) reservierten Straßenraums auf drei Spuren war dies zwar ein ärgerlicher Regress, schien jedoch noch akzeptabel angesichts eines Gemeinderats, in dem mehrheitlich noch nicht angekommen ist, dass noch kein Straßenausbau den Verkehr irgendwo reduziert oder auch nur eine Entlastung der Stausituation gebracht hätte.
Dass nun der Radweg auf den Bürgersteig verlegt wurde, ist hingegen nur noch als bizarre Provokation zu verstehen. Auch den VerkehrsplanerInnen der Gemeinde sollte bekannt sein, dass ”Gehsteigradwege“ mit einem erhöhten Unfallrisiko verbunden sind und zudem zwangsläufig für Konflikte mit FußgängerInnen sorgen (vgl. etwa das 1991 vom Bundesminister für Verkehr herausgegebe Heft ”Forschung Stadtverkehr, Zusammenfassende Auswertung von Forschungsergebnissen zum Radverkehr in der Stadt“ oder ADFC Forschungsdienst Fahrrad 173, online unter http://www.adfc-bw.de/texte/fdf.zip). Dies in Kauf zu nehmen für einen weitgehend sinnlosen Kotau gegenüber den ewiggestrigen Proponenten des MIV ist nicht nur eine Frechheit von Seiten des Gemeinderats, es ist auch ein Armutszeugnis für zuständigen Abteilungen der Verwaltung.
Es ist uns nicht klar, wie der unserer Ansicht nach eindeutige Gemeinderatsbeschluss in dieser fehlgeleiteten Weise umgesetzt werden konnte. Im Interesse der sicherheitsbewussten FahrradfahrerInnen der Stadt darf der jetzige Radweg jedoch nicht benutzungspflichtig werden.
Wir können uns drei Lösungen für das Problem vorstellen. Eine Notlösung wäre, den jetzigen Zustand zu belassen und den ”Gehsteigradweg“ als Bedarfsradweg (Zeichen 239 plus Zusatzschild ”Fahrräder frei“ o.ä.) zu deklarieren. Dies mindert immerhin den Zwang, hinter das vorher erreichte Sicherheitsniveau zurückzufallen.
Wünschenswerter wäre, die Aufpflasterung des Radwegs rückgängig zu machen und den Fahrradverkehr wieder auf Fahrbahnniveau zu führen. Nachteilig daran wäre neben den Kosten vor allem, dass sich die Baumaßnahme weiter hinziehen würde.
Die aus unserer Sicht günstigste Lösung besteht jedoch im vollständigen Verzicht auf dedizierte Fahrradstreifen. Dabei sollte der gesamte Bürgersteig den FußgängerInnen zur Verfügung gestellt werden -- dies ist in einer Einkaufszone durchaus angemessen. Um ein sicheres Miteinander aller Verkehrsarten zu garantieren, sollte zwischen Heussbrücke und Adenauerplatz eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf maximal 30 km/h verhängt werden. Als an diesem Knotenpunkt sicher willkommener Nebeneffekt ergäbe sich vor allem auf der Westseite des Bismarckplatzes eine erhebliche Lärmreduzierung.
Wir glauben, mit diesem Ansinnen nicht nur für unsere Klientel -- fahrradfahrende Studierende -- zu sprechen, sondern auch für die große Mehrheit der NutzerInnen des Bismarckplatzes.
Beschlossen von der Mitgliederversammlung des URRmEL e.V. am 10.10.2002
Dieser Artikel wurde zitiert am: 30.10.2002, 20.11.2002
...kommt seit einigen Jahren die Jahresfeier der Universität, an der man der Gründung dieser unserer Alma Mater gedenkt. War sie in den letzten Jahren stark frequentiert gewesen, so hatte dies, wie in gewissem Kontrast sich am vergangenen Samstag zeigte, wohl daran gelegen, dass das gezielt eingeladene Publikum sich von Ehrengästen und Gastrednern hatte locken lassen. Diesmal nämlich waren weder der inzwischen verstorbene H.G. Gadamer noch der Wissenschaftsminister des Landes anwesend -- und schwupps war die Neue Aula so leer, dass man das ganze in die Alte Aula hätte verlegen können.
Hätte, denn für die Klangfülle des Collegium Musicum brauchte es die Neue Aula. Mit Bartóks Rumänischen Tänzen und Berlioz´ Ungarischem Marsch schuf es einen klangvollen Rahmen für die weitere Veranstaltung, die entspannt verlief. Dies galt vor allem für die Begrüßungen und Ansprachen. Der Rektor gefiel sich in seiner Rolle als Alma Pappa. Zwischendrin äußerte er die Absicht, die Kosten für Auswahltests auf die StudienplatzbewerberInnen umzulegen -- was Väter halt so für Gedanken haben...
