Besinnliches zum Wochenende (02.03.2001)

Der Codex Manesse ist einer der Schätze der Heidelberger UB, ein so großer Schatz sogar, dass an Ausleihe nicht zu denken ist. Dank der modernen Technik lassen sich jetzt aber die Miniaturen aus dem Werk überall und beliebig lange ansehen -- unser Tipp für den Freitag Nachmittag.

Aber träumt nicht zu intensiv: Auch in Zeiten, als die von Trothas sich noch damit begnügen mussten, von ihrer Raubritterburg aus Pfeffersäcke wie fahrende Gaukler auszunehmen, gab es schon Studiengebühren, und zwar saftige...

Nachtrag (2.3.2001) Die UB hat übrigens noch mehr digitales Mittelalter.

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7.3.: Landtagskandidaten zur Bildungspolitik (02.03.2001)

Am kommenden Mittwoch, den 7.3., findet unter dem Titel "Grundschule aktuell - Bildungspolitik in Baden-Württemberg" um 20.00 in der Stadtbücherei (Poststraße 15) eine Diskussionsveranstaltung statt. Auf dem Podium sitzen Klaus Wichmann (SPD), Theresia Bauer (B 90/GRÜNE), Dr. Manfred Hanke (F.D.P.) und Barbara Haas, stellv. Landesvorsitzende der GEW. Moderiert wird das Podium von Margit Weisskirchen, selber Lehrerin. Worum es genau geht, weiß die Unimutredaktion leider nicht genau, doch werden sicher Themen wie Fremdsprachen in der Grundschule oder die sichere Halbtagsschule (d.h. Betreuung der Kinder während eines garantierten Zeitraums unabhängig davon, ob sie in dieser Zeit Unterricht haben oder nicht) angesprochen werden. Wer es genauer wissen will, möge hingehen, sicher wird es nicht nur um die Grundschule gehen.

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VRN will wieder zulangen (08.03.2001)

Bis zum Oktober 2002 läuft er noch, der gegenwärtige Vertrag zwischen Uni, Studiwerk und VRN zur Regelung des Semestertickets. Danach muss neu verhandelt werden, und wie schon gewohnt will der VRN kräftig an der Gebührenschraube drehen. Die Pläne, die nun durchsickerten, sehen vor, bis zum 1.10.2004 den Grundbetrag jedes Jahr um 2 Euro zu erhöhen, während der Verkaufspreis von jetzt 61 Euro über 69 und 75 auf 80 Euro steigen soll.

Mit anderen Worten schwebt dem VRN eine Preiserhöhung von 40% in gerade mal vier Jahren vor -- und mensch sollte sich von den kleinen Zahlen nicht täuschen lassen, der Grundbetrag, den jedeR Studi abzudrücken hat, wird 2004 bei 36 Mark liegen, obwohl er ursprünglich nur zur Risikoabsicherung des VRN gedacht war und dafür 19 Mark ausreichten. Als ein Finanzierungsinstrument für die Hofhaltung von VRN-Chef Wolfgang Wagner ist der Solidarbeitrag jedenfalls gänzlich indiskutabel. Der Kartenpreis wäre in vier Jahren bei 160 Mark, und, nur damit niemand auf falsche Gedanken kommt, verlautet vom VRN, es gebe auch dann noch "Nachholbedarf bei der Anpassung der Tarife".

Dass es so nicht geht, ist klar. Wer etwas dagegen tun will, möge sich an den Semesterticket-AK wenden: semtech@fsk.uni-heidelberg.de.

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Dieser Artikel wurde zitiert am: 21.05.2001

Politische SchwarzfahrerInnen gesucht (08.03.2001)

Für eine Reportage sucht das K1-Magazin von Kabel 1 SchwarzfahrerInnen, die ihr Tun politisch oder wenigstens sozial rechtfertigen wollen, etwa nach Art der Gratiszüge -- oder auch ganz anders. Da in der nächsten Woche gedreht werden soll, wäre es gut, wenn sich InteressentInnen ziemlich bald unter der Telefonnummer 06221/914778 melden würden. Die ProduzentInnen versprechen, dass die Anonymität auf Wunsch gewahrt bleibt, und eine Aufwandsentschädigung winkt auch.

