[Home] [Aktuell]

Prüfungen in Spanien -- Fleisch, Fete, Fear und (Rück-)Fahrt IV

Zurück: Fleisch, Fete, Fear und (Rück-)Fahrt IIIInhaltWeiter: Übergänge

Vierteilige Serie über meinen Aufenthalt vom 6. bis 9. Mai in Nordportugal

IV (Rück-)Fahrt

Es wurde Abend, es wurde ekelhaft früh Morgen, vierter Tag, Abreisetag. Der dritte Tag, der mit einer kalten Dusche begann. So musste es also im Atlantik sein, den ich gestern nur in der Ferne aus einem Park sehen konnte; aber im Meer schwimmt man oder bewegt sich sonst irgendwie und steht nicht rum und außerdem, wer geht schon direkt nach dem Aufstehen in den Atlantik?

Wieder zum Hauptbahnhof von Braga, wieder nach Oporto und dort zur Bushaltestelle der ALSA-Überlandbusse. Jaha, und es ging nicht nur über Land, denn diese Busse bilden wahrscheinlich das Rückgrat des portugiesischen Verkehrssystems, sondern vielmehr über die Dörfer, weshalb wir in jeder größeren Kleinstadt hielten, ungefähr 5 oder sechs Mal nur in Portugal. Doch sagte ich, es ging über Land? Es kroch, mit streckenweise 40km/h, weil ich den Tachometerstand von meinem Sitz leider zu gut lesen und mir sämtliche Illusionen rauben konnte: "Das sieht vielleicht so langsam aus, aber in Wahrheit ist das ein krass getunter Lkw der vor uns mit Riesenspeed bergauf rast." Nachrichten aus dem Rattenschwanz: In ein bis zwei Jahren haben die auf den Strecken im und durch's Grenzgebirge zu Spanien wirklich eine super Autobahn. Nur eben jetzt nicht, weil überall Baustellen sind, nur einspurige Verkehrsführung, und wenn man trotz allem den kriechenden Sattelschepper überholt hat und mit ganzen 70 die folgenden 500 Meter mit beschleunigter Geschwindigkeit bis zum nächsten beweglichen Verkehrshindernis bewältigen könnte -- dann kommt die nächste Abfahrt, der Bus legt sich in die Kurve und alles im Bus tut es ihm gleich. Willkommen im Straßenlabyrinth von portugiesischen Kleinstädten und willkommen alter Rattenschwanz. Zum Entdecken des portugiesischen Hinterlandes mag diese Streckenführung ja ideal sein, zum Reisen nach Spanien nicht.

Doch unterwegs konnte ich mich so mit einem EU-freundlichen Briten und einem portugiesischen Freund meines Mitbewohners Alessandro unterhalten, die ich beide zufällig im Bus getroffen hatte. Hier erfuhr ich dann, daß man in Portugal durchaus früher als in Spanien esse, also zu Zeiten fast wie in Deutschland. Dies erklärte auch, warum wir, sind wir schon zu hispanisiert?, selbstverständlich um 22Uhr bis auf Pizzas nichts mehr gefunden haben. Doch nach der Grenze, schon komisch, daß die Spanier alle Busse aus Portugal kontrollieren, umgedreht machen die Portugiesen das nicht, rollten wir nach Spanien, endlich wieder meine alte Telephonfirma auf dem Display, und schließlich nach Salamanca, wo ich in meinem Drang nach unbedingter deutscher Pflichterfüllung direkt in mein Politik-Seminar reinging. Die Aufzeichnungen, die dort im Halbschlaf entstanden, konnte aber selbst ich später nicht mehr entziffern, so daß ich stattdessen über Lohnenderes nachdachte: portugiesisches Eis, portugiesisches Bier, das alles zu portugiesischen Preisen, portugiesischen Essen von José-Mama, portugiesische Freundlichkeit trotz Sprachbarrieren, der Atlantik. Hei, da muß ich noch einmal hin. Ende des vierten und letzten Teils meiner Erlebnisse in Nordportugal. Das kam euch irgendwie portugiesisch vor? Dann schreibt:
Spanien-Michael
FachSchaftsKonferenz
Zentrales Fachschaftenbüro - ZFB
Albert-Überle-Straße 3-5
69120 Heidelberg

Zurück: Fleisch, Fete, Fear und (Rück-)Fahrt IIIInhaltWeiter: Übergänge

Diese Seite darf unter der GNU FDL (auch verändert) weiterverbreitet werden. Näheres in unserem Impressum.

Druckfassung

Erzeugt am 19.12.2005

unimut@stura.uni-heidelberg.de