Der Senat hatte Peter Meusburger geschickt, der den internationalen Wert der Diplome betonte und damit nicht nur der allgemeinen Internationanlisierungshysterie, sondern auch dem Hochschulratsvorsitzenden Cartellieri widersprach.
Auch der Beitrag der Studierenden wich mit dem Vorschlag, unten anzusetzen ein wenig vom allgemeinen Tenor ab, wonach es vor allem um Effizienz und kurze Wege geht. Auch der erwähnte Vorsitzende des Hochschulrats kam zu Wort, wobei man ihm anmerkte, dass ihm der Wettbewerb im Nacken sitzt und wie sehr dieses Schicksal jedem anderen angedeihen lassen möchte.
Einen Gast gab es übrigens schon: den Rektor der Eötvos-Loránd Universität in Budapest; allein er hatte das geladene Publikum nicht angelockt. Schade eigentlich, denn dank seiner Anwesenheit gab es diesmal keinen langatmigen Spezialvortrag. Vielmehr gab Géza Alföldy, Althistoriker in Heidelberg, einen interessanten Überblick über die ungarische Geschichte insgesamt und im Besonderen in den letzten 200 Jahren.
Die freundlichen Worte anlässlich des anschließenden feierlichen Umhängens ihrer neuen Ketten an drei neue Ehrensenatoren hielten sich in Grenzen. Und so schloss die Veranstaltung, bevor man müde wurde.
Vielleicht sollte man auch in den kommenden Jahren, eher "unpolitische" Gäste einladen. Das hält die fern, die nur gesehen werden müssen, wird der Universität eher gerecht und lockt vielleicht auch ein paar Studierende mehr an -- einige DIN A 3-Aushänge trügen dazu auch bei.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 22.10.2002, 13.11.2002, 31.12.2002, 30.07.2003
Unter dem Motto "Gegen Legebatterienhaltung an Pädagogischen Hochschulen" veranstaltet der AStA der PH aus Anlass der derzeitige Überlast von Studierenden an der PH Heidelberg, wie auch an den übrigen Pädagogischen Hochschulen im Lande eine Aktionswoche.
Auf diese Fakten der "Studenten-Intensivhaltung" in Heidelberg soll mit der Aktionswoche hingewiesen werden:
Der AStA der PH fordert deshalb stellvertretend für die Studierendenschaft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die Einrichtung von mehr Professuren, Veränderungen in der Mittelvergabe, schnelle, effektive und unbürokratische Beseitigung des Raum- und Dozentenmangels.
Die Aktion erstreckt sich über den Zeitraum von Montag, den 21.10.2002 bis Freitag, den 25.10.2002. Auftaktveranstaltung ist die Aufführung eines Theaterstücks nach Franz Kafkas "Bericht für eine Akademie" am 21. Okt. 2002, um 19.30 Uhr im Kunstfoyer der Neuen PH. An den folgenden Tagen wird der AStA vor der Neuen PH diverse Protestaktionen rund um zwei Käfige veranstalten. Die Überfüllungsaktion wird begleitet durch eine Unterschriftenaktion, deren Ergebnis dem Wissenschaftsminister Prof. Dr. Frankenberg bei der offiziellen Rektoratsübergabe am 25. Okt. 2002 in der Alten PH übergeben wird.
Es gehört schon ein wenig Mut dazu, in diesen Zeiten Vollversammlungen einzuberufen -- zu wahrscheinlich ist, dass mensch am Schluss mit einer Handvoll Leuten dasitzt und alles nur noch peinlich und deprimierend ist. Die Fachschaft Math-Phys wollte es heute aber wissen, vielleicht ermutigt von der großartigen Idee, eine VV gleich im Anschluss an die Lineare Algebra I im vorher durch habilitierte Erscheinungen geheiligten Hörsaal stattfinden zu lassen. Um diese Zeit im Jahr hätte diese List gleich mal 300 Leute gekauft, die sicher mal keinen Platz für Leere gelassen hätten.
Gemeinerweise war die LA I jedoch verlegt worden (und beginnt in diesem Semester völlig unakademisch Montags um acht), und so war die Fachschaft auf sich gestellt beim Zusammenbringen der notwendigen Stimmen, für eine Satzungsänderderung 2/3 der anwesenden, mindestens jedoch 6% der insgesamt an den Fakultäten eigeschriebenen Studis, ansonsten die einfache Mehrheit einer ab 5% beschlussfähigen VV. Diese Satzung wurde von MathematikerInnen geschrieben.
Um es kurz zu machen: Trotz etwas Konfusion bekam die Fachschaft das hin, 117 von 122 (von 1722 in Mathe und Physik immatrikulierten Studis) billigten den Satzungsentwurf.
Warum MathPhys überhaupt an ihrer Satzung rumschraubte? Nun, bisher hat die Fachschaft immer einmal im Jahr mit erheblichem Aufwand eine Personenwahl durchgeführt, um eine Art Kernfachschaft demokratisch zu legitimieren. Diese war dann irgendwo zwischen der Fachschaft, nämlich allen Studierenden des Fachbereichs, und der Albernheit, die das UG Flachschaft zu nennen beliebt (nämlich den studentischen Mitgliedern im Fakultätsrat) angesiedelt. Angesichts des dafür getriebenen Aufwands -- auch da gab es ein Quorum -- schien den meisten aktiven FachschaftlerInnen das Ergebnis doch etwas mager, zumal die wenigsten WählerInnen die KandidatInnen kannten und so im Wesentlichen nach Vornamen wählten. Dass Jannettes Heinz-Detelfs schlagen, ist zwar interessant, aber vielleicht doch nichts, für das mensch die wertvolle Freizeit opfern will.
Und so soll es zukünftig um Programme gehen, etwa nach dem Vorbild des heute ebenfalls abgestimmten (da waren 109 zur Zustimmung zu bewegen). Eine Art Kernfachschaft, die Putschversuche sagen wir von Seiten des RCDS abwehren können soll, gibt es weiterhin, sie wird aber auf der ersten Sitzung nach Verabschiedung des Wahlprogramms von den Fachschafts-Aktiven gewählt -- immerhin mag mensch von diesen annehmen, sie wüssten, welche Personen sie wählen.
Schließlich: Wer sich unter Vollversammlungen endlose Redeschlachten in von Rauchschwaden bis zur annähernden Undurchsichtigkeit erfüllten überhitzten Hallen vorstellt, während derer Rudi Dutschke mit stechendem Blick verkündet, es werde Zeit, endlich mal Butter bei die Fische zu machen mit der Revolution: Ihr täuscht euch. Rauchen ist schon lang nicht mehr in den Hörsälen, Rudi Dutschke ist vor Jahr und Tag den Spätfolgen des Bild-enden Blattschusses erlegen, und Redeschlachten sind auch nicht mehr, ob nun aus intellektuellen (Stichwort PISA) oder organischen (Stichwort Testosteronmangel aufgrund östrogenanaloger Umweltgifte) Gründen. Im Gegenteil: Aus MathPhys-Kreisen war zu hören, ein paar mehr Wortbeiträge, notfalls auch unterhalb des Schlachtniveaus, wären eigentlich eine nette Bestätigung der eigenen Arbeit gewesen.
Ging man bislang davon aus, dass die armen Schlucker in der Altstadt im Groben die Drittmittelbilanz der Uni verhageln, ist es einigen Altstadtfachbereichen im Mai gelungen, 3.5 Millionen Euro für den Sonderforschungsbereich 619 "Ritualdynamik" bei der DFG lockerzumachen. Für dieses spannende Thema interessieren sich Religionswissenschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaften, Germanistik, Theologie, Islamwissenschaft und Medizinische Psychologie (Hommelhoff hätte gern gehabt, dass sich auch die Musikwissenschaft interessiert, aber so weit ist es noch nicht) -- also alles Fächer, in denen eigentlich schon 100 Euro an Drittmitteln richtig aufregend sein. Was liegt also näher, als diesen neuen SFB auch mit einem Eröffnungsritual zu feiern? Eben das passierte gestern in der alten Aula.
"Ging man bislang davon aus," so der SFB in einem kleinen Vorstellungsblatt, das vor der Veranstaltung verteilt wurde, "Rituale seien stereotype und erstarrte Verhaltensformen, deren Genese nur schwer nachweisbar ist, wird sich das geplante Projekt vorrangig der Frage nach Entstehen und Vergehen ritueller Praktiken [...] widmen". Ganz im Sinne dieses Mottos erschien Rektor Hommelhoff zur "Salutatio" in Amtskette, Talar und einem aparten Hut, der ganz offenbar aus der Requisitenkammer der Harry Potter-Filme stammte. Sein Gerede von "Return of [sic!] Investment" und bemüht kritische Bemerkungen über Marktorientierung vermochten um so weniger zu überzeugen, als er später forderte, gerade dieser SFB solle sich mal "kräftig anstrengen", um "den Steuerzahler" vom RoI zu überzeugen.
Bemerkenswerter war da schon, dass Axel Michaels, der Sprecher des SFB, in seiner "Introductio" allen Ernstes auf das Internet rekurrierte, und zwar keineswegs nur im klassischen kulturpessimistischen Sinn -- er merkte an, gegenwärtig führten alle Google-Resultate für Ritualdynamik nach Heidelberg. Das stimmt zwar so nicht, trotzdem ist es bemerkenswert, dass selbst in den Bastionen deutschen Geisteslebens allmählich das Brockhaus-Zitat durch harte Empirie ersetzt wird. Nicht ganz verständlich war jedoch Michaels Erklärung der drei Schalen, die am Boden der alten Aula platziert worden waren und irgendwie mit drei Projektbereichen korrespondieren sollten: Sand (in den mensch den Kopf steckt), Wasser (das wenigstens GriechInnen mit Weisheit konnotieren sollen) und endlich Blüten als ein memento mori. Na ja.
Das Ritual nahm seinen weiteren Verlauf mit einer Rede des Doyen der deutschen Ritualforschung, Walter Burkert, "Lectio" genannt. Nicht unsympatisch in diesen Zeiten der Studienzeitverkürzung war sein Eingeständnis, rückwärtsgewandt zu sein, gar zu einer unaufhebbaren Langsamkeit, die ein Ritual nun mal mit sich bringe, zu stehen. Ein Ritual, so war weiter zu erfahren, sei eine Mitteilung durch Handlung.
Wie wesentlich und zentral diese Sorte Mitteilungen in unserer Gesellschaft sind, versuchte Burkert an drei Beispielen zu belegen: Den Eidritualen, zumeist Selbstverfluchungen, die Gelegenheit zu blutrünstigen Schilderungen gaben, aber auch -- wir erinnern uns -- als Vereidigung den Charakter atavistischer Initiationsrituale haben können; dann den Hierarchieritualen, die eine Geschichte von den Schimpansen bis hin zu ProfessorInnen haben (letzteres Beispiel sparte Burkert wohlweislich aus), und zwar mit erstaunlicher Kontinuität, die sich etwa in der Geste des Berührens der Kniekehlen zeigen lässt: Vom antiken Griechenland bis zum Indisch-Pakistanischen Krieg von 1973 versuchten die unterlegenen Krieger immer wieder (vergeblich), auf diese Weise einem frühen Tod zu entgehen; und schließlich, daran anschließend, Totenrituale, wobei dem Redakteur eine Referenz auf die neuesten Trends auf diesem Sektor abging.
Nach diesem Highlight lichtete sich das Publikum -- das vorher, wohl angezogen von der reißerischen Einladung, reichlich zugegegen war -- etwas, die "Quaestio disputata", die mensch etwas verkürzt als "Ist Soziobiologie ideologischer Unfug?" zusammenfassen könnte, schien dann doch nicht mehr so interessant, gleichwohl sich die VeranstalterInnen auch hier etwas Mühe gegeben hatten. Schon, dass die These von vorne, die Antithese aus der hinteren Empore vorgetragen wurde, war eine reizvolle Abweichung vom gewohnten Ritual -- der Versuch jedoch, SFB-Angehörige und BesucherInnen per Sitzordnung in eine Name-der-Rosige Stimmung zu versetzen, scheiterte, die Disputation, ohnehin auf 15 Minuten begrenzt, wollte trotz des sicher sehr emotionsgeladenen Themas nicht in Gang kommen. Was vielleicht auch nicht so schrecklich schade war.
Fazit: Vielleicht haben wir hier die Genese eines weiteren albernen Rituals erlebt, denn die Dynamik der Rituale an den Uni nimmt offensichtlich in dem Maß zu, in dem die Errungenschaften der 60er und 70er Jahre zurückgedrängt werden, von Jahresfeiern bis zu feierlichen Verleihungen von Diplom-, Zwischenprüfungs-, Scheinerwerbs- und Mensagangsurkunden. Vielleicht kann aber die Wissenschaft auch Hinweise geben, wie mensch diesen ganzen Quatsch wieder loswird.
...dass das Heidelberger Arbeitsamt über ein "Hochschulteam" verfügt, das sich um den reibungslosen Übergang zumal geistes- und sozialwissenschaftlich orientierter Studierender kümmern soll? Ganz im Sinne der Hartz-Kommission bietet es beispielsweise am 20.2.2003 einen "Hard-Workshop" über Karriere im Ausland an. Hard-Workshop -- das ist fraglos der neue Trend. Statt der Info-Veranstaltung zum Thema "Online-Redaktion" am 22.10. um 18.00 im Hörsaal 5 der neuen Uni empfehlen wir allerdings, einfach immer am Mittwoch abend in den zweiten Stock der Lauerstraße 1 zu kommen -- der UNiMUT macht schon seit Jahren wie Sau Online-Redaktion. Das komplette Programm des Hochschulteams ist im ZFB oder direkt beim Hochschulteam einzusehen. Letzteres ist, ganz un-Hartz-sinnig, offenbar nicht im Web vertreten. Ihr könnts aber mit dem guten alten Telefon probieren: 06221/524-450.
...dass Punks den Sommer über doch auf dem Karlsruher Kronenplatz hätten sein dürfen? Das Verwaltungsgericht Mannheim, das ja schon in der Frage des Trotha-Hunnis seine Bereitschaft zu obrigkeitswidrigen Entscheidungen unter Beweis gestellt hat, hat unter dem Aktenzeichen 1 S 1963/02 eine Allgemeinverfügung der Stadt Karlsruhe kassiert, die ihnen dieses Recht hatte nehmen wollen.
...was sich im Gegensatz dazu hinter dem Aktenzeichen II-720.61-20/4 verbrigt? Ach, eigentlich ist das nicht mehr so wichtig (obwohl die Uni dieses Aktenzeichen gerne zitiert), denn nun gibt es ja etwas Neues, das das Aktenzeichen 23-720-61/371 trägt. Spannend, nicht wahr? Relevant ist das eh nur für Uni-MitarbeiterInnen, die einen Vorwand suchen, sich vor der Lehre zu drücken und lieber reich zu werden, es geht nämlich in jedem Fall um ein Programm mit dem grässlichen Namen "Junge Innovatoren", speziell in 23-720-61/371 um die 15. Tranche dieses Programms. Ihr wollt garantiert nicht versuchen, auf der Ausschreibungsseite des MWK nach den Einzelheiten dieses Programms zu suchen. Jedenfalls nicht ohne die wunderbaren Aktenzeichen.
...wie viele Dokumente das MWK offenbar zu den Akten zu legen gedenkt? Ihren Aktenzeichen nach zu urteilen, offenbar rund 130 Milliarden, etwa die Zahl der Sterne in unserer Galaxis. So gigantische Produktivität hätten wir nicht mal diesen berufsmäßigen ExzellenzfabrikatorInnen zugetraut.
...dass an der Uni doch noch nicht alles was kostet? Die PBS beispielsweise bietet ab dem 19.11. ErstsemesterInnen eine "fortlaufende Gruppe" an, die sich mit Fragen nach der Unabhängigkeit von den Eltern, den Kontakten zu Mitstudierenden oder dem eigenen Selbstvertrauen beschäftigen wird. Wahrscheinlich wird das bei weitem nicht so schlimm wie es klingt -- traut euch also und ruft für ein Vorgespräch unter der 600026 an.
...was an den Unis Baden-Württembergs so richtig gefragt ist? Es sind "zukunftsträchtige Forschungsfelder", nämlich "Mikro- und Nanotechnologie, Bio- und Gentechnologie, Materialwissenschaften sowie IuK-Technologien einschließlich Informatik, Verfahrens- und Produktionstechnik." Diese Gebiete nämlich zählt das MWK auf, wenn es absteckt, wofür es 20 Millionen Euro aus der EnBW-Beute in einer "Qualitätsoffensive" herauswerfen will. Das sieht dann so aus, dass neu berufene Profs in diesen Gebieten bis zu anderthalb Millionen Euro zusätzlich kassieren dürfen, weil sonst nämlich nicht die besten Köpfe ins Land kommen. Und das wär ja mal so richtig Scheiße.
Walter I. Schönlein
Nachtrag (24.10.2002): Susanne vom Ruprecht teilt uns mit, dass das Hochschulteam sehr wohl eine Webseite hat, die mensch mit ausreichend Ausdauer wohl auch hätte finden können: http://www.arbeitsamt.de/heidelberg/hochschulteam/veranstaltungen/infoveranstaltungen/winter2002.html.
Neue Studiengänge brauchts, schneller, "strukturierter" (das steht für verschulter) und "internationaler" (das steht für Blabla): Das jedenfalls ist das Credo, das nicht nur CHE und BMBF so lange wiederholt haben, bis es die meisten Menschen geglaubt haben. Die neuen Bachelors und Masters wird zwar wahrscheinlich niemand erwerben und anstellen wollen -- dies jedenfalls mag mensch aus den Erfahrungen in Dänemark schließen -- aber der Zug ist abgefahren, das Zusammenfantasieren neuer Studiengänge ist ein beliebtes Hobby unter ProfessorInnen mit Profil- oder anderen Problemen (womit natürlich nicht gesagt sein soll, dass ein Studiengang nur deshalb Quatsch ist, weil er auf einen Master führt).
Jedoch: Die neuen Studiengänge sind nicht nur eine Sache zwischen Profs und Studis, auch die Verwaltung bekommt da einiges ab, denn in Zukunft soll -- so die "Eckwerte" des Ministeriums (dieses Dokument ist nicht mehr ganz aktuell, das neueste Eckwertepapier ist aber noch schlimmer) -- studienbegleitend geprüft werden, also weitgehend wie mensch das aus der Schule gewöhnt ist: Keine Veranstaltung ohne typischerweise benoteten Schein. Der Lohn der Mühen kommt dann beim Abschluss, es entscheidet eben kein halbes Stündchen mehr über die Note, mit der die Alma Mater ihre Schäflein ins Leben entlässt.
Mensch ahnt schon, dass hier eine unwahrscheinliche Menge Bürokratie auf Sekretariate und Prüfungsämter zurollt, denn bei 180 ECTS-Punkten für einen Bachelor und im Mittel vielleicht 5 ECTS-Punkten pro Veranstaltung müssen am Ende eines Studiums irgendetwas wie 40 Scheine mit und ohne Noten nach irgendwelchen Punkteschlüsseln verrechnet werden, ggf. noch in optimaler Kombination. Halbjährliche Zeugnisse (die kann mensch dann Statusreport oder Transcript nennen oder auch sonstwie) müssen häufig auch irgendwie erzeugt werden, und schließlich machen Prüfungsordnungen, die feingesponnene Webwerke obligatorischer und optionaler "Module" verschreiben, das Leben künftiger SekretärInnen nicht einfacher: Ohne Bruder Computer ist dieser deregulierte Papierkram nicht mehr zu schaffen.
Weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat das Rektorat jetzt angefangen, sich dieser Papierlawine zu stellen. Nachdem es wohl schon Ende des Sommersemesters ein Treffen gegeben hat, während dessen verschiedene Anbieter von Lösungen Dog and Pony Shows liefern durften, fiel nun -- glaubt mensch gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen -- die Wahl auf HISPOS, ein Programm des hier schon öfter meist eher positiv erwähnten HIS. Angeblich hat bereits eine Sitzung stattgefunden, während der VertreterInnen verschiedener Fakultäten mit konkreten Vorbereitungen zur Einführung dieses netten kleinen Programms begonnen haben. Das alles, versteht sich, ohne Beteiligung der Studierenden. Da genau diese aber sicherlich die Hauptleidtragenden der "Lösungen" sein (ok, gleich nach den Verwaltungen, die überdies immer noch am Impulse-Disaster zu knabbern haben), ist das vielleicht etwas dreist -- und außerdem unklug, da der Redaktion so auf Anhieb mal mindestens 20 Studis einfallen, die es in Sachen einschlägiger Kompetenz vermutlich mit all den beteiligten "Entscheidern" zusammen ziemlich locker aufnehmen können.
Aber so ist das im Ständestaat Uni (oder ist sie mittlerweile schon eine merkantilistische Manufaktur geworden?): Die Leibeigenen erreichen Nachrichten als letzte, und entscheiden dürfen sie schon gar nicht. Dennoch wäre es nett vom Rektorat gewesen, diese Fragen wenigstens mal in der immerhin noch marginal demokratischen Senatskommission gKI oder im thematisch mit verwandten Themen befassten SAL diskutieren zu lassen, statt eben alles im Kabinettsstil abzuhandeln. Nebenbei: Der SAL hätte eigentlich diesen Dienstag tagen sollen, die Sitzung wurde jedoch abgesagt. Hauptgrund für derartige Absagen ist in der Regel, dass es keine Themen für eine Sitzung gibt. So also können die zaghaften Ansätze von Demokratie an der Uni auch begraben werden.
Wer nicht ausgesprochen heftig protestieren möchte, kann da eigentlich nur noch ein "Kurzinfo" über HISPOS (Warnung: 7 Megabyte PDF!) lesen und der Dinge harren, die da kommen mögen. Viel Spaß euch, und viel Spaß der Verwaltung.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 09.03.2005
Morgen, am 26.10.2002, werden sich in vielen Ländern der Welt Menschen zu Demonstrationen treffen, um ihre Ablehnung eines neuen Kriegs gegen den Irak kund zu tun. Zentrum der Proteste sind die USA (hier etwa ein Aufruf aus Washington, D.C.), doch kochen über dem Schwelbrand des heraufziehenden Kriegs auch andere Staaten ihr Süppchen, so eben auch die Bundesrepublik.
Auch hier muss also die Stimme erheben, wer wenig davon hält, dass die Reichen und Starken den Armen und Schwachen zeigen, wo der Hammer hängt. Heidelberg ist dafür ein guter Ort, liegen doch am Neckar etliche Hauptquartiere von NATO und US-Armee, so dass hier schon zu Zeiten des zweiten Golfkriegs 1991 nicht wenige Kommunikationslinien zusammenliefen.
Deshalb der Aufruf der Heidelberger Friedensbewegung (die sich übrigens immer noch jeden Montag um 18 Uhr am Zeitungsleser an der Hauptstraße zu einer Mahnwache gegen Krieg und Terror trifft): Wer kann, möge sich morgen um 13 Uhr am Bismarckplatz einfinden; die Demonstration wird zu den Hauptquartieren in der Römerstraße ziehen.
Das Theater im Romanischen Keller lädt ein zum traditionellen Theaterstammtisch am Montag, den 4.11. um 20 Uhr im "Bergbahngriechen" (Griechische Taverne, Kornmarkt). Das Treffen steht allen Theaterinteressierten offen, richtet sich aber in erster Linie an StudienanfängerInnen, die einmal in die freie Theaterszene Heidelbergs hineinschnuppern wollen. An diesem Abend werden Vertreter des Kellers und der verschiedenen Heidelberger Theatergruppen anwesend sein, um alle Eure Fragen zu beantworten. Wir freuen uns auf Euch!
Was ist das Theater im Romanische Keller, was ist der Romanische Keller, werden sich nun einige fragen. Nun, das Theater im Romanischen Keller arbeitet seit vielen Jahren mit unzähligen freien und seminargebundenen Studierendentheatergruppen, semi-professionellen und professionellen KünstlerInnen und Künstlern zusammen und bildet mit seinen rund 180 Veranstaltungen im Jahr einen festen Bestandteil des Heidelberger Kulturlebens. Der für knapp 100 Zuschauer angelegte Veranstaltungsraum im Romanischen Keller bietet ein Forum für nahezu alle Bereiche des Theaters und der Kleinkunst. Das Angebot reicht von klassischem Theater, Pantomime, Kabarett, Zauberei und Improtheater bis zu Chansons, lateinamerikanischen Abenden und Ausstellungen lokaler wie auch internationaler KünstlerInnen. Das Programm des Theaters im Romanischen Keller erfahren Interessierte unter anderem aus der kellereigenen Zeitschrift "Die Souffleuse", die einmal monatlich in diversen Buchhandlungen, Instituten, Theatern etc. kostenlos ausliegt und außerdem Kritiken und sonstiges Wissenswertes aus der Heidelberger Theaterszene bietet.
Aber nicht nur KonsumentInnen kommen im Romanischen Keller auf ihre Kosten, auch MacherInnen sind gefragt. Jeder, der Lust hat, schauzuspielern, Regie zu führen, auszustellen, Artikel zu schreiben, Plakate oder Titelbilder zu zeichnen, etc. ist in den Sprechstunden herzlich willkommen und wird hier so schnell wie möglich vermittelt. In einer in Zusammenarbeit mit dem Freien Theaterverein HD e.V. angelegten Kartei sind Gruppen verzeichnet, die SchauspielerInnen suchen und auch SchauspielerInnen, die Gruppen suchen.
Die Verantwortlichen sind an der Universität Prof. Weiand (Romanistik) und die Kellerleiter: Falk Wiedenroth und Tobias Kropatsch. Sprechstunden sind montags 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und donnerstags 15.00 bis 18.00 Uhr; Tel: 542769, email: souffleuse@urz.uni-heidelberg.de.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 18.10.2002
Der Preis der Freunde -- ein kleiner Geldsegen des Vereins der Freunde, einer philantropischen Organisation gut gekleideter Damen und Herren für verdiente Initiativen Studierender -- ging dieses Jahr an (tata) die Fahrradwerkstatt URRmEL, die in den letzten acht Jahren im Hinterhof der Schröderstraße 90 Tausende von Studierenden mit grundlegenden oder auch fortgeschrittenen Techniken der Fahrradheilkunde vertraut gemacht hat.
Gestern wurden die 2500 Euro Preisgeld in einer kleinen Feierstunde überreicht. Die anwesenden VertreterInnen der Werkstatt fielen etwas aus dem gut gekleideten Rahmen, rechtfertigten sich aber im Nachhinein damit, dass der Orangensaft, der in der Belle Etage der alten Uni gereicht wurde, insgesamt deutlich knapp bemessen war. Ebenfalls auffällig war, dass die Dankesrede der WerkstättlerInnen ausfiel -- aber immerhin hatte ja schon ein Vertreter des Vereins der Freunde eine Laudatio auf ihre Errungenschaften gehalten. Das Schweigen lag jedenfalls gewiss nicht am Mangel an Themen, denn erst jüngst hörten wir wortreich und eloquent von URRmEL.
Was URRmEL mit dem Geld tun will? Zunächst soll einiges größere Werkzeug, das mittlerweile in die Jahre gekommen ist, ersetzt werden; sollten dann noch Mittel übrigbleiben, denken die URRmEListInnen, so hören wir, über eine Kampagne gegen die Radwegbenutzungspflicht nach. Dabei wünscht die Redaktion viel Erfolg.
Oh, und wenn ihr noch eine nette Initiative macht: Überlegt euch doch schon mal, ob ihr nicht den nächsten Preis der Freude haben möchtet. Es wäre doch ein Jammer, wenn er aus Mangel an guten Alternativen an solche apokalyptischen Reiter wie die Initiative Wertpapier gehen müsste. Von der Ausschreibung werdet ihr rechtzeitig auf diesen Seiten erfahren.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 30.06.2004
Die Leiden des akademischen Nachwuchses enden -- entgegen vieler Fantasien un- oder halbgeprüfter Studis -- keineswegs mit Staatsexamen, Diplom- oder Magisterprüfung. Nein, auch DoktorandInnen haben Sorgen, angefangen von sozialen Problemen, etwa mit überbordenden Anforderungen der BetreuerInnen oder der Sinnfrage, wenn allmählich klar wird, dass das Thema vielleicht doch nicht so der Bringer war, über technische Probleme der Ausarbeitung von Referaten bei diversen Geldgebern bis hin zu inhaltlichen Fragen.
Mit all dem sollen sie jetzt nicht mehr allein dastehen, nachdem das "Interdisziplinäre Doktorandenkolleg" (IDK) ein gründliches Facelifting bekommen hat und nun vom ZSW mitbetreut wird. Neu ist zunächst eine wöchentliche Sprechstunde in Raum 306 des ZSW (Ebertanlage 62, freitags 10 bis 12 Uhr), in der Hilfe beim Finden von Mitteln ebenso geboten ist wie sprachliche Hilfen zumal für DoktorandInnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
Ebenfalls freitags, aber beginnend am 15.11. zweiwöchentlich, findet um 18.15 im Senatssaal der Alten Uni (das ist gleich in der Eingangshalle links) ein Kolloquium statt, zu dem alle DoktorandInnen der Uni eingeladen sind. Dort können Dissertationsprojekte vorgestellt und diskutiert werden, bevorzugt in einem psychologisch eher druckarmen Ambiente von peers (auch wenn ProfessorInnen kommen dürfen). Garniert soll das Ganze werden mit wissenschaftsethischen oder gesellschaftspolitischen Erörterungen und -- wie wir angesichts einer angestrebten Dauer von vier Stunden hoffen -- einer Kaffeepause.
Das IDK will nicht zuletzt auch ein Netzwerk zur Integration nichtdeutscher DoktorandInnen schaffen. Selbst wenn ihr selbst in eurem Promotionsprozess glücklich seid, ist es also eine nette Geste, wenn ihr den Freitagabend mal in der Alten Uni verbringt - und weitersagen kann man es allemal.
Und noch dieses: Die Webseite des IDK ist zwar zur Zeit mit "Ende des Studiums" überschrieben, mensch sollte das aber nicht so furchtbar ernst nehmen wie das Ende des Internet oder gar den großen roten Knopf.