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Studiengebühren auch im Mai noch legal? (12.03.2001)

BMBF-InsiderInnen wollen es wissen: Das HRG soll demnächst, angeblich Mitte April, mal wieder novelliert werden. Nach all den vollmundigen Versprechungen der Sozialdemokratie sowie der Unfähigkeit der Länder, die Studiengebührenfrage per Staatsvertrag zu regeln, sollte das eigentlich bedeuten, dass das Ende des Trothatausis unmittelbar bevorsteht.

Doch weit gefehlt: Erwähnte InsiderInnen wollen auch wissen, dass lediglich die Dienstrechtsreform ("Den Stars können wir dann Spitzengehälter zahlen") verhandelt werden soll, nicht aber Studiengebühren, die verfasste Studierendenschaft oder gar das politische Mandat. Vielleicht wäre jetzt ein guter Moment, dem Ministerium diesbezügliche Wünsche mitzuteilen.

Nachtrag (15.3.2001): Die Juso-Hochschulgruppen sind von diesen Plänen auch nicht begeistert und rufen zu den Waffen.

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Dieser Artikel wurde zitiert am: 11.01.2002, 06.03.2002, 20.06.2002, 16.02.2005

Wahlplakate-Ranking 2001 (15.03.2001)

Schon zur Bundestagswahl vor drei Jahren hatten wir, inspiriert von den etwa ebenso sinnvollen Hochschul-Rankings, die Anstrengungen der Parteien, Menschen zur Wahlurne zu bringen und eventuell sogar noch ein Kreuz an der jeweils empfohlenen Stelle zu machen, beurteilt und in einer Rangliste zusammengestellt.

Dank der bevorstehenden Landtagswahlen brach in den letzten Wochen erneut die versammelte Kreativität der politischen Elite über die Städte und Dörfer herein. Verglichen mit den letzten Wahlen fanden wir das Angebot zwar eher enttäuschend, mussten den Zerstreuungswert etlicher Wahlkampfbeiträge aber doch konzedieren, und so gibt es erneut eine Bestenliste zeitgenössischer politischer Kunst.

Noch ist keinE SiegerIn dieses demokratischen und friedlichen Wettstreits abzusehen. Ein Tipp an die PR-StrategInnen der Parteien: Laurenz Meyer in Gesellschaft anderer Skinheads, vielleicht noch mit ein paar knackigen Sprüchen über Leitkultur, Verfassungs- und anderen Patriotismus oder vielleicht die Wirtschaftsasylantenschwemme wäre ein sicherer Gewinner bei der Redaktion.

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Castor-Fahrplan (20.03.2001)

Die Castoren aus der französischen Nukleardreckschleuder in La Hague, die demnächst mit Trittins Segen nach Gorleben rollen sollen, werden dieses Mal nicht in Heidelberg vorbeikommen, und mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht mal im Rhein-Neckar-Raum -- obwohl Mannheim durchaus auf zwei der projektierten Routen liegt.

Immerhin der Fahrplan für die Reise durch Frankreich ist aber an die Öffentlichkeit gedrungen. Danach wird der Zug mit Nuklarmüll und eventuell ein paar besonders strahlungsresistenten Maul- und Klauenseuchenviren am nächsten Montag gegen 23 Uhr in Lauterbourg bei Karlsruhe sein. Dass wenn nicht die Zeit, so doch der Ort korrekt ist, wird auch von den vielköpfigen Grenzschutzkontingenten nahegelegt, die die normalerweise stillgelegte Strecke in den letzten Wochen patroulliert haben, genau die Strecke übrigens, die extra für den allerersten Gorleben-Castorbehälter 1995 hergerichtet worden war.

Wer also viel Polizei sehen möchte oder vielleicht den Ausstieg aus Nuklearindustrie und -konsens etwas beschleunigen will, muss nicht bis ins Wendland fahren. Die nächsten Termine hier in der Region: